Radical CHESS

MITTEILUNG

Radical CHESS

29. Juni bis 1. Juli 2023 Auf den Dächern der Kunstuniversität Linz, Hauptplatz und Domgasse

Student*innen der Abteilung textil.kunst.design präsentieren zum Rundgang ein kollektives Projekt zum Thema Schach equals Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer & Kampfgeist.

In der Linguistik liest man eingewurzelt, an die Wurzel gehend, von Grund auf, das Radieschen. Die Chemie beschreibt damit die Reaktionsfreudigkeit von Atomen und Molekülen mit mindestens einem Elektron. Politisch beschreibt man damit eine extreme Ideologie die nach Veränderung strebt. Und naheliegende Synonyme sind hart, rigoros, rücksichtslos oder unnachgiebig. Das Radikale ist beweglich.

Wir stehen am Sonntag vor 4 Wochen um 5h Früh auf, machen Kaffee, öffnen Dosen von Monster Energy Drinks und nehmen uns vor, nicht zu ruhen und nur mehr Schach zu spielen. Wir sind Maschinen, die Springer*innen gegen Läufer*innen abtauschen und kurze Rochaden gegen lange Rochaden abwägen. Wir wollen so lange Schach spielen, bis wir zusammenfallen, kollabieren, einsacken.

Mit Arbeiten von:
Ilona Eidinger
Corinna Fae
Carmen Fischnaller
Martha Hartmann
Selina Huss
Jennifer Kopatz
Arezou Shayesteh Sadafian
Kirstin Sutter

Mit freundlicher Unterstützung der Firma Getzner.

Orte: Hauptplatz 6-8 und Dokapi Terrasse, Domgasse 1, 4020 Linz

 

IDLE TIMES – Cleaning und Tuning im Ruhemodus

AUSSTELLUNG

IDLE TIMES – Cleaning und Tuning im Ruhemodus

Eröffnung: 28. Juni 2023, 18.00 Uhr; Ausstellung bis 1. Juli 2023 Kunstuni Linz, Galerie WHA, Domgasse 1, 4020 Linz

In Kooperation mit dem Kepler Universitätsklinikum Linz (Neurologie / Schlaflabor) untersuchen Studierende der Kunst Universität Linz / Abteilung textil.kunst.design – inspiriert von wissenschaftlichen abstracts zur Jahrestagung der österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin – verschiedene Modi des Schlafs und der Schlaflosigkeit.
Warum Menschen und Tiere in den Schlaf fallen, ist immer noch nicht geklärt, lässt aber in dieser Grauzone umso mehr Spielraum für gestalterische Spekulationen zu.
Denken wir den Schlaf als Gegenbegriff zum Wach-Zustand, in dem sich der Körper im Standby-Modus regeneriert, wollen wir gleichzeitig auch über die spielerische Produktivität und das gestalterische Potenzial der Pause nachdenken und den Ursachen von unterschiedlichen Schlafzuständen auf den Grund gehen. Wir nutzen diese Nebenzeit, verweilen im Leerlauf und stehen dennoch nicht still, der Snooze Button ist aktiviert.

Präsentation im Rahmen der 31. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin „DIE KUNST DES SCHLAFENS“
23./24.06.2023 (nicht öffentlich)
Palais Kaufmännischer Verein, Linz

Mit Arbeiten von Carmen Fischnaller, Martha Hartmann, Sarah Hinterdorfer, Woonji Im, Karoline Pöhn, Simon Praetorius, Nicolás Rueda Blanco, Marharyta Varabel

Programmheft.pdf

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tkd Ausstellung

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15.06.-18.o6-2023
Opening am 15 6.2023 um 16 Uhr
WHA Galerie, Domgasse 1, 4020 Linz
16.-18.6.2023 jeweils von 10 -18 Uhr
Kunstuniversität Linz

Arbeiten von
Regina Bischof / Joanna Czekajlo / Corinna Färbinger / Carmen Fischnaller / Selina Gasser / Martha Hartmann / Eva Reischl / Sarah Würtl

Fotos: Carmen Fischnaller

SLOW ENCOUNTER

Bachelorarbeit von Deborah Hazler

SLOW ENCOUNTER UND IHRE INNEREN PROZESSE

Eine handgeknüpfte Vulva aus Schafswolle und Leinengarn

Dimension 370 x 250 cm

Slow Encounter, eine dreidimensionale Vulva-Landschaft aus Wolle, wurde in 900 Stunden über 14 Monate von Hand geknüpft und gewebt. Sie ist ein Plädoyer an die Lust, und eine Einladung die Vulva als sinnlichen Körperteil zu erleben, das berührt und gestreichelt werden möchte.

Die Arbeit steht aber auch für das Sichtbarmachen der kontinuierlichen Diskriminierungen, körperliche Grenzüberschreitungen und Kontrollen, denen Frauen* ausgesetzt sind (z.B. Beschneidungen, Abtreibungsverbote, sexualisierte Gewalt, Femizide, Ausbeutung als Care-Arbeiter*innen sowohl in der Familie als auch im Berufsleben). Slow Encounter ist widerständig gegen Scham und der Kontrolle unserer Regierungen.

Slow Encounter_Deborah Hazler

Betreuung: Christiane Reiter-Zaman

©Deborah Hazler

Foto: Alexandra Schneider
Foto: Deborah Hazler

wie es sich anhielt als ich fühlte

Polka°Dots°Muster | Hängeinstallation 1600 x 140 cm

wie es sich anhielt als ich fühlte

Bachelorarbeit textil.kunst.design von Astrid Bernhard 2023

Wie es sich anhielt als ich fühlte ist ein intimes und persönliches Zeitexperiment. Ich will mit dieser Arbeit erfahren, wie es ist, Zeit bewusst zu fühlen, Zeit  mit allen Sinnen wahrzunehmen, einer vorgegebenen Zeit ausgeliefert zu sein, Zeit eine Form zu geben und Zeit als Gedanken festzuhalten. Dazu begebe ich mich in eine statische Tätigkeit und suche mir fixe Zeitvorgaben für mein Experiment. 

Die Tätigkeit der ich nachgehe, ist das statische Ansetzten von Twinmarkern mit ihrer Pinselspitze auf weißen aufgerollten Stoff. Währenddessen verharre ich und höre hundertdreiundachzig Polkas von Johann Strauss Sohn (sein Gesamt-Polkaverzeichnis). Diese kurzen Musikstücke geben meiner verharrten Zeit ein punktförmiges Äusseres. Je kürzer oder länger die Polka dauert, umso weniger tief oder tiefer dringt die Farbe von der äussersten Stoffschicht in  alle darunter liegenden Schichten durch. Anhand dieses Prozesses kann ich den Punkten eine wortwörtliche Existenz als „Polka°Dots“ verleihen (punktförmiges klassisches Textilmuster). Im abgerollten Zustand entfaltet sich das unwiederbringliche Muster auf über sechzehn Meter Stoff zu einem künstlerischen Unikat , das sich schließlich auf den letzten Metern der weißen Stoffbahn von selbst wieder auflöst.

 

Meine Zeit, poetisch auf den Punkt gebracht | Textpunkt

Während ich die Stifte zu jeder Polka am Stoff anhalte, versuche ich die dabei vergehende Zeit bewusst und mit allen Sinnen nachzuspüren. Meine Gedanken, meine Gefühle, meine Wahrnehmungen formieren sich ohne jegliche alltägliche Ablenkungen in jedem Punkt, zu jeder Polka zu einem Zeitextrakt, das ich als poetischen Text auf den Punkt bringe. Das absatzlose punktförmige Layout steht für das Zeitextrakt per se und verlangt den Leserinnen und Lesern Zeit ab, in der sie in meine persönliche Wahrnehmung von Zeit eintauchen. 

 

Koordinaten von Zeit | Textbild

Die Koordinaten von Zeit führen an, welchen Punkt ich in welcher Farbe, zu welcher Polka, an welchem Tag, zu welcher Uhrzeit angehalten habe. Die Dauern des Anhaltens der Stifte auf dem Stoff zu den Polkas,  summiere ich zu einer Endsumme von Neununddreissigtausendsiebenundvierzig Sekunden. Das ist meine Eigenzeit, die ich im Zeit-Experiment  auf mich selbst zurückgeworfen verbracht habe.

Polkaverzeichnis | Textbild

Das Polkaverzeichnis gibt an, zu welchem Punkt ich welche Polka gehört habe und welchem Orchester ich dabei mein Ohr geschenkt habe.

Name der Betreuerin: Christiane Reiter-Zaman

BA_ARBEIT digital_FINAL_17.2.23

© Inhalt und Fotos Astrid Bernhard

 

 

 

here be dragons

here be dragons

Bachelorarbeit von Josepha Krüger 2021 

Retrospektiv dokumentiert und verarbeitet »here be dragons« drei verschiedene Perspektiven der Kartographie und deren Techniken. Die Karte wird zum Medium grafischer Darstellung und raumgebundener Wahrnehmung, Grundelemente und Gestaltungsmittel – Linien, Symbole, Flächen – werden aufgegriffen und neu kontextualisiert.

Die drei eigenständigen Arbeiten »unknown places«, »masks« und »road surfaces« geben meine subjektive städtischen Raumerfahrungen, während der pandemiebedingten Ausgangsbeschränkungen der Jahre 2020/21 im Großraum Linz, wieder. Durch diese Einschränkungen veränderte sich das Empfinden für den Außenraum und durch das Wegfallen sozialer Orte entstanden „Nicht-Orte“, „unbekannte Gebiete“, dort wo Drachen sind – ‘here be dragons‘.

Durch das „Ent-informieren“ und Überzeichnen der Karten, Sammeln und Verarbeiten von Vorgefun­denem oder dem Abformen reliefartiger Strukturen vom Außenraum entsteht eine neue Erzählung, ein anderer Inhalt wird sichtbar gemacht. Ein Blickwinkel auf den individuellen Erfahrungshorizont erfahrbar, der weder unbekannt noch unerforscht, aber unzugänglich und isoliert ist.

»here be dragons« erzählt von Gefühlen und der damit einhergehenden Auseinandersetzung mit den Jahren 2020/21. Von Gefühlen, die bis heute nachwirken – eine Variante die unmittelbare Umgebung mit dem Medium der Karte zu reflektieren.

Betreuung: Univ.-Ass. Mag.art. Christiane Reiter-Zaman

Schriftliche Arbeit:

BA_here be dragons_Josepha Krüger

© Josepha Krüger

Titelfoto von Verena Mayrhofer

unknown places Foto: Verena Mayrhofer
masks
masks (Detail)
road surfaces Fotos: Josepha Krüger
road surfaces (Detail) Foto: Lydia Waldhör

 

Jamais-vu

Jamais-vu

Projekt von Karoline Pöhn, Masterstudentin textil.kunst.design

Obwohl meine Entscheidung, für mein Master-Studium das Institut zu wechseln – von Fashion&Technology zu textil.kunst.design – eine sehr bewusste war, war es damit allein nicht getan. Meine Denkweise musste sich transformieren. Weg von vestimentären Formen, hin zu etwas Unbekanntem.
Meine Fertigkeiten, Wissen und bisher erlernten Techniken sollen neu kombiniert und angeordnet werden, um mein Arbeitsfeld in Richtung bildnerische Arbeiten erweitern zu können. Diesen inneren Transformations-Prozess des Denkens und Handelns soll meine Arbeit „Jamais-vu“ veranschaulichen.

Das Jamais-vu-Erlebnis [ʒamɛˈvy] (franz. für niemals gesehen) beschreibt das Gegenteil vom Déjà-vu-Erlebnis. Bei diesem psychologischen Phänomen wird eine Person, ein Umstand oder ein Ort – obwohl eigentlich bekannt – als völlig fremd oder neu empfunden.

Mit einer Variante des Monoprint-Verfahrens (in meinem Fall mittels Gelli-Plate) habe ich mein Bachelor-Portfolio auf Textil gedruckt und versuche damit das oben genannte Phänomen herbeizuführen.
Die Prints auf Textil zeichnen sich durch eine gewissen Unschärfe aus, ähnlich einer Erinnerung die langsam zu verblassen beginnt. Die
Ursprungsgrafik ist mal mehr mal weniger erkennbar.
Im Druckprozess stellte ich fest, dass obwohl ich immer
wieder die selben Schritte möglichst genau wiederholte, doch jeder Druck einzigartig ist und sich nicht exakt reproduzieren lässt. Auch die Dauer des Druckprozess (ca. 15 Stunden) stehen sinnbildlich dafür, dass Prozesse ihre Zeit brauchen – mehr als man manchmal annimmt oder sich vielleicht wünscht.
Das ursprüngliche Porfolio mit 68 Seiten wurde auf die entsprechende Anzahl von Doppelseiten im Broschüren-Druck übertragen und von Hand mittels Coptischer Bindung (offne Fadenbindung) gebunden. Die verwendeten Materialen, wie Acrylfarbe, Baumwollstoff und Druckutensilien wurden aus meinem Bestand entnommen. Einzig die Gelli-Plate musste neu angeschafft werden.

Material: Acrylfarbe auf Baumwollstoff 29x43cm, Fadenbindung (Coptische Bindung)

Prozess:
Die selbstgegossene Gel-Platte aus Agar-Agar zersetzt sich zu rasch -> Gelli Plate;
um ausreichend Toner vom Papierdruck auf die Platte und anschließend das Textil übertragen zu können, müssen die Papierseiten doppelt bedruckt werden.
Acrylfarbe muss die richtige Viskosität aufweisen (nicht zu fest nicht zu flüssig);
Farbschicht zur Abnahme des Toners dünn (direkt aus der Tube) , zweite Farbschicht zum Übertrag aufs Textil dicker (gemischt aus sehr fester Acrylfarbe und flüssiger; mit Druck (schweres Buch) 2 Minuten antrocknen lassen

Fotos © Karoline Pöhn

 

 

YES I BLEED

YES, I BLEED

2023

Projekt von Jennifer Kopatz, Masterstudentin textil.kunst.design

Die Hälfte der Bevölkerung menstruiert monatlich. Jedoch werden der offene Umgang und das öffentliche Sprechen über die Menstruation und dazugehörige Komponenten immer noch vermieden. Diese Tabuisierung ist tief mit sozialer Ächtung verankert. Der heutigen Gesellschaft wird vermittelt, dass die Periode geheim gehalten werden muss, denn sichtbares Bluten überschreitet die gesellschaftlich akzeptierte Norm.

Das Projekt “YES, I BLEED” zeigt daher mit einem entwickelten Menstruationstagebuch einen Weg zur Enttabuisierung der Menstruation und eine intensive Auseinandersetzung mit starken Beschwerden während der Blutung. Mit dem Menstruationstagebuch entstehen tägliche Zeichnungen, die dein Schmerzlevel, die Blutungsstärke und das emotionale Empfinden während deiner Periode festhalten. Aus den Zeichnungen kann somit nicht nur ein entwickelter Code zur täglichen Blutung herausgelesen werden, sie sind auch ein Beweis für die Bereitschaft, sich intensiv dem Kennenlernen der eigenen Menstruation zu widmen und den eigenen Körper besser verstehen zu wollen.

Mit einer solchen Praxis und solch einer intensiven Auseinandersetzung wird nicht nur das eigene Verständnis und die persönliche Haltung zum monatlichen Bluten positiv beeinflusst, sondern man setzt auch ein bewusstes Zeichen für den notwendigen Wandel zur Perioden Positivität in der Gesellschaft, die sich dem offenen Umgang und aktiver Hinterfragung der kulturellen Diskurse zur Menstruation widmen, ohne dass diese von Schweigen, Scham und Peinlichkeit geprägt werden müssen.

Fotos © Jennifer Kopatz

https://www.anthonyboyd.graphics/mockups/magazine-set-mockup/

L I N K A G E

Studierende der Studienrichtung textil·kunst·design entwickelten im Rahmen einer Lehrveranstaltung eine kollaborative Arbeit die nun für mehrere Wochen im Lichthof West des Brückenkopfgebäudes der Kunstuni Hauptplatz 6 zu sehen ist. Kollaboratives Arbeiten baut auf Kooperation auf, reicht allerdings noch weit darüber hinaus. Jede Entscheidung beruht auf Annäherung und Kompromiss, auf Einlassen und Einbringen. Das hier entstandene Ergebnis changiert zwischen dem kleinsten gemeinsamen Nenner und dem größtmöglichen Mehrwert.

In der Installation LINKAGE interagieren zwei bedruckte Stoffbahnen sowohl miteinander, als auch mit der Architektur des Lichthofs und schaffen eine Verbindung zwischen den unterschiedlichen Gebäudeebenen. Über 50 m Stoff schlängelt sich teils fließend, teils akkurat gelenkt, vom 4. Stockwerk bis ins Erdgeschoss. Mal nähern sich die beiden Bahnen maximal an und verflechten sich miteinander, um dann wieder die Richtung zu ändern und auseinanderzustreben. Die Farbintensität der Stoffbahnen reagiert ebenfalls auf dieses Wechselspiel und erhöht sich bei Annäherung und schwächt sich ab bei Distanz. Durch die Art der Hängung erfahren die textilen Bahnen im abgesteckten Raum des Lichthofs eine Erweiterung in das Dreidimensionale. Unterschiedliche Perspektiven ermöglichen diverse Ansichten.

Das Weiche und Fließende des Materials verbindet sich mit den starren Elementen der Architektur zu einer raumgreifenden Installation, bei der das textile Material auf phänomenologischer Ebene die harten Strukturen der Architektur zu unterlaufen scheint.

Beteiligte Studierende: Lucija Divic, Carmen Fischnaller, Ferdinand Lindl, Arezou Shayesteh Sadafian, Kirstin Sutter

textil·kunst·design, LV Siebdruck Vertiefung WS 22/23, Ingrid Tragler, Mag.art., Sen. Lect.

Fotos: Ingrid Tragler

DIE KUNST DES SCHLAFENS

VORTRAG

DIE KUNST DES SCHLAFENS

 – Schlafen kann ich, wenn ich tot bin  – Rainer Werner Fassbinder – 

Die Neurologen Dr. Andreas Kaindlstorfer und Dr. Thomas Mitterling PhD sprechen über die Kunst des Schlafens und darüber, warum ein bisschen Schlaf schon in Ordnung geht

MITTWOCH 21.12.22

14:00 bis 15:00 Uhr

Domgasse 1 EG Raum 21 (DOEG21)

Der Vortrag dient der Information zum angebotenen Semesterprojekt zum Thema SCHLAF (SoSe23) – einer Kooperation mit den Vortragenden bzw. mit deren wissenschaftlichen Umfeld.

 

Dr. Andreas Kaindlstorfer

Klinik für Neurologie1, Neuromed Campus, Kepler Universitätsklinikum Linz

www.kainan.at

Dr. Thomas Mitterling PhD

Klinik für Neurologie1, Neuromed Campus, Kepler Universitätsklinikum Linz

 

Beitragsbild:

30 Sekunden Darstellung einer sogenannten Polysomnographie

(c) Schlaflabor, Klinik für Neurologie1, Neuromed Campus )

 

floating bodies

MIRA SILBERLING, Masterstudentin textil.kunst.design

floating bodies, 2021|22 verfremdet zur schau gestellt

floating bodies setzt sich mit dem wesen und der körperlichkeit des treibholzes auseinander. untersucht wird die begegnung des menschen mit dem nicht atmenden, da angekommenen – wie die hand die äste sammelt und in die umgebung der städtischen zivilisation transportiert. in den abgeschirmten raum, festgehalten, verhindert fortzutreiben.

überdeckt mit farbe, transformiert durch die menschliche hand, werden die äste zu fremdkörpern. sie begegnen sich selbst in der fremde und sie erscheinen uns wie fremde.
das überkleiden mit farbe symbolisiert eine vermenschlichung. indem ich die äste mit künstlicher, giftiger farbe besprühe, zeige ich die verbindung zum menschen – dessen machtsymbol. vermeintliche stärke, umwelt zu steuern, sich der natur, diesem wesen zu bemächtigen und dessen sein zu definieren.
der schaukasten schafft eine distanz, eine barriere zu dem sonst direkt erfahrbaren und thematisiert dabei einerseits das einsperren in den geschlossenen, menschen gebauten raum und andererseits die unabdingbare achtsamkeit in der begegnung und verbindung mit der natur. vielleicht sogar die unantastbarkeit der natur.

Der Frisiersalon ist eine Schaufenstergalerie als Leerstandnutzung, betreut durch das Atelierhaus Salzamt in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz unter der Leitung von Angela Stief, Gastprofessorin für kuratorische Praxis.
Frisiersalon. Eine Schaufensterausstellung 20/06 – 22/07/2022 – Pfarrgasse 15, 4020 Linz

© Mira Silberling

FADENARBEIT (Serie 1)

BA Abschlussarbeit textil.kunst.design

Arezou Shayesteh Sadafian

Fadenarbeit (Serie 1)

Aus Fäden werden in der Fadenarbeit Flächen erzeugt. Durch spiralförmige Umwicklung unterschiedlicher Kernformen entstehen Flächen, die mit Hilfe von Farbwechsel zu einer Bildkomposition werden, in der die Strukturen der Garne, sowie deren Glanz-Licht-Schatten-Effekte eine zusätzliche ästhetische Rolle spielen. Das Konzept dieser Arbeit besteht in der gleichzeitigen Darstellung vieler Wahrnehmungsebenen. Zentral verbunden damit bleibt der Umgang mit dem Faden, durch den exemplarisch gezeigt wird, dass alleine Transformation einer materiellen Gegebenheit in eine aus dem üblichen Kontext gelöste Verwendung künstlerische Erfahrung sein kann.

Betreuung: Gilbert Bretterbauer

© Arezou Shayesteh Sadafian

 

 

(ent)faltete Körper

abgeformte Körperfalten aus Gips

Pia Pollems
Bachelor- Arbeit

2022

(ent)faltete Körper

Eine Arbeit, die die emotionale und physische Auseinandersetzung mit Körperfalten Material werden lässt und diese intimen Prozesse anhand von einer Gewebe- Fläche aus Gips Abdrücken und aufgenommenen Audiospuren der verschiedenen beteiligten Personen dokumentiert.

Durch transkribierte Zitate nehmen die übereinandergelegten Stimmen Form an und die Aussagen über den eigenen Körper sowie die individuellen Geschichten können schriftlich, auditiv  und visuell wahrgenommen werden.

Betreuung: Marlene Penz

© Pia Pollems

 

FLOWING PLETHORA

Plakat von Svenja Gottwald

Eine Ausstellung Studierender der Abteilung textil.kunst.design im Rahmen des RUNDGANGs der Kunstuni Linz im LENTOS

Flowing Plethora

30.06.2022 – 03.07.2022

Teilnehmer:innen

Shayesteh Sadafian Arezou

Beisenherz Charlotte 

Maurer Elisabeth 

Prechtl Konstanze

Waldhör Lydia

Till Michelle

Silberling Mira

Matthias Mirijam

Rueda Blanco Nicolàs

Betz Rosalie 

Farfeleder Sara 

Gottwald Svenja

Betreut und kuratiert von Sen.Lect. MA Marlene Penz

Fotos tkd

CONTINUED TRANSFORMATION_VULKANE

MASTERARBEIT von IRENA EGELKRAUT

Meine Masterarbeit beinhaltet ein Gestaltungskonzept, welches die fortlaufende Transformation einer zweidimensionalen Fläche, hin zu einem dreidimensionalen Objekt und wieder zurück, umfasst. Der Transformationsprozess ist hierbei auf das Vulkanthema angewendet worden, da dieses Naturspektakel für mich ein starkes Sinnbild der kontinuierlichen Veränderung darstellt. Dennoch ist dieser Inhalt nur ein Stellvertreter und das Gestaltungskonzept kann auf jegliches weitere Thema angewendet werden. Die dabei entwickelten Ergebnisse werden in einem Container präsentiert, der es mir ermöglicht meine Anschauungsstücke nicht nur digital, sondern auch haptisch und real, flexibel sowie ortsunabhängig vorzustellen.

© all images and content by Irena Egelkraut

Nachhaltigkeitsposter

Titelbild: Juliana Tasler-Rager

Nachhaltigkeitsposter

Studierende der Studienrichtung textil•kunst•design haben im Sommersemester 2022 Poster zu unterschiedlichen Aspekten des Projekts „UniNEtZ – Universitäten und Nachhaltige Entwicklungsziele“ gestaltet. Jede/r von Ihnen hat ein passendes Symbol zu einem der Targets skizziert und digital gezeichnet, Farben für den Entwurf ausgewählt sowie ein kurzes Statement als Plakattext geschrieben. Die Poster wurden in der Größe DIN A3 mit dem umweltfreundlichsten digitalen Druckverfahren – der Risographie – im Drucklabor an der Kunstuni hergestellt.

Präsentiert wurden die Plakate in Rahmen des Nachhaltigkeitsfestes Anfang Juni 2022 im Arkadengang des Gebäudes Hauptplatz 6 in Linz und danach im 2. Stock desselben Gebäudes aufgehängt.

Die teilnehmenden Studierenden sind:

Ilona Eidinger

Corinna Färbinger

Carmen Fischnaller

Ali Hussaini

Woonji Im

Ferdinand Lindl

Catalina Peric

Betreut von Sen.Lect. Mag.art. Teija Hohl

© Bei den angegebenen Studierenden


 

 

W I R bunte stäbe

AUSSTELLUNG

W I R bunte stäbe

1. Oktober 2021 bis 30. September 2022 Rektorsgang, Kunstuniversität Linz, Hauptplatz 6, 4020 Linz

Studierende der Studienrichtung textil·kunst·design präsentieren die mobile Installation „W I R   bunte stäbe“.

(dinge, die an der wand lehnen)

Das von Studierenden der Abteilung textil·kunst·design ausgeführte Projekt versteht sich als Intervention in Raumatmosphären. Die anhand von individuellen Konzepten bemalten Holzstäbe werden einzeln oder in zugehörigen Gruppen schräg an die Wände gelehnt positioniert, was einerseits den gegebenen Sicherheitsbestimmungen widerspricht und andererseits eine Sensibilisierung des verhaltens im Gang hervorruft. Denn keiner der Stäbe soll umfallen, alles befindet sich in einem labilen Gleichgewicht. Das damit hervorgerufene, aufmerksame Durchqueren des Raumes findet gleichzeitig mit der Wahrnehmung der künstlerischen Gestaltung statt. Die Aufstellung der einzelnen Objekte erzeugt Rhythmisierung, in deren Gültigkeit durch Verstellung, also Neupositionierung der Elemente eingegriffen werden soll. Somit besteht ein nicht unwesentlicher Aspekt des Projekts aus der interaktiven Teilnahme von anderen, wodurch eine Art Kommunikation zwischen administrativem Personal und Studierenden der Uni ermöglicht und eine in weitestem Sinn gemeinte „Systemdynamik” erhalten bleibt. Die Bedeutung dieser Raumgestaltung (der Wertigkeit von Kunst) kann vor allem auch daran abgelesen werden, welchen Einfluss ein möglicherweise plötzlich erfolgtes „Wegräumen”, also das vollkommene Fehlen der Installation auf die Wahrnehmung und letztlich auf das Bewusstsein der Menschen haben kann.
Univ.-Prof. Mag.art. Gilbert Bretterbauer, Projektleitung

Über zwei Semester verteilt entsteht seit Herbst 2021 das Projekt W I R (whishful intervention rektorat). Eine mobile Installation aus farbigen gestalteten Stäben, entwickelt und umgesetzt durch Studierende der Abteilung textil·kunst·design (Projektleitung: Gilbert Bretterbauer). Während die Anzahl der Stäbe wächst und sie sich nach und nach den Gang des Rektoratsflügels am Hauptplatz 6 erobern und dabei jeglichen Regeln der Wegeführung zuwider laufen, sind die Passierenden aufgefordert einzugreifen: umzuräumen, zu verstellen, neue Konstellationen zu konzipieren. Damit wird die Rektoratsetage Tatort künstlerisch-partizipativer Prozesse: ein Ort, der normalerweise teils als Transitzone, teils als Warteraum fungiert, wird zum Ort künstlerischen Handelns und sich Auseinandersetzens. Nach dem Auftakt durch die Abteilung Künstlerische Praxis von Hubert Lobnig setzt das Projekt   W I R eine in lockerer Reihung gedachte Serie von Präsentationen fort, in denen die vielfältige Arbeit der verschiedenen Abteilungen der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz sichtbar gemacht wird. Dabei sind Auftritte einzelner Abteilungen ebenso erwünscht wie Kooperationen untereinander. Intervention now!
Sen.Art. MA Anja Ellenberger

beteiligte Studierende
Catalina Peric, Carmen Fischnaller, Kristin Varba, Ferdinand Lindl, Woonji Im, Irena Egelkraut, Kirstin Sutter, Sarah Würtl, Lukas Kuhl, Martha Hartmann, Josepha Krüger, Arezou Shayesteh-Sadafian

Öffnungszeiten: MO bis FR 8.30 bis 18.30 Uhr

Zugang über den Portier.

Fotos: Anja Ellenberger

WARPED – THE ART AND STRENGTH OF SEPARATION

MASTERARBEIT von Angelina Bobleter

2021

The creation of a prototype series of framed handwoven textiles, reminiscent of room dividers.

1520 threads, 16m in length. Each individually looped, straightened, threaded, pulled, knotted, and intertwined innumerous times. The repetitive motion of slowly pushing one up against the other forming landscapes of structures and lines. Aligning with the principles of the Japanese world-view of “wabi-sabi” – centering around the acceptance of transience and imperfection – being described as an aesthetic appreciating beauty that is imperfect, impermanent and incomplete in nature.

Creases, folds, a raw edge and loose thread here or there – offer new inspiration and, to a degree, determine and shape the outcome of the final pieces, removing an element of control from myself as the artist.

The objects embrace all imperfections, human interventions and marks forged during the development process, resulting in a series of unique tactile pieces that offer layers of aesthetic appreciation that may gradually reveal themselves to the viewer.

“DIVIDERS”
When thinking of traditional room dividers, the idea is to create separation in a space or to cover up a specific area in a room. But they can be so much more than that. They create safe spaces, calm areas, a distinction between two functional spaces, act as ornamental or decorative focal points or even form a connection between spaces.

My finished pieces, although still being prototypes, provide added value and a feeling of calmness to spaces for people in various living and life conditions. They can either be used traditionally to divide a space, be placed in a room reminiscent of a free standing art work or they can be hung on a wall like a painting. I did not want to over-complicate my designs so I chose to work inside a specific framework of natural materials and a predefined colour palette. They play with texture, colour, transparency, density, pattern, subtle and refined structures, contrasts of softness and linearity – each of them a unique combination of elements and alluded emotions.

FRAMEWORK
Each divider consists of a combination of the frame, giving structure and support as well as the textile, which includes materials, texture, colour and contrast.

The literal framework of the pieces was developed and handcrafted in cooperation with my father in our workshop in Vorarlberg. In a more liberal sense, the framework of the project holding it all together is a culmination of my experiences in life as well as in design, my learned skills as a weaver and artist, my personal aesthetic as well as my willingness to adapt and improvise.

“THE PALETTE”
The subtle colour palette chosen is purposefully bringing attention to the textures and contrasts of the combined materials. The neutral colour scheme also resonates with the inspirations drawn from nature that played a role in the design of the weaving patterns and the overall intended raw feel of the project. Some patterns are almost indiscernible and melt into the structures of the woven pieces while others are distinct and concise.

The addition of dark elements brings contrast and interest to the otherwise soft structures and textures of the objects. They also give an opposing characteristic to the colour scheme in the sense that they could represent the transience and perishability of natural materials most commonly seen in withering leaves or decaying wood. Dark and light nuances are bridged by subtle mid-tones, creating a balanced look and feel of the collection.

7h… preparing and winding the warp

5h… warping onto the warp beam

6h… straightening the warp yarn

8h… pulling the individual threads through the heddles and harness 6

h… pulling threads through the reed comb and tying the warp onto the front

2h… correcting mistakes and ensuring even tension

40h… spent directly at the loom weaving

Name des Betreuers: Paul Iby

BILDER: 
Closeup of handwoven structures and the handcrafted frames

Copyright und Urheberin Angelina Bobleter

E N°1 O

E N°1 O

MASTERARBEIT von Eva-Christine Obernberger

2021

Die gestalterische Vision des Thonet-Stuhls und das alte textile Handwerk des Wiener Geflechts in einer zeitgenössische Neuinterpretation.

Ziel der dieser Masterarbeit ist es, mein in fünf Jahren textil.kunst.design Studium erlerntes Wissen und Können zu kombinieren und meine Designidee in eine dreidimensionale Form zu bringen. Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die Neuinterpretation und Weiterführung einer Designikone und einer textilen Technik: Der Thonet-Stuhl Nr. 14 und das Wiener Geflecht.
Das Wiener Geflecht erlebt in den letzten Jahren ein Revival: In vielen Einrichtungshäusern sieht man das Achteckgeflecht als prägendes Stilelement auf Leuchten, Betthäuptern oder Raumteilern. In meiner Arbeit war es mir wichtig, diesen Trend nicht unbedarft zu übernehmen, sondern die Technik des Achteckgeflechts materialbasierend komplett neu zu denken und umzusetzen. Bereits in den vorangegangenen Semestern hatte ich mich mit dem Wiener Geflecht auseinandergesetzt und so einen inhaltlichen Grundstein für meine Masterarbeit gelegt.
Angelehnt an den millionenfach produzierten und verkauften Kaffeehausstuhl Nr. 14 der Firma Thonet steht meine Arbeit unter dem Leitsatz „Vom Massenprodukt zum Unikat“. So gehe ich die Schritte der Industrialisierung rückwärts und berufe mich auf die Besonderheit von Kleinserien und Einzelstücken. In einer so schnelllebigen und technologischen Zeit wie heute beziehe ich mich auf den Erlebniswert des manuellen Herstellungsverfahrens. Den Rahmen für die geflochtene Sitzfläche habe ich komplett neu gestaltet und in einem neuen Material umgesetzt.
Losgelöst von vorherrschenden Trends entstanden drei Prototypen in meiner Formensprache.
Die entstandene Serie schlägt eine Brücke von der Gegenwart bis zum Urtyp des Kaffeehausstuhls Nr. 14 – in Verbindung mit einer Hommage an die Handwerkstechnik des Wiener Geflechts.

Betreut von Sen.Art. DI BA. Paul Iby

Foto Copyright: Eva-Christine Obernberger © Eva-Christine Obernberger

closer to … eine Ausstellungsreihe TEIL 3

closer to …

the body

the structure

the shadow

näher kommen, näher sein
Gezeigt werden Kunstwerke und Designprototypen überwiegend aus Papier, die in Zeiten von Social-Distancing entworfen und geschaffen wurden. Inspiriert durch die Faltungen des Origami bei der zweidimensionale Flächen mittels Brüchen einander näher kommen,um als dreidimensionale rhythmische Oberfläche oder plastische Körper Gestalt anzunehmen.
Die Arbeiten sind Zeugnisse des Unmittelbaren, des Greifbaren und der Suche nach Nähe.

Dreiteilige Ausstellungsreihe von Studierenden der Kunstuniversität Linz – Abteilung textil·kunst·design

Pojektbegleitung Priska Riedl

SELINA GASSER  MIRIJAM MATTHIAS  ELISABETH MAURER  RAISSA SENONER

TEIL 3  

seit 24.11.2021

Austellungsdauer bis 09.01.2022

täglich von 14-20 Uhr

ARTSPACE ON DISPLAY 4040 LINZ/URFAHR NESTROYSTRASSE 12 

 

THE RED INFECTION

T H E  R E D  I N F E C T I O N

von IRENA EGELKRAUT

Masterstudentin tkd

2021, Objekt, Materialien: Textilien, Draht, Wolle, Papier, Folie, Steine, Lichter
Maße: 2,5m x 3m, ausgestellt bei der BestOff 2021

Die Farbe Rot steht für Liebe, Macht, Kraft, Wut und Gefahr. Für mich steht sie aber vor allem für die Verwundbarkeit eines Körpers, als Zeichen einer Krankheit und als Symbol eines nicht funktionierenden Systems. Roter Ausschlag, rote Schwellungen und austretendes Blut verweisen auf die Fragilität des menschlichen Körpers. Die Arbeit „The red infection“ greift den Prozess einer sich ausbreitenden Infektion auf. Das Projekt soll nicht Covid19 visualisieren, aber die aktuellen globalen pandemischen Ereignisse haben die Idee und die Entwicklung der Arbeit sicher beeinflusst. In meinem Fall infiziert sich ein Objekt mit der Farbe Rot. Die Farbe breitet sich, wie fotografisch dokumentiert, in einem Körper aus. Zu beobachten ist dabei die erschreckende Schönheit des Furchtbaren.

© Irena Egelkraut 2021

closer to … eine Ausstellungsreihe_Eröffnung 2

closer to …

the body

the structure

the shadow

näher kommen, näher sein
Gezeigt werden Kunstwerke und Designprototypen überwiegend aus Papier, die in Zeiten von Social-Distancing entworfen und geschaffen wurden. Inspiriert durch die Faltungen des Origami bei der zweidimensionale Flächen mittels Brüchen einander näher kommen,um als dreidimensionale rhythmische Oberfläche oder plastische Körper Gestalt anzunehmen.
Die Arbeiten sind Zeugnisse des Unmittelbaren, des Greifbaren und der Suche nach Nähe.

Dreiteilige Ausstellungsreihe von Studierenden der Kunstuniversität Linz – Abteilung textil·kunst·design

Pojektbegleitung Priska Riedl

IRENA EGELKRAUT  JOSEPHA KRÜGER  BARBARA PERNDL  KONSTANZE PRECHTL

ZWEITE ERÖFFNUNG

03.11. 14-20 Uhr

MITTWOCH

ARTSPACE ON DISPLAY 4040 LINZ/URFAHR NESTROYSTRASSE 12 

Ausstellungsdauer 11 Tage ab Eröffnung

*Die Eröffnungen sind coronabedingt als Softopenings organisiert. Das Tragen von FFP2 Masken ist beim betreten der Galerie unter Einhaltung der 3 G-Regeln zu berücksichtigen.

 

 

closer to … eine Ausstellungsreihe

closer to …

the body

the structure

the shadow

näher kommen, näher sein
Gezeigt werden Kunstwerke und Designprototypen überwiegend aus Papier, die in Zeiten von Social-Distancing entworfen und geschaffen wurden. Inspiriert durch die Faltungen des Origami bei der zweidimensionale Flächen mittels Brüchen einander näher kommen,um als dreidimensionale rhythmische Oberfläche oder plastische Körper Gestalt anzunehmen.
Die Arbeiten sind Zeugnisse des Unmittelbaren, des Greifbaren und der Suche nach Nähe.

Dreiteilige Ausstellungsreihe von Studierenden der Kunstuniversität Linz – Abteilung textil·kunst·design

Pojektbegleitung Priska Riedl

MAGDALENA BERGER  DEBORAH HAZLER  ALI HUSSAINI  LYDIA WALDHÖR

ERSTE ERÖFFNUNG

13.10. 14-20 Uhr

MITTWOCH

ARTSPACE ON DISPLAY 4040 LINZ/URFAHR NESTROYSTRASSE 12 

 

 

Einhundertdreiunddreißig Meter

Masterarbeit von Sharon Fally-Fallend 2021

Transformation eines Fadens in ein überdimensionales Wollknäuel und eine einhundertdreiunddreißig Meter lange Gedankentextschlange.

Einhundertdreiunddreißig Meter setzt sich mit dem Thema Transformation von Seinszuständen auseinander und hinterfragt wie sich ein überdimensionales Wollknäuel im Raum verhält. Weiters wird der Frage nachgegangen welche Bedeutung dieses in der Gesellschaft hat und inwiefern es als Indikator für Zeit steht. Außerdem, ob es durch seine Dimension zu einem Objekt oder immer noch als Gebrauchsgegenstand gesehen wird.
Das Knäuel als fundamentales Symbol der Textilkunst und Kulturgeschichte, nimmt durch seine Größe Raum ein und zeigt somit die oben genannten Themen auf.

In der praktischen künstlerischen Arbeit, die den einfachen Vorgang des Strickens, in dem sich Schlaufe in Schlaufe immer weiter schlingt, thematisiert, spiegelt sich auch der schriftliche Teil der Masterarbeit.

Dieser ist gegliedert in einen digitalen und einen analogen handgeschriebenen Part.
Eine nicht abreißen wollende Gedankentextschlange welche wie der Faden immer weiterläuft zieht sich in Schreibschrift über dreihundert Seiten und beschreibt den Prozess der praktischen Arbeit.
Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit ist der Faden.
Aufgewickelt zu einem Knäuel ist nur die äusserste Schicht sichtbar, also die zuletzt aufgewickelten Meter des Fadens. Die restlichen fast einhundertdreißig Meter bleiben dem Auge verborgen. Durch das Aufwickeln verändert sich der Faden. Er ist nicht mehr länger Faden, sondern nimmt eine andere Form an. Er ist ein Knäuel.
Das Grundthema der praktischen Arbeit ist, den Faden von seinem Ist Zustand in einen anderen Ziel Zustand zu transformieren. Der Faden unterzieht sich einer Veränderung.
Nicht nur seine lineare Form verändert sich. Aus der Summe seiner Selbst entsteht etwas Neues. Er geht Verbindungen ein und bildet durch den Vorgang des Strickens eine neue Struktur. Einhunderdreiunddreißig Meter lang ist die gestrickte Arbeit, die zu einem Knäuel aufgewickelt wird. Die Länge bezieht sich auf die Laufmeter der fünfundneunzig grauen Wollknäuel die für dieses Projekt verstrickt wurden.

Eine neutrale Farbe ist für diese Arbeit besonders wichtig, denn diese Arbeit muss nichts. Sie genügt sich selbst und braucht keine zusätzlichen Attribute. Sie soll in ihrer Einfachheit völlig befreit sein von unnötigen Interpretationen.

© Sharon Fally-Fallend

Betreuung: Univ.-Prof. Gilbert Bretterbauer

Notes and Blanks

Bachelorarbeit von Maria Valerie Stockhammer

 

„Die Aufladung des weißen Blattes mit Optionen des Schreibens und stummen Imperativen der Produktivität macht es zur Schwelle zwischen Schreiben und Nicht-Schreiben, die immer neu überwunden werden muss.“

(Lothar Müller, Weisse Magie: die Epoche des Papiers, S. 129)

Notes and Blanks widmet sich einem Material, das in einem (künstlerischen) Prozess oft als erster Ort außerhalb des eigenen Kopfes dient, an dem sich eine Idee manifestiert: dem Blatt Papier.

Unser Alltag erschließt sich mir als riesiger Materialfundus. Alles ist bereits da, quasi zum Überlaufen voll.
Alltagsmaterialien spiegeln Lebensrealitäten und sind jeweils Ausschnitte verschiedenster Wirklichkeiten.
Dinge, die selbstverständlich und unbemerkt in unserem Alltag auftauchen, sind bereits durch ihre Geschichte mit Bedeutung aufgeladen.

Der unvermeidbare Blick auf diese Dinge, die alle potentielle Ausgangsmaterialien sind,
kann zum Sammeln, Anhäufen, Aufbewahren, Ordnen, Arrangieren, Konservieren und vor Zerstörung Beschützen führen. Es entsteht ein Lager, das mir Sicherheit gibt und auf das ich immer wieder zu(rück)greifen kann.

Unter dem Titel Notes and Blanks entstanden und entstehen mehrere Arbeiten, die sich mit ähnlichen Themenkomplexen beschäftigen.
Es geht um Ordnung und Ideen, um Tun und Lassen und um die Liebe zur Leere.
Dabei ist ihnen das verwendete Material, das Papier, gemein. Papier in alltäglicher Form, als Notiz- oder Skizzenzettel. Das Blatt ist leer und voll von endlos vielen Möglichkeiten.

Betreut von A.Univ.-Prof. Mag.art. Priska Riedl

FOTOS ©LB

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Unknown yet familiar

SO ENG WIE MÖGLICH!!

Die Ausstellung SO ENG WIE MÖGLICH!! zeigt eine bewusste Auswahl von künstlerischen Arbeiten, die 2020 und 2021 in Lehrveranstaltungen von Gilbert Bretterbauer und Doris Gall-Schuhmann in der Abteilung textil.kunst.design an der Kunstuniversität Linz entstanden sind.

Raumschiff, Pfarrplatz 18, 4020 Linz

Mi 02.06.2021, 14:00-18:00 + opening 18:00

Fr 04.06. – Sa 05.06.2021, 14:00-18:00

Mo 07.06. – Do 10.06.2021, 14:00-18:00

In unsicheren Zeiten ein Lichtblick. Eine Aufforderung!

Die Arbeiten erzählerisch, zugleich ein Rückblick.

Vom Bedürfnis nach Nähe und Intimität.

Von Zwischen- und Schwebezuständen.

Von Unsicherheit und Stillstand.

Vom Fließen und von der Bewegung.

Von genauer Betrachtung und dem Blick für Details.

Von allem was fehlt.

KÜNSTLER_INNEN

Magdalena Berger, Astrid Bernhard, Deborah Hazler, Ella Huber, Lukas Kuhl, Tamali Kurka, Mirijam Matthias, Elisabeth Maurer, Melanie Moser, Franziska Pruckner, Michelle Till, Lydia Waldhör

Plakatgestaltung: Ella Huber

Es gilt die 3-G-Regel (geimpft, getestet, genesen) für den Ausstellungsbesuch im Raumschiff.

 

ANarchiTEXture

PROJEKT ANarchiTEXture

Die Gestaltung einer anarchischen textilen Architektur folgt keiner Ordnung und doch wird sich – individuell interpretierbar – eine gewisse Ordnung ergeben, die sich durch textile Materialitäten (Texturen, Gewebearten, Oberflächen, Farben) und deren Formgebungen im Zusammenwirken im Raum offenbart. Der Gestaltungsprozess ist offen und wird sich aus dem Einsatz von textilen Materialien und den unterschiedlichen konzeptuellen Zugängen ableiten.

ANarchiTEXture ist ein erlebbarer, realer Raum, der von der Begeisterung und Eigeninitiative, vom Kooperations- und Gestaltungswillen aller Beteiligten lebt!

ANarchiTEXture ist ein interdisziplinäres, über ein Jahr laufendes Projekt der Studienrichtungen tkd und GTT, welches sich mit dem Prozess des intuitiven Erfahrens und Bearbeitens von textilen Materialien, deren Beschaffenheit und räumlichen Umsetzungen, beschäftigt. Dabei wird eine sich immer neu gestaltende textile Architektur erschaffen.

Das Projekt wird in einem sich ständig wandelndem Prozess im Innenhof der Kunstuniversität (Domgasse) aufgebaut und präsentiert.

Projektleitung/Lehrteam: Gilbert Bretterbauer, Doris Gall-Schuhmann, Ingrid Hackl, Marlene Penz

Teilnehmende Studierende: Regina Bischof, Jasmina Blum, Stephanie Ehrenecker, Paul Foramitti, Selina Gasser, Ali Hussaini, Magda Kremsreiter, Lea Prähofer, Konstanze Prechtl, Andreas Schmied, Raissa Senoner, Arezou Shayesteh Sadafian, Mira Silberling, Melina Stängle, Gabriella Tegze, Marco Thaller, Iza Tkeshelashvili

Projektdauer: Oktober 2020 – Juni 2021

Fotos (project in progress) © tkd_Anarchitexture

 

 

BRUCHLINIEN

Bachelorarbeit von Iza Tkeshelashvili 2021

Es handelt sich um eine gestalterische textile Arbeit, die durch die Komposition der strengen Linienführung und dreidimensionalen Faltung den Raum erobert. Die Arbeit ist entstanden aus dem Experiment. Aus diesem Experimentieren entwickelte sich eine eigene Sprache, die meine inneren Stimmungen und Bruchlinien ausdrückt. Sie ist ganz frei angelegt und offen für individuelle Interpretationen durch den/die Betrachter/in.

Der Ausgangspunkt für diese Arbeit war, die im Laufe des bisherigen Studiums gelernten Techniken weiterzuentwickeln, damit Neues auszuprobieren und miteinander zu kombinieren.

Durch mehr und mehr Experimentieren mit Techniken und Materialien entstand eine immer größere Spannung und die Absicht, die vielen entwickelten Einzelteile zu einem harmonische und dynamische Ganzen zu vereinen.

Die Arbeit wurde mit zwei Techniken hergestellt: Weben und Drucken.

Ein handgewebter Stoff mit flottierenden Fäden von acht Meter Länge und 95 cm Breite wurde mit Ätzfarbe mit Siebdrucktechnik bedruckt und anschließend in der Bügelpresse nachbehandelt, sodass er hart wurde. Die Ätzfarbe hinterließ von dem ursprünglich schwarzen Gewebe nur mehr dunkle Linien auf hellem Grund. Durch diese Behandlung wurde der Stoff hart und konnte anschließend dreidimensional gefaltet, zum Teil  abstrakt  geformt und im Raum positioniert werden.

Die abgebrochenen Linien, die sich je nach Standpunkt des/der Betrachters/in bei Bewegung verändern, erzeugen eine aktive, lebendige Welt. Zugleich sind sie Zeugnis psychologischer Ausdruckskraft und kehren meine inneren Spannungen und Gefühle nach außen. Sie geben der/dem Betrachter/in die Möglichkeit, eigene Interpretationen zu finden, die sich bei der Bewegung rund um die Arbeit immer wieder verändern können.

Die äußerlich sichtbaren, visualisierten ‘‘Sprünge’’ sind eine Referenz an unsere brüchigen Erfahrungen, die wir alle in unserem Alltag erleben. Lebenslinien werden immer wieder gebrochen, machen einen Knick, Farben nehmen plötzlich eine gebrochene Tönung an,  Menschen brechen ihr Wort und das gebrochene Deutsch eines/r Anfängers/in fordert alle heraus. Diese Erfahrungen sind von Bruchlinien durchzogen, es sind neuralgische Stellen, an denen Bewegungen an- oder abbrechen, Neues aufbricht, Ausbrüche und Durchbrüche stattfinden, oder an denen auch manchmal der Boden nachgibt und unter unseren Füßen einbricht.

Das Kunstwerk zeigt viele Verbindungsmöglichkeiten zwischen  Kunst und Technik, zwischen geometrischen und organischen Formen, zwischen Raum und visueller Wahrnehmung auf. Es geht um die menschliche Kommunikation zwischen dem Lebendigen und dem unbelebten Objekten.

Der/Die Betrachter/in soll selbst DENKEN und verstehen, soll selbst entscheiden, ob es  genügt oder nicht. Jede Position des/der Betrachters/in verändert somit das Kunstwerk, die Bewegung und das Verstehen bilden für sich eine Einheit.

schriftliche.Arbeit_Iza.tk.

Betreuung: Gilbert Bretterbauer

© Iza Tkeshelashvili

 

The Self in Storage

Masterarbeit von Katharina Grafinger 2020

Eine Verbindung aus gebrauchtem Mobiliar und amorphen, körperlich anmutenden Objekten nimmt einen Raum ein und eine interaktiv erfahrbare „Körper-Wohn Landschaft“ entsteht.

In der Installation The Self in Storage erfährt die Wohnlandschaft eine Neubetrachtung, verbindet sich mit mäandernden, organischen Elementen, die Assoziationen zu Körper- und Naturlandschaften wecken und durchdringt das Innere der Räume. The Self in Storage erforscht die Auseinandersetzung des individuellen Seins mit den Praktiken des Lagerns, Zwischenlagerns und Auslagerns von Möbelstücken.

Dabei werden die Beziehungen, die zwischen benutzten Möbelstücken und dem menschlichen Körper, als dessen Nutzer, entstehen, beleuchtet. Das Selbst, als Synonym für das körperliche und geistige Ich, steht dabei in sich immer wieder verändernder Beziehung zu den Objekten des Wohnraums. Durch die künstlerische Arbeit werden Elemente der Interaktion zwischen Mensch, Möbel und Raum ergründet. Die Biografie der Möbel wird dabei aus den Biografien der Menschen, die mit dem Möbelstück in Kontakt treten, geschrieben und die Spuren des Gebrauchs zeugen von den Prägungen durch die Benutzer*innen. Der Mensch wird vom Mobiliar emotional und körperlich durch deren Präsenz im Alltag geformt. Das menschliche Verhalten lebt dabei von der Auseinandersetzung mit den Dingen der Umgebung. Die Installation bewegt sich zwischen einer ästhetischen und kritischen Betrachtung dieser Interaktionen und Beziehungen des Wohnens und den Eingriffen eines, an den menschlichen Körper erinnernden, Organismus. Deren wechselseitige Beeinflussung und Irritation, die Verschmelzung und Abstoßung der aufeinander treffenden Elemente, erzeugt Spannungen und Entspannungen in der Raumwahrnehmung.

Betreut von Univ. Ass. Christiane Reiter-Zaman

© Katharina Grafinger

Fotos: Katharina Grafinger

KMono

Bachelorarbeit von Ayse Brunner 2020

Das künstlerische Projekt KMono setzt sich aus zwei Teilen zusammen.
Die Verbindung beider Arbeiten besteht inhaltlich, in der Formgebung, als auch in der Musterung und Farbgebung, welche auf dem Papier entsteht und sich auf den Textilien
ausbreitet und verändert.

KAMIKMONO ist eine graphische Papierarbeit, bestehend aus 60 einzelnen Papierbögen im Format A2.

NUNOKMONO ist eine Kimonokollektion, die graphische Elemente aus KAMIKMONO aufgreift und in textiler Form fortführt und weiterdenkt.

Das Ziel bei dem Projekt NUNOKMONO war, eine modulare Kimonokollektion zu nähen, bei der die einzelnen Module mit Magneten verbunden sind. 

Das Wechselspiel zwischen graphischem Arbeiten und dem Experimentieren mit textilen Materialien ist der Kern meines künstlerischen Schaffens. 

Während die Arbeit KAMIKMONO einen meditativen und zugleich intuitiven Arbeitsprozess thematisiert, der durch Repetition geprägt ist, geht es bei der Kimonokollektion NUNOKMONO um die strategische und praktische Entwicklung eines neuen Bekleidungskonzepts.

Betreut von Univ. Ass. Christiane Reiter-Zaman

https://www.instagram.com/ayse.brunner.design

Fotorechte bei Ayse Brunner und Laura Fikentscher ww.instagram.com/lauri.melone/

KAMIKMONO
KAMIKMONO
KAMIKMONO Detail
NUNOKMONO
NUNOKMONO
NUNOKMONO
NUNOKMONO Detail
NUNOKMONO Detail

off elegance

Bachelorarbeit von Florian Hareter 2020

Lineare Sequenzierung eines zyklischen Homöostats

Spannungsfelder zwischen Leben und Tod, Luft und Wasser, Nutzen und Nichtnutzen, Devotion und Macht, Volumen und Fläche. eine Beobachtung der saisonalen Transformation von Schwimmbecken und deren Umgebung. zwischen potenter Erholungszone oder abgesondertem Brachland und die Auseinandersetzung menschlicher Machtdemonstrationen in der technologisierten Infrastruktur durch Interventionen in einem öffentlichen Freibad.

Betreuung: Gilbert Bretterbauer

www.florianhareter.com

Ansichten off elegance von Dimitrios Vellis

Pressing Images

AUSSTELLUNG Studierender der Abteilung textil.kunst.design in der Galerie WHA, Domgasse 1, 4020 Linz, 9. – 22. Dezember 2020

„Das Wesen der Neuzeit ist die Eroberung der Welt als Bild.“
 Martin Heidegger 

Wir machen uns ein Bild von der Welt – oder machen vielmehr Bilder unsere Welt? „Wirklichkeit“ wird heute mehr denn je durch massenmediale Bilder vermittelt. Diese schaffen in Social Media manipulierte Realitäten,konstruieren Identität und vermeintliche Authentizität. 

Nicht nur Bilder, sondern in weiterer Folge verschiedene „Wirklichkeiten“
sind Inhalt der gezeigten Arbeiten.
 Aneignung und Kontextualisierung erfolgen im Sinne einer
 künstlerischen Auseinandersetzung.
 In der Ausstellung werden kritische und humorvolle Positionen gezeigt, derer gemeinsamer Nenner die bildgebende Technik des Siebdrucks ist. 

Zu sehen sind Arbeiten von:

Deborah Hazler, Ella Huber, Melanie Moser, Franziska Pruckner, Iza Tkeshelashvili und Lydia Waldhör

Projektleitung: Ingrid Tragler, Sen. Lecturer Mag.art.

Regeln für den Ausstellungsbesuch an der Kunstuniversität Linz, um eine Verbreitung des COVID-19-Virus zu vermeiden

Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist während Ihres gesamten Aufenthaltes verpflichtend. Eine Registrierung bei der Portierloge ist vor dem Betreten von Ausstellungen unbedingt erforderlich. Betreten Sie Ausstellungen bitte nur einzeln oder mit Personen, die mit Ihnen im gemeins- amen Haushalt leben. Halten Sie einen Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen. Husten und niesen Sie in ein Taschentuch oder Ihre Armbeuge. Waschen Sie regelmäßig min. 20 Sekunden Ihre Hände und nutzen Sie unsere Desinfektionsmittelspender. Bei Symptomen wie Fieber, Husten, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden bitten wir Sie, von einem AusstellungsbesuchAbstandzu nehmen.

© Ella Huber
© Ella Huber
© Deborah Hazler
© Franziska Pruckner
© Franziska Pruckner
© Melanie Moser

buntstift & faden

Foto © Gilbert Bretterbauer kisses

GILBERT BRETTERBAUER & CHRISTIANE REITER

Ausstellung in der Galerie HALLE, Ottensheimerstraße 70 4040 Linz

09. Dezember 2020 bis 15. Jänner 2021_Keine Vernissage, die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Galerie zu besuchen, Mi, Do 10 – 18 h und Fr 10 – 14 h

Die gezeigten Arbeiten sind Dokumente ihrer eigenen Materialimmanenz. Die mit „kisses” betitelten neuen Textilarbeiten von Gilbert Bretterbauer stellen Kompositionen von Lippen, also Mündern dar. Ohne persönliche Zuschreibungen, schweben sie zwischen Schweigen & intimer Annäherung. Was ist gewollt? Was ist möglich? Was nicht? Collagiert, gezeichnet, gesprayt oder genäht – immer sind diese Artefakte der Intimität präsent.

In ihrer textilen Haptik & skizzenhaften Ausführung erlauben sie in der Betrachtung selbst Bezug zu den Mündern zu nehmen. Gleichzeitig lassen die Werke einmal hinter Glas, einmal gestickt, in ihrer musterhaften Abstraktion große Distanz erkennen. 

Das gezeigte Bodenobjekt mit dem Titel PIG_ Faltung_Magenta hell von Christiane Reiter entstammt der Serie PIGS (2019 – 2020). Es handelt sich dabei um einen Zyklus aus 9 großen Papierobjekten, die dicht mit Buntstiften be-zeichnet sind. Die Objektstruktur resultiert jeweils aus der Origami-Faltung eines Schweins.

Aufgrund der Vor-Faltung können die bearbeiteten Papiere nun in dreidimensionale abstrakte Formen zurückgeführt werden. 

Die Arbeiten entstehen nach zuvor festgelegten Regeln und Vorgaben, der eine unnötige Ablenkung durch ästhetische und inhaltliche Gestaltungsfragen verhindern. Das zentrale künstlerische Moment liegt in der Verdichtung, der Vergegenwärtigung durch die Handlung. Das Werk zeigt sich als Resultat dieser Handlung.

„Tatsächlich und im engsten Sinne geht es Christiane Reiter aber um dieses Tun, um das Be-zeichnen, um die Handlung für sich und das konzentrierte Ausführen als einen Akt der Selbstvergewisserung.“ *

*Ausschnitt aus dem Text „Geschichte schaffen“ von Daniel Zaman, 2020 www.christianereiter.eu

© Christiane Reiter PIG_Faltung_Magenta hell

Ausdrücke

Die Online-Ausstellung „Ausdrücke“, welche Ende Juni eröffnet wurde, zeigt bis zum 26.10.2020 Kissen-Entwürfe von Studierenden der Studienrichtungen „textil·kunst·design“, „Gestaltung: Technik.Textil“, „Fashion & Technology“ und „Bildende Kunst“. Insgesamt 28 Studierende fertigten ihre Entwürfe ab Herbst 2018 im Rahmen zweier Lehrveranstaltungen an und verwendeten dafür Zeichnungen, Gemälde und Drucke, die im Atelier des Diakoniewerks Gallneukirchen entstanden waren. Die konkrete Aufgabenstellung war, auf Basis eines oder mehrerer Bilder zwei verschiedene Designs zu erstellen. Einer davon sollte ein Wiederholungsmuster zeigen, bei dem zweiten war die Gestaltung frei. Die Entwürfe wurden mit einem Digital-Stoffdrucker auf Baumwolle übertragen und von den Studierenden selbst fertiggestellt.  

Das Bild der Künstlerin oder des Künstlers, welches im Atelier entstand, ist ein wortwörtlicher „Ausdruck“ ihrer/seiner Persönlichkeit. Den zweiten, gestalterischen Ausdruck für unsere Ausstellung fertigten die Kunstuni-Studierenden an – weshalb der Titel unserer Ausstellung „Ausdrücke“ lautet.  

Projektleitung:

Sen.Lect. Mag.art. Teija Hohl

Univ.-Ass. Mag.art.  Ingrid Hackl

http://www.ausdruecke.ufg.at/

Foto: Teija Hohl

Auf Tuchfühlung – Emphase der Flatness

Auf Tuchfühlung – Emphase der Flatness

Farbstifte auf Seide 45×45 cm

NATALIE HUTTERER 2020

Ausgangspunkt dieser Arbeit sind die klassischen Hermes Tücher, welche traditionell von Hand gedruckt werden, wobei für diese Arbeit das „Gavroche“ mit einer Kantenlänge von 45cm als Basis gewählt wurde. Der individuelle, schmückende und wertvolle Aspekt dieser Tücher wird in dieser Arbeit interpretiert und überzeichnet, indem das umgesetzte Tuch seiner Funktionen enthoben wird und so rein dekorativen Charakter besitzt und weniger als modisches Bekleidungsaccessoire, sondern vielmehr als einzigartiges Kunstwerk zu sehen ist.
Die Arbeit wird mit Farbstiften auf Seide ausgeführt und abschließend Hand-rolliert. Als Motiv dienen tierische Materialien wie Pelze und Federn, da diese den wertvollen, dekorativen Aspekt dieser Arbeit unterstreichen. Durch den hohen Detaillierungsgrad und die gewählten Materialien/Techniken ist das Tuch ein wertvolles Unikat, welches nicht für das Tragen am Körper geeignet ist, sondern für den Ausstellungskontext konzipiert wird.
Motiv und Detaillierungsgrad sind von klassischen Beispielen der Kunstgeschichte, wie die Arnolfini-Hochzeit des flämischen Malers Jan van Eyck, inspiriert, in der Textilien wie z.B. Pelz-besetzten Kleidung eingesetzt werden, um Reichtum zu signalisieren.

© Natalie Hutterer

maskup – textile protects you

Eingeladen zur Teilnahme am Projekt „maskup – textile protects you“ wurden Studierende der Studienrichtungen Fashion & Technology, Gestaltung: Technik.Textil und textil.kunst.design, um auf Anfrage des Rektorats in einem gemeinsamen solidarischen Akt 2000 benötigte Schutzmasken für die Kunstuniversität zu nähen.

Alle Masken wurden zu Hause genäht.

Eine Nähanleitung sowie textile Pakete (Stoff, Bänder, Nähseide) wurden den Studierenden jeweils in Einheiten für die Fertigung zur Verfügung gestellt und zugesandt.

Das Design der Maske ist weiß mit dunklen Textilbändern. Der verwendete weiße Stoff der Maske ermöglicht eine jeweils individuelle Gestaltung im Nachhinein (Färben, Besticken, Drucken, Applizieren, …).

Material: Baumwollstoff, waschbar bei 60°, aus österreichischem Textilhandel.

Projektkoordination: 

Prof. Gilbert Bretterbauer, Sen.Lect. Doris Gall-Schuhmann / Abteilung textil.kunst.design.

Teilnehmende Studierende: 

Hannah Andergassen, Shari Bartko, Lisa Benedikt, Anna Berger, Clara Bösl, Anna Filzmoser, Ali Hussaini, Natalie Hutterer, Judith Kaiser, Alyssa Kamoun, Josepha Krüger, Nina Kugler, Verena Langthaler, Michaela Leeb-Dojak, Valeria Lehner, Danova Lenka, Parmida Masruor, Analena Matejschek, Mirijam Matthias, Elisabeth Maurer, David Mayr-Stritzinger, Seda Mirumyan, Melanie Moser, Daniel Niederberger, Eva Obernberger, Thomas Obristhofer, Franziska Pruckner, Gabriel Schlesinger, Anneliese Schuber, Raissa Senoner, Polina Shabalova, Arezou Shayesteh Sadafian, Emese Takacs, Iza Tkeshelashvili, Lydia Waldhör, Yian Yao 

Projektdauer: April – Juni 2020

GLEICH | KLANG _INSTALLATION 2020

Bachelorarbeit von GISELA KLAMMSTEINER 2020

Betreut von Sen.Art. Mag.art. Melanie Greußing BA. MA

Gleich|Klang ist eine Farb- und Klanginstallation auf halb und ganz transparenten Stoffbahnen, die lose, nicht gespannt von der Decke hängen und teils bis zum Boden fallen. Auf den Stoffbahnen, die als Filmleinwände fungieren, spielt sich der 12 min. Farbfilm ab. Eine Klangcollage aus Gesangsstimmen und einer Sprechstimme runden die Installation ab. Das Publikum ist eingeladen, sich diesem Raumgefühl zu nähern und es zu durchwandern. Gleich|Klang ist eine Einladung, sich in Farben und Klänge zu hüllen, für einen kurzen Rauschmoment, für die eigenen Sinne.

Verwendete Farben: Acrylfarben DALER-ROWNEY system 3 / CMYK – Farbraum Cyan (Primär-Blau), Magenta (Primär-Rot), Primär-Gelb, Zink-Mischweiß und
Normalschwarz. Jede Farbspur ist aus diesen Grundfarben gemischt. Der Farbfilm hat 506 Slides, bestehend aus 506 verschiedenen Farbspuren. Der Film beginnt bei Blau
und wandert den Farbkreis einmal ab. Mit Grün schließt sich der Farbkreis, der
wieder von neuem beginnen würde.

Film: 12 min
Sequenzen:
Blau min 0-2 / Violett min 2-4 /
Magenta min 4-6 /
Orange min 6-8 /
Gelb min 8-10 /
Grün min 10-12

Der Film und die Textilinstallation sind Input und der Anfang, mit dem ich einen
Austausch zwischen diesen zwei Medien schaffen wollte. Den Schauspieler Mike
Brendt und die Sängerin Daniela Gschirtz bitte ich dabei, intuitiv und aus der
Improvisation heraus diesen Film zu vertonen. Mich interessiert, ob Farbstimmungen vertont werden können und eine Dramaturgie erzeugen, je nachdem, welche Farbe
gerade im Raum abgespielt wird. Klingen blaue Farbnuancen anders als gelbe? Hören sich vertonte Rottöne intensiver an als grüne? Der Farbfilm funktioniert als
Komposition. Er ist ein Experiment, in dem ich versuche, Rahmenbedingungen zu
schaffen, um in einen Austausch künstlerischer Disziplinen zu treten. Dabei bringt
jeder Teilnehmende die eigene Expertise für dieses Gespräch in den Raum mit.

© Gisela Klammsteiner


VIDEOS:

https://www.youtube.com/watch?v=ZWCf46prcQ8&feature=emb_title https://www.youtube.com/watch?v=iLuOFfVgjLQ&feature=emb_title



Form gleich Inhalt, 2020

Anneliese Schuber

Butterschmalz, Talg
ca. 15 cm hoch

Pralle Frauenkörper in Fett gegossen. Der „Körperfettanteil“ liegt hier bei 100 %. Pure Energie, die des Lebens bunte Fülle verkörpern. Darum haben diese kleinen Figürchen eine anziehende, lebensbejahende Ausstrahlung. Die Nanas der berühmten Künstlerin Niki de Saint Phalle sind überdimensional groß, bunt und die Darstellung von Lebensfreude pur unübertroffen. In meiner Arbeit transformiere ich diese „Nanas“ in kleine nackte Gestalten, die sich zwar ihrer Form und Fülle bewußt sind, ihre Form auch gleich Inhalt ist. Durch das verwendetete Material sind sie sehr verletzlich, die Körper könnten schon durch geringe Wärmeeinwirkung der ursprünglichen Form entfliehen und sich eine neue Form suchen.

modulpräsentationen / januar 2020

bei den semesterlichen modulpräsentationen haben die studentinnen und studenten die möglichkeit ihre aktuellen arbeiten zu präsentieren. auch das erklären und zeigen von projekten, die sich noch in den anfangsphasen befinden, ist gerne gesehen.

Michaela Leeb-Dojak


Michaela Leeb-Dojak
Michaela Leeb-Dojak
Josepha Krüger
Josepha Krüger
Josepha Krüger
Anneliese Schuber
Anneliese Schuber
Anneliese Schuber
Laxmi Schneider
Laxmi Schneider
Vanessa Pichorner
Vanessa Pichorner
Vanessa Pichorner
Florian Hareter
Florian Hareter
Birgit Wagner
Birgit Wagner

movements, 2020

Anneliese Schuber

Projekt Nähen/Körper-Raum
Wellpappe, Tonpapier

Diese Rauminstallation besteht aus flachen Einzelteilen, die in ihrer Anordnung und Abbildung eine gewisse  Räumlichkeit erzeugt. Man erkennt exakte, geometrische Körper, die wiederum  mittels eines „roten Fadens“ verbunden sind und so ihren Raum erweitern.

Wenn man als Betrachter den Standort wechselt, kann man erkennen, dass Verschiebungen, Bewegungen, Trennungen oder auch Verbindungen von diesen flächigen Elementen passieren. Es werden dadurch Illusionsräume geschaffen, man wird zwischen einer 2 und 3 Dimensionalität hin und hergerissen. Es passiert eine optische Täuschung, die durch den eigenen Standortwechsel ausgelöst wird.

Anneliese Schuber/movements 2020
Anneliese Schuber/movements 2020
Anneliese Schuber/movements 2020
Anneliese Schuber/movements 2020

EinSein, 2020

Astrid Bernhard

Genähte künstlerische Prothese für den menschlichen Körper
Feinpapier, Nähgarn
23 Meter lang, Durchmesser 5 und 10 Zentimeter

Zwei Zentimeter breites transparentes ockerfarbenes Feinpapier wurde zu einem fragilen Gebilde vernäht. Die transparenten Streifen im Loop verbunden, lassen mehr oder weniger undurchsichtige Stellen im Übereinander entstehen. Das neue Gebilde, ein 23 Meter langer Papierschlauch, erwächst in sich einmal schmäler und dann wieder breiter. Er geht in seiner Bestimmung mit dem menschlichen Körper eine Symbiose ein; über die Oberarme gestülpt wird er zur organischen Prothese, die den menschlichen Körper einwickelt, umgarnt, umhüllt, versteckt und auf ungewöhnliche und ästhetische Weise erweitert. Das drapierte Gebilde verschmilzt mit dem nackten Köper, respektive der menschlichen Haut zu einer Einheit; im Zusammenspiel entfaltet sich ein zerbrechliches und fragiles als auch harmonisches und organisches Miteinander/Ineinander, sodass es nicht mehr eindeutig ist, wo der Mensch aufhört und die Prothese beginnt.  


Astrid Bernhard/EinSein 2020
Astrid Bernhard/EinSein 2020
Astrid Bernhard/EinSein 2020
Astrid Bernhard/EinSein 2020

o.T., 2019/2020

Ruth Größwang
8cm x 9,5cm

Sich einer Norm unterwerfen, um innerhalb der Norm frei zu sein.

Die TG-Studierende Ruth Größwang beschäftigt sich in diesem Semester mit der experimentellen Fragmentierung und Verhüllung von Gesichtern bzw. Gesichtsteilen. Sie benutzt dafür teilweise Acryl-Farben oder Latex und ordnet die entstandenen Ornamente zu Mustern an.

Ruth Größwang
10,5cm x 12cm
Ruth Größwang
Größe variabel
Ruth Größwang
15cm x 21cm

Weben im Textilen Zentrum Haslach

Die Kooperation von Kunstuniversität Linz und Textilen Zentrum Haslach bietet Studierenden der Abteilung textil.kunst.design + tg verschiedene Möglichkeiten, sich mit der Jacquardweberei auseinanderzusetzen und in die Herstellung von Geweben einzutauchen.

Folgende Lehrveranstaltungen sollen hier im Einzelnen vorgestellt und abgebildet werden:

Einführung in die Jacquardweberei

LV 290.044  MA, LV 290.72 BAC, 1 SWstd, WS, 2 Termine Linz und Haslach

An zwei Terminen werden zum einen in Linz die technischen und gestalterischen Grundlagen für die Jacquardweberei vorgestellt, zum anderen eine Exkursion nach Haslach unternommen, wo ein Rundgang Einblick in das Textile Zentrum Haslach bietet und die Möglichkeiten der Kooperationen für Textilschaffende vorgestellt werden. Teil der Exkursion ist auch eine gestalterische Praxis mit der exemplarischen Design- und Gewebebearbeitung am PC und am digitalen Hand- Jacquardwebstuhl TC1.

Jacquardweben / Basis

LV 290.075 MA, LV 290.47 BAC und LV 290.010 MA, LV 290.61 BAC, 3 Tage im Block, Haslach

Diese Lehrveranstaltung veranschaulicht die Herangehensweise bei der Umsetzung eines Entwurfes in ein Gewebe mit einem professionellen Jacquardprogramm. Studierende sollen angeregt werden, mit Designs, Strukturen, Materialien zu experimentieren und die flexible künstlerische Arbeitsweise am TC 1 kennenzulernen, um eine Basis für die Herstellung von Jacquardgeweben zu erfahren.

  • Entwurfsarbeit, frei oder nach vorgegebem Thema, Übertragung eines Entwurfes in eine Bilddatei
  • Erstellung einlagiger/ mehrlagiger Bindungen in CAD/CAM- Jacquardsoftware Bindungslehre/ Gewebekonstruktion/ Gewebeanalyse
  • Weben am am digitalen Jacquardwebstuhl TC 1
  • Materialkunde/ Oberflächenstruktur/ Nachbehandlung
ILONA EIDINGER
ELIF SÜSLER
IZA TKESHELASHVILI
  • Dokumentation und Datenerfassung
  • Präsentationsüberlegungen/ Anwendungsausführungen/ Weiterverarbeitung
  • Reflexion und Kommunikation des künstlerischen Prozesses
THERESA PASTERK

Jacquardweben/Projekt (Weben an der elektronischen Jacquardmaschine)

LV 290.018 MA, LV 290.063 BAC,  SoSem, 3 SemWstd, 2 und  3 Tage im Block, Haslach

Diese Lehrveranstaltung bietet Studierenden die Möglichkeit künstlerische Konzepte und Ideen ihrer eigenen Projekte, Bachelor- oder Masterarbeiten im Bereich Jacquardweben an der elektronisch gesteuerten Jacquardmaschine umzusetzen. Die Kenntnisse aus der Lehrveranstaltung Jacquardweben Basis erleichtert den Prozess der Umsetzung. Durch die rasche Ausführung an der Maschine können Studierende mit den gewebespezifischen Gestaltungselementen wie  Material, Struktur, Farbe unmittelbar Einfluss auf ihre Stoffentwicklung nehmen.

Neben dem Verständnis für Herstellungs- und Gestaltungsprozesse von Geweben soll ein Einblick in die komplexen Zusammenhänge verschiedener textiler Branchen vermittelt werden.

KATHRIN BRANDSTÄTTER
SINA BURTSCHER
ANNELIESE SCHUBER
LYDIA WALDHÖR (nach und vor dem Waschen)

min. 12 g/qm GALERIE WHA


min. 12g/qm_Eine zweiteilige Ausstellungsreihe
 der Kunstuniversität Linz, Abteilung textil·kunst·design, im Zeitraum 16. Mai – 13. Juni 2018, gestaltet von Studierenden der Studienrichtungen textil·kunst·design und Lehramt Textiles Gestalten

Eine Kooperation mit den Papierherstellern Dr. Franz Feurstein GmbH und der delfortgroup AG

Erster Teil_ Galerie WHA_17.5 – 3. 6.2019 Kunstuniverstät Linz, 4010 Linz, Domgasse 1

Das Ergebnis des diesjährigen Studienprojektes aus der Forschungsreihe ‚fine paper meets fine arts’ sind Kunstwerke aus Fein- und Leichtpapieren der Papierhersteller Feurstein und delfortgroup.

Das Ausgangsmaterial, das mitunter bunt, meist glatt mit matter Oberfläche, zart und wenig reißfest ist, das raschelt und knistert wurde produziert, um beim Rauchgenuss zu entschwinden, um Lieder vor dem Vergessen zu bewahren, um Gekauftes beim Transport zu schützen etc. Daraus wurden die experimentellen, zerbrechlich fragmentarischen bis voluminös raum-greifenden, bisweilen flüchtigen Kunstwerke geschaffen.

Aus schwarzem Einschlagpapier für Luxusprodukte wurde ein Imitat des umweltökonomisch kontrovers diskutierten Plastiksackerls erzeugt, dem vor seinem endgültigen Aus stehenden Symbol für die Wegwerfgesellschaft. Historisch tradierte, aus Ostasien stammende Produkte aus Seidengewebe, dienen als Inspiration für die Neuinterpretation des Kimonos aus Seidenpapier.

Einige Exponate zeugen von der textilen Verwandtschaft zwischen Papier und Textil, sowohl in Struktur und Textur, als auch in der Beschaffenheit des Aufbaus von gewebeartigen Flächen. Das vorgegebene Format der Papierbögen und Papierbänder wandelt sich zu plastischen und raumgreifenden Gebilden: Luftige Papierkissen schweben, zylindrische Papierkörper und Seiden-papiertapeten erzeugen ein neues Raumgefühl, schwingende Papierfragmente als Bildträger für eine Gebäudefassade entgrenzen den Raum, 21.000 weiße und schwarze Papierröllchen als Pixel eines Bildes, Papierwolken als Visualisierung von heimischer Luftqualität, eine Säule aus gestapelten Feinpapierrollen wird zum architektonischen Element, ……

In der Galerie WHA mit Werken von:

Nicol Baumgärtl, Astrid Bernhard, Ayse Brunner, Angelina Bobleter, Esther Deyerl, Katharina Grafinger, Florian Hareter, Gisela Klammsteiner, Lea König, Josepha Krüger, Melanie Moser, Eva-Christine Obernberger, Vanessa Pichorner, Laxmi Schneider, Franziska Sponring, Maria Valerie Stockhammer, Emese Takács, Iza Tkeshelashvili, Lydia Waldhör, Yuanyuan Zhang

Projektleitung A.Univ.-Prof. Priska Riedl und Univ.-Prof. Johannes Schweiger

© bei den angegebenen KünstlerInnen

Fotos: Arnold Walter


NICOL BAUMGÄRTL
FALT+ 2019
geschöpftes Papier 65 x 50 x 30 cm



ASTRID BERNHARD
Das andere Sein des Scheins 2018
Hängeinstallation aus farbig gefüllten Reagenzgläsern
160 x 220 x 100 cm



AYSE BRUNNER
Kimono 2018/19
Seidenpapier auf Stoff, mit Acrylbinder bzw. Nähten verbunden
70 x 160 cm / 100 x 200 cm 




ANGELINA BOBLETER
wall.paper 2018/2019
Papier, Acryl, Farbstift
Eine mehrteilige, handgemalte Tapetenkollektion auf Papier




ESTHER DEYERL
falten formen brennen hängen 2019
Papier, Latex, Gips, Ton ohne Schamotte
14,5 x 14,5 cm




KATHARINA GRAFINGER
Embodied Topography 2019
gewebtes Objekt aus Kupferdraht und Papierbändern
ca. 60 x 80 cm




GISELA KLAMMSTEINER
Die Buddha Box, A & B 2019
Modellbau, Lasercut, Steckfunktion
Finnpappe und Feinpapier
Buddha Box A – 100 cm DM Kreis, 85 cm Höhe
Buddha Box B – 60 cm DM Kreis, 60 cm Höhe




LEA KÖNIG
Notizbuch, weiß 2019
Papier, Leinen, Buchbindung
Buch: 14 x 22cm, Brett: 165 x 65 cm




JOSEPHA KRÜGER
Exterieur 2018/19
Siebdruck auf Feinpapier, Stahl, Monofilschnur
40 x 140 cm / 3 Rahmen




MELANIE MOSER
Momentaufnahmen 2019
Zeichnung auf Papier, Aluminiumstangen
100 x 100 cm




EVA-CHRISTINE OBERNBERGER
SERENDIPITY || STRATEGY 2019
5-teilige Bilderserie
Papier, Plexiglas
Je 30 x 30 cm




VANESSA PICHORNER & MARIA VALERIE STOCKHAMMER
Big Gathering 2019
Papier
20 Stk à 60 x 80 cm




LAXMI SCHNEIDER
stationary 2019
Graphitpulver auf Einschlagpapier
202 x 87 cm




FRANZISKA SPONRING
Plastik ist eine Plastik ist eine Plastik 2019
Paraffin auf Papier
Objekte à 23 × 12 × 40 cm  &  60 × 80 cm




EMESE TAKÁCS
Patchwork Persönlichkeiten 2019
Papier, Zwirn, Holzrahmen
63 x 93 cm, Innenteil: 61 x 91 cm




IZA TKESHELASHVILI
o.T. 2019
Zigarettenpapier, Klebstoff, Holzbeize, Garn
200 x 150 cm



LYDIA WALDHÖR
1,82 qm 2365C 
1,53 qm 143 X GC
1,83 qm 19-6110 TCX  2019
Stopmotion Video





Spiel austauschen 2019  
Papier, Acrylglas, Arduino Hardware,  LEDlicht
60 x 45 x 60 cm 

JOSEPHA KRÜGER
Exterieur 2019
Siebdruck auf Feinpapier, Silkfaden, Metall
140 x 40 cm  

FLORIAN HARETER
ohne Titel 2019  
4 digitale Video-Collagen
Dauer: jeweils 8 – 14 Minuten 

min. 12 g/qm ARTSPACE ON DISPLAY

min. 12g/qm_Eine zweiteilige Ausstellungsreihe der Kunstuniversität Linz, Abteilung textil·kunst·design, im Zeitraum 16. Mai – 13. Juni 2019, gestaltet von Studierenden der Studienrichtungen textil·kunst·design und Lehramt Textiles Gestalten

Eine Kooperation mit den Papierherstellern Dr. Franz Feurstein GmbH und der delfortgroup AG

Zweiter Teil_in der Galerie artspace on display 30.5 – 13.6.2019

Das Ergebnis des diesjährigen Studienprojektes aus der Forschungsreihe ‚fine paper meets fine arts’ sind Kunstwerke aus Fein- und Leichtpapieren der Papierhersteller Feurstein und delfortgroup.

Das Ausgangsmaterial, das mitunter bunt, meist glatt mit matter Oberfläche, zart und wenig reißfest ist, das raschelt und knistert wurde produziert, um beim Rauchgenuss zu entschwinden, um Lieder vor dem Vergessen zu bewahren, um Gekauftes beim Transport zu schützen etc. Daraus wurden die experimentellen, zerbrechlich fragmentarischen bis voluminös raum-greifenden, bisweilen flüchtigen Kunstwerke geschaffen.

Aus schwarzem Einschlagpapier für Luxusprodukte wurde ein Imitat des umweltökonomisch kontrovers diskutierten Plastiksackerls erzeugt, dem vor seinem endgültigen Aus stehenden Symbol für die Wegwerfgesellschaft. Historisch tradierte, aus Ostasien stammende Produkte aus Seidengewebe, dienen als Inspiration für die Neuinterpretation des Kimonos aus Seidenpapier.

Einige Exponate zeugen von der textilen Verwandtschaft zwischen Papier und Textil, sowohl in Struktur und Textur, als auch in der Beschaffenheit des Aufbaus von gewebeartigen Flächen. Das vorgegebene Format der Papierbögen und Papierbänder wandelt sich zu plastischen und raumgreifenden Gebilden: Luftige Papierkissen schweben, zylindrische Papierkörper und Seiden-papiertapeten erzeugen ein neues Raumgefühl, schwingende Papierfragmente als Bildträger für eine Gebäudefassade entgrenzen den Raum, 21.000 weiße und schwarze Papierröllchen als Pixel eines Bildes, Papierwolken als Visualisierung von heimischer Luftqualität, eine Säule aus gestapelten Feinpapierrollen wird zum architektonischen Element, ……

In der Galerie artspace on display mit Werken von:

Robert Angerer, Kathrin Brandstätter, Elisabeth Maurer, Vanessa Pichorner, Anneliese Schuber, Elif Süsler-Rohringer, Sarah Zauner

Projektleitung A.Univ.-Prof. Priska Riedl und Univ.-Prof. Johannes Schweiger

© bei den angegebenen KünstlerInnen

Fotos: Arnold Walter


ROBERT ANGERER
Clouds/Smog 2019
Schwarzes und weißes Feinpapier
ca. min. 10 x 5 x 3 cm – ca. max. 150 x 75 x 40 cm


KATHRIN BRANDSTÄTTER
inProgress 2019
Zigarettenpapier, Kartonrollen, Holz, Kork
30 x 30 x 150 cm

SHARON FALLY-FALLEND
Flächendeckend 2019
Papier, genäht
ca. 200 x 300 cm

ELISABETH MAURER
Greta 2018/19
Plissee, mit Schablonen gefaltetes Papier
Variable Module 

VANESSA PICHORNER
1000957 2019
Papier und mehr
1000957-1. in cm: d1 15,4 x d2 38,1 x h1 4 x h28
1000957-2. in cm: d1 15,4 x d2 38,1 x h1 4

ANNELIESE SCHUBER
working organ 2019
Papiermaché, Verpackungskarton, Latex, Ventilator 
60 x 60 cm

ELIF SÜSLER-ROHRINGER
Zuhause ist, wo die Leere ist, und sie sind rot, schwarz und gelb 2019
Wandinstallation mit Karton, Papierausschnitte aus Werbebroschüren
30 x 15 x 35 cm, 45 x 20 x 20 cm, 40 x 12 x 15 cm


tkd-stammtisch 131119 18_00

um plateauschuhe zu bauen benötigt man 2 dinge: plateau und schuhe.

dieser herausforderung haben sich die studierenden beim heutigen stammtisch gestellt, um die wesentlichen niveaubarrieren zwischen einer transgeschlechtlichen durchschnittskörpergrösse von 1,73 metern und den höher gelegenen spind-fächern zu überwinden.

dazu wurden vorhandene pantoffeln im japan-denim-style fragmentiert und ihrer funktion beraubt. um die pantoffel in zukünftige plateoffels zu verwandeln benötigt es aktuell mehr zeit. momentan sind sie lediglich ein destillat aus fragilität und impulsivität. nach ausführlichen team-meetings und konkretisierungen werden die schuhe allerdings zeitnah ihren einsatz als distanz-minderndes tool antreten können.

während des destruktiven gestaltungs-prozesses entertainte man sich gegenseitig mit bizarren erzählungen aus dem heimatlichen umfeld. die anekdoten verwiesen oft auf pietätlose moralen, unter anderem, dass die unachtsam-häufige verwendung von spielwaren zu inzestiösem verhalten führen kann oder die nekrophilie oft im wohnzimmer ihr ende findet.

kulinarisch wurden unsere gaumen von der stv-tkd verwöhnt, die wie immer einen grossartigen job macht. von hummus bis chips, von rotwein bis bier blieben keine wünsche offen. g‘schmeckt hat es allen.

protokoll für projexkursion:

  • stadt / land
  • sozial
  • interaktiv
  • un-orte
  • finanzielle sicherheit
  • unsicherheit
  • system

 

text + foto: florian hareter

 

 

FLORIOGRAPH

Bachelorarbeit von Angelina Bobleter 2019

Floriograph” is a wallpaper collection inspired by the language of flowers with each pattern conveying a subtle hidden message based on the intricate botanical imagery used to construct it.

This thesis gives insight into my work and thought process during the development of the collection.

Why am I designing a wallpaper collection?

Over the course of the last year I have started to develop more and more interest in interior design and especially wallcoverings and interior accessories. I really enjoy the ways a well-placed pattern can transform a room and make it more inviting, more colourful or make it stand out.

The space we live in and the things we surround us with influence us more than we think. Just like a certain colour can make a room seem bigger and more open the same way a pattern can bring details to a room and transform the feel of it. This intrigues me.

This project is a chance for me to take my first steps into the world of interior design and to test my ability to work and design appropriately to fit the specific needs that go into designing for wallpaper.

The selection of motifs and their meanings.

The motifs for this collection are all inspired by the flowers mentioned in A Victorian Flower Dictionary by Mandy Kirkby which contains a collection of flowers and their meanings during the Victorian era.

I ended up with a list of 24 flowers whose meanings I associated with a home or living space. Using this list as the source I chose the flowers and plants I thought would work well in a repeat pattern and began painting and developing the designs for the collection.

The 5 flowers used in the finished collection are Larkspur, Corn, Iris, Coreopsis and Wisteria.

The design process.

For this collection I generally started out with a sheet of black paper and laying down the rough shape of the flowers in watered down white acrylic paint. Gradually adding more layers of paint as I went on to achieve more depth and details.

After painting I scan my images at a high resolution and work on them in Adobe Photoshop to create my repeats and then I experiment with different colourways and layering effects to finish the designs.

For the printing of my collection I decided on the company Spoonflower.com as they have a great selection of materials to be printed on and I am able to make my designs available for purchase via their website. They also have an environmentally conscious work ethic and use organic and earth-friendly fabrics which is very important to me. I ordered my designs to be printed onto two different materials – a water-activated, easily-removable, and PVC-free wallpaper as well as one design on an easily-removable and PVC-free peel-and-stick textile.

Did I achieve my aim for the project?

Personally I feel like I have achieved what I wanted for this project. My aim was to design a wallpaper collection from start to finish that I would be able to realize into an actual product to be sold which I will do by making the designs available for purchase online. I had to make decisions and not everything worked out perfectly but I have learned a lot from this project and I would like to continue designing for interior products in the future.

Angelina_Bobleter_Bachelor-1

Name des/der Betreuers/in:              Gilbert Bretterbauer
Weblink(s): https://angelinabobleter.portfolio.site/

https://www.instagram.com/angelina.bobleter/

Pattern 01 | „Lightness“
(c)Angelina Bobleter

Pattern 02 | „Riches“
(c)Angelina Bobleter

Pattern 03 | „Message“
(c)Angelina Bobleter

Pattern 04 | „Always Welcome“
(c)Angelina Bobleter

Pattern 05 | „Message“
(c)Angelina Bobleter

Hommage an Coco

Bachelorarbeit von Eva-Christine Obernberger

Eine Hommage. Eine Huldigung. Eine Referenz.

Diese Arbeit ist aus der Faszination für die vielschichtige Persönlichkeit von Coco Chanel, den Dokumentationsfilm „Signe Chanel“, die Fotoausstellung „The little black Jacket“ und einem großen persönlichen Interesse für Minimalismus, Textildesign und Modegeschichte heraus entstanden.
In der Fotoausstellung „The little Black Jacket“ führte der Modeschöpfer Karl Lagerfeld in Zusammenarbeit mit Carine Roitfeld die Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit dieses Kleidungsstücks vor Augen.
Ein weiterer Aspekt war, das im Studium erlernte Wissen autonom nutzen zu können, damit autark zu arbeiten und der Frage auf den Grund zu gehen: Ist es möglich eine Hommage an Coco Chanel in den eigenen 4 Wänden zu kreieren?

Es wurde versucht in einer Zeit, die von Kurzlebigkeit geprägt ist, ein Kleidungsstück hochleben zu lassen, welches den Nachhaltigkeitskriterien nicht nur im Sinne von hoher Qualität, sondern vor allem durch zeitloses Design gerecht wird.

Coco Chanel vermochte es, mit ihrem umfassenden Verständnis von Ästhetik und einem feministischen Denkansatz die Modewelt zu revolutionieren.
Im Kontrast zu jener opulenten Zeit setzt sie auf Eleganz, Minimalismus und klare Linien.

Das bekannte Chanel-Jäckchen wurde hergeleitet von einer klassischen Herrenjacke und war somit eine Neuinterpretation.
Chanel sah ihre persönliche berufliche Herausforderung darin, Frauen zu gestatten sich in deren Kleidung frei zu bewegen und sich nicht verkleidet zu fühlen.

Der Kragen lässt den Hals frei und wirkt dadurch zwanglos. Die Taschen dienen dazu schnell etwas einzustecken, ein Taschentuch oder eine Telefonnummer – nichts an dieser Jacke ist unnütz, alles hat seine Funktion.

Ein Kleidungsstück, das zum Symbol zwangloser weiblicher Eleganz wurde.

Eine Hommage. Eine Huldigung. Eine Referenz. Eine Zurschaustellung des handwerklichen Könnens. Ein Brillieren in der Knappheit der Resssourcen.

Jacken-Außenstoff und Bordüre gewebt auf einem Gatterkammwebrahmen.

Betreut von Sen.Art. Mag.art.Melanie Greußing BA MA

Foto copyright: Eva-Christine Obernberger

© Eva-Christine Obernberger

Ein Buchstabe

Ein Einblick in der Ergebnisse der LV Bildnerische Praxis / Experimentelle Gestaltungsprozesse II aus dem Sommersemester 2019 bei Christiane Reiter-Zaman

Die Aufgabe in verkürzter Form:

Wähle einen Buchstaben – als abstraktes Zeichen – zu dessen Form eine Affinität besteht und setze ihn als Element für eine zwei- oder dreidimensionale künstlerische Gestaltung (ohne bestimmtes Anwendungsziel) ein. Experimentiere mit der Form. Drehen, spiegeln, teilen, verzerren, vervielfachen, anschneiden, Muster erstellen, Schablonen bauen, Collagen erstellen … 

Z Angelina Bobleter

_ Ayse Brunner

r und _ Esther Deyerl

K _ Katharina Grafinger

X _ Josepha Krüger

M _ Elisabeth Maurer

i _ Laxmi Schneider

O _ Elif Süsler-Rohringer

© und Fotorechte bei den jeweiligen Künstlerinnen

Fotos von K _ Katharina Grafinger © Christiane Reiter-Zaman

#vaq_ Souvenirs aus dem Spektakulativ

#vaq_ Souvenirs aus dem Spektakulativ

Masterarbeit // Nina McNab // 2019

Die Manu#vaqtur beobachtet die OnlinePlattform Instagram als Brutstätte und Schauplatz global aktueller Kultur. Die Sehenswürdigkeiten des digitalen Forums potentieller Realitäten werden in materielle Souvenirartikel überführt und zum Kauf angeboten.

Nationalität, Religion und Sexualität, ehemals konkrete Bausteine der Identität sind in der digital globalisierten Jetztzeit zu amorph, fluiden Nebelschwaden verflüchtigt. Eine neue globale Kultur entsteht, deren Entwicklung auf Onlineplattformen praktizert und beobachtet werden kann.

Im digital space, ein Raum, der zeit- und ortsunabhängig fungiert, der von allen und keiner prädigitalen Kultur geprägt ist, werden Identitäten und Realitäten konstruiert, so flüchtig und schnelllebig wie die überbordende Medienflut der Gegenwart.

Die momentan präsenteste dieser Plattformen ist Instagram. Eine Plattform, die innerhalb weniger Jahre zu einer globalen Institution expandiert ist, die nicht nur die aktuelle (Bild-) Ästhetik, sondern die kulturelle und soziale Praxis der Jetztzeit prägt. Daher sollte gelten dem digitalen Spektakel nicht nur zu als Follower zu folgen, sondern es kritisch zu verfolgen.

Die Manu#vaqtur überführt die einflussreichsten Instgrammer als die Sehenswürdigkeiten jener digitalen Realität(en) in erwerbliche Souvenirartikel. Ihre Stories, das charakteristischste Format für die gegenwärtige Schnelllebigkeit, werden videografisch aufgenommen und mithilfe von Photoshop, das Tool digitaler Kulturpraxis, zu Collagen aus wogenden Farben und wabernden Formen. Jene werden in dreidimensionale Meshes gezogen und dienen den Souvenirartikeln als Gestaltungsgrundlage.

Es entstehen käufliche Erinnerungen an potentielle Realitäten, welche einen Diskurs eröffnen über die entstehende Praxis der quantifizierbaren Wertung und die Kommerzialisierung des Subjekts im digitalen Zeitalter.

©Nina McNab

#Kayla_Itsines // OrderNr 11.2k // Snowglobe

#Camila_Coehlo // OrderNr 7.8k // Puzzle

#Niki_DeJager // OrderNr 2k // Magnet

#Jay_Alvarez // OrderNr 6.1k // Cup

#Cameron_Dallas // OrderNr 21.2k // Ashtray

#Huda_Kattan // OrderNr 34.7k // Bottle opener

#Jake_Paul // OrderNr 11.6k // Coaster

Scan Produktkatalog

Videoloop on i-pads, giving insight in the research, the transformation from an Ins- tagramstory to a mesh and the production of the Souvenirs // Video: https://vimeo. com/349423143

Keyhanger

#Michelle_Lewin// OrderNr 13.4k // Towel

#Chiara_Ferragni // OrderNr 16.2k // Sheet and pillow set

Gespräch mit PAULA VOGELS

 

Für Paula Vogels bildet Textildesign, Handweberei und Bildende Kunst eine innere Einheit. In ihren Arbeiten lotet sie das Spannungsfeld zwischen emotionaler Naturverbundenheit, die spezifische Orte in den Blick rückt, und gleichzeitigem Bewusstsein für den digitalen Wandel, der die Gesellschaft als Ganzes aber auch jeden einzelnen betrifft, aus. Daraus resultiert eine ethnographische Vorgehensweise, der visuelle, soziale und historische Dimensionen im Sinne eines holistischen Schaffensprozesses, berücksichtigt. Insofern knüpft sie in ihrem kreativen Handeln Verbindungen zwischen kulturellen Bedeutungszuschreibungen und deren visueller Repräsentationen. 

LIT GOES LONDON

This year again the students of textile.art.design have been invited to exhibit at NEW DESIGNERS LONDON, an event connecting design students with businesses and enabling new connections within the industry

LIT (Linz in Textiles) is a collective of students representing the course textile.art.design from the University of Art and Design Linz in Austria. We strive to display a variety of works embodying the diverse spectrum that our course offers. We are taught textile techniques like digital print, screen print and weaving. As opposed to focusing on one specific technique, we as students, from the beginning of our studies, have the possibility to work within the full range of classes available. Each student chooses their own path in selecting courses working in both, the artistic and the design aspect of the textile medium.

For this year’s exhibition, we decided to create a collective work of art, representing different approaches to textile art & design as opposed to showing individual student works.

SEE YOU THERE!

26 – 29 June 2019
Business Design Centre
52 Upper Street
London
N1 0QH

www.instagram.com/__l__i__t__/

www.facebook.com/lit.linzintextile/

https://the-dots.com/users/lit-linz-in-textile-411050

min. 12 g/qm

Eine zweiteilige Ausstellungsreihe der Kunstuniversität Linz, Abteilung textil·kunst·design, im Zeitraum 16. Mai – 13. Juni 2018, gestaltet von Studierenden der Studienrichtungen textil·kunst·design und Lehramt Textiles Gestalten

Erste Eröffnung am Donnerstag, 16. Mai, 18 Uhr / Galerie WHA/Kunstuniverstät Linz, 4010 Linz, Domgasse 1

Zweite Eröffnung am Mittwoch, 29.Mai, 18 Uhr / Galerie artspace on display, 4040 Linz – Urfahr, Nestroystrasse 12

Ausstellungsdauer und Öffnungszeiten – ausgenommen Feiertage:

Galerie WHA 17.5 – 3. 6. / Dienstag – Donnerstag 15 – 18 Uhr

Galerie artspace on display 30.5 – 13.6 / Dienstag – Donnerstag 15 – 18 Uhr

Eine Kooperation mit den Papierherstellern Dr. Franz Feurstein GmbH und der delfortgroup AG

Das Ergebnis des diesjährigen Studienprojektes aus der Forschungsreihe ‚fine paper meets fine arts’ sind Kunstwerke aus Fein- und Leichtpapieren der Papierhersteller Feurstein und delfortgroup.

Das Ausgangsmaterial, das mitunter bunt, meist glatt mit matter Oberfläche, zart und wenig reißfest ist, das raschelt und knistert wurde produziert, um beim Rauchgenuss zu entschwinden, um Lieder vor dem Vergessen zu bewahren, um Gekauftes beim Transport zu schützen etc. Daraus wurden die experimentellen, zerbrechlich fragmentarischen bis voluminös raum-greifenden, bisweilen flüchtigen Kunstwerke geschaffen.

Aus schwarzem Einschlagpapier für Luxusprodukte wurde ein Imitat des umweltökonomisch kontrovers diskutierten Plastiksackerls erzeugt, dem vor seinem endgültigen Aus stehenden Symbol für die Wegwerfgesellschaft. Historisch tradierte, aus Ostasien stammende Produkte aus Seidengewebe, dienen als Inspiration für die Neuinterpretation des Kimonos aus Seidenpapier.

Einige Exponate zeugen von der textilen Verwandtschaft zwischen Papier und Textil, sowohl in Struktur und Textur, als auch in der Beschaffenheit des Aufbaus von gewebeartigen Flächen. Das vorgegebene Format der Papierbögen und Papierbänder wandelt sich zu plastischen und raumgreifenden Gebilden: Luftige Papierkissen schweben, zylindrische Papierkörper und Seiden-papiertapeten erzeugen ein neues Raumgefühl, schwingende Papierfragmente als Bildträger für eine Gebäudefassade entgrenzen den Raum, 21.000 weiße und schwarze Papierröllchen als Pixel eines Bildes, Papierwolken als Visualisierung von heimischer Luftqualität, eine Säule aus gestapelten Feinpapierrollen wird zum architektonischen Element, ……

Mit Werken von:

Robert Angerer, Nicol Baumgärtl, Astrid Bernhard, Kathrin Brandstätter, Ayse Brunner, Angelina Bobleter, Esther Deyerl, Sharon Fally-Fallend, Katharina Grafinger, Florian Hareter, Gisela Klammsteiner, Lea König, Josepha Krüger, Michaela Leeb-Dojak, Elisabeth Maurer, Melanie Moser, Eva-Christine Obernberger, Vanessa Pichorner, Laxmi Schneider, Anneliese Schuber, Franziska Sponring, Maria Valerie Stockhammer, Elif Süsler-Rohringer, Emese Takács, Iza Tkeshelashvili, Lydia Waldhör, Sarah Zauner, Yuanyuan Zhang

Projektleitung A.Univ.-Prof. Priska Riedl und Univ.-Prof. Johannes Schweiger

ECT.

Masterarbeit von Renée Chvatal

ECT.

Der Anspruch auf wahr und falsch. Und über den Irrsinn, alles auf einen Nenner bringen zu müssen. Denn vieles kann nicht nur auf einen Aspekt reduziert werden.

ABSTRACT

Ein unfertiges Gefüge bestehend aus intuitiv konstruierten Objekten, die als Rahmenbedingung zur Orientierung der Selbstzensur und -erweiterung dienen. Zu verstehen sind sie als provisorische Verkörperung und Leitidee, gedanklicher Gebilde in der Kunst.

Im Raum stellen einschränkende und nicht abgeschlossene Rahmen aus Stahl, gemeinsam mit Kupferplatten und Bienenwachs, eine kognitive materielle Rauminstallation dar. Wichtig ist, dass die aufkommenden Widersprüche in Bewe- gung bleiben und die Objekte völlig sinnfrei sind und auch bleiben.

Vielleicht ist Kunst unter anderem gerade deswegen so schwierig zu verstehen oder anzunehmen, denn durch sie und die Konfrontation mit Neuem, können unteranderem gesell- schaftliche Codes, überwunden werden. Ihre Aufgabe und Verschiedenheiten, könnten demnach als Erkenntnis diver- genter Perspektiven dienen und so den Wert aufkommen las- sen neue Betrachtungsweisen zu schaffen.

Von der Linie zur Fläche und von der Fläche zum Volumen. Zustände, die sich durch Spannungen in ihrem Zusammentreffen an allen Kanten, Dimensionen, Transluzenz und Evolution schneiden. Subjektive Spielräume entstehen und zeigen einen gegenwärtigen Gesellschaftsspiegel auf persönlicher Ebene auf. Die Materialien bilden Rahmen aus Bedingungen und Möglichkeiten ohne einen Abschluss. Sie bieten Platz für Veränderung und für Entwicklung, die sich nicht einschränken lassen. Die Gewohnheiten werden in der Kunst plötzlich in Frage gestellt und der Ausstieg aus den alltäg- lichen Routinen bewerkstelligt.

Das Essentielle sei nicht das Ergebnis, sondern rein der Weg zu ihm und der daraus resultierenden Einstellung. Vielleicht ist der Nutzen auch einfach nur die Nutzlosigkeit und die Konfrontation damit.

Unterbewusstes Handeln mit Material soll hier zur obersten Instanz werden. Die Herausforderung mit weniger zufrieden zu sein, Emp- findungen offenzulegen und sich vor Augen zu halten, was diese hervorrufen. Je mehr Erkenntnis über einen selbst gewonnen wird und je intensiver mit dieser gearbeitet wird, desto herausfordernder werden das aktive Agieren und dessen Auswirkungen.

Das Leben als eine kognitive Dissonanz. Ausgeglichenheit als ober- stes und verinnerlichtes Gebot. Den Gefühlszustand in Balance zu bringen und damit unvereinbare Wahrnehmungen zu reduzieren. Unterschiedliche Haltungen, die als Transportmittel dienen, um mit dem Anwesenden in Kontakt zu kommen und Gefühlszustände sichtbar zu machen.

Das Nicht-Verstehen erzeugt einerseits Ähnlichkeiten zu bisherigen Erfahrungen und stellt damit eine (intensive) Beziehung zum bisher- igen Leben her, andererseits generiert sie Differenzen, die zu Iden- titäten führen. Doch letztlich werden Themen nur angeschnitten, nicht weiter ausgeführt und mit portionierter Eigeninterpretation wiedergegeben.

(c) Renée Chvatal

Poster

(c) Renée Chvatal 2018

Ausstellung_Kunst UNI im Schloss

Ausstellung bis Ende Juni 2019 Schloss Puchenau

Vernissage 1. April_19:00

Zur Ausstellung sprach Mag. Andreas Strohhammer, Lentos Linz, Kurator der Ausstellung.

Öffnungszeiten: MO, MI, DO 8.00 bis 12.00 Uhr und nach Vereinbarung

Beteiligt sind ausgewählte Studierende aus den Studienrichtungen:

BILDENDE KUNST / MALEREI & GRAFIK, TEXTIL.KUNST.DESIGN, PLASTISCHE KONZEPTIONEN / KERAMIK, VISUELLE KOMMUNIKATION

Beteiligte Studierende der Abteilung TEXTIL.KUNST.DESIGN:

Josepha Krüger, Laxmi Schneider, Eva-Christine Obernberger, Elisabeth Maurer/Kathrin Brandstätter, Franziska Sponring und Vanessa Pichorner

Fotos: Werner Harrer

Eva-Christine Obernberger

Vanessa Pichorner

Elisabeth Maurer/Kathrin Brandstätter

Laxmi Schneider

Josepha Krüger

 

 

 

ARTEFUCKTS_Alternative Fakten und stichhaltige Gerüchte kultureller Nachweise

ARTEFUCKTS

Alternative Fakten und stichhaltige Gerüchte kultureller Nachweise

Erfunden? Gefunden? Narrative und Geschichten als letzte Lockerung, Ausgangspunkt und Verortung experimenteller Arbeiten und neuer Ideen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Werk-Idee zur Geschichte oder die Geschichte zur Werk-Idee führt. Im Zentrum steht vielmehr die Freiheit eines selbst geschaffenen Kontextes, in dem folglich nichts „falsch“ sondern immer nur richtig sein kann, und der dabei jene höchstmöglich befreite und schöpferische Atmosphäre schafft, aus der ebenso frei künstlerische wie experimentelle Ergebnisse und Werke hervorgehen können.

Geschichten zu erfinden und zu erzählen ist so alt wie die Menschheit selbst. Geschichten schaffen Erklärungsmuster hinsichtlich der Welt, uns selbst und darüber hinaus. Geschichten tradieren Erfahrungen, Erkenntnisse und geben kulturelle Identifikation. Geschichten können uns komplexe Inhalte in all ihrer Ambivalenz erlebbar machen und als Spiegel dazu beitragen, uns selbst zu begreifen.

Als Schöpfung unserer Phantasie, die über uns hinausgehen und uns an imaginäre (Sehnsuchts-) Orte und Schauplätze bringen, vermögen uns Geschichten zudem von uns selbst zu entführen und uns davon zu enthemmen, immer in den gewohnten Bahnen zu denken – auf diese Weise bringen sie uns auf neue Ideen, erschließen uns spielerisch neue Zugänge auf unser kreatives und schöpferisches Potential und helfen uns, über liebgewonnene Materialien und Techniken hinauszudenken.

Und genau darum ging es in der Lehrveranstaltung „Erschließung experimenteller Felder“.

Entsprechend dieser Vorgabe und der Entwicklung individueller narrativer Rahmenbedingungen zu Beginn, repräsentieren die Ergebnisse schließlich also „Artefakte fiktiver Kulturen, Lebensformen, Rituale, methodischer Zugänge und Geschichten“.

Artefakte, die sich über ihrer Funktion als „Lockerung“ hinaus, aber auch als hochaktuelle Kritik jenen „alternativen Fakten“, „stichhaltigen Gerüchten,“ und „fake news“  gegenüber präsentieren, die die Welt heute an den Rand rationeller Argumente bringen.

Darüber hinaus ist die Ausstellung als „Sammlung“ von Artefakten und ihren Narrativen als kritisches postkoloniales Zitat jenen „Wunderkammern“, Kuriositätenkabinetten“ und „anthropologischen Zur-Schau-Stellungen“ gegenüber zu lesen, wie wir sie seit der Frühphase der Museumsgeschichte kennen und die zum Teil bis heute existieren.

Insofern will auch unsere „Wunderkammer“ zum Schauen, Lachen, und Staunen anregen – als „punkige“ Wunderkammer aber eben auch zum kritischen Nachdenken.

Artefuckts eben.

Daniel Zaman

Künstlerinnen:

Ayse Brunner_Esther Deyerl_Katharina Grafinger_Natalie Hutterer_Verena Jung_Gisela Klammsteiner_Josepha Krüger_Elisabeth Maurer_Vera Rupp_Emese Takács_Lydia Waldhör

Die Arbeiten sind in der Lehrveranstaltung „Erschließung experimenteller Felder“ bei Daniel Zaman im WS 2018/19, Abteilung textil·kunst·design, entstanden.

Die Ausstellung wurde kuratiert und organisiert von Daniel Zaman und Christiane Reiter-Zaman

HANDOUT_Ausstellung

Ayse Brunner 
2019, Aquarell auf Wellpappe, Holzleisten, 130 x 102 cm; Stativ

Esther Deyerl: Sonderlinge 2019, Pömpel, Feinbeton, Sprühfarbe, Beize, Spachtelmasse, Metall, Silikon, Kandiszucker, Feinpapier, Lack, Reißnagel, Metallfolie, Anlegemilch

Katharina Grafinger: memoria spongiae exornatus, 2019, Videoinstallation

Natalie Hutterer_Mogsnypolium speciosum N.H., 2019, Objekte aus Papier, Farbe, Stoff und Wachs, 2 Schaukästen

Verena Jung_ART ificial, 2019, Onlinegenerator, Computerausdrucke übertragen auf Malplatten, 20 x 20 cm; computergenerierte Gedichte, Wechselrahmen

Gisela Klammsteiner_Adidas High Air 3000 – Skisprungfanschuh, 2019, Installation; Sportboxschuh von Adidas für Damen, Gr. 38 aus Kunstleder, Absatz: Höhe 11,5 cm aus Vollholz (Eiche) unlackiert, Klebeband, IPad, Video, Ventilator

Josepha Krüger_Radianer, 2019, Installation; Profiling Collage aus Fotografien, Zeitungsausschnitten und Textfragmenten auf Wachspapier, 220 x 150 cm; Bürotisch, Sessel, Bürozubehör

Elisabeth Maurer_Es wird in einem Land nach unserer Zeit…, 2019, gebundenes Buch aus indigogefärbtem Papier, A4, Schaukasten

Vera Rupp_Fundstück Nr. 23/4, 2019, Keramik und Kunststoff/Polypropylen, 20 x 15 cm, Fotoboxen 35 x 35 x 23 cm

Emese Takács_Ohne Augen, 2019, Aquarell und Tinte auf Papier, max. Außenmaße 80 x 65 cm

Lydia Waldhör_Alleine ist der Mensch nichts, schon gar nicht Vier, 2019, bedruckte Overheadfolien, Holzeinrahmung, 42 x 42 cm

ARTEFUCKTS

EINLADUNG ZUR AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG

 ARTEFUCKTS

Alternative Fakten und stichhaltige Gerüchte kultureller Nachweise

Erfunden? Gefunden? Narrative und Geschichten als letzte Lockerung, Ausgangspunkt und Verortung experimenteller Arbeiten und neuer Ideen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Werk-Idee zur Geschichte oder die Geschichte zur Werk-Idee führte. Im Zentrum steht vielmehr die Freiheit eines selbst geschaffenen Kontextes, in dem folglich nichts „falsch“ sondern immer nur richtig sein kann, und der dabei jene höchstmöglich befreite und schöpferische Atmosphäre schafft, aus der ebenso frei künstlerische wie experimentelle Ergebnisse und Werke hervorgehen können. (…) Daniel Zaman

ERÖFFNUNG: Mittwoch 3. April 2019  18:00 Uhr

STRAFSACHENGALERIE Hauptplatz 6 _4020 Linz

Ausstellungsdauer: 4. Und 5. April,

Öffnungszeiten jeweils 15:00 – 18:00 Uhr

KÜNSTLERINNEN / Abteilung textil·kunst·design

Ayse Brunner  Esther Deyerl  Katharina Grafinger  Natalie Hutterer  Verena Jung  Gisela Klammsteiner  Josepha Krüger  Elisabeth Maurer  Vera Rupp  Emese Takács  Lydia Waldhör

Die Arbeiten sind in der Lehrveranstaltung „Erweiterung experimenteller Felder“ von Daniel Zaman im WS 2018/19, Abteilung textil·kunst·design, entstanden.

Kuratiert und organisiert von Daniel Zaman und Christiane Reiter-Zaman

 

 

Gespräch mit SIGGI HOFER

Die Abt. textil·kunst·design und Gestaltung: Technik.Textil laden zum Gespräch mit

S I G G I  H O F E R

MI 3. April 2019_15.00 Uhr

textil·kunst·design

Domgasse 1, 3. OG, pinkspace = Büro von Gilbert Bretterbauer

Siggi Hofer arbeitet mit Zeichnung, Malerei, Skulptur und Installationen, Video und Performance. Er setzt sich mit der Analyse gesellschaftlicher Prozesse und vermeintlicher Wirklichkeiten in unserem Lebensumfeld auseinander und versucht so, neue Denkansätze zu entwickeln. Aus verschiedenen Materialien und Themen kreiert der Künstler einen Kosmos, in dem man durch Versatzstücke einer Welt wandert, die individuelle Vorstellungen, Impressionen und gesellschaftliche Vorgaben miteinander verbindet und aufeinander bezieht.

In Hofers Bildern finden sich Empfindungen, Phantasie-Vorstellungen, Obsessionen und Kritik an der Gesellschaft. Die subjektive Wahrnehmung des Künstlers ist die eines zurückhaltenden und gleichzeitig kritischen Beobachters. Zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wandert er durch Fiktion und Wirklichkeit und macht moralische Unklarheiten der Gesellschaft erkennbar. Eine gewisse kindliche Naivität, die vielen seiner Arbeiten innewohnt, lässt einen klaren und unverdorbenen Blick auf die Gesellschaft zu. Sein und Schein und Unbehagen an der modernen Welt werden darin deutlich. Auch wenn sich viele von Hofers Arbeiten bildlich auf seine Heimat Südtirol beziehen, ist Heimat für ihn kein geographisch fest verankerter Begriff. Für ihn ist Heimat dort, wo individuelle Entwicklung und kreative Entfaltung möglich sind.

Aus dem Ausstellungstext „heilige Freiheit“ 2008, Kunsthalle Krems

 

SIGGI HOFER BIO

 

Hülle Fleisch Torso Leib

Masterarbeit von Lena Heneis 2019

Eine morphologische Untersuchung (m)eines Körpers und der Summe seiner Variablen in der Abbildung.

76 collagierte Abbildungen des (eigenen) Körpers wollen herausfinden, wie fest verankert die einzelnen formalen Bestandteile des Körpers bzw. der Abbildung des Körpers sind. Es stellt sich die Frage, ob der (eigene) Körper als solcher weiterhin erkennbar ist, wenn Teile an verschiedenen Stellen abgetrennt und an anderen Stellen wieder angesetzt werden.

Immer wieder werden die selben vier Fotos zertrennt und zu einem neuen Anagramm des Körpers zusammengefügt. Der neue Körper verbleibt im Vakuum.

Die Auseinandersetzung mit dem Abbild des eigenen Körpers und die Entstehung neuer eigener Körper führt dazu, dass der Körper vom ursprünglichen Subjekt zum veränderbaren Objekt wird. Versionen des Körpers und alternative Abbildungsformen entstehen.

Betreuer: Mag.art. Johannes Schweiger

(c) Lena Heneis

Fotos: Julie Kratzmeier

 

 

Die textile fotografische Serie

Fotografische Serien von Esther Deyerl, Luisa Heininger, Gisela Klammsteiner, Laxmi Schneider, Mia Stockhammer und Elif Süsler aus der LV „Kontext Fotografie I“ (WS 2018/19) mit MMag. Katharina Hager von Strobele

Wie können Textilien im fotografischen Bildraum dargestellt werden? Als bloße Texturen im Raum wird ihre eigenständige Wirkung häufig unterschätzt, ihr eigenwilliger Charakter von Textilien durch Mode- und Produktdetails verdrängt.

Die Lehrveranstaltung beschäftigte sich vor allem mit Inszenierungsformen von Textilien in der Fotografie, die von ihren ursprünglichen Produktionsstätten entfernt, als Abbildungen stets von Kontextverschiebungen durchdrungen werden. Ihre Grundlage bildet das Zusammenspiel von Arrangement, Licht und Ausschnitt, deren Rekonfiguration sich besonders im seriellen Prinzip des fotografischen Stillebens darstellen lässt.

 

Esther Deyerl

 

Luise Heininger

 

Gisela Klammsteiner

Laxmi Schneider

 

Mia Stockhammer

 

Elif Süsler

TALK Faivovich & Goldberg

Gespräch mit
FAIVOVICH & GOLDBERG
 
MI 13.MÄRZ 2018_15:00 Uhr
textil·kunst·design 
Domgasse 1, 3. OG, pinkspace = Büro von Gilbert Bretterbauer
Since 2006, Guillermo Faivovich (b. 1977, Buenos Aires) and Nicolás Goldberg (b. 1978, Paris) have been engaged in an intensive and wide-ranging research project—A Guide to Campo del Cielo—that forms the basis of their practice. Campo del Cielo is located in northern Argentina and was the site of a meteor shower an estimated 4,000 years ago. Faivovich & Goldberg combine the roles of scientist, historian, anthropologist, and even bureaucrats, to realize projects that offer new ways of seeing and experiencing the terrestrial results of a long ago cosmic event, as well as thinking about its historical and cultural significance. Over more than a decade, the duo has produced a diverse body of work, laboriously mining the particularities of a singular event, Faivovich & Goldberg illuminate broadly resonant themes—the dynamics between an object and its documentation, the inherent complexities of institutional histories, and the complicated personal, cultural, and national relationships that develop with artifacts.
Selected projects include In search of Mesón de Fierro (Naturhistorisches Museum, Vienna, 2018), Decomiso (ASU Art Museum, Arizona, 2018), Un meteorito para la Sociedad Científica del año 2105 (U-Turn, ArteBA, Buenos Aires, 2018), numero (11 Gwangju Biennal, Korea, 2016), The San Juan Mass of Campo del Cielo en la Colección Guerrico (Museo Nacional de Bellas Artes, Buenos Aires, 2014), the weight of uncertainty (documenta 13, Kassel, 2012), Los hoyos del Campo del Cielo y el meteorito (Fondazione Merz, Turin, 2011), Meteorit „El Taco” (Portikus, Frankfurt, 2010). They have also developed presentations for Universidad Di Tella, Buenos Aires (2018), Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, Vienna (2017), Museo Malba, Buenos Aires (2017), Dia Art Foundation, New York (2013), and Massachusetts Institute of Technology, Cambridge (2011).

Lecture and Workshop with Stephanie Jebbitt

Wednesday 28th of November 2018

9 – 14 o’clock

Nähstudio

Stephanie Jebbitt is a design consultant who works with a number of top international wholesalers to produce innovative and successful collections of printed and woven textiles, and wallpapers. Working with brands such as GP & J Baker, Mulberry, Cath Kidston, Virgin Atlantic, Designers Guild and Osborne and Little to develop contract and domestic ranges. Stephanie designs for fashion and also furnishings.
She is a visiting lecturer at Nottingham Trent University, Plymouth and De Montford Universities teaching design, repeat and forecasting and advising students about pursuing a career in textiles design.
“Stephanie is a highly talented and engaging designer who instils confidence in all those who work around her – a great team player. She is a clear and strategic thinker who, combining her International market knowledge with her excellent technical skills, has produced very many successful furnishing collections (both in innovative design and commercial success). It was a pleasure to work alongside such a talented design director.” Keith George Button Financial director G P & J Baker.

Programme;

Lecture as Stephanie covers her career and outlines the key important factors for a new designer in todays market. She will show many of her designs which are currently in the market place under many international furnishing companies and the background research and brief that formed the basis of their creation.

Workshop;

We will explore a number of repeats and generate designs using your individual motifs and developing a successful design layout in repeat. This will be presented in a simple a quick format and we will discuss which repeat layouts are the most succesful in industry and why.
This will be a fun excercise lasting approximately 4 hours in total.
Please bring a broad range of motifs that are photocopied in variety of scales and also please bring a range of art equipment to use in the workshop.
Design Consultant…… Trustee of i-dott charity……. Visiting Lecturer……..Artist.

List of equipment

Set square
Ruler
A4 paper
A range of motifs that you have drawn or painted in colour ideally, and a range of a variety of sizes.
The 16cm square can be any size but must be created with a set square to make the right angles acurate so the repeats will fit well together when reproduced. The size of the square works on A4 so the cost of photocopies is minimal and the activity can be quite quick and effective and will mean that the workshop can be quite short and the learning objectives can be achieved in a limited amount of time.
We can make a few types of repeat with this activity.
Half drop
Straight across etc

im dynamischen System

Bachelorarbeit von Clara Boesl 2018

Ein interaktives Mobile – Ein Dialog durch Bewegung.

Es ist ein Mobile, das von dem Publikum interaktiv bespielt werden soll. 

Ein Mobile reagiert sehr sensibel auf seine Umwelt. Die ständige Neupositionierung im Raumgefüge, resultierend aus der Bewegung, ist systemimmanent. Trotzdem bildet es ein stabiles, dynamisches System. Nun lädt das Mobile dazu ein, Teil von ihm zu werden, selbst seine Veränderung zu beeinflussen, sich als zugehöriges Objekt zu verstehen und sich von seiner Bewegung tragen zu lassen. Die sich hineinbegebenden Personen beeinflussen Gewicht, Form und Aussehen, nicht aber die Natur des System als solches. 

Jeder kann sich als einzigartige physische Masse einbringen und dementsprechend eine Veränderung des Ganzen erzielen. Gleichzeitig verliert der Einzelne jedoch an Eigenständigkeit. Er formt eine Einheit mit den übrigen Personen und bildet eine Gemeinschaft mit den übrigen Objekten. Die Verbindung im System ist dynamisch, unmittelbar und direkt. Die Personen darin bedingen gegenseitig ihre Position, können dabei aber nicht die grundlegende Ordnung des Gesamtsystems aufbrechen. 

Die Installation lebt ganz offensichtlich von der Beteiligung des Publikums und gestaltet somit auch ganz unmittelbar dessen Rezeption und Erfahrung. Wichtig ist nicht nur die Einbindung, sondern auch die ganz physische Verbundenheit, die sich daraus ergibt. Das Mobile fungiert dabei als rahmengebendes System.  

Name des Betreuers: Gilbert Bretterbauer

Kooperationspartner: Tabakfabrik Linz – vielen Dank für die Bereitstellung der Präsentationsräumlichkeit

Schriftliche Bachelorarbeit: im_dynamischen_System

Videolink

Fotos: Sophie Stallegger

MOMENTAN

MOMENTAN Schattenbilder

Bachelorarbeit von Anneliese Schuber 2018

Experimentalfilm über Schatten in bewegten Bildern als neue Wirklichkeit

Im Film sind fast ausschließlich Schatten in bewegten Bildern zu sehen. Schatten erzeugen Bilder im Kopf. Das menschliche Gehirn versucht die Bildersprache zu entschlüsseln und über das Auge kommt es zu einer sehr individuellen Erfahrung von Realität. Der Film ist ein Plädoyer für das Sehen. Durch nichts abgelenkt sein, sich darauf einlassen, was man beobachtet, bereit sein Interessantem und Schönem zu begegnen.

Die unterlegten Schreibgeräusche rufen Resonanzen im Körper hervor und bilden mit dem Sehen eine neue Wirklichkeit, sodaß in den Gedanken oft mehr Wirklichkeit ist, als in den Dingen selbst.

betreut von:

Gilbert Bretterbauer, Klaus Taschler

© Anneliese Schuber

MOMENTAN Videostills

Booklet für DVD, bestehend aus:
Hülle, gefaltetem Karton mit Schlitzen
Begleitheft mit Standbildern aus Film und Text
DVD in gelber Hülle

Textile information stream – Identity from tweed to tweet

Textile information stream – Identity from tweed to tweet

Masterarbeit von Linda Durmann 2018

Vergleichende Darstellung realer und virtueller Identitätsperformance anhand textiler Kleideretiketten in analoger, digitaler und skulpturaler Form.

Nonverbale Kommunikationssignale durch Kleidung, Tonfall, Mimik und Gestik verlieren immer mehr an gesellschaftlicher Bedeutung, denn unser Blick gilt dem eigenem Screen und seltener dem realen Gegenüber.
Das Individuum lebt zunehmend in einer virtuellen Welt und agiert in sozialen Netzwerken.
Die künstlerische Arbeit befasst sich mit dem Wertverlust von Bekleidung als Mittel zur Identitätsdarstellung. Identität wird heute vor allem über social-media Plattformen konstruiert, dort wo das Individuum körperlos digital kommuniziert und sich mit Bildern, Links und Likes bekleidet.
Die vorliegende Sammlung von Kleideretiketten dient als Forschungsgegenstand materieller Kultur, welche Information über den Menschen speichert und wiedergibt. Lässt sich ein Vergleich zwischen Bekleidungsetiketten und virtueller Identitätsperformanz herstellen?
Die textilen Etiketten werden durch analoge Patchwork-Technik und anschließende Digitalisierung mit aktueller Identitätsgestaltung in Verbindung gebracht. Es entsteht ein Diskurs über digitales und analoges Identitätsmaterial: In der Videoarbeit performt das Individuum als digitale „Patchwork-Identität“ im Social Media Stream oder will durch die Audioarbeit als körperlose, mehrsprachige Stimme im Raum Kontakt zur realen Welt aufnehmen. Die Flüchtigkeit von analoger Materialität wird in skulpturaler und archivierter Form festgehalten.

Name des Betreuers: Johannes Schweiger

Video: https://vimeo.com/275604387

Foto copyright: Laurien Bachmann, Bildtext : Linda Durmann, textile information stream, installation view

© Linda Durmann

Videostills

blühen·kunst·alles

Eröffnung: 22. Juni 2018, 19.00 Uhr; Ausstellung bis 28.Oktober 2018 Botanischer Garten Linz, Kunstuni Linz

Künstlerische Interventionen von Studierenden der Kunstuniversität Linz, textil·kunst·design und Textiles Gestalten

Im Botanischen Garten Linz realisieren Studierende der Kunstuni Linz, Abteilung textil.kunst.design sowie Lehramt Textiles Gestalten, Kunstwerke. Die als Kooperation zwischen dem Gartenmanagement und den Künstlerinnen und Künstlern zu verstehende, sich im Garten entfaltende Initiative, ermöglicht auf mehreren Ebenen einen Perspektivenwechsel der Erfahrung von Gestalteter Natur und dem projektbezogenen künstlerischen Arbeiten. Die Erfahrung, den Garten in seiner komponierten Anlage, als Naturrefugium im urbanen Raum, der Erhaltung und Darstellung von Pflanzen zu erleben, wird durch die tatsächliche Platzierung oder Konzeptualisierung von Kunst erweitert. Umgekehrt, stellen Kunstwerke Verbindungen zu bestehenden Pflanzungen, biologischen Wachstumsprozessen und inhaltlichen Gestaltungen her. Gleichzeitig lösen sie durch unterschiedliche Interventionen Erwartungshaltungen und transformieren die Wahrnehmung und Empfindung in neue Bewusstseinsebenen.

Die Kunst macht den Garten zum neuen Erlebnis, der Garten gibt der Kunst den Raum.

(Gilbert Bretterbauer)

Beteiligte Studierende:

Aleksandra Mitic, Alexandra Pisslinger, Angelina Bobleter, Ayse Brunner, Eva Obernberger, Florian Nörl, Florian Hareter, Hannah Blaickner, Johannes Gangl, Julia Platzgummer, Franziska Sponring, Katrin Hornburg, Laxmi Schneider, Lea Bebek, Lea König, Lisa Völtl, Luise Heininger, Michaela Leeb-Dojak, Mira Haberfellner, Natasa Plavsic, Nina McNab, Robert Angerer, Sarah Zauner, Sharon Fally-Fallend, Simon Lehner, Tamara Lang, Theresa Büchler, Valerie Moschner, Verena Jung, Vildan Turalic, Anneliese Schuber, Astrid Bernhard, Ibrahim Soliman

Projektbetreuung:
Gilbert Bretterbauer, Doris Gall-Schuhmann, Ingrid Hackl, Teija Hohl, Christiane Reiter-Zaman und Priska Riedl

© bei den angegebenen KünstlerInnen

Valerie Moschner „Cactus chartam“ (Foto 3: Valerie Moschner)

Nina McNab „SUKKULIT“

Sarah Zauner „Lebende Steine ?“

Tamara Lang „/ˈjæɹəʊ/“

Simon Lehner „Außer Betrieb“

Julia Platzgummer + Franziska Sponring „anyways“

Hannah Blaickner „the journey“ (Auswahl)

Johannes Gangl „metamorphosis imaginum“

Natasa Plavsic „Verknüpfung“

Florian Nörl „Elefantastisch“

Sharon Fally-Fallend „Lost Textiles“ (Auswahl)

Lea König „twisted perception“ (Auswahl)

Alexandra Pisslinger „Angestachelt“

Theresa Büchler „Grashalme“

Michaela Leeb-Dojak „ao   i“

Lisa Völtl „Cobweb“

Luise Heininger „1 Quadratmeter“

Robert Angerer „what lurks below“

Mira Haberfellner „living carpet“

Lea Bebek „Kronos/Chronos“

Aleksandra Mitic „Down the Rabbithole“

Laxmi Schneider „hier.drinnen.dort.draußen“

Florian Hareter

Eva Obernberger „Botane“

Ayse Brunner „fantastische Blumen“_Beispiel (Abb. Ayse Brunner)

Katrin Hornburg „a walk for art“

Verena Jung „Bags´n Pins“ (Fotos Doris Gall-Schuhmann)

Vildan Turalic „bodies in space“ Video

Angelina Bobleter „li(v)e painting sessions“

Abbildungen vom 2. Ausstellungsort während des „Rundgangs“ (28.6.- 30.06.2018): Kunstuni, Domgasse 1, 3 OG und Fassade Innenhof

Astrid Bernhard „Zeitlos“

Astrid Bernhard „Zeitlos“_Details

Astrid Bernhard „zeitlos erweitert“_Detail

Laxmi Schneider „Botanischer Atlas der Zwischenräume“

Laxmi Schneider „Botanischer Atlas der Zwischenräume“_Detail

Anneliese Schuber_ Videostill aus „MOMENTAN“

Ibrahim Soliman „Hängende Gärten“

Fotos (außer anders angegeben): Christiane Reiter-Zaman

monstrare*

Im Rahmen von blühen.kunst.alles zeigen Studierende der Abteilungen tkd, TG und GTT im Seminarraum des botanischen Gartens florale Designs, entstanden unter der Leitung von Teija Hohl

Fotos: Teija Hohl

 

 

con||fusion

in these fast-moving times of internet and social media, offline moments take on a whole new dimension in our lives. 

wellness and nature merge to one experience. to be offline means to be free – a new quality of life.

on the other hand, mankind always strives for innovation. Therefore, more and more futuristic ideas are being released and what seems impossible today may be reality by tomorrow.

people‘s inner conflict between simplicity and new technology blends in this collection – a kind of fusion.

sometimes life can be con||fusing.

textiledesign-collection by Eva Obernberger

 

© Eva Obernberger

© Eva Obernberger

© Eva Obernberger

© Eva Obernberger

© Eva Obernberger

© Eva Obernberger

© Eva Obernberger

© Eva Obernberger

© Eva Obernberger

© Eva Obernberger

© Eva Obernberger

© Eva Obernberger

lit. @ New Designers

lit. is a textile design collective bringing together students of the textile.art.design department of the University of Art and Design Linz – all of them specialists in digital textile printing, screen printing, weaving and handmade designs.
The course textile.art.design understands textiles as a means of communication and a medium for identity-building. It offers training in textile techniques, textile design and freelance art. Fundamental knowledge of material and processing techniques, that are essential for work in both freelance art and industry, are imparted in depth. The partly project-oriented organisation of the curriculum promotes the work with and analysis of textile phenomena in art and everyday culture. A focus is laying on textile artefacts, textiles in space, on stage or in performances as well as on fashion, textile and interieur design. Great importance is attached to experimentation in order to let students acquire their own œuvre. The programme aims to convey the ability to implement artistic concepts and bring them to the next level.
We´ll be part of New Designers in London this year. See you at the show!
27 – 30 JUNE 2018
Stand T64
Business Design Centre
52 Upper Street
London
N1 0QH
team
Linda Durmann
Mira Haberfellner
Lea König
Julia Moser
tutor
Melanie Greußing

students award / Minitextile 2018

Wir gratulieren Josepha Krüger zum „students award“, der jährlich im Rahmen der internationalen Minitextile Ausstellung in Bratislava vergeben wird.

Josepha ist Studentin des Bachelorstudiums textil•kunst•design an der Kunstuniversität Linz und hat im Rahmen der Lehrveranstaltung Einführung in Digitaldruck Textil II ihre Arbeit  „Celebration of money“ entwickelt und eingereicht.

Zur Arbeit

Projektleitung: Melanie Greußing

© Astrid Bernhard

© Astrid Bernhard

Celebration of money | Josepha Krüger

Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Geld „besteht“ nicht, indem es „ist“, sondern indem es gezahlt wird. Der Wert des Geldes ist jedoch nur imaginär. Man kann es selbst nicht genießen oder als solches unmittelbar gebrauchen, aber doch ist es ein Mittel, wodurch alles käuflich wird. Diesem Stück Papier (aus Baumwolle und Mischgeweben gefertigt) wird durch gesellschaftlichen Willen ein konkreter Wert zugemessen, das eigentlich nur ein wertloser Träger ist.

Die Serie „Celebration of money“ entstand aus Motiven auf Geldscheinen: Architektur, Denkmäler, Industrie, Natur, Politiker, berühmte Persönlichkeiten. Darstellungen, die man in der jeweiligen Kultur als wertvoll erachtet.

Durch meine Nebenerwerbstätigkeit als Kellnerin wurden mir die Unsummen an Geld, die für „eine gute Zeit“, Party machen und Feiern ausgegeben werden, bewusst und waren mein Ansatz echte Geldscheine zu entwerten und in Form einer Collage einmal anders zu zelebrieren.

Denn: „Die schönen Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.“ Albert Einstein

Josepha Krüger

Die Arbeit wurde in der LV Einführung in Digitaldruck Textil II im SS 18 entwickelt und bei der Minitextile Exhibition in Bratislava mit dem Students Award ausgezeichnet.
LV-Leitung: Melanie Greußing

© Josepha Krüger

© Josepha Krüger

© Josepha Krüger

 

the future is not what is going to

Madrid im vergangen Februar / die Arco unter dem Deckmantel der Zukunft – Anlass für eigene künstlerische Auseinandersetzung von sieben Studierenden der Studienrichtung textil kunst design zu sehen in der Galerie WHA der Kunstuniversität Linz.

Vernissage: 15.05. 19:30 Uhr
Öffnungszeiten: 16. – 20.05. jeweils 15 – 18 Uhr

Kuration: Gilbert Bretterbauer, Melanie Greußing

 

 

SCHINKEN KÄSE TOAST about classic forever

Masterarbeit 2018 von Julie Kratzmeier

Performance, Dauer 1h 15min

Material : Edelstahl, Toastbrot, Schinken, Käse, Butter, Campingkocher, Feuerzeug, Messer

Die Arbeit „SCHINKEN KÄSE TOAST about classic forever“ löst den Toast von seiner bloßen Eigenschaft als Lebensmittel und konzentriert sich auf seine gesellschaftliche Funktion. In der Performance wird der Toast zu einem Symbol der Gegenwart, das nach seinen Wurzeln fragt. Das gemeinschaftliche Toasten wird durch eine dicke verschlossene Hülle aus Edelstahl zelebriert und archaisch in die Länge gezogen. Die Form gibt dem Toast den Raum vor, in dem er sein spezifisches Aussehen erlangt, sie prägt ihn massiv und optimiert seine Röstung. Ausgehebelt aus dem Alltäglichen wird eine Definitionsichtbar, die weit über seinen Wert als Nahrungsmittel hinausgeht. Der Betrachter wird in der Performance selbst zum Toastpartner, ein Suchender, der mit seinen gegenwärtigen Standpunkten, geprägt von Erinnerungen und Spekulationen, in einen Dialog mit dem Schinken-Käse-Toast tritt.

Betreuer
Univ. Prof. Mag. art. Gilbert Bretterbauer

Für alle Bilddateien gilt:

„SCHINKEN KÄSE TOAST about classic forever“ © Julie Kratzmeier, Performance, 2018

Minitextile 2018

Im Rahmen der Lehrveranstaltung Einführung in Digitaldruck Textil II haben die teilnehmenden Studierenden Arbeiten für die 20th International Minitextile Exhibition in Bratislava entwickelt und eingereicht. Minitextile feiert sich dieses Jahr selbst:

CELEBRATION looks back at 20 years of exhibitions of textile miniature in Bratislava.
The topic is a retrospective, a review of what our previous exhibitions offered us, how things were created, what we learned and what surprised us.
We are also interested in critical appreciation, new ideas and suggestions.
We’re not only celebrating our anniversary. What does celebration mean as a symbol of positive energy, message and of giving to others?
© Minitextile

Die besondere Herausforderung lag einerseits im Format (maximal 20 x 20 x 20 cm) und andererseits darin die Technik des digitalen Textildrucks für eine künstlerische Arbeit sinnvoll einzusetzen. Hier einige der entstandenen Arbeiten:

 

LA DOLCE FAR NIENTE

For my work I used the joy we find with cooking or in kitchens and eating togehter, especially in the italien way of life with their pasta, because I love pasta. When we celebrate there is always food involved in nearly every culture. I printed my pasta photographics on a small tablecloth. Texts and bookpages of the writer Frank Berzbach are flying over the simple tablecloth and over my pasta-printings.
In the book „Kunst ein kreatives Leben zu führen“ by Frank Berzbach is he writing in words how great and special it is to work and be a creative person. For me he celebrates the diversity of our kreativity and encourages us to keep doing and to celebrate our inner gifts. We need both our body and our mind and we need both spiritual and physical food.
© Gisela Klammsteiner

© Gisela Klammsteiner

15x15x5 cm, Polyestertextiles, digitalprints of pastaphotographics by me and digitalprints of bookpages applied and stitched on the first prints

 

ESSENCES OF WOW

Feiern ist eine hochemotionale Angelegenheit und trennt die Gemüter. Der Fächer der Gefühlspalette ist riesig: Freude, Abneigung, Angst, Exzess und Ekstase, Neugierde, Erregtheit, Frust aber auch Ekel sind Begleiter, wenn gefeiert wird.
Diese Essenzen möglicher Gefühle zeige ich anhand von verborgenen Blicken. Als Voyeur wird man einmal mehr auf das Extrakt seiner Innenwelt zurückgeworfen und bleibt sich selbst überlassen, es sei denn, man betritt den Raum und…
Jede Feier ist eine Überraschung. Ist erstmal das geheimnisumhüllende Geschenkband gelockert, gibt es kein Zurück mehr. Die Essenzen der Gefühle rasen aufeinander zu; dabei gibt es kein Versteckspiel!

© Astrid Bernhard

© Astrid Bernhard

5 cm x 250 cm x 7,5 cm, Organza transparent, Satinband schwarz, Spitzenbordüre schwarz, Holzspule, Nadel, Sublimationsdruck Organza, Satinband gestanzt, geklebt, genäht

 

GETTING WASTED
– after party scented sachets

Think about getting up in the morning after celebrating a birthday or an accomplishment. You invited all your friends, you laughed and talked and drank and smoked. As the evening progresses someone spills a drink, drops something on the carpet, a cigarette burns a hole in your old couch and you don’t mind because in this moment of joy, all these accidents become a symbol for your events success. People feel at home, happy, careless and free.
So the next day, when a trashed apartment awaits you, these are not things to worry about but rather trophies of a good time. The smoky air, the sticky floor- fulfilling you with a deep satisfaction, reminding you of a time well spent.
Imitating the after party, I created scented sachets to help you get right back into this deeply relaxed state of mind, smelling the stench of cigarettes, old popcorn and chips.
The Sachet´s design paying tribute to the silent witnesses of every excess- your home textiles.
© Kathrin Brandstätter

© Kathrin Brandstätter

© Kathrin Brandstätter

20 x 20 cm, Polyester Fabric, Cigarettes, Popcorn, Party Mix, Textile Digital Printing, Sewing

 

CELEBRATIONS ARE ALWAYS XXX

For me, celebrations include teasing and flirting, meeting bouties and friends, snickering and laughing. But sometimes when celebrating things can get marredand damaged, and also xxx.
© Sarah Zauner

© Sarah Zauner

15 x 15 cm, Polyester, Flieseline, Mola, Sewing, Digital Textile Prints

 

ZUR VERMÄHLUNG

Ausgangsmaterial dieser Arbeit war eine gefundene Karte, die zur Vermählung gratuliert. Diese vergilbte, alte Karte hatte durch die Schrift, das Motiv und ihre gesamte Anmutung schon von vornherein eine sehr romantische, kitschige Wirkung – diese wollte ich mit textilen Mitteln so weit wie möglich, doch trotzdem auf eine hochwertige Art und Weise, verstärken. Hier war mir persönlich wichtig, dass die Karte weiterhin die „Gratulationen zu Vermählung“ weitertragen konnte und die Schrift (sowohl auf der Vorderseite, als auch auf der Rückseite) nicht verdeckt wird.
© Valerie Moschner

© Valerie Moschner

20 x 15 cm, gefundene Vintage-Glückwunschkarte, Baumwollspitze, leicht transparenter Stoff, handgenäht

 

KOTZFETTI

Auf den ersten Blick strahlt einem freundlich buntes Konfetti entgegen – sieht man jedoch genauer hin, kann man das nicht mehr ganz so fröhliche Motiv erahnen, welches die negative Seite von Celebration zeigt.
Der Titel der Arbeit spielt mit dem vulgären Begriff des „Kotzens“, also des Übergebens, und dem Begriff Konfetti. Durch die unterschiedliche Beschaffenheit des Stoffes, auf den das Motiv gedruckt wurde, wurden mehrere Dimensionen geschaffen und die Wertigkeit des Konfettis, welches normalerweise aus billigem Papier besteht, gehoben, um einen weiteren Kontrast zu dem Motiv zu schaffen.
© Valerie Moschner

© Valerie Moschner

26 mm, Polyester unterschiedlicher Qualität, Vlieseline, textiler Digitaldruck, handgeschnitten

 

CELEBRATION FLAG

In a year of celerating 25 years of mini-textle exibition so many bad things are happening meanwhile in my country and world wide in a political manner, that leaves me very concerned and very worried. So as an artist I would like to express that celebrating art for me right now lies next to depressing facts that changes my life in a direction I don´t want to go. The letters „celebration“ are on the other side vice versa the letters „noisserped“, which in the opposite way is read as „depression“.
© Katrin Hornburg

© Katrin Hornburg

10 x 10 x 10 cm, textile, fabric tape, sewing thread, textile print, sewing machine

 

CELEBRATION-MEMORIES

Jeder Mensch hat in seinem Leben gewisse Highlights. Momente die gefeiert werden. Sei es Geburtstage, eine Abschlussfeier, der erste Schultag, usw. Wertvolle Momente gehen vorbei, doch Erinnerungen bleiben. Manche sind noch ganz klar, manche schon sehr verschwommen, nur noch Fäden bleiben übrig. An manche Ereignisse erinnert man sich gar nicht mehr, nur noch die Fotos erzählen etwas darüber. Wie in einigen anderen Ländern ist es auch hier in Österreich Tradition, Diashows bei Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten zu zeigen. Eine Zusammenfassung schöner oder lustiger Ereignisse sowie besonderen Anlässen. Ich habe mich anlässlich des Themas Celebration mit Erinnerungen auseinandergesetzt. Woran erinnern wir uns in diesem Kontext? Sind die Fotos mit den eigenen Memoiren und unseren Emotionen stimmig? Ist es wirklich unser eigener Blick in die Vergangenheit oder haben wir ein völlig anderes Bild durch Erzählungen oder Fotos in unserem Kopf kreiert?

Technik und Material: Für diese Arbeit wurden Fotos in der Größe von 13x13cm, welche ich mit Feierlichkeiten verbinde, per Sublimationsdruck auf Polyester gedruckt. Dieses durchsichtige leichte Material wurde bewusst gewählt, um die Vergänglichkeit jedes Moments und der Erinnerung darzustellen. Die Bilder wurden als Leporello zusammengenäht. Gefaltet entstehen interessante Farbüberlagerungen. Durch die Art der Faltung lässt es sich auf unterschiedliche Weise öffnen und wieder zusammenlegen. Jedes Bild kann dadurch in einem neuen Blickwinkel betrachtet werden. Die einzelnen Fotos können immer wieder neu mit anderen kombiniert werden, wodurch neue Geschichten entstehen. Es ist eine analoge Diashow bestehend aus 42 Fotos welche zum Durchblättern und Spielen anregt.
©  Sharon Fally-Fallend

© Sharon Fally-Fallend

 

9 Studentinnen werden in der Ausstellung vertreten sein:
Astrid Bernhard
Kathrin Brandstätter
Sharon Fally-Fallend
Katrin Hornburg
Josepha Krüger
Elisabeth Valerie Maurer
Anneliese Schuber
Lydia Waldhör
Sarah Zauner

Eröffnung: 23.05.2018
Ausstellungsdauer: 24.05 – 10.06.2018
Gallery SVÚ
Dostojevského rad 2
SK – 811 09 Bratislava
Slovakia
www.svu.sk

Lehrveranstaltungsleitung: Melanie Greußing

Interieur 1

Masterarbeit von Linda Mühlbacher 2017/18

Eine Wohnung als abgeschlossenes System zeigt sich als Collage aus Objekten und Klängen.

An apartment as a closed system appears as a composition of objects and sounds.

Zuerst ist das Material, dann das Festhalten ihrer Stimme. Später wird der Ort, den sich die Künstlerin geschaffen hat, zum Arbeitsraum. Ihre eigene Wohnung, befreit von Mobiliar und Strukturen des Wohnens, soll einen Raum bieten sich selbst zu definieren und sich während des Arbeitsprozesses Verwundbarkeit zu erlauben.

Über drei Monate begibt sie sich in diesen Raum in Klausur und erarbeitet und strukturiert ihre Welt. Ganz bewusst versucht sie sich in Bewusstseinszustände zu bringen, die es ermöglichen, Formen ihrer Ausdrucksweise zu finden: das Erzählen durch Form und Gesang – ein Spiel mit möglichen Beziehungen zwischen Kunst und biopsychologischen Vorgängen.
In Interieur 1 werden Innenräume für die Öffentlichkeit sichtbar und der Betrachter wird eingeladen, sich in der geschaffenen Struktur und Ordnung aufzuhalten. Der wahrgenomme-ne Eindruck findet in jedem Kopf seinen eigenen Ausdruck.

An apartment as a closed system appears as a composition of objects and sounds.
First exists the material then she clings to her voice. Later the place, the artist has created, becomes a workshop. Her own apartment, liberated of furniture and structures of living, should give room to define herself and enable vulnerability during the work process.
For more than three months the artist enters the room in re-treat where she develops and crafts her world. She delibera-tely tries to bring herself into states of consciousness to find modes of expressions: narration through singing and shape – a game with possible relationships between art and bio-psychological processes.
In Interieur 1 inner spaces become visible to the public and the viewer is invited to stay in the created structure and order. The perceived impression finds its own expression in each mind.

Name des Betreuers: Gilbert Bretterbauer

Link zur schriftlichen Arbeit

SOUND:

 

Fotos: Jürgen Grünwald

Installationsansichten:

 

 

 

RUMI

Bachelorarbeit von Vanessa Pichorner 2017/18

rumi ist ein zwischenstand einer laufenden forschung und bleibt ein aktuelles, noch laufendes, unvollendetes werk. wie auf den ideen des minimalismus beruht rumi auf einer prozesshaften kunst, in der bekanntlich nicht nur das vollendete werk im vordergrund steht, sondern auch die entwicklung auf unterschiedlichen materialien festgehalten wird.

rumi lässt sich zu einem unendlich fortsetzenden spiel bewegen. die körper wirken reduziert und stehen in einer einfachen formensprache zueinander. beliebig lassen sie sich kompositorisch nach einem plan aber auch intuitiv frei platzieren. rumi eröffnet einen neuen geometrischen raum, welcher durch seine gezielte farb – und formenwahl eine neue wirkung auf den betrachter hinterlässt. in rumi ist nicht nur die entwicklung, das fertige objekt sondern auch die wahrnehmbare veränderung von zeit und raum signifikant. der mensch ist teil der arbeit, und lässt durch jeweilige unterschiedliche vorgangsweisen, den raum immer wieder neu gestalten.

durch die arbeit zieht sich ein set von objekten, welche im wechselspiel zu einander stehen. präsentiert wird das set szenografisch, wie eine inszenierung im raum. rumi lässt eine genauere definition „kunst – design“ im mittelpunkt offen stehen. der betrachter entscheidet durch seine eigene intuition.

Name des Betreuers: Gilbert Bretterbauer

vanessapichorner.com

© vanessa pichorner

rumi set l modul uno

rumi set l modul due I giallo

rumi set l modul due I rosso

rumi set I modul due I tutto insieme

rumi set I modul uno + due

das war rumi

Abstract Portrait #1:

„Die Haut hart und weich wie Wachs nimmt diesen Druck auf, der mit der Kraft der Dinge und der Zartheit der Regionen variiert; daher diese Spuren und Marken, unser Gedächtnis und unsere Geschichte, das Pergament unserer Erfahrungen. Unser Hautkleid trägt und zeigt unsere Erinnerungen (…) die des Einzelnen: jedem die eigene Maske, das eigene nach außen gewendete Gedächtnis.“

(Michelle Serres „Die fünf Sinne“ S.41)

Die Haut konserviert partiell Erlebnisse und Erfahrungen, erzählt unsere Geschichte. Der nudefarbene Nylonstrumpf fungiert hier nicht nur als metaphorisches Gleichnis, sondern übernimmt die Rolle der„zweiten Haut“ auch tatsächlich. Laufmaschen, Flecken und Löcher sind Spuren des Erlebten, der Nylonstrumpf erzählt eine fragmentiert archivierte Episode aus einem Menschenleben.

Die Funktionsweise des „Betrachters“ (Gerätschaft) fügt sich kohärent zur Situation einer intimen Erzählung. Die Konstruktion des „Betrachters“ lässt nur einer Person die Möglichkeit der Erzählung zu folgen. Dabei wird das gesamte Umfeld optisch abgeschottet. Das Erzählte wird demnach an eine Person, den Betrachtenden adressiert und erhält dadurch einen intimen und persönlichen Charakter. Die in die „Haut eingebrannten Erlebnisse“ sind durch die Materialbeschaffenheit und „Makel“ sichtbar und stellen sich auf rein abstrakter Ebene dar. Jede Betrachtung unterliegt der Interpretation des Betrachtenden, bei jeder erneuten Betrachtung variiert die „Auslegung“ durch das unbestimmbare Verhalten des Materials beim Einzug in den „Betrachter“. Dies ist komplementär zu grundlegenen Charakteristika einer personengerichteteten, intimen Erzählung. Um eine Erzählung zu initiieren und voranzutreiben bedarf es der aktiven Bereitschaft des Zuhörers, dies geschieht im „Betrachter“ durch die aktive Betätigung, das Drehen der Spulen. Erst durch die Konzentration, die Initiative und die aktive Beteiligung, das Vorantreiben der betrachtenden Person, des Zuhörers kommt eine initime Erzählung zustande.

Nina McNab

© Nina McNab

Leichte Widrigkeiten

LE düft

Die Tankstelle in der Dametzstraße ist unterhalb des Parkhauses, in die Tiefe versetzt, kaum wahrnehmbar. Das Laufpublikum hält sich stark in Grenzen. Die Passanten, die zügig und zielstrebig an der Tankstelle vorbeieilen, nehmen diese nicht zur Kenntnis, dunkel im Schatten der Shoppingmall. Das Inflatbale bedient sich im Buhlen um Aufmerksamkeit den Methoden der kommerziellen Werbung: überladen, peppig, blinkend, leuchtend, laut – großer Effekt und wenig Inhalt. Platziert im Außenbereich der Tankstelle bunt, schimmernd oder nur durch ihre beträchtliche Größe zieht es die Aufmerksamkeit auf sich. Doch was steckt eigentlich in/hinter diesem anmaßend imposanten Objekt? Nur heiße Luft. Die Inflatables bestehen aus zusammengeschweißten Plastikfolien. Ein wertloses Material, welches normalerweise für die Herstellung von Wegwerfprodukten verwendet wird präsentiert sich in dieser Arbeit pompös, monumental anmaßend . Mittels eines herkömmlichen Gebläses wird das Volumen konstant mit Luft gefüllt und bläst sich zu voller Größe auf.

Die Arbeit hinterfragt Inhalt//Gehalt und Stichhaltigkeit der Umstände unserer Zeit, die „Aufgeblasenheit“, mit welcher Luxus als Standard abgetan wird und refelktiert das Privileg der modernen  Gesellschaft im Überfluss und trotz allem in Unzufriedenheit zu leben. In kaum einem Metier tritt das Extrem deutlicher hervor als in der Konsum- und der Kunstwelt. Unmengen an Ressourcen, materiell und monetär, Zeit und Energie könnnen und werden investiert um generierte, inexistentielle Bedürfnisse zu befriedigen.

Nina McNab

© Nina McNab

360l of lightness

In „360litres of lightness“ stoßen Gegensätzlichkeiten aufeinander; sie korrelieren in einem harmonisch anmutigen Zusammenspiel. Die Fragilität der feinen Tüten steht der Kraft der Windmaschine gegenüber. Die Wucht des künstlich generierten Luftstroms treibt das Objekt in sich windende, raumgreifende Bewegungen und überführt es in einen eleganten Tanz in der Kraft des Sturmes. Lebendig anmutend windet sich das Objekt am Boden um im nächsten Moment anmaßend an die Decke zu schießen, verweilt schwebend und sinkt in kreisenden Drehbewegungen wieder zu Boden.

Das Objekt folgt einer ungeschriebenen Choreographie – unvorhersehbar und einmalig. Der Eindruck eines augenscheinlichen Kampfes zwischen den korrelierenden Elementen wandelt sich nach kurzer Zeit zu einer lebendigen Symbiose, deren Schauspiel fasziniert und Blicke fesselt.

Nina McNab

© Nina McNab

Zu sehen waren Ninas Arbeiten bei der Ausstellung Leichte Widrigkeiten, einem kollaborativem Projekt in der kulturtankstelle von Studierenden der Kunstuniversität Linz und der Kunsthochschule für Medien Köln. Das Konzept, das Format und die Koordinaten des Projektes wurden innerhalb von zwei Workshops im Dezember 2017 und Januar 2018 in einem Gruppenprozess der Studierenden entwickelt und umgesetzt.

Orts – und situationsbezogene Arbeiten werden in den drei Räumen der kulturtankstelle sowie im öffentlichen Raum appliziert, wobei strukturelle Untersuchung ein wesentliches Moment darstellen. In Anbetracht der Jahreszeit, in der die Ausstellung stattfindet und der politischen Abkühlung arbeitet das Projekt über Zustände, Bezugssysteme und Abhängigkeiten.

Für „Leichte Widrigkeiten“ werden Raumbedingungen geschaffen, die die ausgestellten Arbeiten auf unterschiedliche Art beeinflussen. Diese „conditions“ wirken weder einladend noch entsprechend für die Präsentation von Kunst. Arbeiten und Besucher_innen werden diesen zum Teil extremen Bedingungen ausgesetzt. Die geschaffenen Bedingungen werden selbst zu einem wichtigen Element und bestimmen die Benutzung des Raumes, die künstlerischen Setzungen und Aktionen und das Verhalten des Publikums. Von einem Sturm getrieben wechseln diese in scheinbar angenehmere Räume. Doch ihre Empfindung täuscht. Es wird schnell klar, dass es sich hier um einen fragilen, temporären Zustand handelt.

Künstlerische Projekte von:
Kunstuniversität Linz: Isabella Auer, Paul Ess, Klara Huber, Paul Kitzmüller, Nina McNab, Johannes Ortner, Christina Peichler, Sarah Schmidt
KHM Köln: David Camargo, Paul Leo, David Lichter, Dawid Liftinger, Jonathan Omer Mizrahi, Camilo Sandoval, Bela Usabaev

Team Linz: Hubert Lobnig und Veronika Barnaš
Team Köln: Mischa Kuball, Evelyn Mund und Søren Sibel
Kulturtankstelle: Sigi Atteneder und Katharina Weinberger-Lootsma

 

Anneliese Schuber

Kunst spielt eine untergeordnete Rolle, gesellschaftliche Ränder werden in den Mittelpunkt gestellt. Man orientiert sich am Alltag. Es macht sich eine veränderte Einstellung zu Gebrauchtem, zu Alter, Fehlern und Makeln breit. Der Trend zurück zur Einfachheit und zurück zur Natur ist nicht aufzuhalten. Individualität in jeglicher Hinsicht ist gefragt wie nie zuvor.

Vertrocknetes, Zerrissenes, Geflicktes, Abgefressenes, Sprünge und Auflösung bis zu den Pixeln waren meine Themen zu dieser Kollektion.
Anneliese Schuber

Frühjahr/Sommer Kollektion 2018

© Anneliese Schuber

OPEN HOUSE 21.3.18

21. März 2018, 9.00 bis 17.00 UhrAn unseren Standorten Hauptplatz 6, Domgasse 1, Tabakfabrik und Urfahr

Beim Open House stehen unsere Türen, Ateliers, Studios und Werkstätten offen. So bekommen Interessierte umfassende Einblicke in das Ausbildungsangebot und können Fragen an Lehrende und Studierende vor Ort stellen. An den vier Standorten Hauptplatz 6, Domgasse 1, Tabakfabrik und Urfahr sind BesucherInnen sehr herzlich eingeladen, das vielfältige Ausbildungsangebot der Kunstuniversität Linz kennenzulernen.

www.ufg.at

 

 

HEALTHY GLOW – LINDA DURMANN

More and more people pay attention to what they put on their skin and on their plates: natural, ecologic products and „superfoods“ are in great demand. This lifestyle trend was the main inspiration for the collection „HEALTHY GLOW“.
The idea that beauty comes from within is marketed in form of nutricosmeticals, a fusion of nutritional supplements and cosmetic.
„Key among the most effective nutricosmetics for protecting the skin from the ravages of time and for restoring its youthfulness and radiance are hyaluronic acid, ceramides, keratin, collagen and elastin.“ (nutranews.org)
The designs are reflecting different structures of these invisible healthy ingredients as well as the captured beauty of plants and flowers for cosmetic products. 
By using transparent fabric, mesh material or a rough hand knitting technique, it’s  also the skin playing a role for the effects of the fabrics. The combination of finds out of a woman’s beauty case or real flowers with textile gives each design a feeling of uniqueness and privacy like during a wellness treat. 
Linda Durmann

© Linda Durmann

© Linda Durmann

© Linda Durmann

© Linda Durmann

© Linda Durmann

© Linda Durmann

© Linda Durmann

© Linda Durmann

© Linda Durmann

© Linda Durmann

Angelina Bobleter

SS/19
A season defined by a fluid, sensual air of freedom. A multi-faceted feminity that leaves room for sensitivity with more softness than in past seasons. We drop our protective armor, we forget set points of view and instead display a cool attitude where the body plays a key role and is emphasized and even magnified in calm way. We discover fashion archives that focus on precious details, forgotten skills and faded delicacies. Historical elements with couture origins are reworked freely and offer a welcome comfort. We combine pieces in an optimistic, joyful chaos while also introducing a poetic sensitivity with not-too cute variations on embroideries and ruffles.

SS/19 PATTERNS AND TEXTURES
Romantic floral patterns and floral jacquards in different scale motifs and worked into different textures. Clean polished surfaces and dimensional effects for an unexpected irregular look. Dense embroidered feel and easy pretty patterns. Flowers that are gracefully drawn, blooming and scattered, with sometimes slightly melancholic accents for a truly contemporary vintage. Calm compositions with sophisticatedly colored grounds. A soft mix of pretty delicate florals, handcrafted surfaces and feather light embellishments.

TARGET AUDIENCE (digital avantgarde)
People that are fashion forward and are always looking for the hottest trends. Not exactly what you would call mainstream and aren´t afraid to be a trendsetter in their own way. They are effortlessly cool and have their own strong opinions, they have multiple interests, use social media as a creative outlet and connect with people from around the world.

creative / inividualistic / trendsetters /freedom & independence / cosmopolitan / mobile socializers

© Angelina Bobleter

© Angelina Bobleter

© Angelina Bobleter

© Angelina Bobleter

Teilnahme an der Première Vision 2018

Im Februar sind wir mit Kollektionen von 17 Studierenden nach Paris zur Première Vision aufgebrochen. Dort haben wir einen Messestand mit unseren Textildesigns bespielt. Dem Ganzen ist eine intensive Recherche- und Schaffensphase von 7 Monaten vorangegangen, in der wir gedruckt, gewebt, genäht, geklebt, gezeichnet, gestickt, gelayert, gestopft, aufgeschnitten, gemalt, gefüllt, appliziert, zerschnitten, gefaltet etc. haben. Die entstanden Textildesigns reichen von schmeichelnden Blumenmustern bis hin zu expressiven Materialcollagen. Unsere Studierenden konnten so nicht nur ihre Fertigkeiten unter Beweis stellen, sonder gleichzeitig Kontakte knüpfen und die professionelle Welt des Textildesigns kennenlernen.

Ein Teil der Gruppe hat sich zusätzlich mit der Entwicklung und Umsetzung eines passenden Messedisplay auseinandergesetzt. Mit unserem klaren Auftreten haben wir es geschafft einen Kontrapunkt auf der Messe zu bilden und gleichzeitig unsere Designs perfekt in Szene zu setzen.

Studierende Textildesign
Lea Bebek, Angelina Bobleter, Renée Chvatal, Linda Durmann, Mira Haberfellner, Florian Hareter, Lea König, Julia Moser, Vivian Nmai, Eva Obernberger, Nicole Pühringer, Patrizia Rompel, Laxmi Schneider, Anneliese Schuber, Ibrahim Soliman, Maria Stockhammer

Studierende Messedisplay
Angelina Bobleter, Linda Durmann, Lea König, Vivian Nmai, Eva Obernberger, Nicole Pühringer, Ibrahim Soliman

Lehrende
Melanie Greußing, Doris Schuhmann, Ingrid Tragler

Studienrichtungen
textil kunst design
Textiles Gestalten

 

 

© Angelina Bobleter

© Angelina Bobleter

Malerische Tapisserie

Bachelorarbeit von Yeseul Kwon 2017

Meine Entwürfe sind auf weißen Papieren mit Pinseln aquarelliert. Durch die Verwendung von Aquarell konnte durch das Mischen von verschiedenen Farben auf eine größere Anzahl von Farbtönen zurückgegriffen werden.

Für die Formen wurden hauptsächlich Vierecke verwendet, da diese für mich den größten “ästhetischen Wert” hatten.

Die Erstellung einer ästhetischen Zusammensetzung von chaotischen Mustern ist überraschend schwer, da die künstlerische Wahrnehmung sich von Person zu Person unterscheidet. Schlussendlich konnte ich mich bei der Erstellung der fertigen Arbeit nur auf meine eigenen Sinne und Wahrnehmungen verlassen, um meinen künstlerischen Standpunkt auszudrücken.

Die Formen sind Kombinationen von Linien und Farben, welche im Betrachter/der Betrachterin eine „ästhetische Emotion“ auslösen sollen. Ich wollte durch den malerischen Stil eine lyrische Atmosphäre schaffen, welche sich mit Hilfe der Tapisserie-Technik auf einem textilen Medium durch Tapisserie darstellt.

Betreuung: Gilbert Bretterbauer

© Yeseul Kwon

Ausstellungsführung_INES DOUJAK_SALE_Lentos

Die Abt. textil·kunst·design und Gestaltung: Technik.Textil laden zur Führung von 

I N E S  D O U J A K  durch ihre Ausstellung 
S A L E

 

MI 21.MÄRZ 2018_13.30 Uhr
im LENTOS Kunstmuseum Linz  (Treffpunkt Eingangshalle)
 
Ines Doujak, geboren 1959 in Klagenfurt, studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Die Künstlerin untersucht mit ihren konzeptuellen Arbeiten neben der Modeindustrie auch Stereotypen in Bezug auf Geschlechterrollen und Rassismus. (Quelle Lentos Website)
 

Topophilia – oder die Liebe zum Raum

Masterarbeit von Miriam Walcherberger-Kößler 2018

Rauminstallation aus weißem Leinen

Topophilie bedeutet Ortsliebe, also positive psychische Ortsverbundenheit.

Es ist aus der Recherche heraus eine Arbeit entstanden, die an einen nahezu architektonischen Raum erinnert.

Der Raum besteht aus drei Leinenteilen, zum einen aus zwei identischen reinweißen Seitenteilen, zum anderen aus dem langen handgewebten Mittelteil, der aus 4 verschiedenen Bindungen zusammengesetzt ist.

Die Bindungen wurden in Anlehnung an verschiedene Muster entwickelt: zum einen beschreibt den vorgelagerten Teil des Raumes eine Art Kelimmuster, zum zweiten befindet sich am Boden des Raumes eine Art Fliesenmusterung, die Wände werden durch eine simple Leinwandbindung beschrieben und zu guter Letzt ziert die Decke ein florales Muster.

Der textile Raum, der größten Teils durch den manuellen Prozess des Webens entstanden ist, kann als Metapher für Entschleunigung stehen.

Das Weben des Raumes wurde nämlich als meditativer Prozess gesehen, eine Art Auszeit von der Härte gewöhnlicher Räume.

Der monotone repetitive Schusseintrag, das Sausen der Schiffchen, das Klicken der Schaftmaschine ist Mantras gleichzusetzten.

Die Websessions wurden so intensiv und lange wie möglich gehalten, um in eine Art Meditation zu verfallen.

Der Raum soll im weitesten Sinne aufgrund seines Formates an ein Kirchenhauptschiff erinnern.

Es soll ein Raum geschaffen werden, der etwas Atmosphärisches, vielleicht sogar Sakrales an sich hat.

Der vorgelagerte ‚Teppich’ soll dazu dienen, den Betrachter einzuladen, seine Schuhe auszuziehen, und in den Raum zu gehen.

Denn durch seine Anwesenheit wird der Raum verändert oder deformiert.

Es wurde ein Raum geschaffen, der zum Verweilen einlädt und zum Fühlen anregt.

Letzten Endes ist Topophilia ein nahezu architektonischer Raum, der die Interaktion zwischen Benutzern fördert und verändert.

Die Arbeit stellt eine Art Verortung von Gefühlen dar.

Topophilia ist als Ortung und Kontext zu sehen. Der Raum ist Ortung. Die Arbeit ist eine Verortung von Gefühlen.

Name des Betreuers: Gilbert Bretterbauer

Fotos: Dimitrios Vellis

TEMPORÄRE RÄUME DER DIGITALEN NOMADEN

Masterarbeit von NATALIE PICHLER  2017/2018

 

WALLZ ist eine federleichte und flexible Modulkonstruktion für alle, die sich auf die Schnelle und wortwörtlich abgrenzen wollen. Die Produktfamilie WALLZ besteht aus drei Typen:

WALLZ_structure, WALLZ_junior und WALLZ_nomad.

WALLZ_structure ist ein Raumsystem, das innerhalb von wenigen Sekunden aufgebaut ist und in Kürze Raum für Präsentationen, Workshops oder Besprechungen schafft.

WALLZ_junior funktioniert aufgeklappt als Sichtschutz am Schreibtisch und ist in zusammengeklappter Form ein Produkt, welches das „Activity Based Working“ im Büro unterstützt.

WALLZ_nomad ist die mobilste Version der Produktgruppe. Ein Rucksack mit einem eingebauten faltbaren Raum, der im Nu an jedem beliebigen Ort aufgeklappt werden kann. WALLZ_nomad ermöglicht und erleichtert das Arbeiten an jedem Ort.

Die Produkte sollen dazu dienen, das gewohnte kommerzielle Büro neu zu überdenken, die fixen Einbauten zu hinterfragen und den Fokus auf die Zukunft des „New Way of Working“ zu richten. Aufklappen, anwenden, zuklappen, wegtragen – und das alles in wenigen Sekunden an jedem beliebigen Ort

Bei der Produktentwicklung von WALLZ waren die Fragen nach Mobilität und Minimalismus zentral. Inspiriert vom Japanraum, ein ruhiger, leerer Raum ohne eine bestimmte Funktion, entwickelte sich das Design von WALLZ. Es ist befreit von allem Unnötigen, nur das Wesentliche blieb bestehen. Eine minimalistische Raum-im-Raum Situation wird ermöglicht, bei der Flexibilität, Ruhe und Konzentration im Vordergrund stehen.

Betreuer: Gilbert Bretterbauer

www.nataliepichler.at

Kooperationspartner: Bene GmbH

Fotos: Florian Schwarz

WALLZ_structure

WALLZ_junior

WALLZ_nomad

WALLZ_nomad, getragen

WALLZ gesamt

Performance/Präsentation

 

 

lit.

lit. is a textile design collective, bringing together 17 students of the University of Art and Design Linz. We´re specialists in digital textile printing, screen printing, weaving and handmade designs. Our experimental collections will be on show at the Première Vision Paris, 13th – 15th February, 2018.

https://www.instagram.com/__l__i__t__/

https://www.facebook.com/lit.linzintextile/

Vortrag von Carola Platzek

DIE LEHRE DES GARTENS. GESPRÄCHE IN JAPAN

Carola Platzek (Hg.)

Schlebrügge Editor, 2018

Gespräche mit Amasaki Hiromasa, Akasaka Makoto, Fujisato Myōkyū, Kaji Kenji, Kato Tomoki, Mitani Yasuhiko, Nishiyama Masatoshi, Noda Eiichi, Oguni Syuichi, Torigoe Keiko, Yagasaki Zentarō

Bei der Betrachtung japanischer Gärten wird offenkundig, dass diese nicht isoliert von anderen Künsten und gesellschaftlichen Prozessen gesehen werden können. In ihnen verbinden sich Ansätze unterschiedlichster Provenienz, die allesamt darauf abzielen, zwischen der Welt des Geistes und der Erscheinungswelt ein Gleichgewicht herzustellen. So erscheint der japanische Garten weder entleert kontemplativ noch rein ästhetisch, sondern als ein soziales Kompendium, das über die einer Gesellschaft zugrundeliegende Ordnung erzählen kann ─ er ist Gesamtkunstwerk und angewandte Philosophie.

Die Wiener Kunst- und Kulturforscherin Carola Platzek nimmt ein japanisches Gartenhandbuch aus dem 11. Jahrhundert zum Ausgangspunkt ihrer Forschung über die Geschichte japanischer Gärten. Die Essenz des Sakuteiki gilt bis heute ─ die genaue Beobachtung der Natur, um einen Garten in Einklang mit der Umgebung zu gestalten. Platzek spricht mit Gärtnern und Gartenhistorikern, einer Klangforscherin, einem buddhistischen und einem Shintō-Priester über deren Arbeit mit traditionellen und modernen Konzepten, die Gestaltung und Design in Japan prägen. Im Buch werden Systeme (wie Sakuteiki, der Teeweg, das Genre der Acht Ansichten, die waka-Dichtung) und Prinzipien (etwa der geborgten Landschaft oder des umhüllten Zentrums) vorgestellt und so erklärt, dass ihre Zusammenhänge verstehbar werden.

Carola Platzek

studierte Geschichte und Philosophie in Leipzig, Grenoble und Wien. Sie ist Autorin, Kunst- und Kulturforscherin und war zuletzt als Key Researcher im Rahmen des PEEK-Programms des Wissenschaftsfonds (FWF) und an der Akademie der bildenden Künste Wien tätig.

PREHAB_Hanna Burkart_Philipp Furtenbach

Hanna Burkart und Philipp Furtenbach leben seit mehr als eineinhalb Jahren ohne fixen Wohnort. In dieser Zeit haben sie zehn Orte bewohnt und auf ihren Reisen an mehr als 100 Plätzen übernachtet. Bei der Entwicklung und Erprobung neuer Lebensformen übersiedeln sie ihr Hab und Gut alle zwei Monate, um an Orten zu wohnen, die in ihrer Form dafür nicht gedacht oder geeignet sind. In Ständiger Anpassung und Selbstbeobachtung erproben die Künstler neue Verhaltensformen. Als Vergegenständlichung dieser Entwicklung entsteht eine Reihe an Objekten. Prehab ist eine substanzielle Auseinandersetzung mit räumlichen Bedingungen, menschlichen Grundbedürfnissen, und den Kulturtechniken des Wohnens.

www.prehabitation.net

www.hannaburkart.com

www.philippfurtenbach.com

 

Ausstellungsansichten: bye bye mimaki

Im Rahmen der Lehrveranstaltungen Erweiterter textiler Digitaldruck BA/MA und Einführung in/Digitaldruck Textil II haben 9 Studierende künstlerische Arbeiten entwickelt und umgesetzt. Dabei stand die Auseinandersetzung mit dem Textil und der Technik des Digitalen Textildrucks im Mittelpunkt. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Aspekten und die unterschiedlichsten Herangehensweisen ergaben ein spannendes Spektrum textiler Kunst.
Die entstandenen Arbeiten wurden im Raumschiff unter dem Ausstellungstitel bye bye mimaki präsentiert.

 

ANGELINA BOBLETER

SHIBUI
Digitaldruck und Handstickerei auf Baumwolle

Eine Zusammenführung von textiler Tradition und Moderne. Die junge Frau, welche die Moderne und den textilen Digitaldruck repräsentiert, und das florale Muster, welches die Tradition und die Handstickerei verkörpert, verschmelzen zu einem Gesamtbild.

 

MARIA VALERIE STOCKHAMMER

IN CASE OF RECURRENCE
Luftpolsterfolie, Digitaldruck auf Papier und Textil

Die spezifischen optischen Merkmale der Luftpolsterfolie werden auf die Medien Papier und Textil übertragen. Der Versuch einer Annäherung der Materialien untereinander und an ihre Umgebung.

 

FLORIAN NÖRL

AUFSTAND,FREIHEIT,GERECHTIGKEIT
Textiler Digitaldruck

FotoDialog aus meinem privaten Fotoarchive.
Aufstand: Dresden 2010 / Izmir 2017
Freiheit: Normandie 2012 / Izmir 2017
Gerechtigkeit: La Vega 2007/ Izmir 2017

Format: 100×100 cm, 3 Teilig.

 

EVA-CHRISTINE OBERNBERGER

300DPI
Digitaldruck auf Baumwolle

Ein Auseinandersetzung mit dem Gewebe.
Stoff zerreißen, Nähte hinzufügen, Falten, Scannen und Drucken.
Dem Gewebe und dessen engem Raster folgen.
Das Quadrat als einheitliche Form.

Durch die Abfolge der Stoffquadrate entsteht eine poetische Bewegung der digitalisierten Stoffe, was die Arbeit lebendig wirken lässt.

 

LAXMI SCHNEIDER

OHNE TITEL
Digitaldruck auf Seide Crepe

3x ca. 90 cm x 180 cm
Wenn Berührungen nur noch Angst erzeugen, das Gesprochene Wort keine Bedeutung mehr hat und Blicke durch den Anderen hindurchsehen.
Dann ist es Zeit, hinter den Vorhang zu blicken.

 

YESEUL KWON

DIE TAUBE
Nadelfilzen, Baumwolle 

Wir können überall Tauben begegnen. Sie sind immer auf den Straßen. Seit wann denken wir, dass die Tauben schmutzig und unsympathisch sind? Trotzdem wenn die Tauben auf den Straßen, Park oder Hauptplatz Linz fehlen würden, wäre es ungewohnt.
Als ich un Taubenmarkt war, habe ich gemerkt, dass die Tauben unglaublich schöne verschiedene Federkleider haben. ab diesem Moment sehen die Tauben für mich nicht mehr unsympathisch aus, sondern sind inspirierende Wesen.

 

ANNELIESE SCHUBER

OHNE TITEL
Fleisch, Haken, Kette

Fleisch als Synonym für das Irdische, das Leibliche, für das Handeln und Wollen, auch für Sünde. Fleisch hat erbitterte Gegenspieler: den Geist, die eigene innere Stimme, das Gewissen, die Fähigkeit Gut und Böse voneinander zu unterscheiden, zu denken. Erst Körper und Geist machen den Menschen als Ganzes aus, der Haken daran ist, dass das kaum ohne Verletzung passiert.

 

9 VERA RUPP

OHNE TITEL
Digitaldruck auf Gips, Hasendraht

Objekt, Raum, Unterschlupf, Möglichkeit, Anpassung, Abgrenzung

Es ist was es ist.
Eine Schale,
eine Hülle,
eine Höhle,
eine Flucht,
eine Begegnung.

 

LEA KÖNIG

ROLLEN-BILD

2017

Video, Audio, Digitaldruck

Bei dieser Arbeit wird die Entwicklung von Rollenbildern hinterfragt: welche Rollenbilder herrschen vor? Sind es immer dieselben? Verändern sie sich im Laufe der Zeit oder bleiben sie im Grunde immer gleich? In unserem täglichen Leben sind sie dauerhaft präsent. Die Worte „Rolle“ und „überzeichnen“ haben in dieser Arbeit zwei Bedeutungen: Einerseits nehmen sie Bezug auf die Technik des Digitaldrucks und andererseits auf die inhaltliche Thematik. Die „Rolle“ ist sowohl ein Bestandteil der Technik – der Stoff läuft über mehrere Rollen -, als auch eine gesellschaftliche/soziale Position. Der Begriff „überzeichnen“ beschreibt den Vorgang, während dem etwas übereinandergelegt/überdruckt, aber auch, dass etwas übertrieben/überspitzt wird.  

 

Lehre, Organisation, Fotos: Melanie Greußing

 

 

Michael Wallraff_Performative Architecture

Es geht um eine physische und unmittelbare Verbindung von Mensch und Raum. Es geht um eine Verlängerung, eine Erweiterung des Körpers und um die Möglichkeit, Raum nicht nach fixen Plänen fertigen zu lassen und als starres Gebilde zu benutzen, sondern Raum individuell und spontan zu produzieren. Ein Raumgenerator, veränderbar, in ständigem Bewegungsfluss, wie unser Körper selbst. Zwischen hart und weich, steif und flexibel, schmerzhaft, befreiend, zusammenziehend, entfaltend, wackelig und zugleich stabil, schützend oder auch angreifbar, äußeren Kräften und Einflüssen ausgesetzt, fragil und flüchtig….

What is concerned is a physical and unmediated connection between human beings and space. We are interested in extending, expanding the body, and in the possibility to produce space not based on fixed plans or to use it as a rigid construct, but rather to produce space individually and spontaneously—a generator of space, changeable in a constant flow of movement, just like our bodies themselves. Between hard and soft, stiff and flexible, painful, liberating, pulling together, unfolding, unstable and stable at the same time, protective or also vulnerable, exposed to outside forces and influences, fragile and fleeting . . .

MICHAEL WALLRAFF

is an architect. He studied scenery design and architecture in Vienna and Los Angeles. His Viennese office was established in 1999 and is active in various fields: from city planning and designs for new buildings, adaptations, additions, stages, exhibitions, and furniture, to objects of everyday culture.

Michael Wallraff teaches architectural design at the Technical University Vienna and at the University of Innsbruck and is working on various research projects. His book Vertical Public Space was published on the

occasion of a solo exhibition at The MAK— Austrian Museum of Applied Arts / Contemporary

Art Vienna—in 2011. In addition to the Schütte-Lihotzky Fellowship (1998) and the Schindler Fellowship (1999), Michael Wallraff has also received funding from the city of Vienna’s “departure” program (2009) as well as numerous competition prizes.

 

 

The Atopic Body

Bachelorarbeit 2017 von Katharina Grafinger

„The Atopic Body“ ist ein interaktiver Raum, der sich auf sensorische Wahrnehmung und körperliche Reaktionen der Sensitivität fokussiert. Der menschliche Körper hinterlässt Spuren auf den modular veränderbaren Objekten und ein individueller Ort der Erfahrungen entsteht.

Atopie beschreibt in der Philosophie sowohl jemand oder etwas unbeschreibliches, als auch Ortlosigkeit, in der Medizin bezeichnet es die Hypersensitivität des Körpers. „The Atopic Body“ ist ein interaktiver Raum, der sich auf sensorische Wahrnehmung und die körperliche Reaktionen der Sensitivität fokussiert. Die Beziehung zwischen dem menschlichen und dem atopischen Körper entsteht durch sensorische Erfahrungen wie Berührung, Wärme und Weichheit. Die Objekte machen die Sensitivität der Körper sichtbar und erfahrbar. Sie sind gefüllt mit Memory Foam, einem Material mit Formgedächtnis, bei dem die Konturen des Körpers Spuren hinterlassen. Der taktile Sinn wird durch den visuellen Sinn unterstützt, durch die Verwendung von thermochromatischer Farbe, die auf Körpertemperatur reagiert. Die Hypersensititvität des Körpers, in der Medizin, zeigt sich durch allergische Reaktionen auf Umwelteinflüsse bei der die Haut die porös und sensibel wird und durch gerötete, rissige Flecken sichtbar wird. Die bemalten Objekte verstärken das Erlebnis, da menschliche Berührung visuell erfahrbar gemacht wird. Die Objekte sind als interaktive Module konzipiert, die durch Magnete die Gestaltung eines individuellen, persönlichen Raums möglich machen. Diese lehnen eine konstante Form oder einen konstanten Ort ab und bilden einen scheinbar lebendigen, sich verändernden, atopischen Körper, einen atopischen Ort, einen Ort in der Ortlosigkeit.

Name des Betreuers / der Betreuerinnern: Univ.-Prof. Mag. art. Gilbert Bretterbauer, Sen.Art. Mag.art. Melanie Greußing MA, Sen.Lect. DI MA Doris Gall-Schuhmann

Website: http://katharinagrafinger.at/
Abbildungen: „The Atopic Body“ © Katharina Grafinger, Bachelorarbeit, 2017. Fotos: Nina McNab

 

In Real Life

Installation – Textiler Digitaldruck auf Seide

Bachelorarbeit von Franziska Sponring

2017

Textiles Erleben im Verhältnis zu virtuellen Räumen

Die Arbeit „In Real Life“ thematisiert die Digitalisierung und deren Auswirkung auf den Menschen im Widerspruch zur ursprünglichen Sehnsucht nach dem Taktilen und dem real Erfahrbaren. Behandelt wird außerdem das künstlerische Schaffen im Wechselspiel zwischen der digitalen Welt und dem direkten Umfeld. Im Gegensatz zum ungreifbaren, grenzenlosen virtuellen Raum versinnbildlichen Textilien wie kaum ein anderes künstlerisches Medium das ‚Reale’ und Greifbare. Glänzender Seidensatin und leicht transparenter Seidenkrepp sind mittels textilem Digitaldruck bedruckt. Das Textile kontrastiert mit den glatten Oberflächen der digitalen Welt und stellt durch die Verwendung des Digitaldruckes auf Stoff doch wieder eine Verbindung her. Starre Bildschirmwelten transformieren sich in fließende, transparente Seide.

Durch die Einladung, die Installation und deren Ebenen zu durchwandern kommt man nicht daran vorbei, berührt zu werden. Die Stoffbahnen hängen vertikal von der Decke, sind nicht gespannt und fallen lose, zart schwebend über den Boden. Die Installation lädt zur realen Begegnung, mit sich selbst, aber auch mit anderen ein. „In Real Life“ schafft ein visuelles, taktiles Erlebnis und suggeriert einen virtuellen Raum, der durch das direkte Erleben begreifbar wird.

Betreuer: Gilbert Bretterbauer
Weblink: www.franziska-sponring.com

Fotos: Tobias Huber

© Franziska Sponring

IRL_FranziskaSponring

Präsentation © Franziska Sponring

Präsentation © Franziska Sponring

Seitenansicht © Franziska Sponring

Detail © Franziska Sponring

Detail © Franziska Sponring

Präsentation © Franziska Sponring

Schriftlicher Teil © Franziska Sponring

Detail © Franziska Sponring

Portfolio © Franziska Sponring

SEIDE auf SEIDE

Stoffedition aus dokumentarischem Archivmaterial

Masterarbeit von Doris Bujatti

2017

„Seide auf Seide“ ist eine Stoffedition, die historische Seidenwebstoffe mit neuen Seidenstoffen konfrontiert und scließlich zusammenführt.

Ausgangspunkt dieser Arbeit war die Beschäftigung mit Seidenstoffen der ehemaligen Wiener Seidenmanufaktur Franz Bujatti. Die Aufarbeitung der übriggebliebenen Seidenstoffe führte zu einer fotografischen Archivierung. Aus einer Auswahl des Archivs entstand dann die Stoffedition „Seide auf Seide“. Die alten Gewebe wurden dabei auf unterschiedlichste neue Seiden gedruckt. Dabei werden vorallem zeitliche Einschreibungen des Materials wie Falten, Flecken oder Stempelungen sichtbar. Es entsteht ein unmittelbarer Bezug von der Vergangenheit zur Gegenwart. Seide von damals trifft auf Seide von heute – eine Transformation auf materieller und inhaltlicher Ebene.

Während es damals für die historischen Seidenstoffe ganz klare Anwendungsformen gab, z.B. Tapeten oder Sonnenschirme, gibt es für die Stoffedition „ Seide auf Seide“ keinen zugeschriebenen, definierten Gebrauchszweck. Es ist Installation, Fotografie, Dokumentation, Tuch und Wandbehang. Ob am Körper getragen oder an die Wand gehängt – es sind Stoffe, die sich im Spannungsfeld Design und Kunst bewegen.

Betreut wurde die Masterbeit von Prof. Gilbert Bretterbauer

© Doris Bujatti, Installationsansichten „Seide auf Seide“

 

ZEITUNG – TEXTGEWEBE Worträume

Silke Marit Messemer
Masterarbeit, 2017

Den Ausgangspunkt meiner künstlerischen Masterarbeit bildet eine Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. Sowohl die inhaltlichen Informationen als auch die grafische Darstellungsform der Zeitungsseiten werden in Streifen aufgelöst, dekonstruiert. Es entstehen durch das Einbringen eines Websystems mit Leinwandbindung zwanzig haptische Textgewebe, von denen ein jedes ein eigenständiges Layout mit fragmentarischen Texten aufweist. Durch ein striktes Lesesystem dieser Fragmente werden pro Gewebe 100 Zeilen Text zu neuen Wortgebilden zusammengefügt. Zwanzig schriftliche Textgewebe entstehen. Diese werden mit meiner Stimme vorgelesen und aufgenommen. Durch das Vortragen der Wortgebilde erfahren sie eine weitere Transformation in eine Ebene, die nicht mehr sichtbar, sondern imaginär ist. Jeder Rezipient kann in den Geweben und in den akustischen Textgebilden aktuelle Informationen und Schlagwörter herausfiltern die für ihn interessant erscheinen. So entwickeln sich subjektive Bilder in den Gedanken der Betrachter und geben Raum zum Weiterdenken. Es entstehen Worträume.

Betreuerin: A.Univ.-Prof. Mag.art. Priska Riedl

Nahansicht habtischer Textgewebe © Silke Marit Messemer

Schriftlicher Teil der Masterarbeit © Silke Marit Messemer

Masterpräsentation, Galerieraum, Kunstuniversität Linz © Silke Marit Messemer

Flyergestaltung © Silke Marit Messemer

Projekt KARTON_Präsentation beim rundgang 2017

2017 für tkd und tg

der künstler peter sandbichler beschäftigt sich unter anderem mit der bildung von räumlich-geometrischen objekten aus karton. für seine ausladenden rauminterventionen benützt er dafür transportverpackungen für fahrräder. das material wird, einem bestimmten mustersystem folgend, geknickt, gefaltet und zu modulen zusammengefügt. mit diesen, sich aus dem vorgang ergebenden dreidimensionalen objekten, gestaltet er wände, räume und fassaden.

nach einem gastvortrag an der uni linz, der von studierenden begeistert aufgenommen wurde, bat peter sandbichler im sommersemester 2017 einen workshop an, in dem teilnehmerinnen und teilnehmer aus „altkartons” der linzer „mittwochsammlung” eigene objekte herstellten.

die enstandenen werke wurden, als krönung des projekts, beim diesjährigen „rundgang“ der kunstuni in der domgasse präsentiert.

gilbert bretterbauer

ausstellende künstlerinnen des kartonprojekts beim rundgang 2017 sind:

lea bebek, astrid bernhard, linda durmann, sophia kaser, nicole pühringer, anneliese schuber

fotos: astrid bernhard

Lea Bebek: o.T.

Astrid Bernhard: „Geschälte Stabilität“

Linda Durmann: „Kartotem“

Sophia Kaser: „Hawara“

Nicole Pühringer

Anneliese Schuber: „Aufgefächert“

rundgang 2017

wir präsentieren unsere jahresprojekte im eg und 3 og in der domgasse 1:

minitextile
eingangsbereich domgasse 1, glasvitrine

dem aufruf der slovak textile artists association folgend, entwickeln studierenden entsprechend der jeweiligen ausschreibung textile arbeiten im kleinen format. dabei steht die auseinandersetzung mit dem textilen digitaldruck und dessen Erprobung im kunstkontext im fokus. die arbeiten wurden in bratislava in der galerie SVÚ präsentiert und teils prämiert.

ausstellende studierende:
katharina grafinger, alissa hudasch,
michaela leeb-dojak, lisa mayinger, julia moser,
anneliese schuber, mia stockhammer

 

karton
domgasse eingangshalle domgasse 1
nach einem gastvortrag von peter sandbichler an der uni linz, bietet er ein workshop an, in dem teilnehmerinnen und teilnehmer aus „altkartons” der linzer „mittwochsammlung” eigene objekte herstellen.

teilnehmerinnen / teilnehmer:
lea bebek, astrid bernhard, linda durmann, markus kager, sophia kaser, nicole pühringer, anneliese schuber

 

premère vision/designs
galerieraum eingang domgasse 1

ausgehend von einer selbstständig erarbeitenden trendrechere haben 17 studierende in die arbeit eine/r textildesinger_in hineingeschnuppert und dabei ca 600 designs entwickelt. diese wurden auf der première vision paris im februar 2017 präsentiert. die teilnahme ermöglichte den studierenden die eigene arbeit im großen kontext der designindustrie wahrzunehmen und erste berührungspunkte zum markt zu finden sowie kontakte zu knüpfen.

teilnehmerinnen:
clara boesl, maria bramasole, doris bujatti, sina burtscher,  linda durmann, sandra eichinger, katharina grafinger, julie gruber, sophia kaser, yeseul kwon, lisa mayinger, julia moser, alice müller, nathalie pichler, adrienn pomper, franziska sponring, miriam walcherberger-kössler

 

reflektionen
galerieraum eingang domgasse 1

in den objekten werden die eintreffenden lichtwellen, die umgebung verzerrt, abstrahiert wiedergegeben. je nach bewegung des objektes und des betrachtenden verändert sich die lichtreflektion. es kommt auf gedanklicher, sowie materieller ebene zu einer wechselwirkung von aktion und reaktion, einfluss und effekt: information wird aufgenommen, verarbeitet und daraufhin gehandelt. ob am am körper getragen oder sich eigenständig präsentierend erfüllen die objekte jene wirkungs- und funktionsweise.

ausführende:
nina mcnab

 

sketching to go
unigebäude domgasse 1 / eingangshalle domgasse 1

eine papiertreppe aus gestapelten papierbögen, eine spiegelung des benachbarten treppenabsatzes, konzipiert für die passagere architektur des eingangsbereiches, geschaffen um „vorübergehend“ auf ihr zu veweilen, lädt sie zur kreativen partizipation ein.

ausführende:
michaela leeb-dojak

materialsponsoren: dr. feurstein gmbh und delfortgroup ag

 

textil absurd
galerieraum eingang domgasse / werkstätte näherei 3. stock / gangbereich abteilung textil·kunst·design (3. stock)

teilnehmerinnen verwenden vorhandenen stoff und erweitern mithilfe zusätzlicher materialien ein vom körper ausgehendes textil, das weder trageeigenschaften noch irgendeine sinnvolle funktion aufweist. das absurde ist elementarer inhalt dieser entstandenen objekte – sei es in performativer oder konzeptioneller, in handwerklicher oder technischer ausführung: experiment, innovation, ideenreichtum und freude an der umsetzung des sinnlosen sind erwünscht!

teilnehmerinnen:
astrid bernhard, linda  durmann, lea gahleitner, mira haberfellner, nina macnab, linda mühlbacher, anneliese schuber

no/norm 2017
galerieraum eingang domgasse 1

no/norm visualisiert eine auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen verständnis modischer norm und veränderungen beziehungsweise auswirkungen in der bekleidungsindustrie.
die formgebung der entstandenen arbeiten basiert auf klassischen schnittmustern der burdastyle. übersetzt in die dreidimensionalität wird jedem objekt durch den einsatz von hautfarbenen stoffen körperhaftigkeit und individualität eingeschrieben.

ausführende:
linda durmann

 

farbe & form
stiegenhaus domgasse

studierende des ersten jahrgangs erstellen eine farbpalette, entwickeln formen aus papiermasché und verbinden farbe & form zu objekten.

teilnehmerinnen / teilnehmer:
siehe bildlegenden

 

textilienzeichnen
gangbereich abteilung textil·kunst·design (3. stock)

textilien in form von altkleidern werden drapiert und mit ihren musterungen, materialen und faltungen mit bleistift und farbstiften – möglichst frei von interpretation –  gezeichnet. die ergebnisse reichen von einzelzeichnungen bis hin zu kleinen werkserien, die ein formales konzept verfolgen.

teilnehmerinnen:
lea bebek, sharon fally-fallend, mira haberfellner, pia hochstrasser, alissa hudasch, michaela leeb-dojak, aleksandra mitic, vivian nmai, angelika  ranzenhofer, vera rupp, laxmi schneider, anneliese schuber

 

ausstellungsreihe in between paper – transcycling art pieces go on display
präsentation: gangbereich und studio papier&latex textil·kunst·design (3. stock)

kunstwerke aus feinpapieren der papierhersteller dr. feurstein gmbh und delfortgroup ag, das ergebnis einer umwandlung des wesens, der bedeutung der substanz des ausgangsmaterials angesiedelt zwischen up-, down- und recycling – quer durch und wiederkehrend  – im schaufenster des artspace on display
ein studienprojekt, entwickelt zwischen substanzieller analyse und künstlerischer intuition.

teilnehmerinnen:
maria bramasole, doris bujatti, linda durmann, johanna jaksch, silke messemer, alexandra mitterhuber, linda mühlbacher, alice müller, magdalena neuburger, barbara post, sowie den studierenden des ersten bachelorstudienjahres textil·kunst·design

 

körper.raum
gangbereich abteilung textil·kunst·design (3. stock)

unterschiedliche betrachtungsweisen auf die begriffe körper und raum werden diskutiert, mit impulsen aus dem kunst- und designkontext, der mode und der architektur ergänzt und freie projekte an diesen schnittstellen entwickelt. neben ästhetischen oder experimentellen untersuchungen in diesen themenfeldern entstehen konzeptuelle arbeiten, die sich unter anderem mit dem raumbegriff, mit räumlichkeit und der rolle des textilen, mit körpererweiterungen und körperhüllen sowie der haut als schnittstelle zwischen innen und außen auseinandersetzen.

teilnehmerinnen / teilnehmer:
siehe bildlegenden

 

malt bilder muster!
gangbereich abteilung textil·kunst·design (3. stock)

von der freien, abstrakten malerei abgeleitet, werden farbkollektionen erstellt, formensprachen entwickelt und auf ein bild mit leinwand und keilrahmen übertragen. dabei geht es nicht um den bildinhalt, sondern um die malerische darstellung eines musters.

teilnehmerinnen / teilnehmer:
siehe bildlegenden

 

designing in context: chair
seminarraum textil·kunst·design (3. stock)

textilien sind omnipräsent in unserem alltag. textilien schützen und schmücken nicht nur unseren körper sondern spielen eine wichtige rolle in der produktgestaltung und im interieur. in diesem semester haben wir uns mit der an der kunstuniversität linz beheimateten sammlung spalt – einer 120 exemplare umfassenden stuhlsammlung des architekten johannes spalt, beschäftigt. in designing in context wurden konzeptuell (textile) objekte entwickelt die formal ästhetisch mit einem gewählten stuhl eine beziehung eingeht, ihn ergänzt oder modern interpretiert.

teilnehmerinnen / teilnehmer:
siehe bildlegenden

 

screenprint
siebdruckstudio textil·kunst·design (3. stock)

zu sehen sind ergebinisse aus unterschiedlichen siebdrucklehrveranstaltungen.

teilnehmerinnen / teilnehmer:
siehe bildlegenden

Bachelorarbeit Ilona Stuetz

Schon früh nach der Entwicklung der Technik des Lichttons begannen erste Versuche um, von diesem Prinzip ausgehend, Wege für synthetische Ton- und Klangerzeugung zu finden. Um 1930 haben Künstler*innen bereits damit experimentiert sich die Technik zueigen zu machen und so synthetische Klänge zu erzeugen, die vorhandene Klänge imitieren und somit ersetzen konnten. Im Gegensatz dazu liegt bei der vorliegenden Bachelorarbeit das Interesse vielmehr am unmittelbaren akustischen Feedback auf graphische Spuren. Diese graphischen Spuren sollen nicht als Imitation der „Schriften“ der Tonaufzeichnung verstanden werden, sondern als eigenständige graphische Zeichen. 

B AU PL A N U ND R E A L I S AT ION 

Bei dem vorliegenden künstlerischen Projekt handelt es sich um eine Adaption der Idee des gezeichneten Tons. Grundelement für das Soundobjekt bildet ein 16mm Filmprojektor der Marke Bauer. Viele Elemente die für das Projekt nicht von Relevanz wurden aus dem Gerät entfernt – so etwa der Motor, die Bild-Optik, Teile des Lichttonabnehmers. Dadurch resultiert eine Reduktion des Gewichts und es erleichtert zugleich weitere Modifikationen und Eingriffe in die Mechanismen des Projektors. Wichtig ist vor allem der Ausbau des Greifers, der den Film normalerweise Kader für Kader weitertransportiert. Durch diese Modifikation ist es möglich den Film gleichmäßig durch den Projektor laufen zu lassen. Zum Antrieb wird ein externer Motor verwendet, da der Originalmotor einerseits defekt war und andererseits so eine Änderung der Geschwindigkeit des Filmtransports möglich ist. In Vorversuchen wurde dafür ein Akkuschrauber verwendet der mittels einer biegsamen Welle mit dem Projektor verbunden wurde. Zum momentanen Zeitpunkt ist ein Motor aus dem Modelleisenbahnbau eingebaut dessen Umdrehungszahl sich regulieren lässt. 

Sowohl die ursprüngliche Bild-Optik, als auch die Lichtton- Optik findet keine Verwendung. Zwar passiert der Film den Projektor wie vorgesehen, jedoch ist der Ort der „Projektion“ geändert. Anstelle der Bild-Optik sind zwei Fotozellen angebracht, die die Menge des durch den Film fallenden Lichts messen. 

Eine Projektion im eigentlichen Sinne findet nicht statt. Eine Lampe beleuchtet den Film, das durchfallende Licht fällt auf die Sensoren bzw. auf die Lichtleiter die jeweils vor den zwei Fotozellen montiert sind. Lichtleiter sind Bauteile die Licht über gewisse Strecken transportieren. So ist es möglich, die eigentlichen Sensoren und das Microcontroller-Board (Teensy) außerhalb des Projektors zu platzieren. 

Das Teensy Board (Teensy L-C) ist ein Microcontroller-Board das sich mittels der Arduino Software und zugehörigem Add-On programmieren lässt. Die lichtsensiblen Fotozellen reagieren auf das auftreffende Licht und das Microcontroller- Board übermittelt die so gesammelten Werte in Echtzeit in Form von Midi-Daten mittels USB Port an das Audio- Programm Ableton. Dieses ermöglicht es durch die Funktion „Midi learn“, Audio-Effekten Midi-Signale zu zuweisen. 

Diese Effekte werden über den Audio-Input gelegt der von den zwei Mikrofonen stammt, die die Geräusche des laufenden Projektors aufnehmen. Diese Aufnahme, wie auch die Einspeisung erfolgt in Echtzeit. Somit hat etwa eine Änderung der Geschwindigkeit des Motors eine unmittelbare Auswirkung. Ebenso ist nicht auszuschließen, dass Umgebungsgeräusche ebenso von den Mikrofonen aufgenommen werden. 

Der Film durchläuft den Film an sich in vorhergesehener Weise, mit der Ausnahme, dass er geloopt ist. Anfang und Ende des Filmstreifens sind miteinander verklebt. Diese Überlegung entstammt der Konzeptionsphase in der angedacht war die grafischen Zeichen zwischen den Filmspulen zu setzen. Es hat sich jedoch heraus gestellt, dass sich ein anderer Ort besser anbietet. Durch das Loopen des Filmes ist es möglich gesetzte grafische Spuren ein weiteres Mal zu überarbeiten. Außerdem wird Tatsache unterstrichen, dass es sich bei den entstehenden Sound-Ereignissen nicht um in sich geschlossene Stücke oder Kompositionen handelt, sondern um performativ entstehende Ereignisse. Im Fokus steht also nicht die Schaffung einer fertigen Komposition. Das Ergebnis ist ein performativer Prozess. Wobei nicht die Künstlerin als Akteurin im Mittelpunkt steht, sondern der Prozess der Übersetzung. Zwar werden die Parameter in der Vorbereitung ausgetestet und es entstehen erste Filmstreifen, dennoch sollen diese nicht als eigenständige, gar fertige Kompositionen verstanden werden. 

GR A PHIC T R ACE 

Die Recherche zur Formfindung hinsichtlich der grafischen Spur (Graphic Trace) umfasste unter anderem das Erstellen eines Repertoires von Ausprägungen. Variationen resultierten dabei einerseits durch die grafischen Elemente selbst, als auch durch die unterschiedlichen Farben und Auftragungsmittel der Farbe auf Film. Diese ersten Versuche wurden statisch durchgeführt. Weder der Film, noch ich als Zeichen setzende Person waren in Bewegung. 

Während der Erstellung eben dieser Sammlung und der Reflexion der Informationen aus der historischen Entwicklung rund um die Adaption des Prinzips des optischen Lichttons ergab sich folgende Schlussfolgerung für die grafische Spur: 

Da die Erscheinungsform der Spur nur insofern von Bedeutung für die Sensorik ist, als dass die Gesamtmenge des durchfallenden Lichts gemessen wird, ist die optische Erscheinung hinsichtlich ihrer Ästhetik von keiner Relevanz. 

Von viel größerer Bedeutung ist, welche grafischen Spuren unter den gesetzten Bedingungen für die aktierende Person am natürlichsten oder angenehmsten auszuführen ist. 

Als Werkzeug und Material für das Auftragen der grafischen Spur werden Haarpinsel verwendet. Ihre an sich dünne Spitze ermöglicht eine möglichst große Bandbreite an verschiedenartigen Linienstärken und Strukturen durch Variation im Pinselaufdruck. Als Farbe wird Acrylfarbe verwendet. Nicht allzu dick aufgetragen trocknet sie verhältnismäßig zügig und durch ihre Konsistenz haftet sie am Filmmaterial. 

SOU ND IN- U ND OU T PU T 

Als Quelle für den Sound dient der Projektor selber. Zwei Mikrofone nehmen die Geräusche ab, die der Motor und Projektor produzieren. Verwendet werden ein Mikrofon das die Schwingungen aus der Luft aufgreift und ein Kontaktmikrofon. 

So werden zwei unterschiedliche Klangquellen verarbeitet. Das Kontaktmikrofon nimmt die Geräusche des Motors und des Projektors ab; der Projektor dient als Resonanzkörper. Das zweite Mikrofon befindet sich auf Höhe der Filmspulen und zeichnet die Geräusche ab, die entstehen wo Film und Filmspule aneinander reiben. Während das Schleifen des Filmes einen gleichmäßigen Hintergrund bildet ist die zweite Aufnahme ein rhythmischer Kontrapunkt. Die Entscheidung den Eigenklang des Projektors zu Verwenden und zu Manipulieren rührt aus mehreren Überlegungen her. Der Projektor hat in Betrieb genommen ein relativ lautes Eigengeräusch. Durch den ausgetauschten Motor und die Verwendung des Potentiometers als Regulator der Drehzahl ist dies wiederum verstärkt. Diese Klangkulisse wäre unvermeidbar gewesen bei Einsatz des Soundobjekts. Weiters erschien es, als sei jeder Sound willkürlich. Den Eigenklang des Projektors zu verwenden bedeutet, dass es ein in sich geschlossener Kreis ist, in dem die performende Person allein durch die Zeichensetzung auf den Film eingreift und somit nur modulierend manipulierend ist. 

F A Z I T U N D A U S B L I C K 

In seiner Konzeption ist die Arbeit prozessorientiert. Durch die Recherche und Auseinandersetzung mit verschiedenen Strömungen im Experimentalfilm und auch künstlerischen Positionen, die im weitesten Sinne mit dem Medium Film arbeiten, gibt es verschiedene Aspekte der Arbeit an denen ein weiteres Austesten denkbar ist. So sind weitere Versuche angedacht die Quelle des Sound-Inputs zu verfeinern oder auch die Effekte differenzierter zu steuern durch genauere Zuweisung der Parameter an die unterschiedlichen Photodioden. Wobei hier denkbar wäre die Zahl der verwendeten Photodioden zu verändern. Auch der regulierbare Motor bietet Möglichkeiten der Manipulation des Filmtransports die jedenfalls in größerem Ausmaß eingebaut werden könnten. 

Der Aufbau für Präsentationen kann variieren. Durch die Zuweisungen einzelner Mikros an unterschiedliche Lautsprecher und deren Platzierung im Raum können akustische Räume geschaffen werden. 

Da der Projektor durch die Manipulation zu einem „Instrument“ der Produktion wurde und er nicht länger ein Apparat zur Reproduktion ist, wird er zum Objekt.Dies bedeutet, dass in einem Ausstellungskontext der Projektor als Objekt präsentiert wird und die akustische Ebene nur in Zuge von Performances erfahrbar wird. 

https://vimeo.com/215188603

Vögel 2017

Eine Auswahl an Zeichnungen von Studentinnen des ersten Jahrgangs tkd, entstanden in der LV Bildnerische Praxis, 2016/17.

Beitragsbild von Angelina Bobleter

In den angebotenen 3 LV-Blöcken zu je 3,5 h stehen der zeichnerische Prozess, „genaues Hinsehen“ und eine möglichst interpretationsfreie Wiedergabe im Vordergrund. Der Prozess beinhaltet Entscheidungen: Wo setze ich die Figur ins Blatt? Wie lege oder stelle ich die Figur, um eine interessante Perspektive zu erhalten? Welche Details werden ausgearbeitet? Wann ist die Zeichnung fertig?

Technik: Bleistift, Farbstift

Zeichnungen von Eva Obernberger, Angelina Bobleter und Lea König.

 

 

 

 

 

Eva Obernberger

Lea König

Angelina Bobleter

Gespräch

ORT:

Abt. textil·kunst·design +  LA Textiles Gestalten
Domgasse 1, 3. OG, pinkspace = Büro von Gilbert Bretterbauer

Hofstetter Kurt 

Born on July 16th, 1959 – concept- and media artist , composer – living and working in Vienna.

Artistic domains: concepts, sound-, light-, computer-, video-, internet- and time sculptures, media installations in public space, experimental art videos, music compositions, mathematical reflections – tilings and patterns, new materials – textiles.

Installations in exhibitions at Sharjah Art Museum, La Biennale di Venezia, CAPC Museum of Contemporary Art – Bordeaux, CAAC Museum of Contemporary Art – Sevilla, Museum of Modern Art – Moscow, Witte De With Museum – Rotterdam, MQ – Vienna, Kunsthaus Graz, ZKM Museum of Contemporary Art – Karlsruhe, Future Design Institute – Tokyo, Triennale India – New Delhi, Kunsthalle Basel, MAK Museum of Contemporary|Applied Arts – Vienna, Kunsthalle Wien – Vienna, MUMOK Museum of Modern Art – Vienna etc. … .

Permanent installations in public space:

‘fACING tIME’ @ Vienna University of Technology

’N.I.C. – nature is cool’ @ crossways Langegasse-Laudongasse Vienna,

’Einen Augenbick Zeit’ @ ZKM – Karlsruhe (from 1994-2009 Vienna South station),

’Sunpendulum Time-Eyes’ @ Marshall Islands, Tokyo, Kolkata, Hong Kong, Dubai, Azores, Ensenada, New Orleans, Cairo, Granada, Bermuda, Hawaii

‘Planet of the Commuters with the 3 Time-Moons’ @ Vienna Middle railway station

Experimental-video works with Barbara Doser *aka PARALLEL MEDIA*:

– presented in more than 40 countries (e.g. La Biennale di Venezia – IT, Image Forum – JP, Avanto_Helsinki – FI, Viper_Basel – CH, Diagonale – A, Ars Electronica Festival – A, Rencontres internationales Paris/Berlin – FR/DE, Int. Film Festival Rotterdam –  NL, ‘file’ Sao Paulo – BR, Melbourne International Film Festival – AUS, SONAR Barcelona – E, Super Deluxe – Tokyo, Int. Kurzfilmtage Oberhausen + Int. Kurzfilmfestival Hamburg – DE, Curtas Vila do Conde – P, Video Formes – FR, Int. Festival of Fine Arts Szolnok – HU,  Int. Kansk Video Festival – RU, Sonambiente Berlin – DE, Next Five Minutes Amsterdam – NL, …)

In 2015 he was awarded a Prize of the Republic of Austria: Outstanding Artist Award ¦ Interdisciplinarity – for the project On the Event Horizon of Order – New Irrational Patterns.

For details:

http://hofstetterkurt.net

Der Kuss der Unendlichkeit

Collection: „Screentouch“

Die Kollektion „Screentouch“ bezieht sich auf die virtuelle Welt hinter dem „Screen“. Bildschirme sind zum Beispiel in Form von Handydisplays, Computermonitoren oder Werbetafeln fester Bestandteil unseres täglichen Lebens. Die entstandenen Designs sind inspiriert von den physikalischen Vorgängen von LCDBildschirmen: Flüssigkristalle, Ebenen, Transparenzen, Raster, Pixel werden durch malerische Siebdrucktechniken, Stoffmanipulationen und Materialeinsatz visualisiert . Es entstehen Materialitäten, die erspürt und berührt werden wollen. Die Trägerin zieht somit den Blick auf sich, -weg von der glatten, leblosen Fläche des Displays auf der unser Blick sonst so oft ruht und unsere Finger ständig auf und abfahren.

Linda Durmann hat ihre Textildesign-Kollektion für Spring/Summer 2018 bei der Première Vision Paris im Februar 2017 erfolgreich präsentiert.

Fotos © Linda Durmann

Loosing control to change/widen my own methodology

Masterarbeit von Luz Daniela Aleman Espinosa 2017

This research contains a personal overview of my own character when designing. An introspection that concludes in the search for more personal creativity. One that is intended to change/widen my own design methods in this project to loose my controlled techniques by the means of experimentation.

This work is divided into two parts: the theoretical part, which includes the themes of creativity and methodology in art and design practice; and the practical part, in which I develop a new method and with it a textile collection. The techniques applied increased the amount of the aleatory and uncontrolled abstract forms that were used later for the creation of the patterns. Some of the patterns are then translated into jacquard weaving and digital printing.

Betreuer: Gilbert Bretterbauer

Kooperationspartner: Textiles Zentrum Haslach
Fotoshooting, Fotos: Analía Larrazabal

Models: Maria Shurkal / Ingrid Núñez

Schriftliche Masterarbeit:

Aleman_Espinosa_Daniela_Masterarbeit

www.daniela-aleman.com

 

 

 

KARTON_workshop mit PETER SANDBICHLER

kartonmodule

sommersemester 2017 für tkd und tg

der künstler peter sandbichler beschäftigt sich unter anderem mit der bildung von räumlich-geometrischen objekten aus karton. für seine ausladenden rauminterventionen benützt er dafür transportverpackungen für fahrräder. das material wird, einem bestimmten mustersystem folgend, geknickt, gefaltet und zu modulen zusammengefügt. mit diesen, sich aus dem vorgang ergebenden dreidimensionalen objekten, gestaltet er wände, räume und fassaden.

nach einem gastvortrag an der uni linz, der von studierenden begeistert aufgenommen wurde, bietet peter sandbichler nun ein workshop an, in dem teilnehmerinnen und teilnehmer aus „altkartons” der linzer „mittwochsammlung” eigene objekte herstellen werden.

die enstandenen werke werden, als krönung des projekts, beim diesjährigen „rundgang“ der der kunstuni domgasse präsentiert.

gilbert bretterbauer

Tribe. Colors of Route66. Surface design.

Eine Straße die viele Elemente von diversen Regionen zu einem Ganzen verbindet.

Die Stoffkollektion führt zu einer Reise auf die Route66. Fotocollagen, haptische Oberflächen und die Farben – welchen von den kühlen Töne des Ostens der USA bis hin zu den warmen Farben des Sonnenunterganges in California führen – lassen einem dabei in diese Gegend abschweifen.

Natalie Pichler hat ihre Textildesign-Kollektion für Spring/Summer 2018 im Rahmen der Lehrveranstaltung Textildesign I und Textildesign II entwickelt und ausgeführt. Diese wurde bei der Première Vision Paris im Februar 2017 präsentiert.

 

© Natalie Pichler

Teilnahme an der Première Vision Paris

Ausgehend von einer selbstständig erarbeitenden Trendrechere in den Bereichen Bildende Kunst, Style, Mode und visuelle Medien haben 17 Studierende in die Arbeit eineR TextildesingerIn hineingeschnuppert. Die Entwicklung und Erstellung einer eigenen Textildesignkollektion für die Première Vision Paris Februar 2017 in Hinblick auf Sommer/Spring 2018, war Ziel der designorientierten Auseinandersetzung. Nach einem intensiven Monitoring, Scanning und Naming in der Recherchephase hat sich das Überthema „virtual tribe“ herauskristallisiert. Für die Entwicklung, Überprüfung und Differenzierung der eigenen Designidee erstellten die Studentinnen ein Moodboard. Dieses begleitete sie durch die verschiedenen Entwurfsschritte. Parallel wurden sie in der Lehre mit unterschiedlichen Kreativmethoden vertraut gemacht. Dadurch wurde zur eigenen Beobachtung des Kreativprozesses, sowie zur Erweiterung der eigenen Methodik im künstlerischen Gestalten angeregt. So entstanden über einen Zeitraum von zwei Semestern in einem regen Austausch mit den Lehrenden ca. 600 Textildesigns in unterschiedlichsten Ausführungen und Techniken. Die von traditionellen Drucktechniken wie Sieb- und Digitaldruck bis hin zu sich auflösenden Geweben über changierende Textilüberlagerungen geprägten Designs, beeindruckten durch ihre Ästhetik, Innovation und subversiven Witz. Parallel dazu wurde ein außergewöhnliches Messedisplay entwickelt, das sich als wahrer Eyecatcher auf der Fachmesse erwies.

Die Teilnahme an der Messe ermöglichte den Studierenden die eigene Arbeit im großen Kontext der Designindustrie wahrzunehmen und erste Berührungspunkte zum Markt zu finden sowie Kontakte zu knüpfen.

Studierende Textildesign
Clara Boesl, Maria Bramasole, Doris Bujatti, Sina Burtscher,  Linda Durmann, Sandra Eichinger, Katharina Grafinger, Julie Gruber, Sophia Kaser, Yeseu Kwon, Lisa Mayinger, Julia Moser, Alice Müller, Nathalie Pichler, Adrienn Pomper, Franziska Sponring, Miriam Walcherberger-Kössler

Studierende Messedisplay
Doris Bujatti, Sina Burtscher, Linda Durmann, Katharina Grafinger, Yeseul Kwon, Lisa Mayinger, Nathalie Pichler,

Lehrende
Gilbert Bretterbauer, Melanie Greußing, Ingrid Tragler

Studienrichtungen
textil kunst design
Textiles Gestalten

 

© Katharina Grafinger

© Katharina Grafinger

© Katharina Grafinger

© Katharina Grafinger

© Katharina Grafinger

OPEN HOUSE 29.03.2017

 

Am Tag der offenen Tür lädt die Kunstuniversität Linz bei laufendem Lehrbetrieb zum Rundgang durch die Ateliers, Werkstätten und Studios ihrer Studienbereiche. Den BesucherInnen wird die Möglichkeit geboten, den universitären Betrieb kennen zu lernen, Lehrende und Studierende freuen sich auf den Dialog mit Interessierten.

OPEN HOUSE an den Standorten
Hauptplatz 8 | Linz
Domgasse 1 | Linz
Reindlstraße 16 – 18 | Linz-Urfahr
Tabakfabrik Linz, Peter-Behrens-Platz 10 I Linz

Kostenloser Shuttledienst zwischen den Standorten Hauptplatz 8 – Tabakfabrik Linz – und Urfahr.

Unser Programm:

  • Einblick in die Studios und Studierendenateliers
  • Auskünfte rund um das Studium und zur Zulassungsprüfung durch Lehrende und Studierende
  • Einblick in die Lehre diverser Bereiche der Abteilung

Intervention: Textilbanner an der Fassade Domgasse 1

ADRIANA CZERNIN_Das Ornament, dafür und dagegen_Gespräch

Ornamente als Träger von Tradition, Kultur und Religion stehen im Zentrum der Arbeiten der Künstlerin Adriana Czernin

Gerade das Alltägliche, Banale, das Ornamenten innewohnt, regt sie dazu an, diese spezielle Bildsprache in ihren Werken zu benützen und zu untersuchen. 

Auch Themen wie Angst, Gewalt, Schmerz, die Rolle der Frau, Schönheit, Nacktheit, Horror Vacui, das Gefühl der Enge, das Eingesperrtsein finden in ihren Arbeiten ihren Ausdruck in verschiedenen Motiven: wie etwa in Blumen und Dornen, in weiblichen Figuren in unterschiedlichen Posen, aber auch in Ornamenten, die sowohl aus dem europäischen als auch aus dem islamischen Kulturraum stammen.

In ihren neuesten Arbeiten befasst sich die Künstlerin auch mit der transzendenten Bedeutung des Ornaments in der islamischen Kultur und seinen Funktionen: Kontemplation, Versenkung im Rausch optischer Wahrnehmung, das Aufgehen des Individuums in der Unendlichkeit der Ordnung, und dem damit einhergehenden Totalitären. Dieses wird in Czernins Arbeiten gegen sich selbst gewendet und untergraben, auch destruiert.

CZERNIN CV

WIENER & WIENER_Gespräch

Abteilung textil·kunst·design +  Lehramt Textiles Gestalten, Domgasse 1, 3. OG, pinkspace = Büro von Gilbert Bretterbauer

Ingrid Wiener, geb. 1942 in Wien; Studium Textiles Design an der HTL Wien. Mitwirkung an Aufführungen der „WIENER GRUPPE“ und an Experimentalfilmen. 1969 Übersiedlung mit Oswald Wienernach Westberlin

1971 – 84 Mitinhaberin und Chefköchin der Künstlerlokale MATALA, EXIL, AX BAX in Westberlin, später CLAIMS CAFE in Dawson City, Kanada. 1985 Übersiedlung nach Dawson City, Yukon, Kanada Gesangsperformances, Kochperformances, Schallplatten sowie Filmdokumentationen für das Österreichische Fernsehen mit VALIE EXPORT und Oswald Wiener.

Seit 1988 Fotos der arktischen Landschaft aus dem eigenen Flugzeug.

1974 – 1997 künstlerische Zusammenarbeit mit Dieter Roth. Es entstehen Gesamtkunstwerke, deren Kern ein Wandteppich ist.

Seit 1995 Beschäftigung mit Vorstellungsbildern im Traum. Traumaquarelle, Webbilder. Seit 2006 Performances, CDs (supposé, Köln) etc. zusammen mit Rosa Barba, Klaus Sander, Jan St. Werner und Oswald Wiener.

Ausstellungen in Österreich, Italien, Deutschland, Schweiz und Kanada. Zusammen mit Dieter Roth unter anderem in MOMA, N.Y., Museum LUDWIG, Köln, SECESSION, Wien, SCHAULAGER, Basel, KIRCHNER-MUSEUM, Davos. Einzelausstellungen: Galerie MORRA, Neapel, Galerie BARBARA WIEN, Berlin,

Galerie HOHENTHAL UND BERGEN, Berlin, Galerie CHARIM, Wien, KUNSTHAUS MÜRZ, Steiermark, NEUE GALERIE, Graz, KHM, Köln

Gruppenausstellungen mit Webbildern und Traumaquarellen:
U.a. Sammlung HAUBROK, Sammlung CHARIM, ZKM, Karlsruhe, Kunsthaus WEIZ, Steiermark, Musee d’Art Moderne, Paris, Galerie Lisa Cooley, New York

Audio-Publikationen:
WAHRE FREUNDSCHAFT LP Heimproduktion, Berlin 1978 (mit VALIE EXPORT)
; BANANEN, Single, Wien 1981 (mit VALIE EXPORT); 
INGRID WIENER UND CHOR, Exil Schallplatte, Berlin 1984
; Videobriefe (1988/89) DVD Wiens Verlag, Berlin 2007
HÄMCHEN HÄMCHEN, CD, supposé, Köln 2007 mit Wichtel und die Wuchteln

FALSCHER AUERHAHN, Vinylschallplatte zusammen mit Rosa Barba, Klaus Sander, Jan St. Werner, Oswald Wiener. VILLA ROMANA 2011

Bücher:
 SOGNI, Träume, edizioni morra, Neapel 2001; 
TRÄUME Walther König, Köln 2006; Man darf auch weben was man nicht sieht. Die Teppiche von Dieter Roth und Ingrid Wiener, KERBER Verlag, Bielefeld/ Leipzig 2007.

Lebt und arbeitet seit 2014 in der Steiermark.

Oswald Wiener, geb. 1935 in Wien

1953 – 1958
 Musiker

1954 – 1959 Experimentelle Dichtung 
(„Wiener Gruppe“),

1959 – 1977 Wirtschaft: Datenverarbeitung und Gastronomie

1969 Übersiedelung nach (West-)Berlin

1973 – heute Untersuchungen zur Denkpsychologie

1986 Übersiedelung nach Kanada

1992 – 2004 Professur für Ästhetik an der Kunstakademie Düsseldorf

2013 Übersiedelung nach Österreich

Lebt in Kapfenstein (Steiermark)

Veröffentlichungen (Auswahl):
 1962 starker toback (mit Konrad Bayer, dead language press); 1969 die verbesserung von mitteleuropa, roman (Rowohlt; 3. Auflage Jung und Jung 2014)
; 1996 Schriften zur Erkenntnistheorie (Springer)
; 1998 Eine elementare Einführung in die Theorie der Turing-Maschinen (mit M. Bonik und R. Hoedicke, Springer); 1998 Literarische Aufsätze (Löcker)
; 2000 Materialien zu meinem Buch Vorstellungen Hg. F. Lesak (TU Wien); 2002 Anekdoten zu „Struktur“. 30–45 Ausschnitt 07 Hg. F. Lesak (TU Wien)

2015 Selbstbeobachtung (mit T. Raab, T. Eder, M. Schwarz u.A., Suhrkamp)

Schallplatten „Selten gehörte Musik“ mit Günter Brus, Gerhard Rühm, Dieter Roth u. A.
“ Wichtel und die Wuchteln“ mit Ingrid Wiener, Jan St. Werner, Rosa Barba, Klaus Sander u.A.

1997 Ausstellung Biennale Venedig 
(mit F. Achleitner, H.C. Artmann, K. Bayer ✝, G. Rühm)

Großer österreichischer Staatspreis für Literatur; Großer Preis der Stadt Wien für Literatur; Dr.phil. h.c. (Universität Klagenfurt).

Patricia Grzonka ist Kunsthistorikerin und Kritikerin. Sie schreibt für analoge Medien über Kunst und Architektur der Gegenwart und der Moderne. Sie ist mit Ingrid und Oswald Wiener befreundet und arbeitet zur Zeit an einer Publikation über die Arbeiten von Ingrid Wiener.

www.patriciagrzonka.net 

 

Textilienzeichnen

LV Bildnerische Praxis, 2.Jahrgang BA

Inhalt im WS 16/17

Textilien in Form von gebrauchten Kleidungsstücken werden drapiert und mit ihren Musterungen und Faltungen mit Bleistift und Buntstift gezeichnet.

Eine Auswahl der im WS 16/17 entstandenen Zeichnungen (bei den Abbildungen handelt es sich zum Teil um Ausschnitte, die Papierformate der Originale sind im Verhältnis zur Zeichnung oft größer):

Aleksandra Mitic

Aleksandra Mitic (Bearbeitung mit Aquarellfarben)

Alissa Hudasch

Anneliese Schuber

Michaela Leeb-Dojak (Ausschnitt)

Michaela Leeb-Dojak (Ausschnitt)

Laxmi Schneider (Ausschnitt)

Laxmi Schneider (Ausschnitt)

Sharon Fally-Fallend

Sharon Fally-Fallend

Sonja Murauer (Ausschnitt)

Vivian Nmai (Ausschnitt)

 

 

 

in between paper – transcycling art pieces go on display _ no.1

Erste Ausstellung der dreiteiligen Ausstellungsreihe im Oktober 2016, entwickelt in Kooperation mit den Papierherstellern Dr. Feurstein GmbH und der delfortgroup AG

Kunstwerke aus Feinpapieren der Papierhersteller Feurstein und der delfortgroup, das Ergebnis einer Umwandlung des Wesens, der Bedeutung und der Substanz des Ausgangsmaterials angesiedelt zwischen Up-, Down- und Recycling – quer durch und wiederkehrend – im Schaufenster des artspace on display

Ein Studienprojekt, entwickelt zwischen substanzieller Analyse und künstlerischer Intuition.

Mit Linda Durmann, Johanna Jaksch, Alexandra Mitterhuber, Linda Mühlbacher; sowie den Studierenden der Werkgruppe spezielle Papier-Features: Lea Bebek, Alissa Nathan Cha, Sharon Fally-Fallend, Verena Jung, Michaela Leeb-Dojak, Aleksandra Mitic, Vivian Nmai, Laxmi Schneider, Anneliese Schuber

Die Installation A Touch of Tissue von LINDA DURMANN erforscht die textile Anmutung von Papier; eine Einschreibung textiler Merkmale um die Illusion von Stoff zu erwecken. Details textiler Verarbeitung, wie Farbgebung und materialfremde Ergänzungen erzeugen den Anschein textiler Stofflichkeit.

Linda Durmann, A Touch of Tissue, 2016, 5 Stück Papierobjekte, gefärbt, geformt, Installation gesamt ca. 200 x 150 x 25 cm

Bianco Pillata ein Papiermaché Objekt in Form einer überdimensionierten Pille, entwickelt von ALEXANDRA MITTERHUBER und LINDA MÜHLBACHER in Referenz auf die Traditon der mit verbunden Augen zu schlagenden Papiermaché Pinata. Der dazugehörige papierene, knochenförmige Schlagstock trägt folgenden Text: Zähe Flut. Pulsierender Wulst. Expandieren bis zum Explodieren. Teile verkleben. Irritation. Der Sünder schlägt mit verbundenen Augen.

Alexandra Mitterhuber und Linda Mühlbacher, Bianco Pillata, 2016, Papier geformt, PU-Schaum, Farbe, Installation gesamt ca. 200 x 150 x 150 cm

JOHANNA JAKSCHs körperbezogenes Papierobjekt ROSA…ROT ist eine abgelegte Hülle des Körpers der Künstlerin, gehäkelt aus von Hand gesponnenem Papiergarn. Im Vordergrund stand der Prozess des Werdens, eine Annäherung an die Erweiterung von Raum und Zeit.

Johanna Jaksch, ROSA…ROT, 2016, Papierobjekt, handgesponnenes Papiergarn, gehäkelt, Installation ca. 150 x 90 x 15 cm

Die unter dem Begriff der speziellen Papier-Features subsummierten Papierobjekte, von Studierenden des ersten Bachelorstudienjahres, allesamt in kugelförmiger Gestalt, das Ergebnis einer Versuchsreihe des Down-, Re- und Upcyclings des papierenen Ausgangsmaterials der Fein- und Leichtpapiere.

Losgelöst vom Gedanken künstlerischer Eigenständigkeit, getragen vom Reiz des Unfertigen, des Zwischenstadiums, eine Variante des „in between paper-….“

Angaben zur Installation: Studienprojekt erstes Bachelorstudienjahr tkd, spezielle Papier-Features, Papierobjekte, geformt, Papierstoff, Wandinstallation gesamt 500 x 300 x 150 cm

Projektleitung: Priska Riedl

Einladung /Plakat Layout : Melanie Greußing

Einladung/Plakat Bildsujet: Silke Messemer

Einladung /Plakat Bildsujet: Silke Messemer

 

 

 

 

in between paper – transcycling art pieces go on display _ no.2

Zweite Ausstellung der dreiteiligen Ausstellungsreihe im Oktober 2016 entwickelt in Kooperation mit den Papierherstellern Dr. Feurstein GmbH und der delfortgroup AG

Kunstwerke aus Feinpapieren der Papierhersteller Feurstein und der delfortgroup, das Ergebnis einer Umwandlung des Wesens, der Bedeutung und der Substanz des Ausgangsmaterials angesiedelt zwischen Up-, Down- und Recycling – quer durch und wiederkehrend – im Schaufenster des artspace on display

Ein Studienprojekt, entwickelt zwischen substanzieller Analyse und künstlerischer Intuition.

Mit Doris Bujatti, Silke Messemer, Alice Müller, Barbara Post

Der Teller, das Glas, die Schüssel, die Schale – ab wann ist Form auch Funktion? Diese Frage als Ausgangpunkt einer Untersuchung von ALICE MÜLLER und DORIS BUJATTI mithilfe einer mittels downcycling entwickelten Papiermasse. Es entsanden 50 individualisierte, nicht idente Objekte, die sich vom Ursprung emanzipieren. Die normierte Form wird in Frage gestellt und durch die Anmutung des Material Papier wird die Auflösungstendenz zusätzlich unterstützt.

Alice Müller und Doris Bujatti, Der Teller, das Glas, die Schüssel, die Schale – ab wann ist Form auch Funktion?, 2016, 50 Stück Papierobjekte, Installation ca. 200 x 100 cm, Papiermachè geformt

Die beiden methodisch verwandten und technologisch differenziert gearbeiteten Papierstreifenstudien von SILKE MESSEMER wurden in zwei Werken manifest. Ein filigranes, schwarz, weiß und rosa farbig gestreiftes Zigarettenpapiergewebe, mit dem klingenden Titel pink melody versteht sich als grafisches Gebilde. Die auf die Frontglasscheibe projizierte, Stop-Motion Fotoserie mit dem lautmalerischen Titel flip boing pling referiert auf die rasch veränderbare Anordnung der Streifen zu immer neuen Kompositionen.

Silke Messemer, pink melody, 2016, 200 x 170 cm, Gewebe aus Zigarettenpapierstreifen; Silke Messemer, Flip boing pling, 2016, Projektion Größe variabel, Zigarettenpapierstreifen, Fotoserie, Animation

BARBARA POST zweiteilige Installation Feuer spielt eine Rolle, bestehend aus den Komponenten zwei Papierskulpturen, Feuer, Asche, Zeit, Video und Text. Die zwei Papierskulpturen, die Eine unter einem Glassturz konservierte Ascheskulptur, das Ergebnis eines gesteuerten Brandes. Die Andere, eine Videoaufzeichnung der brennenden Papierskulptur in Echtzeit. Der Text: Was ist Wirklichkeit, was ist Wunschdenken? Negative Aspekte nehmen, zum Lustvollen zurückkehren. Zeit manipulieren und übereinanderstapeln.

Angaben zur Installation: Barbara Post, Feuer spielt eine Rolle, 2016, Papierskulptur ca. 50 qcm, Installation gesamt 100 x 160 x 50 cm, 2 Papierskulpturen, Asche, Glas, Pappe, Monitor

Projektleitung: Priska Riedl

Einladung /Plakat Layout : Melanie Greußing

Einladung/Plakat BildsujetSilke Messemer

Einladung /Plakat Bildsujet: Silke Messemer

 

 

 

in between paper – transcycling art pieces go on display _ no.3

Dritte Ausstellung der dreiteiligen Ausstellungsreihe im November 2016 entwickelt in Kooperation mit den Papierherstellern Dr. Feurstein GmbH und der delfortgroup AG

Kunstwerke aus Feinpapieren der Papierhersteller Feurstein und der delfortgroup, das Ergebnis einer Umwandlung des Wesens, der Bedeutung und der Substanz des Ausgangsmaterials angesiedelt zwischen Up-, Down- und Recycling – quer durch und wiederkehrend – im Schaufenster des artspace on display

Ein Studienprojekt, entwickelt zwischen substanzieller Analyse und künstlerischer Intuition.

Für den asiatischen Markt produziertes schwarzes Zigarettenpapier, ist das Ausgangsmaterial beider für die dritte Ausstellung der Ausstellungsreihe entwickelten Kunstwerke.

Mit Maria Bramasole, Magdalena Neuburger

Die raumgreifende, schwarze Papierinstallation Transience von MARIA BRAMASOLE ist eine Referenz auf den poetischen Text „Odes to Transience“. Transience das englische Synonym für kurzfristige Existenz, das rasch Vorübergehende, als Impulsgeber für die dynamische, tiefschwarze, Papier-Wolkeninstallation, einer sich verflüchtigen Rauchwolke gleich. Die Tatsache des verschwenderischen Umgangs mit materiellen Ressourcen, der unbegrenzt scheinenden Zeit, von verschwenderischen Gedanken und Emotionen. Die leitete über zur Tatsache der Endlichkeit einer möglicherweise noch verschwenderischen Realität. Übertragen auf die Substanz der unter großem Zeitaufwand aus zarten Papierstreifen zu einem modularen Strickwerk verdichtetem Objektes ein Anachronismus auf die verwendete Zeit und die materielle Substanz.

Maria Bramasole, Transience, 2016, schwarzes Zigarettenpapier, gestrickt, Installation gesamt 400 x 200 x 200 cm

MAGDALENA NEUBURGERs schwarz-weißes Säulenstück Nicht-Farben, ist als experimentelle, prozessorientierte Papierarbeit konzipiert. Am Eröffnungsabend leitete die Künstlerin mittels Wasserzerstäuber die Transformation des Papierschlaufengebildes zu Gunsten einer Säulenmalerei ein, welche erstaunlicher Weise die gelbe Farbchromatik des schwarz frei gab. Eine spannende Variante des in between paper – transcycling artpiece proceeded on display.

Magdalena Neuburger, Nicht-Farben, 2016, schwarzes Zigartettenpapier, Zellstoffbögen, Wasser, 200 x 60 x 60 cm

Projektleitung: Priska Riedl

Einladung /Plakat LayoutMelanie Greußing

Einladung/Plakat BildsujetSilke Messemer

Einladung /Plakat Bildsujet: Silke Messemer

 

 

Katalog / Projekt STOFFKOLLEKTION

WS 2015 – SoSe 2016

Über einen Zeitraum von 2 Semestern haben Studierende der Abteilung textil•kunst•design an einem Projekt teilgenommen, das sich dem Textildesign widmete. Diese, auf mehreren Ebenen angesiedelte Aufgabe, umfasste neben der Musterrecherche und der Erstellung eigener Designs, vor allem die inhaltliche Anbindung an Produktionstechnologien. so wurden Entwürfe ganz spezifisch auf ihre Produktionstechnik hin ausgerichtet, wodurch die Farbgebung, detailierte Ausarbeitung, Rapportierung und Gesamtkonzept einen ganz wesentlichen Einfluss auf die jeweiligen Kollektionen hatten.

Die Endprodukte zeigen ein großes Spektrum an individuell entwickelten Musterungen, die in ihren Anwendungsbereichen keinerlei Zuordnung erfahren, also in ihrer Interpretation frei von Funktion sind.
Keines der Kunstwerke wurde bisher ausgeführt, die Publikation dient neben der persönlichen Dokumentation künstlerischer Praxis, als Kollektionssammlung und kann in Zukunft Firmen, die sich in Jacquardtechnik, Digitaldruck, Siebdruck oder Schaftweberei spezialisiert haben, als Vorlage und Archiv dienen.

Die einzelnen Designs zeigen eine Auswahl der individuellen Kollektionen. der dynamische Prozess der Weiterentwicklung der Themen hat erst begonnen; die Überlegung einer Kooperation mit Firmen, zeigt die Brücke zwischen Forschung und kreativer Umsetzung an der Kunstuniversität Linz und der industriellen Produktion und Vermarktung.

Teilnehmerinnen:

Daniela Aleman Espinosa , Christine Gunzer, Silke Messemer, Vanessa Pichorner, Nathalie Pelet Adrienn Pomper

Kataloggestaltung: Daniela Aleman Espinosa

Gedruckt mit Unterstützung der Kunstuniversität Linz

Publikation_Stoffkollektion

 

Betreuung: Gilbert Bretterbauer, Christiane Reiter-Zaman

Katalogpräsentation: 7.Dez. 2016, 18:00 Uhr, Galerie im EG, Domgasse 1, Kunstuniversität Linz

 

 

GEORGIA CREIMER_Gespräch

 

ORT: textil·kunst·design +  Lehramt Textiles Gestalten, Domgasse 1, 3. OG, pinkspace = Büro von Gilbert Bretterbauer

„… In ihrer Arbeit setzt sich die aus São Paulo stammende Künstlerin Georgia Creimer mit den Grundsätzen menschlichen wie natürlichen Existierens auseinander. Dabei versteht sie ihr Schaffen nicht als einem speziellen Thema unterstellt, sondern viel eher als eine Auseinandersetzung mit menschlichem ‘Naturempfinden’ überhaupt. So ist dann auch alles was sie produziert, als Bearbeitung körperlicher Denk- und Gefühlszustände zu begreifen. Ihre Installationen können als Metapher gelesen werden, welche sich, im Raum verstreut, in der Totalität der Installation wieder potenziell zur Ganzheit eines Organismus zusammenschließt …“

Zitat: Edmund Piper, aus „Naturbeobachtungen“, Zeitschrift Kondensat, 2003

Georgia Creimer

Geboren 1964 in São Paulo, Brasilien / seit 1986 lebt und arbeitet in Wien.

1981 – 1985 Kunststudium an der Fundação Armando Alvares Penteado in São Paulo / 2009 „On Stones“ – Siegerprojekt des geladenen Kunst & Bau Wettbewerbs zur künstlerischen Gestaltung der neuen Universitäts- und Landesbibliothek Innsbruck / 2012 „Ein Wohnen“ und „Intimate Space“, permanente Installationen für das 3. Olympische Dorf in Innsbruck / 2005  „Hands on tables“ – Siegerprojekt des geladenen Kunst & Bau Wettbewerbs zur künstlerischen Gestaltung der Produktions- und Präsentationsräumlichkeiten der Weingut Winzer Krems, Krems

georgia-creimer_bio

http://www.georgiacreimer.com

STIEF_SANDBICHLER_Gespräch

ORT: Abteilung textil·kunst·design +  Lehramt Textiles Gestalten, Domgasse 1, 3. OG, pinkspace = Büro von Gilbert Bretterbauer

Oberflächen, Untergründe und Gegenstände werden zu Objekten geformt, gefaltet, geknickt, in den Raum gebogen, gekrümmt, nicht bemalt. In seinen Skulpturen, künstlerischen Interventionen und Arbeiten im Außenraum beschäftigt sich Peter Sandbichler intensiv mit den unterschiedlichen Aspekten von Dreidimensionalität, wobei sein besonderes Interesse der Wahrnehmung von Räumlichkeit und Tiefe gilt. Auf virtuose Weise verschränkt er die Zwei- mit der Dreidimensionalität. Daraus resultiert eine Auseinandersetzung mit räumlichen Faltungen, optischen Illusionismen und Licht-Schattenspielen. Sandbichlers konzeptueller Zugang zur bildenden Kunst ist durch die Kenntnis verschiedener handwerklicher Techniken geschult und im Modernismus verankert. Die Beschäftigung mit gesellschaftspolitischen Themen bildet die Grundlage für die Arbeit des in Tirol geborenen und in Wien lebenden Künstlers. Sandbichlers modulare Systeme aus Materialien wie glasfaserverstärktem Epoxidharz oder wiederverwendetem Karton ziehen sich über Wand- und Bodenflächen und fügen sich zu ornamentalen Konfigurationen. Die Auseinandersetzung mit Geometrismen stehen im Mittelpunkt einer Kunst, die das Prinzip des Seriellen bildhauerisch untersucht. 

Text: Angela Stief

Peter Sandbichler, geboren 1964 in Kufstein/Tirol, absolvierte die Fachschule für Holz und Steinbildhauerei in Innsbruck und studierte ein Semester an der Art Students League New York. Nach einem Jahr in den USA studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Prof. Bruno Gironcoli. Danach ging er für ein Jahr nach Frankfurt an das Institut für Neue Medien zu Prof. Peter Weibel. Längere Auslandaufenthalte in Tokyo, New York und Berlin. Zur Zeit lebt der Künstler in Wien und arbeitet hauptsächlich im Bereich Bildhauerei.

Angela Stief, selbständige Kuratorin und Publizistin, lebt und arbeitet in Wien. Studium der Kunstgeschichte und Philosophie. Kuratorin an der Kunsthalle Wien (2002–2013). Gruppenausstellungen (Auswahl): OFF IS (2016), kinesis – Eine Studie zur Bewegung im Bild (2015), Serendipität. Kunst zwischen Zufall und Programm, ( 2015), Bildbaumeister (2014), POWER UP – Female Pop Art (2010), Lebt und arbeitet in Wien (2010), Videorama (2009), Traum und Trauma (2007). Einzelausstellungen (Auswahl): Yüksel Arslan, Leigh Bowery, Urs Fischer, Nathalie Djurberg, Rupprecht Geiger, Caroline Kryzecki, Wangechi Mutu, Roman Pfeffer, Julian Rosefeldt, Robert Schaberl, Gert & Uwe Tobias, Andro Wekua. Seit 2003 Lehraufträge im In- und Ausland. Letzte Herausgeberschaften: Hanakam & Schuller. Trickster (2016), California Dreaming I/II (Kunstforum International, 2016), Leigh Bowery (2015), Obsessionen I/II (Kunstforum International, 2014). Regelmäßige Publikation von Texten über zeitgenössische Kunst in Ausstellungskatalogen und Magazinen.

bio_p-sandbichler

http://www.petersandbichler.com

 

KATALOGPRÄSENTATION

Einladung der Abt. textil·kunst·design

Über einen Zeitraum von 2 Semestern (WS 2015 – SoSe 2016) haben Studierende der Abteilung textil•kunst•design an einem Projekt teilgenommen, das sich dem Textildesign widmete. Diese, auf mehreren Ebenen angesiedelte Aufgabe, umfasste neben der Musterrecherche und der Erstellung eigener Designs, vor allem die inhaltliche Anbindung an Produktionstechnologien. so wurden Entwürfe ganz spezifisch auf ihre Produktionstechnik hin ausgerichtet, wodurch die Farbgebung, detaillierte Ausarbeitung, Rapportierung und Gesamtkonzept einen ganz wesentlichen Einfluss auf die jeweiligen Kollektionen hatten.

Die Endprodukte zeigen ein großes Spektrum an individuell entwickelten Musterungen, die in ihren Anwendungsbereichen keinerlei Zuordnung erfahren, also in ihrer Interpretation frei von Funktion sind.
 Keines der Kunstwerke wurde bisher ausgeführt, die Publikation dient neben der persönlichen Dokumentation künstlerischer Praxis, als Kollektionssammlung und kann in Zukunft Firmen, die sich in Jacquardtechnik, Digitaldruck, Siebdruck oder Schaftweberei spezialisiert haben, als Vorlage und Archiv dienen.

Die einzelnen Designs zeigen eine Auswahl der individuellen Kollektionen. Der dynamische Prozess der Weiterentwicklung der Themen hat erst begonnen; die Überlegung einer Kooperation mit Firmen, zeigt die Brücke zwischen Forschung und kreativer Umsetzung an der Kunstuniversität Linz und der industriellen Produktion und Vermarktung.

Teilnehmerinnen: Daniela Aleman Espinosa, Christine Gunzer, Silke Messemer, Vanessa Pichorner, Nathalie Pelet, Adrienn Pomper

Kataloggestaltung: Daniela Aleman Espinosa

Betreuung: Gilbert Bretterbauer, Christiane Reiter-Zaman

JULIUS DEUTSCHBAUER_Gespräch und Performance

ORT: Abteilung textil·kunst·design +  Lehramt Textiles Gestalten
Domgasse 1, 3. OG, pinkspace = Büro von Gilbert Bretterbauer

Ausgehend von dem Plakat Darling, ich habe schon wieder einen Flüchtling geschleppt für den Antirassismusvergnügungspark (Sommerszene Salzburg 2016) hantelt sich Julius Deutschbauer von Plakat zu Plakat zurück bis in die Anfänge seiner Plakatkunst im Jahre 1993. „Die Erinnerung ist eine Wäscheleine“, schreibt Beckett in seinem Buch Proust. Dazu gibt es Plakate zur freien Entnahme. Gummiringerln liegen bereit.

Julius Deutschbauer, geboren 1961 in Klagenfurt, lebt als Performer, bildender und Plakatkünstler, Filmer und Autor in Wien. Seit 1997 betreibt er die Bibliothek ungelesener Bücher (www.bibliothek-ungelesener-buecher.com). 2008 Gründung der Performancegruppe „Theater des Verhinderns“ mit Aufführungen im WUK wien, brut wien, donaufestival, ARGEkultur Salzburg, MUMOK. Aktuelle Theaterarbeiten: Antirassismusvergnügungspark, Szene Salsburg; Von der Gastfreundschaft zur Barrikade, Sophiensaele, Berlin; PIK – Partei der institutionalisierten Kürzungen, Kampnagel, Hamburg; Suche die unpolitischste Produktion Wiens, Werk X, Wien. Mit seinen bildnerischen Arbeiten wird er von der Galerie Steinek, Wien und Galerie Patrick Ebensperger, Berlin vertreten.

 

 

WOVEN ORIGAMI – FROM TESSELLATION TO WOVEN PLEATS

Masterarbeit von Isabella Ahrens 2016

Die Forschungsarbeit zeigt eine Transformation der Origamiflächenfaltung Waterbomb ins Gewebe unter Berücksichtigung der richtigen Technik und des richtigen Materials.

Flächenorigamifaltungen haben eine spannende Eigenschaft, sie sind in zusammengezogener Form flach, doch wenn man sie auseinanderzieht werden sie dreidimensional und voluminös. Origami inspirierte Faltungen werden häufig im Produkt- und Industriedesign eingesetzt.

Diese Masterarbeit WOVEN ORIGAMI beschäftigt sich mit den Origamivorkommnissen der Textilwelt und involviert sowohl Anwendungen im Design als auch im Interieur. Sie gibt einen Einblick auf die textilen 3D Anwendungen in denen Origami-inspirierte Faltungen vorkommen. Desweiteren werden die Verwandtschaft von Japanischer Faltkunst und islamischer Fliesenlegearbeit und ihren Nutzen für die heutige kulturelle Entwicklung in Design und Architektur erklärt.

Im praktischen Teil, dem Hauptteil der Arbeit, wird zusätzlich versucht das Feld durch Origami inspiriertes Gewebe zu erweitern. Es werden Versuche beschrieben und das resultierte Endergebnis präsentiert.

Der praktische Teil der Arbeit wurde in Kooperation mit der Fa. Backhausen in Hoheneich, Österreich erarbeitet. Die dreimonatige Entwicklungsarbeit wurde mit den Mitteln und technischen Möglichkeiten vor Ort konzipiert. Die Idee war eine Flächenorigamifaltung in eine gewebte Form zu transferieren und Anwendungsbereiche für das finale Gewebe aufzuzeigen.

Name des Betreuers: Univ. Prof. Gilbert Bretterbauer

Kooperationspartner: Fa. Backhausen

Erfolgreiche Versuchsreihen der Gewebe, Copyright (Werk und Foto): Isabella Ahrens
Erfolgreiche Versuchsreihen der Gewebe

Waterbomb Faltung – Flächenorigami
Waterbomb Faltung – Flächenorigami

Präsentation der finalen Gewebe
Präsentation der finalen Gewebe

Präsentation der finalen Gewebe
Präsentation der finalen Gewebe

Copyrights (Werke und Fotos): Isabella Ahrens

lookbookwoklein

 

 

mes racines enl’air…

Masterarbeit von Nathalie Pelet 2016

Mes racines en l’air… ist eine Tuchkollektion, welche in Digitaldruck und Jacquard realisiert wurde.

Tücher können ein Ausdruck eines Gefühls sein, des eigenen Geschmacks, einer gesellschaftlichen oder religiösen Zugehörigkeit. Neben diesen eher symbolischen Bedeutungen hat das Tuch aber auch vielfältige Gebrauchswerte: es hält warm, es schützt, es schmückt seine/n TrägerIn, es kann verbergen und verhüllen. In der Arbeit interessierte Nathalie Pelet die vielfältige Verwendung von Tüchern und insbesondere der je individuelle Einsatz. In ihrer Recherche beschäftigte sie sich mit verschiedenen Traditionen, Gebrauchsweisen, künstlerischen Arbeiten und Designs. Die Recherche diente als Basis für die entworfenen Tücher, sie diente der Inspiration und der Reflexion auf die Designerin und ihre Umwelt. Die Tücher, die aus der Arbeit entstanden, übersetzen diese Reflexion in persönliche Entwürfe.

Zu ihren künstlerischen Ausdrucksmitteln gehören u.a. Collage, Zeichnung, malerische Techniken, die Arbeit am Computer, welche die Designs zu einer charakteristischen Bildsprache vereinen, bestimmt durch klare Entwürfe und kräftige Farben. Handarbeit in Verbindung mit neuen Technologien ist ihr sehr wichtig.

Name des Betreuers: Gilbert Bretterbauer

Kooperationspartner: Textiles Zentrum Haslach

www.nathaliepelet.com/mes-racines-en-lair

Fotoshooting, Fotos: Magdalena Fischer / Location: Höllental Niederösterreich
mes-racines-en-lair-von-nathalie-pelet

 

mes-racines-en-lair-von-nathalie-pelet_1

 

mes-racines-en-lair-von-nathalie-pelet_2

          ©Nathalie Pelet

 

i-dott Designwettbewerb 2016

Wir gratulieren Petra Schneider zum 3. Preis in der Kategorie „Old Masters“ des internationalen i-dott Designwettbewerbs 2016.

Das prämierte Design hat Petra bereits in ihrem ersten Studienjahr Bachelor textil kunst design entwickelt. Den Rahmen dazu bot die Lehrveranstaltung „Einführung in / Digitaldruck Textil II.

MAZE. Möglichkeiten der Textillasergravur

Bachelorarbeit von Julia Moser 2016

Textildesignkollektion, Experiment am Lasercutter

Diese Bachelorarbeit mit dem Titel MAZE. Möglichkeiten der Textillasergravur befasst sich mit gezieltem Anbrennen textiler Oberflächen. Dies kann durch den Einsatz von Lasertechnik gelingen. Mithilfe der Lasergravur lassen sich Farb- sowie Oberflächenveränderungen auf Textilien genauso wie auf diversen anderen Materialen erzielen. In einem forschendem Ansatz führt die vorliegende Bachelorarbeit die Vielseitigkeit dieser Technik vor, die je nach Material unterschiedliche Ergebnisse liefert. Dabei wird der Fokus vor allem auf Textilien gelegt, die für die Lasergravur bisher noch wenig gebräuchlich sind. Des weiteren wird die Anwendung dieser Technik innerhalb einer Textildesignkollektion, der damit einhergehende Designprozess und die Anforderungen der Technik an das Design näher erläutert.

Name des/der Betreuers/in: Univ.-Prof. Mag. art. Gilbert Bretterbauer und Sen.Art. Mag.art. Melanie Greußing MA

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Textildesignsamples © Julia Moser Foto: Vera Rupp

Textildesignsamples © Julia Moser Foto: Vera Rupp

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Buch mit Materialprobenjulia-moser-foto-vera-rupp-buch-mit-materialproben

Fotos: Vera Rupp

© Julia Moser

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www.julia-moser.com

GÖTZ BURY_Gespräch

ORT: Abteilung textil·kunst·design +  Lehramt Textiles Gestalten, Domgasse 1, 3. OG, Raum pink space = Büro von Univ.-Prof. Mag. Gilbert Bretterbauer

Götz Bury (*1960) über sein Selbstverständnis als Künstler:

Als klassisch ausgebildeter Bildhauer, arbeite ich grundsätzlich gerne in allen erdenklichen, sich in dem Augenblick anbietenden Materialien und Techniken. Die entstehenden Skulpturen setze ich in meinen Performances als Requisiten ein, wo sie erst in Zusammenspiel mit dem Publikum ihren tiefen Sinn erschließen. Sie ragen grundsätzlich aus dem Bereich der bildenden Kunst hinaus, und zeigen Übergänge zum Design, zur Fotografie und sogar zur Philosophie.

Eines meiner Hauptinteressen gilt der Funktionalität von Gegenständen: funktionieren sie, scheinen sie nur zu funktionieren, oder sind sie sogar ganz funktionslos?

Daneben sind Aspekte des Prestigegehaltes von großer Bedeutung. Was sollen die Gegenstände jenseits ihrer eigentlichen Funktion noch vermitteln? Welche Botschaften, eventuell nonverbaler Art, tragen sie noch in sich? Botschaften, derer wir uns möglicherweise gar nicht bewusst sind, die aber unser Handeln durchaus beeinflussen.

Alle Objekte, die ich baue, spielen mit ihren Funktionen, mit ihrem Prestige und mit ihrem Wert als Teil von rituellen Handlungen, mit der Frage ihres Status, gerne auch männlicher Ehre. (Zusatz-) Funktionen, die für die Gesellschaft von ganz besonderer Bedeutung zu sein scheinen. Objekte als Träger nonverbaler, oft hochkomplexer und sehr wirkungsvoller Kommunikation.

Das Konzept „Gut leben ohne nix“, das in meinen Kochshows umgesetzt wird, spielt mit dem „Wesen“ der Dinge. Sind sie wirklich das, was sie zu sein scheinen? Wichtig ist die Suche nach Dingen, die womöglich keinerlei Prestigewert besitzen, sondern nur eine gewisse Funktion erfüllen, eventuell auch eine, die man ihnen gemeinhin gar nicht zuschreibt. Eine Kategorie Objekte, die, wie sich gezeigt hat, im Alltag fast unsichtbar sein kann, und sich oft kaum von dem unterscheidet, was wir gemeinhin als Müll bezeichnen.

Meine Passion ist der Bau von Skulpturen, das Erzählen von Geschichten und das Arbeiten mit dem Publikum. Erst im Zusammenspiel dieser Komponenten lässt sich aus meiner Sicht ein Ambiente schaffen, in dem eine Botschaft weitgehend frei von Missverständnissen und auf unmittelbarem Wege übermittelt werden kann.

Biografie 

1960 geboren in Hamburg

1983-86 Besuch der Holzbildhauerschule in München

1986-93 Studium der Bildhauerei an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien

1989-92 Studium der Philosophie an der Uni Wien

1988-97 Assistent bei Franz West

1999-2002 Vizepräsident der IG Bildende Kunst Wien

1999-2009 Zusammenarbeit in der Künstlergruppe “Die halbe Wahrheit”

1998-2010 im Leitungsteam des Kunst- und Kulturfestivals „SOHO in Ottakring“ Wien

Ausstellungen und Performances (Auswahl): Galerie Lisi Hämmerle Bregenz (2006), Kunst und Kulturfestival SOHO in Ottakring Wien (2008, 2009, 2010), XONG Festival in Mals/Südtirol (2007, 2008, 2010), Museum für angewandte Kunst Wien (2007), Museum of New Art Detroit/USA (2009), Tanzquartier Wien (2008), Forum Stadtpark Graz (2007), Thurgauische Kunstgesellschaft Kreuzlinger/Schweiz (2009), Kulturverein Schloss Goldegg (2009), Technisches Museum Wien (2009), Kunsthaus Bregenz (2009), Garage X/Theater am Petersplatz in Wien (2009/10),  Museum Villa Rot, Rot/Deutschland (2010), Kallmann-Museum München (2011), Neue Kunst Galerie Karlsruhe (2011, 2013, 2015, 2016), Sargfabrik Wien (2011), Frappant e.V., Hamburg (2011), Porgy & Bess, Wien (2012, 2014, 2015), Halle14, Leipzig (2013), ACC Weimar (2014), Künstlerhaus Ulm (2014), Museum Stift Admont/Steiermark (2015, 2016).

 

IN BETWEEN PAPER – TRANSCYCLING ART PIECES GO ON DISPLAY

Kunstwerke aus Feinpapieren der Papierhersteller Feuerstein und delfortgroup, das Ergebnis einer Umwandlung des Wesens, der Bedeutung und der Substanz des Ausgangsmaterials angesiedelt zwischen Up-, Down- und Recycling – quer durch und wiederkehrend – im Schaufenster des artspace on display.

* Eröffnungen mit speziellen Papier-Features der Studierenden des ersten Bachelorstudienjahres textil·kunst·design

Ausstellungsreihe von Studierenden der Kunstuniversität Linz
Projektbegleitung Priska Riedl

Die Ausstellungen im Display erstrahlen jeweils ab Eröffnung sechs Tage zwischen 14 – 20 Uhr

 

ERSTE ERÖFFNUNG
Di.,18.10.
18:30

  • Linda Durmann
  • Johanna Jaksch
  • Alexandra Mitterhuber
  • Linda Mühlbacher

ZWEITE ERÖFFNUNG
Do., 27.10.
18:30

  • Doris Bujatti
  • Silke Messemer
  • Alice Müller
  • Barbara Post

DRITTE ERÖFFNUNG
Mi., 9.11.
18:30

  • Maria Bramasole
  • Magdalena Neuburger

 

ARTSPACE ON DISPLAY
4040 LINZ / URFAHR   NESTROYSTRASSE 12

digitale_einladung_alle

 

Colorcontex – Zusammenhänge zwischen Farbe und textilem Material

Masterarbeit 2016 von Jacqueline Satzinger

Der Zusammenhang zwischen Farbe und textilem Material wurde mittels einer empirischen Studie genauer untersucht. Die Auswertung legte tendenzielle Synergien zwischen Farben, Materialien und Oberflächen offen.

In textilen Kollektionen sind in der Regel verschiedenfarbige Ausführungen des gleichen Designs zu finden. Dass sich in einer Kollektion stets einige Farbvarianten besser verkaufen als andere, mag auf den ersten Blick an aktuellen Trends oder persönlichem Gefallen liegen. Jedoch sehen Farb- und Wahrnehmungsforscher den Grund dafür im gegenseitigen Einfluss des Oberflächenmaterials und der jeweiligen Farbe. Diesen gilt es noch genauer zu erforschen.

Als theoretische Grundlage diente eine Publikation über den Zusammenhang von Farbe zur Tastwahrnehmung.[1] Die Ergebnisse waren Profile zu den 18 getesteten Farben mit dazugehörigen Struktur- und Oberflächenbeschreibungen. Dies ermöglichte die Zuordnung von Farben zu textilen Materialien bzw. deren spezifische Oberflächen. So wirken z.B. die Farben Orange und Braun, laut Theorie, auf matten und rauen Oberflächen am besten, was den Materialeigenschaften der Wolle entspricht. Die glatte und glänzende Oberfläche der Seide passt demnach am eindeutigsten zu Hell- und Dunkelblau, Gelb und Rot werden der matten, glatten Baumwolloberfläche zugeordnet. Anschließend wurden die Thesen mittels schriftlicher Befragung überprüft. Dazu wurden vorab 15 x 15 cm große Musterstücke aus Wolle, Seide und Baumwolle in den ausgewählten Farben gefärbt. Kriterien für die Farbauswahl waren die Eindeutigkeit in der Theorie bezüglich der Wirkung von Farbe und Oberfläche, sowie deren färbetechnische Umsetzbarkeit. Denn das Ziel, den gleichen Farbton auf drei unterschiedlichen Fasertypen zu applizieren ist eine technische Herausforderung. Da die Umsetzung nur mit synthetischen Pigmenten möglich war, dienten verschiedene natürliche Färbungen als Vorlage um keine zu künstlichen Farbtöne zu färben. Verwendet wurden ausschließlich Naturfasern. Im Gegensatz zu den stark modifizierbaren synthetischen Fasern, besitzen diese Eigenschaften und Oberflächen, die nur begrenzt verändert werden können. Dies führt zu eindeutigeren Ergebnissen, welche auch hinsichtlich synthetischer Fasern gedeutet werden können.

Eine heterogene Gruppe von fünfzig Probanden beurteilte anschließend die subjektive Wirkung der 18 farbigen Gewebe anhand eines Polaritätsprofils. Diese Methode wurde in den 50er Jahren von Psychologen entwickelt um den Eindruck und die Wirkung von Dingen, Objekten, Personen, etc. zu ermitteln. Auf einer Liste von Gegensatzpaaren (z.B. warm – kalt) wird auf einer siebenstufigen Werteskala der Grad der subjektiven Empfindung eingetragen. Durch Assoziationen bildet sich zu jeden Stimulus ein Profil heraus. In der abschließenden statistischen Auswertung der Fragebögen zeigten sich tendenziell harmonische und dissonante Material- und Farbkombinationen sowie generelle Erkenntnisse über den Zusammenhang von textilem Material und Farbe.

Laut dem Sozialwissenschaftler und Wirtschaftsnobelpreisträger Herbert A. Simon müssen Designer wissen, wie Dinge funktionieren und weshalb. Dies würde Erklärungen voraussetzen, und dafür müssten wir Theorien konstruieren und testen.[2] Seine Aussage trifft den zu Grunde liegenden Gedanken der vorliegenden Arbeit sehr gut. Ziel war es, durch künstlerisch-wissenschaftliche Forschung neue Erkenntnisse zu gewinnen um zu einem besseren Verständnis der Zusammenhänge zu gelangen. Letztendlich soll dieses Wissen zu einem sicheren und kompetenten Umgang mit Farbe und Material innerhalb von Gestaltungsprozessen jeglicher Art führen.

[1] Rieke Timo: haptic Visuals – Oberfläche und Struktur – Farbe und ihre Beziehung zur Tastwahrnehmung, Frammersbach 2008

[2]Hugentobler in Designwissenschaft und Designforschung, Hochschule Luzern, S. 51

 

Natürliche Färbungen

 

Natürliche Färbungen: Farbpallette aus 120 natürlichen Färbungen, u.a. mit Indigo, Krapp und Kurkuma

Natürliche Pigmente

 

Natürliche Pigmente: Links: Krappwurzel, Indigopulver, Katechupulver Rechts: Hennapulver, Gelbholz, Faulbaumrinde

SynthethischeFarbstoffe

 

Synthetische Farbstoffe: verwendete Reaktivfarbstoffe in den Farben Gelb, Orange, Rot und Blau

 

18Testgewebe

 

18 Testgewebe: Alle 18 getesteten Gewebe aus reiner Seide (Links), Baumwolle (Mitte) und Wolle (Rechts) in sechs Farben gefärbt

 

Fragebogen

Fragebogen: Semantisches Differential zur Feststellung der kognitiven und sensuellen Wahrnehmung sowie der allgemeinen Anmutungsqualität

 

Auswertung 1

 

Auswertung 1: Neuordnung der Einzelergebnisse anhand ihrer Mittelwerte nach den Eigenschaftspaaren. Wichtig für den Vergleich und der Interpretation der Ergebnisse.

 

Auswertung 2

 

Auswertung 2: Aus den 15 Adjektivpaare bilden sich drei auffällige Gruppen heraus: Dominanz der Farbwirkung, Dominanz der Materialwirkung und wechselhafte Dominanzen.

 

Interpretation

 

Interpretation: Abschließende Interpretation der Studienergebnisse unter Berücksichtigung der Theorien. Falsifikation und Verifikation der Thesen.

 

UrheberIn, copyright : Jacqueline Satzinger

Kooperationspartner: Forschungszentrum für Textilchemie und –physik, Dornbirn

AZZURRO! AZZURRO!

Haslhofer, Alissa Hudasch, Julia Platzgummer, Vera Rupp, Sabine Sinzinger, Ilona Stütz, Bianca Teufel, Nora Wimmer​
Ausstellungsprojekt, 2016
Bildnerische Erziehung (Lehramt)
Textile Gestaltung
textil kunst design

Von 20. bis bis 24. Juni 2016 fand in der Aula der Kunstuniversität Linz eine Ausstellung  von Studierenden der Abteilungen Bildnerische Erziehung, Textiles Gestalten und textil·kunst·design statt.

Eine Exkursion nach Italien, ein Schloss in der Toskana – darin und rundherum: eine kleine Gruppe Studierender. Im Laufe einer Woche entstanden dort unterschiedliche Positionen zum Thema „Verortung“: Familiäre Fragmente, stille Orte und weitere persönliche An- und Einsichten wurden zuerst fotografisch festgehalten und anschließend vor Ort cyanotypiert. Die Ergebnisse: AZZURRO​.

Lehrende:
Univ.Ass. MMag. Verena Kroupa
Sen.Art. Mag. Melanie Greußing, MA​

Begrüßung
A. Univ.Prof. Mag. Wolfgang Schreibelmayr, Leitung Bildnerische Erziehung
Univ.Prof. Mag. Hubert Lobnig, Leitung Künstlerische Praxis
Univ.Ass. MMag. Verena Kroupa

Ausstellungsansicht

Ausstellungsansicht

Jürgen Grünwald: Untitled 1-3

Alissa Nathanael Cha Hudasch: our atoms never left

Vera Rupp: Veraortung

Lisa Benedikt: la mia zia preferita

Elisabeth Haslhofer: tetti – Dächer

Julia Platzgummer: Anwesenheit / Abwesenheit

Sandra Gerner: Körperdiagonale

Ilona Stuetz: Serie „Amorphem“, 3-teilig

Sabine Sinzinger: Graffito

Anna Baldinger: au bleu

Nora Wimmer: Stille Verortung

Christine Gunzer: C M 75° Y 0° K 135°

Bianca Teufel: Scusi, where is the…

Fotos © Jürgen Grünwald

e-Collection. A collection of leather bags and accessoires

Masterarbeit 2016 von Sigrid Stöckl

Eine Ledertaschenkollektion, welche die täglichen Bedürfnisse des modernen Menschen auf anspruchsvolle und zugleich unaufdringliche Weise erfüllt.

In der Kollektion von Sigrid Stöckl verschwimmen die Gendergrenzen immer mehr und ergeben so eine Selektion von Ledertaschen- und accessoires, die von Männern und Frauen gleichermaßen tragbar sind. Die klare, minimalistische Linienführung wird durch subtile Details und eine sorgsame Auswahl der verwendeten Materialien sowie durch hohe handwerkliche Verarbeitung unterstrichen und vereint somit Qualität mit Understatement. Die Namen der einzelnen Modelle beginnen alle mit dem Buchstaben „e“, daher auch der Titel der Kollektion „e-Collection“.

www.sigridstoeckl.com
Kooperationspartner: Jürgen Grünwald (Fotos), Sarah Oos (Layout), Branding (OrtnerSchinko)

Briefcase Earl
Briefcase Earl

Rucksack Edwin
Rucksack Edwin

Totebag Earl unisex
Totebag Earl unisex

Totebag Edgar
Totebag Edgar

students award / Minitextile 2016

Wir gratulieren Mira Haberfellner zum „students award“, der jährlich im Rahmen der internationalen Minitextile Ausstellung in Bratislava vergeben wird.

Mira ist Studentin des Bachelorstudiums textil kunst design an der Kunstuniversität Linz und hat im Rahmen der Lehrveranstaltung Einführung in Digitaldruck Textil II ihre Arbeit  „Preserve Your Face – Reality Hits You Hard“ entwickelt und eingereicht.

Fotos © Audgunn Naustdal Holsen

Face to Face

Auch 2016 haben Studierende der Abteilung textil·kunst·design im Rahmen der Lehrveranstaltung Einführung in Digitaldruck Textil II bei der internationalen Ausschreibung der Slovak Textile Artists Association TXT eingereicht. Die Arbeiten von Mira Haberfellner, Vivian Nmai, Alissa Nathan Cha, Lisa Mayinger, Anneliese Schuber, Vanessa Pichorner und Michaela Leeb-Dojak sind bei der 18th International Minitextile Exhibition in Bratislava zu sehen. Mira Haberfellner wurde bei der Eröffnung der Students Award überreicht.

Die Ausstellung findet vom 19. Mai bis zum 1. Juni in der Galerie SVÚ, Dostojevského rad 2, SK – 811 09 Bratislava statt.

Hier noch einige Arbeiten:

© Michaela Leeb-Dojak

We need to talk…confrontated with circumstances we can`t influence, provoced by words of related people. We have to tell you: „ Your mother and I will get divorced“. The construction of your „picture perfect world“ is falling into pieces, your angel of view is changing. People get deracinated and values are coined. The shivers fall into place to build a new view of the world. Change as a natural component of our life.

Michaela Leeb-Dojak

© Lisa Mayinger

„This route crosses a country border“
It feels like we are back in the early 1990’s. Suddenly there is this imaginary thing between many European countries again: The border. Is this really necessary? This concerns all European people. Should we really give up our freedom? Isn’t it selfish to think wealth and safety belong to us alone?

Lisa Mayinger

© Petra Laxmie Schneider

CONTACT

Face to Face
asking for eye-contact
at a
close distance
proposed through
body contact
disrupting our comfort zone

CONTACT
either comforting
or
overwhelming

Petra Laxmi Schneider

Rising (AND) or Moments of self

Bachelorarbeit 2016 von Marlene Penz

Körper, sie beziehen sich auf etwas, zueinander, und voneinander weg. Wie werden sie, die Körper, die sich ent-schreiben?

In meiner künstlerischen Arbeit beschäftigen mich hauptsächlich zwei Aspekte: Zum einen Identitätsstiftung und damit die Frage, wie sich diese vollzieht, festlegt, und wie sie zusammenhängt mit bestehenden kulturellen Ordnungen. Zum anderen Differenzen und das Potenzial, das im „Zwischen“ liegt – zwischen Einzelnen, zwischen Kulturen, Orten, Räumen. Damit richtet sich meine Aufmerksamkeit auf die Beweggründe dieser bestehenden Ordnungen, und wie diese aufgebrochen werden können. Um die Frage nach meiner eigenen Subjektivität im Verhältnis zur anderen. Nach der Materialität von Körper und Welt, und wie sich all das bedingt, begegnet, berührt.

Rising (AND) or Moments of self. […]

«Writing the sun is as impossible as painting the air. This is what I want to do» Hélèn Cixous

Mit „RISING (AND) or Moments of self“ beziehe ich mich u.a. auf einen Text von Hélèn Cixous: „Das Lachen der Medusa“, weil sie von der Wichtigkeit des Sich-Schreibens schreibt. Für sie, als Frau und Feministin, ist es gerade die Frau, die sich immer mit ihrem ganzen Körper und ihrer Geschichte ein-schreibt. …

Rising(AND)orMomentsofselfWeb

Installationsansichten © Marlene Penz

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© Marlene Penz
© Marlene Penz

 

 

Dinge, die

come closer slowly

Ein Text von Gilbert Bretterbauer, der an die Ausstellung „Dinge, die“ anknüpft

dachte immer, wenn der rücken schmerzt, müsse genau in diese stelle des wehtuns hinein eine dehnende bewegung gemacht werden, damit sich dort die verspannung löst. (the pain is your teacher! höre ich den yogalehrer immer wieder sagen, aber nicht zu mir, der schon seit 50 atmenzügen im kopfstand stehend, mit tränen in den augen, mich langsam mit dem umgekehrten raum abfinde, sondern zu jemandem, der sich in eine stellung hineinbemüht, aus der heraus, wie ich später von ihm erfahren musste, er sich den miniskus ruiniert hat). also stelle ich mich (was ohnedies niemand bemerkt), in unangemessen weiter entfernung zur bar, die ein küchenregal, das voll von unterschiedlichen zustandsbildern von orangen ist und beuge mich zur übernahme der kleinen bierflasche, damit sich diese, seit gestern anhaltende rückenmuskulatur streckt. das ist sehr unangenehm, der erste schluck des kalten getränks wird als trostschluck vergeudet, erst der zweite wirkt wirklich, und da in doppeltem sinn: das ziehen lässt etwas nach, der alkohol mildert mein hartes urteil, der körper müsse funktionieren. übrigens passt diese episode, die so nicht einmal stattgefunden hat (ich nehme nämlich heißen schwarzen tee und vorerst aufgrund der kälte nicht das bier), zu der unwirklichen empfindung, geldscheine würden mich an der stirn kitzeln. später stellt sich heraus, dass dieser eindruck nicht auf die wirkung des alkohols auf nüchternen magen zurückzuführen ist, sondern eine reale erfahrung künstlerischer arbeiten an einer wäscheleine in der soutterain-galerie pinacotek ist. schon jetzt wirkt einiges verwirrend, begonnen mit meiner absicht, den neuen, eigens an meinen kleinen finger angepassten, massiven, in rajasthan hergestellten silberring, beim öffnen der türe nicht an die türklinke zu pressen, um keine einkerbungen zu hinterlassen, wo doch die türe beim eintreten bereits offen stand. die alten holzbretter im boden, sind durch meine schritte richtung ofen, wo sich über dem frischen feuer mein händepaar plötzlich mit drei anderen fremden handpaaren kreuzen wird, derart in schwingung geraten, dass ein tisch zu wackeln begann und die, ursprünglich aufgestellte arbeit, ein zusammengefaltetes blatt papier, auf dem, wie auf einen blick zu erkennen ist, mit füllfeder das wort füllfeder geschrieben steht, umfallen ließ. das blaue rad habe ich mit den vom färbewasser des blauen schals tiefblau gefärbten händen (worauf mich im laufe des abends aufmerksamer weise eine der künstlerinnen ansprechen wird, und nicht nur das, sie wird eine analogie zwischen den blauen fingernägeln, die beim waschen des von mir im souk von marrakesh einem tuareg abgekauften tuchs, die farbe angenommen haben und der blauen jeansjacke, sowie der darüber getragenen, an den ärmeln zerschlissenen blauen army-jacke, herstellen), also mit diesen händen das blaue kettenschloss schließen und hinuntersteigen in den ausstellungsraum, wo ich in ein kleines notizheft eintragungen machen werde, die die grundlage eines textes bilden sollten, den mich die kuratorin der ausstellung zu verfassen gebeten hat. direkt von einer besprechung, zu einer, meine arbeit betreffenden ausstellung, aus dem büro eines anderen kurators, kommend, wärme ich mir die hände nicht nur über einem ofen, in dem zu einer galerie ausgebauten keller, sondern nehme zusätzlich gerne, einen, von der betreiberin des projektraumes, in ein türkisches glas geleerten schwarzen tee entgegen, mit dem ich dann vorhabe, die ausgestellten kunstwerke zu betrachten, nicht ahnend, dass mich, noch bevor ich meine aufmerksamkeit auf einige, zwischen fußboden und wand sorgfältig platzierte tonteilchen richten kann, der in new york lebende freund und künstler, den ich seit jahren nicht mehr gesehen habe, begrüßen wird. ebenso seit jahren, bin ich der frau nicht mehr begegnet, die mir, aus dem lift des 12-stöckigen hochauses tretend, entgegenkommt, an deren dunkelviolette seidene bettwäsche ich mich erinnere, während wir einander, in einer innigen umarmung, festhalten. nun gilt es, bevor noch an das verfassen eines texts zu denken ist, zwischen den, auf eine schnur aufgefädelten tonkügelchen und den, mit knöpfen versehenen textiltüchern stehend, eine verbindung zwischen folgenden umständen herzustellen: vor dem hochaus am donaukanal stehen und den kurator genau in dem moment anrufen (ich will erfahren, welche top nummer an der gegensprechanlage zu drücken sei, damit er seine türe öffnet), in dem sich die frau, im gegensatz zu mir, der vor einem gespräch steht, von einem gespräch verabschiedet, und die ich einige augenblicke später im hausflur vor dem lift nach 20 jahren abwesenheit umarmen werde und eine stunde später bei der eröffnung einer ausstellung, über deren inhalt es einen text zu schreiben gilt, dem künstler, den ich ebensoviele jahre (was übertrieben ist), trotz seiner wiederholt an mich gerichteten einladung, ihn in seinem haus im kalifornischen death valley zu besuchen, nicht mehr gesehen habe, begegnen. die unmittelbare situation scheint geklärt zu sein, einige wenige dinge haben sich trotz ablenkungen in meine wahrnehmung hineingedrängt, in weiterer folge werden kleinste aufzeichnungen notiert, die sich eher an den um mich stattfindenden gesprächen orientieren, als an dem, mir selbst suspekt scheinenden direkten blick auf die kunstwerke, geschweige denn an meinen, wie eine üppige last mitgebrachten einschätzungen und da kann es schon passieren, dass, während ich allmählich die anordnung der unterschiedlich bearbeiteten orangen zu verstehen beginne, mich wieder sätze, wie, nach der vernissage wurde es dann nicht ganz so lustig, weil der typ, der sonst sehr viel redet, in der gruppe total geschwiegen hat, worauf seine freundin echt verfallen ist und es mir schlagartig noch schlechter ging als ohnedies schon an diesem abend, von der bereitschaft, mich den werken und ihrer aussage zu überlassen, abhalten.

Gilbert Bretterbauer, 2016

 

5.-12. März 2016
Eine Ausstellung zu einem Text von Jutta Koether über Dinge, die Kunst machen und Dinge, die Kunst macht betreut und kuratiert von Constanze Schweiger.

pinacoteca 

Große Neugasse 44
1040 Wien  

pinacoteca22@gmail.com
http://pinacoteca22.blogspot.at/

Öffnungszeiten während der Ausstellungen
Do      18-21h
Sa/So 15-17h
und nach Vereinbarung unter +43 (0) 664 73326859

Foto © Thomas Ries

Das serielle Prinzip als Methode

In der Lehrveranstaltung „Kontext Fotografie I“im WS 2015/16 beschäftigten sich die Teilnehmerinnen vor allem mit Inszenierungsformen von Textilien in der Fotografie, die von ihren ursprünglichen Produktionsstätten entfernt, als Abbildungen stets von Kontextverschiebungen durchdrungen werden. Ihre Grundlage bildet das Zusammenspiel von Arrangement, Licht und Ausschnitt. Besonders das Genre der „Still Life- Photography“ konnte unter dem immer wiederkehrenden Aspekt der Serialität in mehreren Analysen untersucht werden.
Im Fokus der Lehrveranstaltung stand die photographische Rekonfiguration von Textilien und auserwählten, persönlichen Objekten, welche als Bilderserien nicht die Repetition des Immergleichen, sondern ihre Bedeutung gerade in der Abwandlung der strengen Form und Bedeutung suchten.

 

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Natalie Pichler, „Phantome“, Serie präsentiert in Wandaufriss

 

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Vanessa Pichorner, Serie präsentiert in Wandaufriss

 

 

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Julie Kratzmeier, „Schmelz“, Detailfoto

 

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Julie Kratzmeier, Serie präsentiert in Wandaufriss

 

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Julie Kratzmeier, „Sehr fein“, Detailfoto

 

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Julie Kratzmeier, Serie präsentiert in Wandaufriss

 

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Julie Kratzmeier, „Salat“, Detailfoto

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Julie Kratzmeier, Serie präsentiert in Wandaufriss

 

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Daniela Aleman, Detailfotos

 

 

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Lisa Mayinger, „der Wichtigste“/ „die Männer“/ „die Gang“/ „die große Familie “                       Detailfotos

 

 

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Nicole Pühringer, Detailfoto

 

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Nicole Pühringer, Serie präsentiert in Wandaufriss

 

 

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Julie Gruber, Detailfoto

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Julie Gruber, Serie präsentiert in Wandaufriss

 

 

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Sophia Kaser, Detailfotos

 

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Melanie Moser, Detailfotos

 

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Linda Mühlbacher, Alexandra Mitterhuber, Barbara Post, „Knabenseminarstrasse“, Leporelloentwurf

Food – Food as part of social communication; an overview of possibilities. The concept reaches your stomach; a conceptual dinner event

Masterarbeit von Paula van der Woude 2015

The concept reaches your stomache – a conceptual dinner event zeigt durch einen performativen, konzeptgerichteten und ästhetischen Zugang, wie die Abstimmung von Design, Setting, Essen und Tools die Interaktion von Menschen an einem Tisch anregen kann.

Als eines der natürlichsten aller Bedürfnisse vereint Essen viele Elemente des Lebens und gilt in der Wissenschaft als einer essentieller Bestandteil von Kommunikation. Essen dient als Aussage, als Filter von Informationen, als Überbringer von Nachrichten, zur Verbreitung von Neuigkeiten oder als Medium des Geschichten Erzählens. Meine Arbeit gliedert sich in zwei Teile.

Part I – Food as part of social communication – an overview of possibilities, besteht aus unterschiedlichen Recherchematerialien und schafft einen Überblick über die soziokulturelle Stellung von Essen und dessen verbindende Kraft in unserer Gesellschaft. Hierzu werden wichtige Soziologen und Theoretiker der Gastrosophie analysiert. Rituale, Tabus, Tischsitten und fest verankerte Gewohnheiten geben Einblick in unser Verhalten zu Tisch und gegenüber unseren Mitmenschen. Wie nehmen wir Nahrung zu uns? Welche äußeren Faktoren sprechen uns an oder lehnen wir ab? Zukunftsweisende Foodtrends stimulieren unsere Wahrnehmung und prägen unseren Geschmack. Essen funktioniert oft als emotional und sozial aufgeladenes Bindeglied zwischen den Menschen und wird als Metasprache bezeichnet. Der Tisch gilt als fester Bestandteil unserer westlichen Esskultur und steht für ein weiteres verbindendes Medium bei einem Essen. Auch die dazu passenden ‚Werkzeuge‘ transferieren unser Verhalten und Sitten. Was passiert, wenn der Tisch oder vielleicht diese Werkzeuge plötzlich verwandelt sind? Sie nicht mehr im gewohnten Sinne funktionieren? Stattdessen dazu gedacht sind, die Gemeinschaft am Tisch noch enger zusammen zu bringen. Kann das Individuum in seiner Stellung, als Teil einer Essensgemeinschaft, aufgelöst werden und nicht mehr selbstständig agieren? Inwieweit sind diese mutierten Werkzeuge, wie verbundenes Besteck, Teller, Tassen, oder Servietten ausschlaggebend für eine intimere Interaktion am Tisch? Fühlen sich die Gäste irritiert, fremd gesteuert bzw. führt es sie noch näher zusammen und bilden sie womöglich zuletzt eine in sich abgestimmte Tischgemeinschaft? Welche Gefühle bleiben zurück, welche Eindrücke entstehen während des Zusammenspiels? Diese Fragestellungen sollen aufzeigen, wie wir sozial am Tisch interagieren und welche Faktoren uns in unserem Tun beeinflussen und verändern. Ein Teilresultat meiner Recherche ist das Food-Archiv. Es beinhaltet eine große Sammlung an Designer, Künstler und Vordenkern, die rund um das Thema Essen sowie allen dazugehörigen Bestandteile, Projekte, Performances umgesetzt haben. Zahlreiche richtungsweisende und befruchtende Projekte durfte ich selbst miterleben, wie z.B. die Supper Clubs in der TBA 21 oder die Kitchen Soundperformance. Jene nehmen einen sehr großen und wichtigen Teil meiner Dokumentation ein und bilden die Ausgangsposition zur Ausführung meiner Foodperformance.

Part II – The concept reaches your stomach – a conceptual dinner event zeigt durch einen performativen, konzeptgerichteten und ästhetischen Zugang, wie die Abstimmung von Design, Setting, Essen und Tools die Interaktion von Menschen an einem Tisch anregen kann. Die Foodperformance wird mit ca. 10 geladenen Gästen im Restaurant Muto, Linz, stattfinden. Die speziellen “Tools” wie z.B. verbundenes Besteck, Teller, Tassen, oder Servietten zwingen in gewisser Weise die Gäste dazu, ihr individuelles Tisch- oder Essverhalten aufzugeben und sich den vorgeschriebenen Handlungen hinzugeben. Dadurch werden neue Zugänge zum gemeinsamen Essen am Tisch geschaffen. Das Individuum wird aufgelöst und man tritt sowohl gewollt als auch ungewollt mit den anderen Gästen in eine soziale Interaktion. Handlungen, wie zum Beispiel gegenseitiges Füttern oder gemeinsames Bestimmen darüber, welches Gericht, wie verzehrt wird, können sich abspielen.

Soziale und ästhetische Kriterien fließen mit ein in die Umsetzung und Gestaltung der Performance. “Tools‘“ wie zum Beispiel speziell angefertigtes Besteck mit dem man nur gemeinsam Nahrung zu sich nehmen kann oder Teller, die erst durch die gemeinsame Benützung funktionsfähig werden, sind daher wichtige Elemente der Performance. Das gemeinsame Erlebnis manifestiert sich durch das, was am Ende dieser Performance zurück bleibt. Man wird sich vielleicht an die Sitzordnung, an die Farbe des Essens, an das Gefühl, nicht selbstbestimmt essen zu können, erinnern. Womöglich bleibt der Wunsch zurück, als Gemeinschaft ein solches Erlebnis noch einmal genießen zu dürfen. Das Restaurant Muto in Linz steht für Veränderung, Kreativität und Neues und hat im August 2015 eröffnet. Es wird der Schauplatz sein für das conceptual dinner event. Das Muto befindet sich in den Räumlichkeiten eines der ältesten Restaurants von Linz, welche einen geschichtsträchtigen Charakter im Bezug auf die gemeinschaftliche Aufnahme von Essen haben. Urban und neutral eingerichtet bietet das Muto einen passenden Ausgangspunkt für diese Performance. Als perfekter Partner unterstützt das Muto mein Social Dinner Event.

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Fotos: Paula van der Woude

Betreuer der Masterarbeit: Gilbert Bretterbauer

Kooperationspartner: Restaurant Muto Linz

 

 

 

PRINTED OBJECTS

kristallin#28, Eröffnung 27. Jänner 2016, 19 Uhr

PRINTED OBJECTS – Ausstellung von Studierenden der Abteilung textil·kunst·design im Atelierhaus Salzamt I Obere Donaulände 15 I 4020  Linz

Anhand persönlicher Zugänge spüren Studierende der Abteilung textil·kunst·design mit ihren Objekten der Materialität und Inhaltlichkeit des Textilen nach. Bedruckte Flächen werden zu dreidimensionalen Objekten. Verformungen, Faltungen und Verstärkungen schaffen Inszenierungen, die neue Fragen aufwerfen. Dazu Worte von Gilbert Bretterbauer unter „dem Himmel von John Constable“.

Clara Boesl, Doris Bujatti, Sina Burtscher, Renee Chvatal, Katharina Grafinger, Julie Gruber,
Christine Berit Gunzer, Mira Haberfellner, Helen Lösch, Julia Moser, Melanie Moser, Alice Müller, Julia Neuhold, Vanessa Pichorner, Katharina Traxler, Eva Wutte

Organisiert und betreut von Melanie Greußing und Ingrid Tragler

BETWEEN DARKNESS AND LIGHT

Gardine1

16.12.2015 – 28.01.2016

BETWEEN DARKNESS AND LIGHT ist in Form von geführten Rundgängen zwischen dem 16. Dezember und dem 28. Jänner begehbar und besuchbar.

Bildschirmfoto 2016-01-11 um 19.04.49

Licht, Zeit, Architektur und Raum sind eng miteinander verbunden. So sind die dunklen Tage Ende Dezember und die vor Jahren aufgelassene Tankstelle und Waschstraße im Parkhaus in der Dametzstraße Anlass und Ort für das Projekt BETWEEN DARKNESS AND LIGHT.

Die grob adaptierte Tankstelle dient als zwielichtiger Ort und Schnittstelle zum öffentlichen Raum.

Studierende des Institutes für Kunst und Bildung – Künstlerische Praxis – sowie der Studienrichtung textil·kunst·design entwickelten ortsbezogene Arbeiten, Installationen und Interventionen. Ausgangspunkt war die Auseinandersetzung mit der Phänomenologie von Licht und die Geschichte der wissenschaftlichen, künstlerischen und theatralischen Untersuchungen und Anwendungen von Schatten und Licht im Raum, in Kino und Film, in der Fotografie, im Theater und im öffentlichen Raum.

Im Wintersemester 2015 wurden Gäste eingeladen, in Lehrveranstaltungen über Schatten und Licht gearbeitet und in Räumen des OK experimentiert und ausprobiert.

 

Termine mit geführten Rundgängen (keine Anmeldung erforderlich):
• Di, 12. Jänner, 17.00 – 20.00 Uhr, 19.00 Uhr, Künstlergespräch mit Mischa Kuball im OK
• Do, 21. Jänner, 17.00 – 20.00 Uhr
• Do, 28. Jänner, 17.00 – 20.00 Uhr, anschließend Finissage im Rahmen des LA‘DO

Familien Special:
• So, 3. Jänner, 15.00 Uhr, SUUUPER SONNTAG mit Filmprogramm im Moviemento und Familienführung

 

Mit Arbeiten von
ISABELLA AHRENS, ANNA BALDINGER, NICOL BAUMGÄRTL, CLAUDIA CRUCERU, PAUL ESS, KLAUS GÖLZ, CHRISTINE GUNZER, MARKUS KAGER, YESEUL KWON, URBAN LANG, TANJA LEITGEB, JULIA MOSER, MIRIAM NEITSCH, CHRISTINA PEICHLER, VANESSA PICHORNER, VERA RUPP, ADINA DANIELA SOCOLIUC, JULIA STEINER, PIA STERNBAUER, ILONA STUETZ, VILDAN TURALIC, NINO WALLISCH, SABINE WATSCHKA & MICHAEL WLASCHITZ, JULIA WEINKNECHT, ERICH WILLNER, NORA WIMMER

 

Organisiert und betreut von Hubert Lobnig und Veronika Barnaš – Künstlerische Praxis am Institut für Kunst und Bildung, Kunstuniversität Linz.
Mitarbeit Kunstuniversität: Horst Basting, Anna Erber, Melanie Greußing, Verena Kroupa, Wolfgang Schreibelmayr, Katharina Hager von Strobele, Franziska Thurner
OK Offenes Kulturhaus: Rainer Jessl, Genoveva Rückert, Manuela Gruber
Gäste: Siegrun Appelt, Daniel Barrow, Mischa Kuball

 

Ausgewählte Studentenprojekte: 

Isabella Ahrens
konkret_verzerrt
, 2015
Teichfolien-Scherenschnitt im Innenraum und im öffentlichen Raum
jeweils 2 x 3 m

Ausgangspunkt dieser Arbeit war der Film „Im Schatten des Zweifels“ (Shadow of a doubt, 1943) von Alfred Hitchcock, in dem der Schatten eine zentrale Rolle spielt und dessen Wirkung im Innenraum bewusst für die Bildsprache eigesetzt wird. Besonders durch die starke Verzerrung der Schatten, die ins Innere der Gebäude fallen, spielt der Regisseur mit der Fantasie des Zuschauers.

Gerade die Fantasie und der Wunsch, Dinge im Schatten erkennen zu wollen, ist wichtiger Teil der Arbeit konkret_verzerrt.

Die Fantasie spielt auch bei Scherenschnitten, die meist bei märchenhaften Darstellungen fantastische Formen und Figuren annehmen und dabei eine Geschichte schattenhaft verbildlichen, eine wichtige Rolle.

Ähnlich wie bei den Schatten, die in den Raum dringen, suchen die Betrachtenden elementare Formen heraus und lassen neue Bilder im Kopf entstehen.

Isabella Ahrens, MSc., BA, geb. 1989
Master-Studium für Textil.Kunst.Design, Kunstuniversität Linz
Ausstellungen: 
2013 Tapestry Vernissage in Traun; Trier Galerie, Trier, DE; 2013 IFK, Wien
2012 Thyssen Bornemisza Art Contemporary, Wien; Indigo Première Vision, Paris, FR

 

Isabella Ahrens
© Isabella Ahrens

 

Anna Baldinger
Thorax (Existenz einer oszillierenden Reaktion),
 2015
Rauminstallation
Sound: Herzfrequenz der Künstlerin

Das Herzstück der Arbeit ist ein, im Rhythmus der zu hörenden Herzfrequenz, oszillierendes rotes Licht.

Der Raum wird mit dem Herzschlag der Künstlerin auditiv und visuell rhythmisiert.Das dabei eingesetzte rote Licht spielt mit der kantigen Architektur des Raumes und soll an einen menschlichen Brustkorb erinnern, der einen stabilen Schutz für wichtige lebenserhaltende Organe bildet. Den BetrachterInnen offenbart sich eine umhüllende Atmosphäre und ein intimer Einblick. Auch im öffentlichen Raum ist das Licht der Installation durch die milchigen Glasscheiben sichtbar und ein von weitem wahrnehmbares Zeichen für die Ausstellung.

Anna Baldinger, geb. 1987 in Grieskirchen, lebt und arbeitet in Linz seit 2013 Lehramtsstudium Bildnerische Erziehung und Textiles Gestalten, Kunstuniversität  Linz, seit 2009 Studium Kunstgeschichte, Universität Wien
Gruppenausstellungen: 
2014 crash curtain, Perspektiven Attersee, OÖ.
Exen: Zwischenlandung.1, Galerie HollaBolla, Eschen, FL 2015
Textile Space, Salzburg Museum Neue Residenz
2013 b-sides of design 1.0, Coffein Stadtcafé, Schwaz, Tirol
2009 Federn machen Vögel – Von Sängern, Aasfressern und Sturzpiloten, Schloss Trautenfels, Stmk.
2007 Rheine Ansichtssache, Rheinufer, FL
2006–2007 Künstlerischer Vorkurs, Kunstschule Nendeln, FL


Nicol Baumgärtl
Inside Out
, 2015
Objekt-Metallbox
Diaprojektor

Inside Out ist aus der Vorstellung entstanden, dass jeder Mensch aus Geschichten besteht und beschäftigt sich mit der Frage: „Was macht mich aus? Warum bin ich ich?“
Eine Box wird zum Ort der Sammlung von Erinnerungen und Wünschen, Geschichten von Erlebnissen und Nichterlebnissen der Künstlerin. Einige dieser Geschichten, womöglich die wesentlichsten, scheinen in der Box für immer vergraben zu sein. Um diese zu beleuchten und zurück ins Leben holen, können sich die BesucherInnen Schritt für Schritt auf die Suche nach den Bildern, Erinnerungen und Wünschen
machen.

Inside Out. Das Innere nach Außen kehren.

Inside – Out
eine Geschichtssammlung
eine Box voll Geschichten
teils erleuchtet – sichtbar – zugänglich
teils verdunkelt – vergraben – vergessen
sie mit sich tragen – sie ertragen
sie öffnen – sie beleuchten
sie erkennen – sie zurück ins Leben holen
diskutieren mit sich selbst
eine Aufgabe
Geschichten von mir selbst
es war einmal und wirkt im jetzt
wer bin ich?
Geschichten
gesammelt
in einer Box

verschlossen – verdunkelt – im Schatten
Schaut man rein oder schauen sie raus?
die Aufgabe
sie für mich zu beleuchten

Licht um zu erkennen
um zu verstehen
Inside – Out?
herausschauen – durchdringen – ausbrechen
erkennen – verstehen
ein Foto für damals
Ich als jetzt
die Zeit dazwischen
ein Raum für Geschichten
gesammelt
in einer Box
zum Beleuchten bereit
zufällig beim vorbeigehen
und doch Schritt für Schritt
Inside – Out!

Nicol Baumgärtl, geb. 1987 in Ingolstadt, DE
2007 Abitur mit Kunst als Hauptfach
seit 2008 Maskenbildnerin an der Oper in Chemnitz, DE und am Landestheater Linz
seit 2013 freiberufliche Maskenbildnerin
seit 2013 Lehramt Textiles Gestalten, Technologie & Design an der Kunstuniversität LinzAusstellungen/Preise: 
deutscher Jugend-Kunst-Preis der Deutschen Bank Stiftung, Museum Küppersmühle, Duisburg/Deutschland
MaskenBilder IHK – im Haus der Wirtschaft Karlsruhe, DE

 

Claudia Cruceru
Light
, 2015
Farbfolien

Farbige, transparente Farbfilter an den Bullaugen der ehemaligen Autowerkstätte, filtern das Licht in beide Richtungen und sind im Innenraum und im Außenraum unterschiedlich wahrnehmbar.

The work deals with the decomposition of light and also creating colourful shadows. The light has the meaning of life, and all that is positive, the good tolerance and agape love. Moreover shadows mean negative. But in my work colourful shadows symbolize the intention to hide the bad and the lack of light.
Also they intended to show the little things worthless as if they did. As if they were of great value to humanity.

Pure colours represent good values, while dark colours represent the lack of them.
The work consists of a series of compositions made with different colour filters. For a more intense colour have been glued several layers of filter. The different pieces of filter are stuck together with heat, and are also glued to the glass with double-sided zeal. A template has been used with measures of the window, to the composition. The colours of the filters are 9 in total. the work is carried out on a glass surface of 5 square meters.

Claudia Maria Cruceru, geb. 1992 in Friedrichshafen, DE
Universität für bildende Kunst „Miguel Hernández“, Sant Joan, Spanien
seit 2012 Malerei und Grafik, Kunstuniversität Linz bei Prof. Ursula Hübner
seit 2013 Mediengestaltung, Kunstuniversität Linz bei Prof. Sonvilla-Weiss

 

Paul Ess
Licht aus der Leitung
, 2015
Waschbecken, Licht, Wasserdampf

Für den Künstler steht Licht als Metapher für Leben. Licht ist, genauso wie Wasser, durch nichts ersetzbar und für uns Menschen lebensnotwendig. Manche Menschen behaupten sogar, sich ausschließlich von Licht ernähren zu können. Die Installation soll genau darauf aufmerksam machen und zeigt ein ausgetrocknetes Waschbecken, das Licht an Stelle von Wasser spendet. Der Künstler arbeitet mit der vorgefundenen Szenerie und bindet die Toilette und das Waschbecken in seine Installation ein.

Paul Ess, geb. 1987, Melk, NÖ
seit Oktober 2014 Lehramtsstudium für Bildnerische Erziehung und Werkerziehung an der Kunstuniversität Linz
2005–2007 Architekturstudium an der TU Wien
2005 Matura im ORG Melk mit künstlerischem Schwerpunkt

 

Klaus Gölz
Amazing Brace
, 2013
Lack auf Holz, Draht, Nägel, Neonröhre, Glühbirnen

„Your lounge will benefit of this”. Warme ästhetische Bezüge zur Pop-Art und nostalgische Avancen zu Ree Morton verleihen in Verbindung mit dem Licht-Design der klassischen Diners der „Route 66“ ihrem Ambiente eine Ausstrahlung der kulturellen Sicherheit. Gleichzeitig kann man sich einer ausreichenden
Grundbeleuchtung in den Räumlichkeit erfreuen. Das Besondere an diesem Kunstwerk ist, dass sich niemand jemals darüber wundern oder beschweren wird. Abstürze sind möglich.
„It is only shallow people who do not judge by appearances. The true mystery of the world is the visible, not the invisible…” (Oscar Wilde, The Picture of Dorian Gray)

Klaus Gölz, geb. 1973 Bensheim, BRD
1994–1998 Studium der Kath. Theologie an der Universität Mainz
1998–1999 Studium der Kunstpädagogik und Lehramt Religion in Frankfurt a. M.
1999–2004 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien, conceptual art /post-conceptual art practices bei Reneé Green und Marina Grzinic
2002–2006 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien, Bildhauerei bei Bruno Gironcoli
postgraduate studies bei Manfred Pernice
Mitglied der KünstlerInnenvereinigung MAERZ
Studium an der Kunstuniversität Linz, Werkerziehung und Bildnerische Erziehung
Zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland, u.a. Russian Academy of Art (RUS), Salzburger Kunstverein (A), off-space gallery Chicago (USA), Muzej Macura, Belgrad (SRB), Kunstraum NÖ, Wien (A)

 

Christine Gunzer
Gardine 1
, 2015
2-teilige Rauminstallation
Außenraum: Installation Vorhänge und Gobo-Projektion
Innenraum Installation: Vorhänge und Video

Heute werden Gardinen nicht einfach nur für praktische, sondern auch zu dekorativen Zwecken verwendet, so dass sie für Wohnlichkeit und Behaglichkeit sorgen. Sie trennen den Innenraum vom Außenraum, das Private vom Öffentlichen, und dienen als Sichtschutz. Durch die halbtransparenten Musterungen der Gardinen wird das Licht, das durch sie fällt, zu Schattenbildern geformt. In der Arbeit Gardine 1, werden durch die Überlagerungen der verschiedenen Gardinenstoffe neue Muster geschaffen. Der Innen- und Außenraum verschwimmt und kann nicht mehr deutlich abgegrenzt werden.
Ein befremdliches Raumgefühl entsteht.

Christine Gunzer, geb.1990, St. Veit an der Glan, Kärnten
2010–2014 Bachelorestudium Textil.Kunst.Design, Kunstuniversität Linz
seit 2014 Masterstudium Textil.Kunst.Design, Kunstuniversität Linz
seit 2015 Lehramtsstudium Bildnerische Erziehung/Textiles Gestalten
Ausstellungen: 
2013 Ausstellungsbeteiligung IFK WIEN „Different approach same perception“, Ausstellungsbeteiligung Galerie Traun „Signs of consequences“
2014 Einzelausstellung KUG GRAZ

 

Gardine1
© Christine Gunzer

Markus Kager
Mondlicht,
 2015
Klangskulptur

Akku-Lautsprecher mit integrierter SD-Karte
monofonische Wiedergabe Komposition am Klavier

Seit Kindheitstagen suche ich nach wahrhafter Existenz, nach meinem wahrhaften Selbst. Ein langer Weg, auf dem nicht viel von Kultur übrig blieb und der weiter gegangen werden will. Das gefundene Glück ist in Worten nicht fassbar, die Ernüchterung über die Kultur ebenfalls. So sehe ich meinen Beitrag als natürliches Klanggebilde, gepflanzt an einem Ort kulturellen Lärms.

Ganz dem „Diktat“ der Kunst entsprechend, soll mir der kleine Parasit in der Wand alles niederreißen, was dem Leben nicht dienlich ist. Soll berühren, aufwecken und ermutigen Teil dessen zu werden, was Beuys mit „Sozialer Plastik“ gemeint hat.

Wesenhaft-klanglicher Ausdruck patzigen Mondlichts in der architektonischen Konservendose: Mein Bekenntnis, zu dem ich mich verbunden fühle, mein freundlicher Gruß in die Welt.

Markus Kager, geb. 1987, lebt und arbeitet in Graz und Linz
seit 2013 Studium der Kunstpädagogik, Kunstuniversität Linz

 

Yeseul Kwon
Unheimliches Aquarium
, 2015
Interaktive Installation
Projektionsfläche, Taschenlampe

Als ich ein Kind war, fürchtete ich mich vor der Tiefe des Meeres.
Auch heute noch traue ich mich nicht in tiefes Wasser. Die Vorstellung bei Nacht im Meer zu schwimmen, macht mir Angst. Das Wasser ist wie ein unkontrollierbarer Raum.

Die Unergründlichkeit des Meeres oder dunklen Wassers wirken unheimlich auf viele Menschen – Orte, die unerreichbar und abstrakt sind. Was sich unter der schwarzen Wasseroberfläche befindet, bleibt uns verborgen – kalt, geheimnisvoll, völlig dunkel mit unglaublich hohen Druckverhältnissen. Trotzdem gibt es dort die faszinierendsten
Lebensformen, die kaum ein Mensch bisher gesehen hat.

Ein modellhaftes Aquarium projiziert die Tiefsee-Stimmung in unseren Alltag.

Yeseul Kwon, geb. 1992 in Seoul, Süd-Korea, seit 2014 Studium der Textil.Kunst.Design, Kunstuniversität Linz

 

Yeseul Kwon
© Yeseul Kwon

Tanja Leitgeb
Licht-Lollos
, 2015
Perforiertes Papier
70 x 100 cm, mobile Lichtquelle

Strom an, Strom aus. Licht an, Licht aus. Das sind die zwei technischen Zustände aller elektronischen Kommunikation. Und der Lehrer verbildlicht an der Schultafel die digitalen Sprachen mit Einsen und Nullen: Mit den „Ans“ und „Aus’“ der gesendeten Botschaft. Analoge Herzen malende Schüler senken abschätzig den Blick vor den Kolonnen aus Null-Eins-Null-Eins, die sie gelangweilt als Lollos verspotten.

Zarte Hände führen Fineliner unter Tischen. Grobe Hände notieren Elektronik am Tafelbild. Feine Punktzeichnungen entstehen mit analoger Hingabe. Lollos und noch mehr Lollos aus Eins und Null entstehen mit digitalem Fachwissen vorn am Pult. Während unter dem Tisch eine verträumte Zeichnung entsteht, wird am Tafelbild eine rationale Zeichenumsetzung sichtbar.

Mit einer Reißzwecke durchsticht die zarte Hand unter der Bank vorsichtig die gezeichneten Punkte. Mit der Leuchtdiode in einer Taster-Schaltung veranschaulicht die grobe Hand vorne erklärend die Abfolge der Lollos. Nach einer kurzen Weile ertönt der Pausengong.

Daheim durchleuchten die zarten Hände mit einer Taschenlampe das Punktbild. Und plötzlich sind Lollos auf der Zimmerwand. Zeile um Zeile, Licht an, Licht aus. Überall Lollos. Kleines Ärgernis. Aber immerhin: diese sind aus Licht. An und Aus, das sind die technischen Zustände aller Kommunikation. Sogar der schönen.

Tanja Leitgeb, geb. 1992 in Feldbach, studiert Textil.Kunst.Design an der Kunstuniversität Linz. Leitgebs Arbeiten waren Bestandteil einiger Ausstellungen, darunter am IFK Wien, in den Galerien Sturm und Drang (Linz) und Neunzendorf (Ried im Innkreis).

 

Julia Moser
Das Erwachen des Somnambulen
, 2015
Überlebensdecke, Collage

„Das Cabinet des Dr. Caligari“, ein expressionistischer deutscher Stummfilm von Robert Wiene aus dem Jahr 1920, bildet den Ausgangspunkt dieser künstlerischen Arbeit. Im Film wird ein Mondsüchtiger zur Ausführung nächtlicher Morde getrieben. Das Erwachen des Mondes eröffnet dabei das Spiel um Leben und Tod und verzaubert zeitgleich die Kulissen mit einem durch Schönheit anmutenden Licht.
Das gezeigte Objekt greift diese Stimmung auf und transferiert sie in den Ausstellungskontext. Bestandteile einer zerschnittenen und wieder neu zusammengefügten Überlebensdecke bilden die Basis der Arbeit. Das glänzende Material reflektiert den Schein einer externen Lichtquelle nach dem Sonne-Mond-Prinzip und erzeugt eine mystische Raumstimmung, welche verzaubert und beunruhigt.

Julia Moser, geb. 1992 in Hallein
seit 2012 Bachelorstudium Textil.Kunst.Design an der Kunstuniversität Linz
2011–2012  Bachelorstudium Kunstgeschichte an der Universität Wien
2015 1. Platz beim Textildesignwettbewerb i-dott in Manchester, UK
Ausstellungen/Preise:
2015 17. internationalen Minitextile Biennale in Bratislava, SK und Prag, CZ, Stoffmesse Première Vision, Sektor INDIGO in Paris, FR, Soloausstellung im Sub.Violet in Linz/AT
2013 „Johann Baptist Reiter“ im NORDICO Stadtmuseum, Linz/AT;
Soloausstellung in der KG Freiräume in Hallein/AT,
Gewinn des Wettbewerbs „Schwarz/Weiß Körper.Raum.Objekt“ in Kooperation mit der Firma Lenzing AG
2012 Entwurf und Ausführung eines Objektes für den Museumsshop LENTOS Kunstmuseum zur Ausstellung „Der nackte Mann“
2008 Gemeinschaftsausstellung, Al-Tarhal Gallery in Maskat/OM

 

Julia-Moser-'Das-Erwachen-des-Somnambulen'3
© Julia Moser

 

Miriam Neitsch
licht in die schatten oder light conduction to the place where it´s dark
, 2015
Installation
Papprohr, Spiegel, Diaprojektor

Licht wird in die Schatten geleitet. Das Licht entspringt an einem anderen Ort.
Dort, wo die Schatten sind, wird das Licht die Dunkelheit küssen.
Das Rohr ist die Verbindung zwischen Hell und Dunkel, Tag und Nacht, offen und verdeckt. Licht ist eine Ressource. In unseren Häusern ist eine Vielzahl von Leitungen und Rohren verlegt, die uns unsere wichtigsten Ressourcen dorthin leiten, wo wir sie brauchen.

Durch Spiegel ist es möglich das Licht von einem Ort zum anderen zu leiten. Das Rohr kontrolliert den Lichtkegel. Es ermöglicht die gezielte Lenkung an einen Ort, den der Lichtkegel ansonsten nie erreicht hätte.

Miriam Neitsch, geb. 1991, Radstadt, Salzburg
seit Oktober 2014 an der Kunstuniversität Linz, Studium Bildnerische Erziehung und Technische Werkerziehung
Ausstellungen:
2011 „art-music-youth – Vernissage von Jugendkunst“ in Bad Mitterndorf
2009 „artfest 2009 – fantastisch realistisch“ mit Günter Brus in Liezen

 

Christina Peichler
Ansichtssache
, 2015
Plattenspieler, 2 Schallplattenobjekte, gerichtetes Licht

Die Installation Ansichtssache widmet sich dem absurden Unmöglichen: einem Paradoxon. Das Wort „Wendepunkt“ ist scherenschnittartig aus einer Schallplatte geschnitten. Die auf einem alten Plattenspieler rotierende Platte wirft das Wort als Schattenbild an die Wand: Anfang – Ende – Umkehr.

Eine externe Lichtquelle, die an das kleine Regal geklemmt ist, auf dem der Plattenspieler steht, ist begrenzt mobil und von den BetrachterInnen justierbar. Durch die Drehbewegung wird der Schriftzug wieder und wieder auseinander gezogen und zusammengesetzt.

Christina Peichler, geb. 1989 in Graz
seit 2014 Lehramt Studium (BE/MG/WE), Kunstuniversität Linz
2011–2013 Kolleg für Objektdesign HTL Glasfachschule Kramasch,
bis 2008 HTL Ortwein
Ausstellungen: 
2008 „Projekt 08“ Landesmuseum Joanneum Graz
2013 Design & Erfindermesse Innsbruck, Diplomprojekt „Paper-Wall“
2015 REMIX Mediengestaltung, Tabakfabrik Linz

 

Vanessa Pichorner
Dem Dunkel ausgesetzt
, 2015
Bett, Bettdecke, Video

Es ist dunkel, alles ist Schwarz, vorerst ist nichts zu erkennen. Es erstreckt sich ein Schatten, erzeugt durch eine Lichtquelle. Die Proportionen sind verzerrt. Im Schatten sind minimale Bewegungen erkennbar, die wie Linienbänder wirken. Diese – teils schwingend, hell bis dunkel – ergeben eine abstrakte Komposition, einen unregelmäßigen Wandel von Licht und Schatten. Einzelne Lichtpunkte flackern kurz vor den Augen auf. Es ist der Beginn einer Auseinandersetzung mit dem Raum. Doch die gewohnte Wahrnehmung versagt, kein Gegenstand lässt sich genauer einordnen. Die Realität wird zu einem nicht identifizierbaren Abbild, undefinierbar doch von Dichte und Mächtigkeit geprägt. Die Orientierung geht verloren, die Ängstlichkeit steigt. Eine hilflose Suche nach Klarheit, Übersichtlichkeit.
Doch sie bleibt vergeblich, denn am Ende wird die Illusion, der Traum, die Selbsttäuschung immer deutlicher und überzeugender. Der architektonische sowie der virtuelle Raum lassen sich nicht auflösen. Schutzsuchend bleibt nur der Rückzug ins Bett, unter die Bettdecke.

Vanessa Pichorner, geb. 1994 in Wien
seit 2014 Bachelorstudium Textil.Kunst.Design, Kunstuniversität Linz
2009–2014 CHS Villach, Centrum Humanberuflicher Schulen, Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe, Schwerpunkt Künstlerische Gestaltung

 

Vera Rupp,
Drahtlein dreh dich.
, 2015
Drahtobjekte, mobiles gerichtetes Licht

Das hängende Objekt Drahtlein dreh dich, inspiriert von Bruno Munari, ist ein Experiment mit feinstem Drahtgewebe. Es ist nahezu weich und unbedenklich. Minimale Berührungen können seine Form ändern. Die zarte Struktur und sein Schatten machen einen Moiré-Effekt sichtbar, lassen die Betrachter in eine surreale Welt eintauchen. Durch äußere Einflüsse in Bewegung gesetzt, wirkt es lebendig und
abwechslungsreich. Please touch it! Move it! Scheue dich nicht einzugreifen, wäre doch zu schade, wenn sich die Vielfalt des Drahtgeformten nicht in seiner vollsten Pracht zeigen dürfte. Die Maschendrahtgebilde benötigt gerichtete Lichtquellen, sie fungieren als Sucher in der Ausstellung. Die Schattenwirkung lebt vom Spiel mit Bewegung, Distanz und Nähe.

Vera Rupp, geb. 1993, Graz
seit Oktober 2012 Kunstuniversität Linz, Bildnerische Erziehung und Textiles Gestalten
2011–2012 Kostümbild (u.a. auch Bühnenbild, Statistin) am Burgtheater Wien
2007–2011 BORG Deutschlandsberg, Bildnerisch/Musischer Zweig
Ausstellungsbeteiligungen: 
2015 „Erweiterte Körper“, Miura Makoto; „Malt Muster“, Gilbert Bretterbauer und Constanze Schweiger

 

Adina – Daniela Socoliuc
(Fake) Stromkabel: Ort
, 2015
Installation
Kabel, Rasterblech, Externes Licht

Um elektrisches Licht in die Dunkelheit zu leiten, braucht man eine Stromquelle, Stromkabel, eine Lampe. In diesem Fall wird ein Stromkabel in einer ungewohnten, wilden, freien Darstellung benützt. Das Kabel ist nicht mit einer Stromquelle verbunden, wird durch ein externes Licht angestrahlt und so selbst zur künstlerischen Inszenierung. Das Kabel erscheint lebendig und organisch und lässt viel Raum für Interpretation.

Adina – Daniela Socoliuc, geb. 1984, in Suceava, Rumänien
Gesamtschule in Suceava mit Schwerpunkt Musik und bildende Kunst
Hochschule Kunst Liceum in Rom, Abschluss 2005
2006–2007 Fachrichtung Malerei an der Accademia di belle arti in Rom
Erfinderpreis „Edison“ 2015 in Bronze
seit 2014 Studium Bildnerische Erziehung und Werkerziehung an der Kunstuniversität Linz

 

Julia Steiner
Spiegelreflexe
, 2015
Mobile mit Autospiegeln, Motor

Spiegelreflexe stellt eine Reise in die Ungewissheit des eigenen Ich’s und der Wertigkeit des Begriffes ‚Form‘ bzw. ‚Funktion‘ dar.

In der Installation werden Autospiegel als Mobileelemente durch einen Motor im Kreis gedreht und von einer Lichtquelle beleuchtet. Es ergibt sich ein unberechenbares Bild aus Lichtreflexionen und Schattenformen. Die BetrachterInnen werden durch ihr eigenes Spiegelbild aktiv in den Prozess eingebunden und beeinflussen das  augenblickliche Ergebnis. Der Spiegel steht für ein Zusammentreffen aus Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Er ist zentral für die Selbstwahrnehmung und bildet ein Paralleluniversum. Das Setting in einer alten Tankstelle kann als Metamorphose der „Gegenständlichkeit“ verstanden werden.
Die BetrachterInnen sollen aktiv zum Reflektieren der Innen- und Außenwelt angeregt werden und so ein individuelles Erlebnis erfahren.

Julia Steiner, geb. 1993 in Linz
seit 2014 Lehramtsstudium an der Kunstuniversität Linz, Mediengestaltung und Technik & Design / Werkerziehung
seit 2013 Studium der Theater-, Film-, und Medienwissenschaft an der Universität Wien 
Ausstellungsbeteiligung/Gruppenausstellung:
2015 Ausstellung Remix, Portiersloge der Tabakfabrik Linz Projekt: Metamorphose

 

Pia Sternbauer
Untitled
, 2015
Leuchtobjekt
Leuchtschrift, LED-Strahler, Folienschrift

„Der Mensch der Gegenwart ist schattenscheu – so auch seine Kunst?“

Die Lichtinstallation an der Fassade eines Parkhauses agiert mit Sprache als Rohmaterial. Ein Satz wird als Grundmuster eingeführt. Er erscheint als Folienbild auf Lichtelementen. Durch deren Zu- und Wegschaltung wird der Satz mehrfach variiert. Annagramm oder Chiffre? Was steckt in einer Anzahl von Zeichen und Wörtern? Der Ausgangssatz wird durch seine Abwesenheit zunehmend zentraler.

Die Arbeit soll in der dunkelsten Jahreszeit, in der wir von Schatten umzingelt sind, den Blick schärfen und das Verhältnis verbessern – um einen Schritt aufeinander zuzugehen.

Pia Sternbauer, geb. 1993 in Wels
Studium Lehramt Mediengestaltung und Bildnerische Erziehung, Kunstuniversität Linz
Ausstellungsbeteiligung/Gruppenausstellung: 
2015 Ausstellung Remix, Portiersloge der Tabakfabrik Linz

Ilona Stuetz
Unter der Haut
, 2015
5-teilige Serie von Illustrationen

Zeichnungen mit Fine Liner, Ausführung in verschiedenen Medien (als Linolschnitt Drucke, Digitaldrucke, Zeichnung direkt an der Wand) 5 x A3 (297 x 420 mm)

Der Titel der Serie verweist auf den Film „Under the Skin“ aus dem Jahr 2013. Es ist eine Annäherung an den Moment, kurz bevor eine Situation und deren mögliches Gefahrenpotential evaluiert wird. Der emotionale freie Fall. Der kalte Schauer. Der steigende Puls.

Die Reduktion auf Schwarz und Weiß und das Verwenden der Negativform greift Gestaltungsmittel des Film Noir und dessen starke Kontrastsetzung. Melancholie, Entfremdung, Ambiguität, Unsicherheit, Ernüchterung, Desillusionierung, Verzweiflung, Paranoia – oder vielleicht doch nicht.

Ilona Stuetz, geb.1989, Oberösterreich
ab 2012 Studium BA Textil.Kunst.Design, Lehramt Textiles Gestalten, Bildnerische Erziehung und Mediengestaltung, Kunstuniversität Linz
Ausstellungs- und Festivalbeteiligungen: 
2013 johann baptist reiter, Nordico Stadtmuseum Linz; same perception, different approach, IFK Wien
2014 Raumschiff, Linz
2015 premiere vision, Textilmesse Paris; Crossing Europe; kunstfrischmarkt, Wien; remix Jahresausstellung Mediengestaltung, Tabakfabrik Linz

 

Vildan Turalic
mármaros x
, 2015
Projektion von Ausschnitten digitalisierter Röntgenbilder

Ausschnitte digitalisierter Röntgenbilder werden von Innen nach Außen auf die Glasfront des ehemaligen Eingangsbereiches projiziert. Die Ausschnitte der Bilder sind so gewählt, dass sie nicht unmittelbar auf das Ausgangsmaterial schließen lassen. Eher evozieren sie Gedanken an die Patina so mancher Oberflächen, Rauch oder die Ästhetik eines Marmorblocks. Das durch X-Strahlen hervorgebrachte Bildmaterial wiederholt als Projektion den Durchleuchtungsprozess mittels Röntgengerät, es zeigt den Kontrast zwischen der „organischen Struktur“ des menschlichen Aufbaus und
der vom Menschen gemachten Konstruktion.

Vildan Turalic, geb. in Bosnien und Herzegowina, lebt und arbeitet in Linz
1992 Emigration nach Österreich
Studium am Institut für Kunst & Bildung und am Institut für Bildende Kunst, Kunstuniversität Linz

 

Urban Lang,
Ohne Titel
, 2015
Malerei, UV-Licht, interaktiv

 

Nino Wallisch,
Koffer-Raum
, 2015
Koffer, Scheibenwischer, Motor, Rücklichter, div. elektronische Bauteile

Kraftfahrzeuge bringen uns von A nach B, von B nach C und manchmal noch viel weiter. Sie schaffen uns einen Raum, uns unabhängiger zu bewegen. Nachts setzen wir uns in unsere „mobilen Häuser“, legen unendlich weite Strecken hinter uns, wobei wir dem künstlichen Licht ausgesetzt sind.. Bei Schlechtwetter sind unsere Scheibenwischer eingeschaltet, um unseren ständigen Bewegungsfluss nicht
unterbrechen zu müssen, aber sie unterbrechen unsere Sicht in einem sich wiederholenden Rhythmus und andauerndem Takt, den roten Lichtern folgend.

Nino Wallisch, geb. 1995 in Kärnten
2006–2011 Schülerin des BRG Viktring (mit künstlerischem Schwerpunkt)
2001–2014 Schülerin des BORG Klagenfurt (ebenfalls mit künstlerischem Schwerpunkt)
seit 2015 an der Kunstuniversität Linz, studiert Bildnerische Erziehung und Werkerziehung/ Technik und Design
Ausstellungsbeteiligung/Gruppenausstellung: 
2012 eigene Ausstellung in einem Tenniscafé, Klagenfurt
2013 Beteiligung an der Ausstellung „Jugend-malt“; mehrere Vernissagen Beteiligungen im Rahmen der Sommerakademie Griechenland

 

Julia Weinknecht,
Schattensprung
, 2015
Videoinstallation –
Konzept (Collage)

Entscheidungen beeinflussen nicht nur den Verlauf des Lebens, sondern sind Ausdruck unseres Daseins. In der Arbeit Der Schattensprung versuche ich mich dem Ausdruck „Über den eigenen Schatten springen“ mit Hilfe von Licht und Schatten visuell anzunähern. Licht und Schatten, Ying & Yang, Kopf und Bauch, stehen sich zwar gegenüber aber gehören letztendlich zusammen. Doch immer wieder befinden
wir uns gerade an solchen Schnittstellen, bewegungslos, zaudernd, und hoffen auf einen Hinweis von außen, auf den wir uns notfalls ausreden können.

Die/der RezipientIn hat die Möglichkeit sich selbst seinem Schatten zu stellen. Wird sie/er springen?

Julia Weinknecht, geb. 1988, Wien
Studium Plastische Konzeption/MA an der Kunstuniversität Linz

 

Nora Wimmer
DarkBox
, 2015
Kartonobjekt, diverse Materialien, Element der Vermittlung

Sich mit den eigenen Ängsten auseinander zu setzen, ihnen gegenüber zu treten und ins Auge zu blicken führt oft zu der Erkenntnis, dass das Fürchterliche nicht real ist, sondern im Kopf entsteht. Die Angst krabbelt wie eine Spinne in uns, webt sich ein Netz in unsere Hirne und verhängt den Verstand. Die Auflösung dieses Gewebes kann angenehm schauderhaft, spannend und lustvoll sein, in jedem Fall stellt sie immer wieder eine Notwendigkeit dar, um einen klaren Blick auf die Welt und das Leben zu
behalten.

Nora Wimmer, BA, geb. 1985 in Innsbruck
studierte Textil.Kunst.Design in Linz und Bukarest
seit 2015 Lehramtsstudium Bildnerische Erziehung und Textiles Gestalten an der Kunstuniversität Linz. Neben eigenen Modekollektionen und der Mitarbeit beim kunstpolitischen Verein Radikales Nähkränzchen beschäftigt sie sich in ihrer künstlerischen Arbeit hauptsächlich mit den Themen Weiblichkeit, Geschlecht, Sexualität, Körper und Feminismus. Darüber hinaus war sie für Theater- und Opernproduktionen tätig und publizierte 2014 den Roman Geldspiel ohne Ende.
Ausstellungsbeteiligungen in Linz, Innsbruck und Bukarest

 

Sabine Watschka & Michael Oskar Wlaschitz
AUTO-MOBILE
, 2015
Rauminstallation
pedalbetriebenes Mobile aus Fahrrad- und Auto-Komponenten, Schattenspiel
2 m x 3 m x 5 m

Bei den meisten technischen Geräten, die wir heute verwenden verdeckt das Design jene Technologie, welche die Funktion ermöglicht. Häufig ist aber auch der Verwendungszweck des Geräts nicht mehr auf den ersten Blick erkennbar.Anders bei der Maschine AUTO-MOBILE, deren Technik und Funktionsweise gleich die Gestaltung ist. Es handelt sich um eine Maschine zur Erzeugung von Schattenbildern, die in ihrem Aufbau an ein Mobile erinnert. Sie kommt ganz ohne künstliche Energieträger aus, denn sie wird rein durch menschliche Kraft betrieben und gesteuert. Zugleich wird ihre äußere audiovisuelle Gestalt durch die Person, die sie bedient animiert. Die BetrachterInnen werden zu AkteurInnen, wenn sie auf dem Fahrrad sitzen, über das sie die gesamte Gerätschaft in Bewegung versetzen. So werden sie zu einem Teil des Kunstwerks. Darüber hinaus können sie dieses auch noch mit- bzw. umgestalten. Die
einzelnen beweglichen Elemente können auf inhaltlicher Ebene erweitert oder auch verändert werden.

Das Herzstück der Maschine ist ein fix installiertes Fahrrad, das als Antrieb dient. Über mehrere Fahrradketten werden Fahrradräder, eine Kurbelwelle eines Automotors, ein Motorgetriebe, eine Waschmaschine, und andere bewegliche Elemente angetrieben. An diese Komponenten werden unterschiedlichste Objekte angebracht, die mit ihnen in Bewegung geraten. Beleuchtet werden sie über Dynamolichter, die ebenfalls durch das Fahrrad betrieben werden. Die gesamte Maschine wird von der Seite mit zwei Scheinwerfern beleuchtet und wirft somit Schatten auf eine weiße Leinwand.

Sabine Watschka, geb. 1990, Ybbs an der Donau
seit 2013 Studium der Technischen Werk Erkerziehung an der Kunstuniversität Linz
Ausstellungsbeteiligungen: 
2015 Preisträgerausstellung e.o.plauen Nachwuchspreis für Handzeichnung
Michael Oskar Wlaschitz, geb. 1980, Wien
seit 2013 Studium der Technischen Werk Erziehung an der Kunstuniversität Linz,
davor Theater-, Film und Medienwissenschaften, Kunstgeschichte, Publizistik, Philosophie, Geschichte
Projektbeteiligungen: 
1999–2002 TIV, Wien; 2002–2005 MS Stubnitz, Rostock; 2007–2013 Bikekitchen, Wien, 2012–2015 OpenAir, Ottensheim
Ausstellungsbeteiligungen: 
Best Off 2014 Titel der Arbeit: Memorial Perspectives
2015 Goldafter Antikuratorium #1, Floating Village, Fotoausstellung „Empress”, Remix Goldafter Antikuratorium #4

 

Erich Willner
Die Lichtschranke
, 2015
Rauminstallation mit Licht und Spiegeln

Lichtschranken erfüllen viele Aufgaben. Wir begegnen ihnen täglich. Unter anderem öffnen sie Türen, im Einkaufscenter oder Lift, wo man sie manchmal unterbricht, um einen verspäteten Fahrgast noch einsteigen zu lassen. Sie dienen manchmal auch als Schutz und Abwehr. Wir kennen das aus klassischen Spionagefilmen, wo dutzende quergekreuzte Laser ganze Räume schützen, die Dokumente, Mikrofilme etc. enthalten und der smarte Agent diese Sicherheitsvorkehrung zu umgehen versucht.

Das Sujet und die Bezeichnung „Lichtschranke“ erzeugt Spannung und steht für Öffnung, aber auch für Abwehr. Licht assoziiert man mit positiven Themen, beispielsweise mit leben, leuchten, erleuchten usw.
Die Schranke wiederum verbindet man mit: Stopp, beschränken, verschränken.
Diese Ambivalenz weckte das Interesse, dieses Werk zu entwickeln. Jedoch wird bei dieser Installation weder ein Alarm ausgelöst, noch öffnet sich eine Tür automatisch.

Erich Willner, geb.1980
seit 1992 Graffiti-Kunst
2005–2011 Studium der Kunstgeschichte in Salzburg
2014 Lehramtsstudium für Bildnerische Erziehung und Technik/Design an der Kunstuniversität Linz

Gastvortrag von Noële Ody

„die (kurz-)biografie

[25.12.1982
2012 Diplom an der Akademie der bildenden Künste, Wien // 2013 Residency in Prag // 2014/15 Atelierstipendium in Tokio //
lebt in Wien]
ist die, die ich neulich für den KSVF geschrieben hab, die ändert sich eh kaum…jedenfalls weiß ich wirklich GAR nicht was ich für paar sätze zu ihrer arbeit schreiben könnte. ich glaube, ich wusste es noch nie so schlecht.
Alternativ hätte der Vortrag auch heißen können: Ein Tag ohne Eis ist ein Scheiß.“ (Noële Ody)

carpetcollection

Abb.: Faltblatt / Publikation zum Projekt (Vorderseite)

Im Studienjahr 2014/15 entwickelten Studierende der Abteilung textil.kunst.design (BA, MA + TG) jeweils eine individuelle Musterkollektion für Teppiche. Basierend auf Recherche, bestehenden Arbeiten von Gilbert Bretterbauer und der Besichtigung von Kollektionen im Showroom Tai Ping Carpets-Hamburg, erstellten die an dem Projekt Teilnehmenden individuelle Designs, die in Kooperation mit der Firma Tai Ping Carpets in Teppichsamples umgesetzt werden.

Von der Idee zur Konzeption, von Entwürfen bis zu computergenerierten Designs erlernen Studierende den gesamten Ablauf eines künstlerischen Auftrags. Alle Schritte, vom ersten gestalterischen Prozess bis zur Auftragserteilung und dem Vertragsabschluss, künstlerischen Auseinandersetzungen, technischen Vorgaben und wirtschaftlichen Aspekten, werden gemeinsam durchgearbeitet und führen schließlich zur Realisierung eines Details (60x60cm) in der Tufting -Technik.

KünstlerInnen:

Daniela Aleman, Doris Bujatti,, Ingrid Hackl, Julia Moser, Florian Nörl, Jacqueline Satzinger

Projektleitung: Gilbert Bretterbauer

Publikation/Faltblatt: Christiane Reiter-Zaman, gedruckt mit Unterstützung der Kunstuniversität Linz

Ausstellung gemeinsam mit zwei weiteren Jahresprojekten von 30.Nov. bis 3.Dez.2015, Galerie Ost und West, Hauptplatz 8, Kunstuniversität Linz

Daniela Aleman Titel: Color Dew
Entwurf: Daniela Aleman
 Titel: Color Dew

Daniela Aleman Titel: Color Dew sample 60 x 60 cm 92 % wool 8 % delicate silk handtufting

sample 60 x 60 cm
92 % wool 8 % delicate silk
handtufting

Doris Bujatti Titel: Die Skizze
Entwurf: Doris Bujatti
Titel: Die Skizze

sample 60 x 60 cm 10 % wool 90 % delicate silk handtufting
sample 60 x 60 cm
10 % wool 90 % delicate silk
handtufting

Ingrid Hackl Titel: Somarré
Entwurf: Ingrid Hackl
Titel: Somarré

sample 60 x 60 cm 100 % wool handtufting
sample 60 x 60 cm
100 % wool
handtufting

Julia Moser Titel: Diagrammcut
Entwurf: Julia Moser
Titel: Diagrammcut

sample 60 x 60 cm 87 % wool 13 % delicate silk handtufting
sample 60 x 60 cm
87 % wool 13 % delicate silk
handtufting

Florian Nörl Titel: Elekras
Entwurf: Florian Nörl
Titel: Elekras

sample 60 x 60 cm 100 % wool handtufting
sample 60 x 60 cm
100 % wool
handtufting

Jacqueline Satzinger o.T.
Entwurf: Jacqueline Satzinger
o.T.

sample 60 x 60 cm 100 % wool handtufting
sample 60 x 60 cm
100 % wool
handtufting

 

Gastgespräch Corinna Antelmann + Gilbert Bretterbauer

Gastgespräch

Corinna Antelmann & GB

Mittwoch_091215_13:30 – 14:30

Studierende sind eingeladen Fragen zum Thema NICHTS vorzubereiten, die von der Schriftstellerin Corinna Antelmann und dem Künstler Gilbert Bretterbauer aufgegriffen und im Sinne einer Suche nach dem Ursprung von kreativen Tätigkeiten weiter zu verhandeln. Dabei wird versucht, sich nicht wie sonst üblich in Erklärungsmodellen künstlerischen Schaffens zu verlieren, sondern eine offene Kommunikation darüber zu führen, wie das NEUE in die Welt kommt. Ein Spiel zwischen Fragen, die nicht auf Antworten abzielen, ein Austausch von Gedanken zur Bewusstwerdung individueller Perspektiven. Corinna Antelmann wird einen Ausschnitt aus ihrer zuletzt erschienenen Publikation lesen.

kurzvita antelmann

i-dott Designwettbewerb 2015

Wir gratulieren Julia Moser zum 1. Preis in der Kategorie Zwei „A Decade of Constant Change“ des internationalen i-dott Designwettbewerbs 2015.

Julia Moser studiert textil kunst design an der Kunstuniversität Linz und steht kurz vor ihrem Bachelorabschluss. In der Lehrveranstaltung „Digitaldruck Textildesign“ hat sie gemeinsam mit anderen Studierenden Designs erarbeitet und eingereicht.

 

Design Book

Bildschirmfoto 2015-11-24 um 10.57.06

Bildschirmfoto 2015-11-24 um 11.01.05 Bildschirmfoto 2015-11-24 um 11.01.12Bildschirmfoto 2015-11-24 um 10.56.32 Bildschirmfoto 2015-11-24 um 11.02.04Bildschirmfoto 2015-11-24 um 11.01.57

malt muster!

gezeigt werden arbeiten von studierenden der abteilung textil.kunst.design + textiles gestalten (lehramt). diese arbeiten entstanden anlässlich von 3 projekten, die im studienjahr 2014/15 erarbeitet wurden:

  • carpetcollection
  • spraypaintings
  • malt muster!

diese drei, von g.b. iniziierten und vom team ausgeführten projekte, haben die auseinandersetzung mit bildnerischen prozessen gemein. in allen, wenn auch in der ausführung sehr unterschiedlichen arbeitsbereichen, ging es darum, aus der bildnerischen praxis inhalte abzuleiten, die auch in einer textilen umsetzung denkbar wären, oder den begriff des „textilen” neu definieren. die ausformung wurde jeweils an eine, den projekten zugeordnete, materialsprache gebunden:

bei dem projekt carpetcollection ging es darum, eine teppichkollektion in kooperation mit der produktionsfirma tai ping carpets zu erstellen. studierende konnten auf diese weise an dem gesamten prozess von der ideenfindung über erstellung von entwurfsserien bis zur ausfertigung durch die firma auf individuelle weise teilnehmen.

das projekt spraypaintings bezog sich auf eine, ursprünglich für den außenraum des museum moderner kunst klagenfurt gedachte intervention, wobei die ausstellung durch absage der institution nicht zustandekam. die auf großformatige dekorflächen mit spraydosen gemalten abstrakten musterungen gehen über einen bildbegriff hinaus und definieren duch die frei hängende präsentation den architektonischen   umraum, sie werden zu „raumelementen”.

malt muster! entstand durch den an der abteilung herrschenden mangel an malerischen herangehensweisen zur erstellung von textilen musterungen. studierende wurden eingeladen großformatige leinwände mit farbe und pinsel im sinne einer in alle richtungen fortsetzbare     musterung zu bedecken. dabei wurde die bildsprache von jeglichem inhalt befreit, es ging um das zusammenspiel von form, farbe und malerischem duktus. dieser abstrakten musterbildung folgend, wurden die arbeiten bewusst in den kontext des halböffentlichen raums (stiegenhaus des instituts) gestellt, sodass die transformation von „malerei” in eine   dekorative raumgestaltung offenkundig wurde.

teilnehmende studierende:

daniela aleman, doris bujatti, florian nörl, ingrid hackl, jacqueline satzinger, julia moser (carpetcollection)
adrienn pomper, eva wutte, katharina fußeder, marlene penz, sabine sinzinger, vera rupp (spraypaintings)
anna baldinger, caroline weichselbaumer, eva wutte, helen lösch, julia neuhold, rebekka lipp, marlene freynschlag, rudolf heinz, sabine sinzinger, sonja steiger (malt muster!)

der schwierige raum_jahresausstellung 15 im kunsthaus muerz

Aus meiner mehrfachen bisherigen künstlerischen Tätigkeit im Umgang mit dem kunsthaus muerz, bleibt der Eindruck, es handelt sich hier um einen in höchstem Maße „unbespielbaren” Ort, bestehen. Genau aus diesem Umstand erklärt sich die Motivation, künstlerische Interventionen eben dort einzurichten. Unter dem Arbeitstitel „der schwierige raum” will ich ein Spannungsfeld kreieren, das den Raum überwindet, ihn in seiner Gegebenheit definiert und das künstlerische Werk in einen bestimmten architektonischen Kontext setzt.
Somit werden, von der örtlichen Situation ausgehend, Künstlerinnen und Künstler eingeladen eine Arbeit zu entwickeln, die explizit auf diesen Raum mit seinen Dimensionen, seiner Materialität, Atmosphäre und Architektur eingeht und sich mit ihm durch eigene Materialität, räumlichen Vorstellungen und inhaltlichen Komponenten auseinandersetzt.
Gilbert Bretterbauer

Origami – Geometrische Faltungen im Textil Design

Vortrag und Workshop von Lisa Klingersberger

Der Vortrag bietet einen Einblick in die Grundlagen des Origami und knüpft Verbindungen zwischen Faltungen und Design. Exemplarisch werden einige geometrische Faltungen anhand von inspirierenden Anwendungsbeispielen vorgestellt und deren textile Verarbeitungstechniken erklärt.
Im anschließenden Workshop wird das Falten praktisch erprobt. Mittels kleiner Faltproben wird die Geometrie von Origami untersucht und eine abstrakte Faltstruktur erstellt.
 
Lisa Klingersberger
Geboren in Salzburg. Studium an der Kunstuniversität Linz. 2014 Abschluss als DI in Industrial Design scionic® und Bachelorabschluss in textil·kunst·design. Berufserfahrung in Wien, Salzburg und London. Lebt und arbeitet in Wien.
Die Designerin positioniert sich zwischen Industrie Design, Textil Design, Origami und Ausstattung. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt in der Transformation von Zweidimensionalem zu Dreidimensionalem. Viele ihrer Arbeiten sind von geometrischen Faltungen geprägt.

Gespräch und Kochen mit Hugo Canoilas

Hugo Canoilas (*1977 in Portugal) has developed a heterogeneous group of works mostly by the use of painting, ranging from the erudite to the popular and using poetry, philosophy and political thought. Oswald de Andrade, Fernando Pessoa and Kierkegaard mark his interest in otherness, which imposes on his work a permanent movement and correlated to Provo and International Situationist movements. The heterogeneity of Canoilas’s work challenge notions of authorship in a dichotomy between absolute visibility and difficulties in reduce his work to information or a commodity.

Canoilas has been featured at major international spaces including Destination Wien at Kunsthalle Wien, Vienna, Someone a long time ago, now, at Cooper Gallery, Dundee, When elephants come marching in at De Appel, Amsterdam, Performance Proletarians at Le Magasin, Grenoble, 30th São Paulo Biennial in 2012 and prior to this, exhibitions at Calouste Gulbenkian Museum, Lisbon and the Institute for Contemporary Art, London among others. Canoilas has received widespread recognition for his work in major publications such as Art Review, Guardian, Observer, Frieze, Metropolis M and Flash Art. Canoilas is represented by Workplace Gallery (Gateshead/London), Galeria Quadrado Azul (Porto/Lisbon), Gallery Nosbaum Reding (Luxembourg) and Galeria Collicaligreggi (Catania). He lives and works in Vienna.

Gespräch mit Karl-Heinz Klopf

KARL-HEINZ KLOPF

Geboren 1956 in Linz. Studium an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz. Lebt und arbeitet in Wien.

In seiner künstlerischen Praxis beschäftigt er sich mit der gebauten Umwelt und urbanen Sphären. Er arbeitet mit verschiedenen Medien, wie Zeichnung, Video/Film, Fotografie, Installationen und Projekte im Kontext von Architektur und Urbanismus.

Ausstellungen (Auswahl)

Display of the Century – Frederick Kiesler and Contemporary Art, Austrian Cultural Forum New York (2015)

The Andra Matin House and Other Structures, Sewon Art Space, Yogyakarta (2014 / solo)
Loos. Zeitgenössisch, MAK, Wien; Athur Ross Gallery at Columbia University, New York (2013)
Big Blackboard: Beijing, CU Space, Peking (2010 / solo)
City States, Liverpool Biennale (2010)
From/To, Landesgalerie Linz (2006/07 /  solo)
Postmediale Kondition, Neue Galerie Graz; MediaLab Madrid (2006 / mit Sigrid Kurz)
Wayward Economy, Main Trend Gallery, Taipeh (2005)
Istanbul, 9. Internationale Istanbul Biennale (2005)
By Way of Display, Galerie Grita Insam, Wien (2003/04 / solo)
Sight.Seeing, 4. Österreichische Triennale zur Fotografie, Graz (2002/03)
Cities on the Move, Louisiana Museum of Modern Art, Dänemark; Hayward Gallery, London (1999); capc, Bordeaux; PS1, New York (1998); Secession, Wien (1997) Planen, Secession, Wien (1993 / solo)

Http://khklopf.at

Http://splace.name

Analogue-chromophobe

Bachelorarbeit von Miriam Walcherberger-Kössler 2015

Eine Mix-and-Match Musterkollektion mit bis zu 8 Schäften für die Handweberei

Thema der Bachelorarbeit war es, aus der klassischen Ikatfärbung eine auf Bindungen basierende Musterkollektion für die Handweberei zu entwickeln. Dabei entstand eine 20 teilige Mustervariation, die sich von 3 bis hin zu 8 Schäften aufbaut und zum Teil auch Farbverflechtungen miteinbezieht. Ziel war es, eine Themenvariation zu entwickeln, die sich individuell an moderne Wohnräume adaptieren lässt, und in Auftrag gegeben werden könnte.Für die ca. 35 x 50 großen Teppichproben wurden ausschließlich Naturmaterialien verwendet. Neben naturweißer Baumwollrohware, und grauer Ziegenwolle wurde auch ein Leinen- und Baumwollmischgarn zur Kollektionsgestaltung herangezogen.Aus den unifarbenen Naturmaterialien wurden mit schwarzem handelsüblichen Pigment Farbnuancen herausgearbeitet, die von zarten rosa pastelligen über hellblau bis hin zu strahlend nachtblauen und rostigen Auberginentönen reichen. Neben den klassischen Fransen als Abkettelungen, wurden als Kontrast zu den Musterungen noch glatte verschiede Lederkanten verwendet. Die Bindungsentwicklung und dadurch eben die Musterentwicklung, erfolgte durch das Programm ‚IWeaveIt’. Um das Handgewebte in der Kollektion zu unterstreichen, wurde eine handschriftlich wirkende Schrift hinzugezogen.

Die Präsentation der Kollektion sollte an einen Messestand erinnern, deshalb wurde neben der Aufhängung, die schnell abnehmbar sein hat sollen, Labels mit Materialbeschreibungen angebracht, und Holzlaschen ausgesucht, da sie etwas an Fußböden erinnern.

Name der Betreuerin: Luger-Goyer, Beate, Mag.art. Prof.

 

Foto: Stefan Walcherberger
Foto: Stefan Walcherberger

Foto: Stefan Walcherberger
Foto: Stefan Walcherberger

Foto: Stefan Walcherberger
Foto: Stefan Walcherberger

Foto: Stefan Walcherberger
Foto: Stefan Walcherberger

Foto: Stefan Walcherberger
Foto: Stefan Walcherberger

Verbindend: Das Ich und das Andere in der Liebe

Bachelorarbeit von Florian Adelon

Die Übersetzung eines freien Textes in eine Rauminstallation aus Gurtbändern und Drähten

Zwei aus synthetischen Gurtbändern gewebte Flächen hängen einander gegenüber. Verbunden sind diese durch ein Konstrukt aus Gurtbändern, Seilen und Drahtstreben. Erst durch diese Verbindungen entsteht quasi eine Gesamtheit, ein Raum im Raum. Diese Installation ist die Übersetzung eines von mir verfassten Textes, der abstrahiert und letztlich in diese dreidimensionale Form gebracht wurde.

Installationsansicht
Installationsansicht

Installationsansicht
Installationsansicht

 

 

Gespräch mit INGRID HACKL

Was treibt Menschen an, Dinge zu entwerfen, die es noch nicht gibt, Technologien zu ersinnen, die noch nicht erfunden sind?
Zukunftsbilder zu kreieren ist eine Sache, sie umzusetzen die weitaus größere Herausforderung. Was müssen Visionen mitbringen, damit wir von ihnen infiziert werden und mit Leidenschaft, „Empowerment“ und Engagement an deren Verwirklichung arbeiten?
Mag. art. Ingrid Hackl ist Absolventin der Kunstuniversität Linz, Lehramt Bildnerische Erziehung/Textiles Gestalten und aktuell Universitätsassistentin der Abteilung Textiles Gestalten; Ausstellungen u.a. Kunstuniversität Linz, bestOff 2014, „Sprechsackerl“; „was übrig bleibt“ (2015), Raumschiff, Linz; „TextileSound“ (2015)  im Salzburgmuseum, Salzburg

Gespräch mit ISA MELSHEIMER

Isa Melsheimer ist eine behutsame und poetische Geschichtenerzählerin. Ihre Installationen und Gouachen zeichnen sich durch spielerische Leichtigkeit und Präzision aus. Ein bestickter weißer Vorhang, der den Raum teilt, eine Liege aus Beton und eine Gouache, die zwei Wölfe zeigt, die wie selbstverständlich im steinernen Innenhof von Mies van der Rohes Neuer Nationalgalerie lagern, genügen der Künstlerin, um neue Sichtweisen auf die Welt, in der wir leben, zu eröffnen. Ihre sparsam ausgestatteten Räume erinnern an kindliche Spielwelten, in denen Pappkartons zu einer Stadt und Matratzenelemente zu Booten oder dem Meer werden können. Oder auch an Jugendkeller, Orte, an denen Gefundenes und Vorgefundenes kreativ umgenutzt wird, um Funktionsbereiche zu definieren und Raum für Annäherungen, Träume und Utopien zu schaffen.

Stefanie Heckmann

KurzBio_Isa Melsheimer

www.isamelsheimer.com

„Method Writing“ statt „Writing Method“

Chvatal Erfolg
(c) Renée Chvatal

Im künstlerischen Einzelunterricht „Schreiben und Milieu“ ging es ebenso wie beim nächstes Jahr wieder angebotenen „Texten und freien Schreiben“ darum, dass jede/r – wirklich jede/r – seine oder ihre eigene Stimme zu finden versucht. Grundlage dafür ist die Einübung in ein möglichst breites Spektrum an Textsorten, Übung, laufende Korrekturen und – Freude!

Warum ist eine eigene Stimme auch für KünstlerInnen und DesignerInnen wichtig, die das Schreiben nicht zum Beruf machen wollen? Die schlichte Antwort: Weil wir alle als KünstlerInnen zusehends öfter aufgefordert sind, uns schriftlich zu unserer Kunst oder der von anderen zu äußern. Man denke nur an Sponsoring-Anfragen, Stipendienansuchen oder Werbetexte für eigene Produkte und Ausstellungen. Die eigene Stimme ist aber nicht bloß individuelle Note, sondern zudem die einzige Möglichkeit, dass auch Menschen, die von sich aus nicht zur sprachlichen Äußerung neigen, Freude beim Schreiben verspüren. Und nur kreative Produktion, die Freude macht (abgesehen natürlich vom endlosen Korrigieren, Feilen und Tüfteln), ist gute kreative Produktion!

Alle Kunst hat Vorbilder. Der amerikanische Dichter Donald Barthelme meinte sogar, die Schriftstellerei sei nichts als die „Akkumulation von (literarischen) Vätern“. Im SoSe 2015 haben wir uns zur Lockerung mit verschiedenen schriftlichen Formen wie Liedtexten, Gedichten oder Theorie beschäftigt, uns „eingegroovet“, um dann selbst ähnliche Texte zu schreiben. Auch das Versetzen in die schreibende und argumentierende Rolle anderer stand auf dem Programm, denn gutes Schreiben ist immer auch „Method Wrtiting“ – das Hineinversetzen in andere, in AutorInnen, aber auch in Lesende, kurz in alle, die man vom eigenen Gedanken begeistern, schockieren, überzeugen will.

Hier vier Beispiele aus unserer Werkstatt.

* * *

Mit seiner so markanten Rhetorik ist Thomas Bernhard wohl der Dichter deutscher Zunge, dessen Nachahmung für junge SchriftstellerInnen fast unvermeidbar ist. Unzählige DichterInnen hatten und haben ihre TB-Frühphase. Wir haben diese forciert! Nach der abwechselnden lauten Lesung von 50 Seiten aus Bernhards Alte Meister, gleichsam einem Hauptwerk des „Neurolingistischen Programmierens“, entstand diese prächtige Nachempfindung von Julia Brandstetter zum Thema „Im Aktzeichensaal“.

Der Aktsaal

von Julia Brandstetter

Normalerweise wird im Aktsaal aktgezeichnet. So stellt man sich das üblicherweise vor, im Aktsaal wird aktgezeichnet, es steht eine Person mitten im Raum, das Aktmodell, nimmt eine zeichenwürdige Position ein und ringsherum sitzen mehr oder weniger zeichenwütige Studenten, die versuchen, die zu aktzeichnende Person möglichst naturgetreu abzuzeichnen.

Doch das gelingt nur wenigen, denn viele zeichnen nur Akt, weil sie den Kurs belegen müssen und gar nicht wissen, was sie da eigentlich tun. Sie setzen sich irgendwo hin, achten nicht darauf, welchen Blickwinkel sie dadurch einnehmen, packen alles mit ihren Aktzeichensachen voll und beginnen zu zeichnen. Sie beginnen so leidenschaftslos aktzuzeichnen, dass man es ihnen von der Weite an sieht, dass sie nur die Zeit absitzen um ihre Punkte für den Kurs zu erhalten.

Die Professorin zieht ihre Kreise um das Aktmodell und die rundherum sitzenden Studenten. Sie zieht ihre Kreise wie ein Raubtier um irgendwann eine Studentin heraus zu picken wie ein schwaches Wild, dass sie erlegen kann. Wie viele Lehrende sucht sie sich nur die Fehler heraus, die Fehler, die sie kritisieren kann und über die sie sich wiederholt auslassen kann.

Bei jeder Studentin, an der sie vorbei geht, spannen sich erst die Schultern an, um sich dann, sobald die Professorin wortlos vorbeigegangen ist, wieder merklich zu entspannen.

Die Professorin zieht ihre Runden wie ein Raubtier auf der Suche nach Nahrung, geht von einer Studentin zur anderen, sieht jeder über die Schulter und findet überall einen gravierenden Fehler, einen Fehler den sie dann genüsslich ausbessert, hin und wieder sogar eigenhändig. Sie reißt der Studentin den Stift aus der Hand und zeichnet selber auf dem Papier der Studentin. Sie erklärt manchmal nicht lange, sondern bessert die Stelle einfach aus. Sie bessert die Stelle in einer Art und Weise aus, dass die Zeichnung hinterher noch schlimmer aussieht als vorher, als wolle sie extra auf den Fehler hinweisen, so, dass die Zeichnung hinterher zu schreien schien: „Seht her, hier ist der Fehler!“

Überzeugen ist als KünstlerIn Pflicht! Überzeugen heißt aber auch, sich von der eigenen Meinung taktisch temporär zu distanzieren, um Ressourcen freizubekommen für künstlerisch-technische Belange. Je weiter entfernt man von einer Meinung steht, desto besser kann man die Technik üben, etwas kalkulierend mit Verve zu vertreten. Unsere Aufgabe lautete, bestechend zu argumentieren, „warum der Staat seine BürgerInnen möglichst lückenlos überwachen soll“. Eva Wutte hat sie bravourös gemeistert!

Willkommen im Überwachungsstaat!

von Eva Wutte

Es gilt: “Gleiches Recht für alle!“

Der Staat will durch ein einheitliches Überwachungsgesetz gleiche Sicherheit für alle seine Bürger und Bürgerinnen schaffen. Ohne jeglichen Gedanken an Eigennutzen. Denn es ist für alle da!

Obgleich man sich, natürlich, seinen Freiheitsrechten und seiner Privatsphäre bewusst ist, darf man keine falsche Scheu vor einem offenen Umgang mit privaten Inhalten haben.

Denn durch gewisse, einheitliche Einschränkungen soll vor einem möglichen öffentlichen Chaos und vor allem Diskriminierung bewahrt werden.

Die Leute werden offener, da sie einen freien Umgang mit ihren Daten und persönlichen Meinungen lernen.

Wodurch eine öffentliche Meinung unterstützt wird und so Rassismus vorgebeugt wird.

Wenn der Staat dich überwacht, will er nicht in deine Privatsphäre eingreifen, sondern versucht damit für dich und deine Mitbürger den höchst möglichen Sicherheitscomfort zu schaffen.

Was dir doch ein viel leichteres, sorgenfreieres Leben ermöglichen würde.

Verbrechen können früher erkannt, Verbrecher schneller gefasst werden.

Internet, Handy oder einfacher gesagt dein gesamter Datenaustausch wird sorgfältig überwacht und kontrolliert. So besteht die Möglichkeit, dich auf jeden fall noch vorzeitig zu informieren, also noch bevor ein Verbrechen überhaupt geschehen kann.

Du brauchst dir über deine Sicherheit keine Sorgen mehr zu machen, denn der Staat überwacht dich.

Außerdem gilt, wenn du dir nichts zu Schulden kommen lassen hast, brauchst du auch nichts zu befürchten.

Mach Dir keine Sorgen!

Alles wird gut!

Mit dem einheitlichen, staatlichen Überwachungsgesetz!

Nach dieser Übung in Un-Authetizität kam die Authentizität oder jedenfalls ihre Nachahmung zum Zuge. Und was eignete sich dazu besser als das gute alte genre des Schlagertexts? Zur Einstimmung lauschten wir ein paar Klassikern des Genres. Daraufhin schrieb ich

Am Fenster

von Thomas Raab

Endlich sitze ich am Fenster
allein, denn du wolltest nicht
mit mir zu zwei’n am Fenster sein
und jetzt seh‘ ich mein Gesicht

im Spiegel, der die Welt bedeutet
im Fensterglas, hinter dem läutet
die Glocke zur kirchlichen Marie
so verzagt war ich noch nie

(Refrain:)
Du hast mich einfach sitzen lassen
du hast mein Leben abmontiert
du hast mich von der Wand gepinnt
du weißt, dass Zeit wie Zeit verrinnt

durch mein Spiegelbild erkenn‘ ich:
schwarze Wolken ziehen auf
und, hör‘ zu, bald komm‘ ich drauf
ohne dich kein Spiegelbild

ohne dich kein Lebensmotto
ohne dich kein Nichtallein
ohne dich nur Zahlenlotto
ohne dich kein Zweisamsein

(Refrain:)
Du hast mich einfach sitzen lassen
du hast mein Leben abmontiert
du hast den Spiegel vollgehaucht
jetzt bin ich es, die/der dich braucht.

Ergriffenheitsähnlichkeiten zu Townes van Zandts At My Window sind unbeabsichtigt und zufällig!

Renée Chvatal stellt für textileforce eine eigene, überzeugende Gedankenminiatur zur Verfügung. Sie ist nicht nur ein gutes Beispiel für freies Schreiben in der eigenen Stimmlage, sondern auch dafür, dass Kunst und Design auch von philosophischen Ideen getrieben entstehen kann. Und diese müssen keineswegs im Mainstream des jeweiligen Genres fließen. Im Gegenteil! Auch Ironie darf und muss vielleicht sogar sein.

Happiness Works

von Renée Chvatal

Neben vielen anderen Aspekten bildet Geduld und Selbstdisziplin das Fundament des Erfolges. Um herauszufinden, ob ich die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Leben erfüllen kann, habe ich mich selbst auf die Probe gestellt.

Und siehe da – HAPPINESS WORKS

Pullover_Dieser dient als Visualisierung

Strick_ Verstrickt in den Mustern des vermeintlichen Erfolgs

Papier_ Ist nicht beständig

Fransen_Stagnationsphasen im Erfolgsprozess

 

Erfolg ist ein Synonym für Anerkennung, die im Wertesystem gefangen bleibt, Identitätszuweisung und ein Symbol, welchen Stellenwert man erreicht hat. Etwas, das man im Leben braucht, um glücklich zu werden. Etwas, das voraussetzt, dass man sein Handeln äußeren Anforderungen unterordnet. Durch unsere Gesellschaft und den ständigen Medienwahnsinn, dem wir ausgesetzt sind, ist es schwierig geworden, sich dem Bann des beruflichen Erfolges und der Anerkennung zu entziehen.

Nur das bedeutet Erfolg heute.

Der häufigste Fehler, der in unserer Branche begangen wird ist, dass man einer Tätigkeit nachgeht, die man zwar gut kann, aber ungern macht. Dieser strategische Fehler führt außerdem dazu, dass viele denken, dass Dinge, die erfolgreich bewältigt, automatisch Glück bedeuten. Man unterliegt der Verlockung von Äußerlichkeiten wie Geld, Macht und Status.

Doch wer wirklich glücklich und erfolgreich zugleich sein will, braucht den Mut und die Konsequenz, Dinge zu tun, die er oder sie wirklich gerne macht. Denn erst dadurch kommt der Erfolg auf die richtige Bahn.

ERFOLG MACHT KEINEN MENSCHEN WERTVOLLER.

In diesem Sinne: Schönen Sommer!

 

Abschied

Karin Weiß

Schweren Herzens verabschieden wir unsere „Nähkönigin“ Karin Weiß. Frau Weiß, die Generationen von Studierenden in die hohe Kunst der Schneiderei eingeführt hat, wechselt innerhalb der Kunstuniversität Linz an eine andere Abteilung. Wir wünschen Ihr für Ihre neuen Aufgaben alles Gute!

01

 

Julia, Sarah und Natalie an der Kuchentafel.

SUBviolet #5 – ENT_KLEIDUNG

Ein Kleid wird über das andere gestülpt…
Löst sich auf
Zerstreut sich
Verknüpft sich wieder
Transformiert sich

Wir fragen uns natürlich was bleibt, wenn sich Bekleidung auflöst?

Komm und mach dir selber ein Bild!

ENT_KLEIDUNG
Das Ende der Bekleidung für TKD?

Dienstag, 23. Juni 2015
18:00 Uhr

Subviolet im TKD_Keller, Reindlstraße 16 – 18, Werk III

Mira Haberfellner, Sophia Kaser, Yeseul Kwon, Sharon Fally-Fallend

Vögel

Eine Auswahl an Zeichnungen tkd Studierender, entstanden in der LV Bildnerische Praxis II + IV, Sommersemester 2015.

Von

Clara Bösl, Katharina Grafinger, Alexander Groiss, Sophia Kaser, Yeseul Kwon, Lisa Martinelli, Lisa Mayinger, Alexandra Mitterhuber, Melanie Moser, Julia Neuhold, Vanessa Pichorner, Barbara Post, Nicole Pühringer, Franziska Sponring, Eva Wutte –

Clara Bösl

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Katharina Grafinger

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Alexander Groiss

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Sophia Kaser

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Yeseul Kwon

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Lisa Martinelli

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Lisa Mayinger

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Alexandra Mitterhuber

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Melanie Moser

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Julia Neuhold

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Vanessa Pichorner

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Barbara Post

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Nicole Pühringer

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Franziska Sponring

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Eva Wutte

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Raumzeichnen II

Eine Auswahl an Zeichnungen tkd Studierender von Raumausschnitten mit Interieur

LV Bildnerische Praxis VI, Sommersemester 2015.

Von

Lisa Benedikt, Julia Brandstetter, Sina Burtscher, Alexandra Mitterhuber, Linda Mühlbacher, Johanna Pflaum, Barbara Post, Eva Stiasny, Karin Waltenberger

 

Lisa Benedikt

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Julia Brandstetter

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Sina Burtscher

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Alexandra Mitterhuber

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Linda Mühlbacher

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Johanna Pflaum

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Barbara Post

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Eva Stiasny

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Karin Waltenberger

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Kunstplansch

Sommerausstellung von und für Studierende der Abteilung tkd

Wer von euch weiß eigentlich, an was die Anderen gerade arbeiten?

Zum Abschluss des Jahres wollen wir eine ungezwungene Werkschau für uns machen.
Jede/r bringt eine Lieblingsarbeit oder irgendetwas, das unbedingt hergezeigt werden soll, mit. Platz zum Ausstellen ist vorhanden (großes leeres Wohnzimmer mit direktem Ausgang in den Garten). Gerne können Sachen im Garten installiert werden bzw. Performances oder irgendwas Vorort stattfinden.

Wir treffen uns in der Berggasse 46 am Fuße des Pöstlingbergs am Montag, den 22 Juni um 15:30.

Für innerliche und äußerliche Erfrischung ist gesorgt (Getränke und Pool).
Wer will kann Kuchen oder Sonstiges mitbringen.

Auch wenn zurzeit viel los ist, kommt!

Bei Fragen oder Anregungen wendet euch an Franziska oder Clara.
franziska.sponring@ufg.at
clara.boesl@ufg.at

touch

touch von Nora Wimmer

Siebdruck / Textile Collage, wattiert / 117 x 82 cm / 2015

Haut kann als textile Struktur begriffen werden. Haut – Textil – Berührung. Diese jedoch darzustellen ist nicht einfach, schnell kippt ein Bild ins Kitschige.  Berührung einerseits als alltägliche Geste aufzuzeigen, andererseits das Besondere, den schönen Moment, in dem Berührung stattfindet, hervorzuheben, ist Inhalt der Arbeit touch.

Berührung kann sehr unterschiedlich gemeint und auch empfunden sein: mal ist sie zärtlich und sanft, mal bestimmt und fordernd, aber auch übergriffig und einengend kann sie sein. Sie fungiert als eine eigene Sprache.

Die Anordnung verschiedener Ausschnitte des immer gleichen Bildes in unterschiedlichen Richtungen, der Druck auf verschiedenen Textilien und die dadurch entstandenen Unregelmäßigkeiten verdeutlichen dies. Auch können die fehlerhaften Stellen als langsam verblassende Erinnerungen an alte Zeiten, an eine alte Liebe verstanden werden.

Nora Wimmer

Die Arbeit ist in der Lehrveranstaltung Textildruck / 4 Farben Raster bei Melanie Greußing im WS 2014/15 entstanden.

 

Studienreise Vorarlberg

Ausgehend von der Lehrveranstaltung Textildesign II im Sommersemester 2015, haben wir gemeinsam Vorarlberg besucht, um die dort beheimatete Textil- und Kunstszene zu erkunden. Dabei konnten wir Firmen wie Fussenegger, Link7 und Hoferhecht besuchen und wurden durch Institutionen wie das Textilmusterarchiv Dornbirn, Kunstraum Dornbirn und die Juppenwerkstatt geführt. Wir bedanken uns für die spannenden Gespräche und die vielen Einblicke!

 

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Exkursionsleitung: Melanie Greußing

Go Public #13 – Marlene Penz

Vernissage 6. Jun. 2015 – 11.00 Uhr
Ort: Galeriefoyer im Medien Kultur Haus, Pollheimerstraße 17, 4600 Wels

Die Arbeit von Marlene Penz fordert den Betrachter zur Hinterfragung der eigenen Existenz, seiner Bindung an materielle Gegenstände und wie diese seine Identität bezeugen oder widerspiegeln. Das Verpacken oder Entpacken von Erinnerung kann Verlust oder Befreiung, Glück oder Unglück bedeuten. Im Gegensatz zur Fülle steht die Leere und mit ihr die Endlichkeit des Seins, das Vergessen oder das Vergessen-Werden. Im Zentrum steht das Aufspüren der Vergangenheit. Bald werden wir die Vergangenheit nicht mehr aufsuchen, sie wird uns heimsuchen. Sie materialisiert sich in den „clouds“ der Rechenzentren, sie wird sich von der subjektiv gefärbten Überlieferung zum unverbrüchlich objektiven Datensatz verwandeln. Dichtung und Wahrheit werden sich nicht mehr vermischen. Was bedeutet das für das Erinnern? Was bedeutet das für den Entwurfscharakter unserer Existenz?

Marlene Penz studierte Kunstgeschichte und Mode in Wien und seit einigen Jahren Textil.Kunst.Design an der Kunstuniversität Linz unter der Leitung von Prof.Mag.Gilbert Bretterbauer. Sie lebt und arbeitet in Wien.

Vernissage
Sa, 6. Juni 2015, 11 Uhr
Ausstellungsdauer
7. Juni – 23. August 2015
Öffnungszeiten
Mi – So 15 – 19 Uhr
und nach Vereinbarung

medienkulturhaus wels
galerie der stadt wels 

SUBviolet #4 – Fadenzieher

FADENZIEHER ist eine Installation bei der herausgefunden werden kann, wer die Fäden in Bewegung setzt.

Eine Arbeit von Irene Hörschläger, Josepha Krüger, Clara Boesl, Melanie Moser
09.06.; 18 Uhr; im SUBviolet (tkd-Keller; Reindlstraße 16-18, Werk III)

Wichtiger Tipp: Nehmt Centmünzen mit!

MAPPING DESIGN – EINE ENTWURFSMETHODE

mapping design

Die Ausstellung zur Masterarbeit Mapping Design (textil.kunst.design) von Doris Schuhmann kann noch bis Freitag 05.06.2015, jeweils von 12:00-18:00 sowie nach persönlicher Vereinbarung in Hok Studios, Reindlstraße 6, 4040 Linz besucht werden. Doris lädt alle sehr herzlich ein vorbeizukommen.

Doris Schuhmann über ihre Arbeit:

Mapping Design ist eine Entwurfsmethode für Menschen im Raum. Sie soll neue Designmöglichkeiten aufzeigen und Ansätze von Wissenschaft und Design vernetzen. Ein Kubus wird in Hüllen für den menschlichen Körper zerteilt. Diese Hüllen schließen Räume ein und können verortet werden. Sie sind potenzielle Orte, Abgrenzungen im Raum. Sie sind Behausungen und können bewohnt werden. Sie sind vernetzt und haben eine Nachbarschaft. Ihre Zugehörigkeit ist ihnen eingeschrieben, trotzdem stehen die einzelnen Hüllen für sich. Gemeinsam bilden sie ein Ganzes, ein großes Gefüge. Betrachtet man sie aus der Ferne, so werden sie als Landschaft wahrnehmbar; erinnern an einen urbanen Raum, an eine Stadt und bilden den Zeitgeist ab. Im Lauf der Zeit wechseln sie ihren Standort, legen Wege zurück, können zusammengebaut werden oder zerfallen. Diese Formen sind utopische Orte, beziehen zeitliche Prozesse mit ein und stehen für die Zukunft.

#3 GESCHICHTEN IN PAPIER. DREI VITRINENSTUECKE

Schon ist es soweit: Wir laden zur dritten und damit letzten Eröffnung unserer dreiteiligen Ausstellungsserie GESCHICHTEN IN PAPIER. DREI VITRINENSTUECKE

Ein räumlich szenischer Dialog im Schaufenster von Papier, Objekt und Fläche

Ausstellungsreihe von Studierenden der Kunstuniversität Linz mit Arbeiten von Katharina Grafinger, Magdalena Neuburger und Julia Neuhold.
Projektleitung: Priska Riedl

Die Vitrinenstücke sind jeweils ab Eröffnung sieben Tage zu besichtigen

Ausstellungsort: ARTSPACE ON DISPLAY; 4040 Linz/Urfahr Nestroystrasse 12

 

GESCHICHTEN IN PAPIER . DREI VITRINENSTÜCKE

IZ

IZ ist das türkische Wort für „Spur“ und gleichzeitig der Titel für das künstlerische Projekt, das während unserer Exkursion nach Istanbul von den Studierenden individuell durchgeführt wurde. Die Aufgabe war, eine persönliche Spur in der Stadt zu hinterlassen, diese fotografisch zu dokumentieren, zu betiteln und textlich zu kommentieren.

Künstlerinnen und Künstler: Clara Bösl, Doris Schuhmann, Eva Wutte, Franziska Sponring, Julia Moser, Julia Platzgummer, Karin Waltenberger, Katharina Fußeder, Katharina Grafinger, Kilian Ludwiczek, Lisa Martinelli, Lisa Mayinger, Magdalena Neuburger, Maria Breitenberger, Melanie Moser, Miriam Walcherberger-Kössler, Natalie Schaupp, Nicole Pühringer, Patricia Rompel, Renée Chvatal, Sandra Eichinger, Sonja Murauer, Sophia Braun, Vera Rupp

Clara Bösl  ´Bin Stadt fegen!
Clara Bösl
´Bin Stadt fegen!

Clara Bösl ´Bin Stadt fegen!
Clara Bösl
´Bin Stadt fegen!

Clara Bösl ´Bin Stadt fegen!
Clara Bösl
´Bin Stadt fegen!

Clara Bösl ´Bin Stadt fegen!
Clara Bösl
´Bin Stadt fegen!

Clara Bösl ´Bin Stadt fegen!
Clara Bösl
´Bin Stadt fegen!

Clara Bösl

´Bin Stadt fegen!

Jeder hinterlässt Spuren und sein sie noch so lapidar wie ein Kaugummipapier oder ein Zigarettenstummel. Kehrenderweise verwische ich die vorhandenen Spuren und forme daraus eine neue …

– meinen Haufen!

Jeden Tag kehrte ich irgendwo in Istanbul. Der Besen war immer dabei. Die Leute haben auf ihn reagiert und anschließend auf mich. Mancher bedankte sich, als ich die Treppen einer Moschee kehrte. Mancher wunderte sich, wozu man das in meinem Heimatland verwenden würde. Mancher schenkte mir ein Eis, als ich seinen Laden kehrte. Mancher meinte: „Strange Accessoire!“ Mancher hat sich amüsiert, dass er den Besen verwalten durfte, während ich im Museum war. Mancher war sehr skeptisch, was ich da mache; meinte dann aber: „Ok, no problem!“ Mancher fragte, ob ich damit fliegen könne. Mancher war verwundert, als ich ihm beim kehren half.

Doris Schuhmann Der konstruierte Mensch
Doris Schuhmann
Der konstruierte Mensch

Doris Schuhmann

Der konstruierte Mensch

– im Koffer wird er von Linz nach Istanbul transportiert, um dort den Zufall über sein Leben entscheiden zu lassen.

Eva Wutte
Eva Wutte

Eva Wutte Ein Ritual
Eva Wutte
Ein Ritual

Eva Wutte

Ein Ritual

Das Bild ist bezeichnet für die Situation meines Rituals an den verschiedenen Orten in Istanbul.
Kniend wie bei einem Gebet, hocke ich auf den steinenen Boden im Innenhof der Moschee, nahe dem Reinigungsbrunnen. Von dort aus schicke ich meine Botschaften in den Himmel.
Meine Spur in Istanbul.

Julia Neuhold und Franziska Sponring Böden
Julia Neuhold und Franziska Sponring
Böden

Julia Neuhold und Franziska Sponring

Böden

Wir betreten neue Orte, wandern auf geschichtsträchtigem Boden über Pflastersteine, Fliesen, Holz und hinterlassen unsichtbare Spuren. Wir begegnen Menschen, kommunizieren, unsere Augen saugen Bilder auf und Eindrücke entstehen. Die Erinnerungen verblassen langsam, die Orte verändern sich und unsere Spuren verschwinden. Jeweils ein Foto aus zwei unterschiedlichen Standpunkten wurde fotografisch dokumentiert und übereinandergelegt. Wir befinden uns am gleichen Ort, stehen am gleichen Boden, doch unsere Wahrnehmung unterscheidet sich voneinander. Zwei verschiedene Ansichten von Orten die wir begegnen, zwei unterschiedliche Ansichten im Leben. Zwei Kulturen die aufeinandertreffen.

Julia Moser ISTANBUL: RUNDREISE „PERLEN DER WESTTÜRKEI
Julia Moser
Istanbul: Rundreise „Perlen der Westtürkei“

2BLOG
Julia Moser
Istanbul: Rundreise „Perlen der Westtürkei“

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Julia Moser
Istanbul: Rundreise „Perlen der Westtürkei“

 

Julia Moser

ISTANBUL: RUNDREISE „PERLEN DER WESTTÜRKEI“

Bei meiner Recherche zu Istanbul vor Reiseantritt stieß ich auf eine Website mit dem Titel Istanbul: Rundreise „Perlen der Westtürkei“. Diese sogenannten Perlen bezeichnen die schönsten Plätze der Region. Meine Idee war nun, mit in Istanbul gekauften Glasperlen, Plätze zu verschönern, die davor nicht unbedingt als „Perle“ gelten. Bei einem Rundgang durch Istanbul kann man seither Kanaldeckel, herabgekommene Kopfsteinpfaster etc. betrachten, die mit „Perlen der Westtürkei“ verziert sind und so in unerwarteter Farbkraft aufstrahlen. Der Titel erhält dadurch einen neuen Sinn.

Julia Platzgummer "Haben die ernsthaft Plastik-Brautsträuße?" 
Julia Platzgummer
„Haben die ernsthaft Plastik-Brautsträuße?“

Julia Platzgummer

„Haben die ernsthaft Plastik-Brautsträuße?“

Der Plastik-Brautbaum.
Sinnbildhaft für türkischen Kitsch und die türkische Hochzeitskultur wird der Plastik-Blumenstrauß zweckentfremdet und fungiert nun als ganzjährig blühender Plastik-Blumenbaum in einer Seitengasse in Beyoglu, in der Hoffnung von möglichst vielen beachtet zu werden.
Vielleicht ringt er jemanden sogar ein Lächeln ab – ich würde mich freuen.

Karin Waltenberger „Schaun ma mal“ 
Karin Waltenberger
„Schaun ma mal“

Karin Waltenberger

Istanbul.

Auf Spurensuche, einer Exkursion,…..

Eine Momentaufnahme,

„Schaun ma mal“  wie ist das Befinden, was könnten wir den so machen?

Aufgrund großer Diskussionen, unter einigen der Studierenden, über die Umsetzung der Exkursion, wollte ich diese Stimmung kurz festhalten…..

Katharina Fußeder und Patricia Rompel
Katharina Fußeder und Patricia Rompel

Katharina Fußeder und Patricia Rompel

Unsere Eindrücke von Istanbul, Prunk, Gold, Mosaike, glitzerndes Wasser, Ornamente, versuchten wir  in die Form eines Teppichs zu übersetzen. Gewebt aus unseren Erinnerungen. Wir haben Gedanken dort gelassen und Eindrücke mitgenommen.

Katharina Grafinger
Katharina Grafinger

Katharina Grafinger
Katharina Grafinger

Katharina Grafinger

Schönheit definiert sich über viele Faktoren aber Haare prägen das Aussehen eines Menschen und sind, je nachdem ob sie gezeigt oder verhüllt werden, Stoff für Vorurteile oder Zeichen der Zugehörigkeit. Istanbul ist der Ort an dem die meisten Haartransplantationen der Welt gemacht werden. Vor allem das männliche Haupthaar und ein stattlicher Bart sind immer noch ein Zeichen von Stärke und Männlichkeit in der türkischen Kultur. Männer aus der ganzen Türkei und dem Ausland kommen nach Istanbul um in einer der zahlreichen Klinik ein Stück Selbstbewusstsein zurückzugewinnen. Die Gegensätze zwischen traditionell gekleideten, muslimischen Frauen die Kopftuch tragen und Frauen die sehr liberal gekleidet sind, im Kontrast zu den auffällig gepflegten Haaren der Männer war interessant zu beobachten. Für all die Männer die ihre Haarpracht wieder erlangen wollen habe ich die Haare die ich verloren habe über die gesamte Woche gesammelt und sie als Geschenk verpackt einer Haartransplantationsklinik in Beyoglu geschickt. Meine Haare, die Haare einer Frau, sollen beitragen die männlichen Häupter zu schmücken.

Kilian Ludwiczek
Kilian Ludwiczek

Kilian Ludwiczek

Das Foto zu meiner Spur in Istanbul, bei der ich einerseits Haare als Spur hinterlassen habe und andererseits Istanbul in Form eines Schnauzers seine Spur auf mir hinterlassen hat.

Lisa Martnelli ...Spuren
Lisa Martnelli
Spuren…

Lisa Martinelli

Spuren…

ob wir wollen oder nicht, es wird uns nie möglich sein keine Spuren zu hinterlassen…

unsere Identität wird immer, so oft, irgendwo, auf so vielen verschiedenen Arten aufgelesen, nachgewiesen,​ verarbeitet, gespeichert, vermerkt, aufgeschrieben, weitergeleitet, festgehalten, kopiert, gelagert,….

wird irgendwo zurückbleiben, zurückgelassen

ob man es sieht oder nicht, ob man will oder nicht!

jede Tat bleibt jeden Tag als eine Spur

Lisa Mayinger
Lisa Mayinger

Lisa Mayinger
Lisa Mayinger

Lisa Mayinger
Lisa Mayinger

Lisa Mayinger

Eine spur hinterlassen, in istanbul?
in ein flugzeug steigen bedeutet meist eine negative spur zu hinterlassen.
was also kann man tun, um dem entgegen zu wirken?
man kann natur hinterlassen!
samen pflanzen!
von dingen die ich gegessen habe, oliven, datteln, johannisbrotbaumfrucht.
an bedeutsamen stellen, wie im garten der hagia sophia oder nur in kleine grünflächen die ich beim schlendern durch die stadt gefunden habe.
immer mit der hoffnung vllt einen baum gepflanzt zu haben.

Magdalena Neuburger Urban Weaving
Magdalena Neuburger
Urban Weaving

Magdalena Neuburger Urban Weaving
Magdalena Neuburger
Urban Weaving

Magdalena Neuburger Urban Weaving
Magdalena Neuburger
Urban Weaving

Magdalena Neuburger Urban Weaving
Magdalena Neuburger
Urban Weaving

Magdalena Neuburger

Urban Weaving

Ich habe mich in Anlehnung an die typischen, türkischen, textilen Applikationsarten mit Borten und Bändern beschäftigt.

Die bunten, etwas schrillen, Bänder sollen ein Lächeln im Gesicht der Personen hinterlassen, die sie zwischen tristen Abrisszäunen und grauen Seitenstraßen entdecken. Die Idee, die farbenfrohen textilen Elemente von der türkischen festlich-ausgeschmückten Kleidung auf die Straße zu holen um auch diese zu verzieren, hinterließ schon beim ersten Zuseher ein Lächeln und hatte somit seinen Sinn erfüllt.

Maria Breitenberger
Maria Breitenberger

Maria Breitenberger
Maria Breitenberger

Maria Breitenberger

Es geschieht immer wieder, dass Werke der zeitgenössischen Kunst durch einen Zugriff von Reinigungskräften oder anderen „Kräften“ verschwinden. Man denke nur an die berühmte „Fettecke“ von Joseph Beuys, die 1986 einem tatkräftigen Hausmeister in der Düsseldorfer Kunstakademie „zum Opfer fiel“. Einer seiner Freunde, Johannes Stüttgen beanspruchte das Objekt für sich und erhielt dafür 40000 D-Mark vom Land Nordrhein-Westfalen Schadensersatz. Seit dem Künstler Alltagsgegenstände für ihre Arbeiten verwenden, fällt es oft schwer, Kunst und „Dreck“ zu unterscheiden. Doch auch bei gewöhnlichen Gegenständen gibt es Möglichkeiten der Verwechslung, so geschehen bei einer Ausstellung mit moderner Kunst in Paris. Die Besucherin schaute sich eingehend die Erklärungen an, die neben den Bildern und Objekten angebracht waren. Als sie dann vor einem weiß bemalten Metallgitter stand, dass sie durch seine Schnörkellosigkeit beeindruckte, suchte sie vergebens nach einer Erläuterung. Kein Wunder, stellte sie später errötend fest, es war die Verkleidung einer Heizung. In Anlehnung an „ist das Kunst oder kann das weg?“ hinterließ ich meine Spur in einer Galerie in Istanbul. Das langfristige Schleppen der Tasche ermutigte mich spontan dazu, sie im farbig passenden Raum so zu platzieren dass sie A: niemand störte und B: sie niemand wegnehmen traute (zu meinem Glück hat es funktioniert).

Melanie Moser Concealing.
Melanie Moser
Concealing.

Melanie Moser Concealing.
Melanie Moser
Concealing.

Melanie Moser

Concealing.

In Istanbul gibt es kaum Orte an denen es ruhig und gelassen zugeht, die Stadt ist imdauernden Wandel, die  Menschen sind anderen gegenüber offen und an täglichenTrubel gewohnt. So der  Eindruck der Stadt auf den  ersten Blick. Doch gibt es auch viele Facetten der Stadt, die erst bei näherem Hinsehen zu erahnen sein können. Nicht nur der von uns gewohnte Reichtum, sondern auch Armut gehört zum Stadtbild. Viele Menschen quartieren sich und ihre Familien in Baustellen oder zusammengefallene Häuser ein um im Müll nach Nahrung zu suchen, oder zu betteln. In den Tourismusgebieten sind diese Facetten gut versteckt und werden nur bei näherem hinsehen, meist nur flüchtig erkannt. Oftmals sind es Frauen die scheinbar allein versuchen ihre Kinder zu schützen und großzuziehen. Mit achtsamem Auge ist eine stillende Mutter in einer dunklen Ecke am Wegesrand kein seltener Anblick.

Als Tourist wird einem in manchen Teilen der Stadt eine andere Welt präsentiert,die zum Teil nur entfernt mit der der einheimischen verwandt ist.

Charakter-Versteck-Neugierde-Angst-Flucht-Wettlauf-Zeit-Stress-leben-zu kurzkommen-verlaufen-Millionenstadt-schwarz-Trauer-Enthaltsamkeit-Unterwürfigkeit-Verzweiflung-hinter den Kulissen-Armut-mehrschichtige Gesellschaft-Revolution-Glaube-Entwicklung-Liebe-Anpassung-Weiblichkeit

Miriam Walcherberger-Kössler ‚Yalla Bismillah, Allahu Akbar’
Miriam Walcherberger-Kössler
‚Yalla Bismillah, Allahu Akbar’

Miriam Walcherberger-Kössler

IZ 1 (2015)

‚Yalla Bismillah, Allahu Akbar’

Ein kleiner handgeschriebener Zettel, ‚Yalla Bismillah, Allahu Akbar’ (‚Los geht’s im Namen Gottes, Gott ist allmächtig’ ) zusammengeknüllt auf einem Haufen Schutt geworfen.

Als Antwort auf die am 22. Juni 2014 statt gefundenene Pro Erdoğan- und AKP -Demonstration in Wien und die damit verbundenen Aussagen diverser Politiker was die Einwanderung und die damit einhergehende österreichische Staatsbürgerschaft betrifft.

Natalie Schaupp
Natalie Schaupp

Natalie Schaupp

Allein durch die Anwesenheit in der Türkei hinterlassen wir Spuren ohne diese bewusst zu setzen. Jeder ist, wenn auch nur ein kleiner, Teil einer Zahl….
In meiner Arbeit kombiniere ich Zahl (Wirtschaftsleistung Türkei – BIP (Mrd. EUR) 722,7 (Prognose 2015), Dokumentation der Spur und Spur (einkaufen).

Nicole Püriere EINE ISTANBULCOLLAGE_KUNST FÜR JEDE KULTUR
Nicole Püriere
EINE ISTANBULCOLLAGE_KUNST FÜR JEDE KULTUR

Nicole Pühringer

EINE ISTANBULCOLLAGE_KUNST FÜR JEDE KULTUR

Reisen_Auseinandersetzung_Gegensätze_Arm/Reich_Kunst und Kultur für jedem Menschen _auch für den Menschen, der auf der Straße lebt_ein Gedanke_Trinken und Essen in Verbindung mit Kunst_

Renée Chvatal STANDPUNKT
Renée Chvatal
STANDPUNKT

Renée Chvatal

STANDPUNKT
Ich in der Gesellschaft.
Ich in einer fremden Gesellschaft.
Ich in einem Lokal mit meinem Standpunkt der sich fortsetzt.

Sandra Eichinger
Sandra Eichinger

Sandra Eichinger
Sandra Eichinger

Sandra Eichinger
Sandra Eichinger

Sandra Eichinger

Ich zeichne sehr gerne, möglichst überall wo ich bin. Auf Reisen finde ich es aber eher unpraktisch, mein Skizzenbuch ständig mit mir herumzuschleppen. So kam mir in Istanbul die Idee, einfach das erstbeste Material zu schnappen, auf dem man zeichnen kann. Servietten.

Dadurch entstand wie von selbst meine Spur quer durch Istanbul. In jedem Restaurant oder Cafe schnappte ich mir eine Serviette und zeichnete drauf los. Als Unterlage diente jeweils die vorherige Serviette, die die „Spur“ für die nächste Serviette vorgab. Am Ende der Exkursion hatte ich dann eine, wie ein Dominospiel fortlaufende Spur. Die letzte Serviette hat eine offene Verbindung, die ich dann vielleicht nächstes Mal, wenn ich in Istanbul bin, fortsetzen kann.

Sonja Murauer Ein Zeichen "setzen"
Sonja Murauer
Ein Zeichen „setzen“

Sonja Murauer Ein Zeichen "setzen"
Sonja Murauer
Ein Zeichen „setzen“

Sonja Murauer Ein Zeichen "setzen"
Sonja Murauer
Ein Zeichen „setzen“

Sonja Murauer

Ein Zeichen „setzen“

„Flowers alsways make people better, happier, and more helpful; they are sunshine, food and medicine for the soul.“ Ein Zitat von Luther Burbank

Frei nach dem Motto von Luther Burbank ist mein Zeichen ein freundliches, eine kleine Geste, etwas das verbindet, wertschätzt und Gemeinsamkeiten aufzeigt. Blumen sind schon seit langem ein Mittel der nonverbalen zwischenmenschlichen Kommunikation. Interessanterweise berichtet Lady Mary Wortley Monatgu aus Istanbul erstmals über den Code der Blumensprache. Ich lebe zur Zeit in den Niederlanden, einem Land, welches vorallem für seine Tulpen bekannt ist. Die Tulpen werden auf großem Feldern angebaut, dir wie Farbteppiche wirken, und im Frühling werden im ganzen Land Tulpenfestivals organisiert.

Im 17. Jahrhundert galt die Tulpen als die Königin unter den Blumen und wurde zu einem gigantischen Spekulationsobjekt. In den Jahren 1634 bis 1637, der Zeit der Tulpenmanie, bot man in Holland bis zu 10.000 Gulden für eine Zwiebel der Sorte „Semper Augustus“. Das entsprach damals dem Gegenwert eines Amsterdamer Stadthauses.

Was jedoch wenige wissen ist, dass die Tulpe ursprünglich im ottomanischen Reich (heutige Türkei) kultiviert wurde und erst im sechszehnten Jahrhundert in die Niederlande kam. Das Tulpenmotiv prägt Istanbul und das jährliche Tulpenfest kann auf jeden Fall mit denen in den Niederlanden mithalten!

Mein Zeichen (eine niederländische Tulpenzwiebel der Sorte spring green) hat mit mir die Reise aus Groningen nach Istanbul gemacht, um in seinem einstigen Ursprungsland im wahrsten Sinne des Wortes Wurzeln zu schlagen.

Sophia Braun
Sophia Braun

Sophia Braun

Müll ist eine Spur, die jeder hinterlässt, egal wo er hingeht. Ob es nun Sachen sind, die nach dem Gebrauch ihren Wert verlieren wie Eintrittskarten, Kaffeesatz, Klopapier oder unbrauchbare Anteile, die übrig bleiben – Maiskolben, Verpackung, Plastikflaschen für Wasser… Wir hinterlassen alle unsere Spur in den Müllsystemen der Orte, in denen wir uns aufhalten. Bei meinem Projekt habe ich nichts extra an der Stadt verändert, und doch habe ich an mehreren Orten eine physische Spur hinterlassen durch meinen täglichen Verbrauch. Ich machte diese meist unbewusste Handlung also bewusst und dokumentierte meine Spur an Weggeworfenem während meiner Zeit in Istanbul.

Vera Rupp
Vera Rupp

Vera Rupp

(kein Titel, da schon eine Bildbeschriftung besteht)
Idee : Menschen zum Lachen zu bringen,
Lachen versteht jeder, egal welche Sprache wir sprechen
Spur : gute Laune hinterlassen

 

Memory of Textile

Studierende der Abteilung textil·kunst·design haben im Rahmen der Lehrveranstaltung Textiler Digitaldruck Projekt bei der internationalen Ausschreibung der Slovak Textile Artists Association TXT eingereicht. Katharina Grafinger, Julia Moser und Julia Neuhold haben es geschafft und können ihre Arbeiten bei der 17th International Minitextile Exhibition in Bratislava und Prag präsentieren.

Die Ausstellung findet vom 3.06. bis zum 21.06.2015 in der Galerie SVÚ, Dostojevského rad 2, SK – 811 09 Bratislava sowie von 1.7. bis 24.07. 2015  in der Galerie S.V.U. Manes Diamant, Spalena 4, Prague1 statt.

Hier noch einige Arbeiten:

 

ERINNERUNGSBILDER
Anna Gach

Erinnerungsbild 1/2 Anna Gach
© Anna Gach

Erinnerungsbild 2/2 Anna Gach
© Anna Gach

Denkt man an die Kindheit oder an bestimmte vergangene Lebensmomente, so entstehen sofort emotionale Bilder im Kopf. Doch wie sehen diese Erinnerungsbilder konkret aus? Kann man sie für andere erfahrbar machen?

Dies ist jedenfalls ein Versuch Erinnerung darzustellen. Durch die Technik des Textildruckes werden Fotografien aus der Kindheit auf weißen Baumwollstoff gedruckt und verändert. Das Bild ist nicht schwarz-weiß, sondern bunt, es ist nicht konkret, sondern verschwommen, man könnte auch sagen ausgefranst.

Erinnerungen sind wertvoll. Jeder Mensch möchte sie bewahren. Nicht umsonst wird versucht wichtige Ereignisse im Leben durch das Mittel der Fotografie festzuhalten und zu archivieren. Trotz allem sind die eigenen Bilder im Kopf am lebendigsten, da bestimmte Gefühle, Farben, Stimmungen oder Gerüche unvergesslich bleiben.

Anna Gach

 

LIGHTCUBE
Katharina Grafinger

Lightcube 1/3
© Katharina Grafinger

Lightcube 2/3
© Katharina Grafinger

Lightcube 3/3
© Katharina Grafinger

Uns verbindet ein gemeinsames Gedächtnis, was die Bilder zu bestimmten Orten anbelangt. Wir alle denken auf unterschiedliche Art und Weise, aber bestimmte Eindrücke bleiben uns allen im Kopf. Die Bilder der Antike – Säulen, Ruinen, Tempel und weißer Marmor –  entstehen vor unserem inneren Auge. Doch diese Bilder sind nur vage Erinnerungen, Gedankenbruchstücke aus denen wir einen eigenen unwirklichen Ort schaffen. Der Digitaldruck manifestiert diese Gedanken auf ein textiles Medium. Er bringt die verblichenen Abbildungen auf einen Seidenstoff der sich bewegt und verzieht, der die verschwommenen Projektionen einander gegenüberstellt und sie durch Licht zu einem neuen Bild verschmelzen lässt. Die Arbeiten hinterfragen unsere Wahrnehmung und unsere Erinnerungen die wir viel zu oft für allgemein gültig halten und die immer wieder nach Konfrontation verlangen. Was ist meine persönliche Erinnerung, welche Erinnerung hat sich bereits festgesetzt auf meinem Stoff, auf meiner Netzhaut, welche verblassen immer mehr, und werden wieder von neuen überschrieben?
Die Vermischung der Erinnerung und die Täuschung unserer Gedanken und Sinne inspirierte mich zu einem Lichtkubus der verschiedene, alte und sich ähnelnde Dias überlagert die gemeinsam ein neues Bild erschaffen von einem verschommenen Ort. Durch den Kontext der Diafotografien entstanden mosaikartige Gebilde, die durch die einzelnen Quadrate ein gesamtes Bild erschaffen, welches aber verzogen und nicht ganz zusammengehörig erscheint und ein zerstückeltes Gewebe erzeugt.

Katharina Grafinger

 

ALTES HANDWERK
Julia Neuhold

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© Julia Neuhold

Neuhold_Julia_Fingerspitzengefühl_2b
© Julia Neuhold

Neuhold_Julia_Fingerspitzengefühl_3c
© Julia Neuhold

Altes Handwerk, Tradition, und Techniken werden immer weniger praktiziert und von den neuen Methoden abgelöst. Alles soll schneller, billiger, mehr werden. Die Grundlagen, das Ursprungswissen werden weitgehend reduziert. Die Basis der Textilindustrie wird nicht mehr gelehrt, wird ausgelöscht. Die Menschen kennen sich nicht mehr mit Textilien aus und vergessen die Traditionen, das heißt altes Handwerk zu fördern und erlernen wird unmöglich. Die Arbeit soll die Verdrängung des Handwerklichen durch das Technologische symbolisieren. Dabei auch den Aspekt der Haptik ansprechen, bei einem Digitaldruck sieht man das Gehäkelte aber fühlt es nicht mehr.

Julia Neuhold

MEMORY OF TEXTILE
Julia Moser

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© Julia Moser

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© Julia Moser

Dieses Stuck Stoff erinnert an einen zerfetzten Lumpen, der wertlos scheint. Doch gerade die kaputten Stellen, Löcher, Nähte sind Spuren aus vergangener Zeit und lassen Bilder entdecken, die Erinnerungen hervorrufen. Die ausgeschnittenen Löcher und die Stickereien ergeben Fragmente, die die Geschichte des Textils selbst erzählen.

Mit dieser Arbeit möchte ich zeigen, dass Spuren der Abnutzung die Geschichte, den Gebrauch und die Anwendungsweise des Textils offenlegen – ähnlich wie Narben auf der Haut eines Menschen. Es steckt so viel mehr im Alten und Kaputten, wenn man es nur erkennt.

Julia Moser

 

Projektbetreuung: Melanie Greußing

 

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Einladungskarte Prag

HUMAN PATTERN. Spring/Summer 2016

Franziska Sponring Textildesign 1

Geprägt von menschlichen Hautstrukturen und collagierten Körperteilen erschafft die Kollektion „human pattern“ eine surreale Welt, in der Stoffe wortwörtlich zu einer zweite Haut werden. Anstatt auf tierische Motive wie dem bekannten „animal print“ zurückzugreifen, bedient sich die Kollektion der menschlichen Hülle mit all seinen Facetten und Makeln. Die Imperfektion des Menschen spiegelt sich stark in den Designs wider. Es rivalisieren unregelmäßige Gewebe aus Nylonstrumpfhosen mit groben, großflächigen Mustern um die Gunst des Betrachters. Feine, opake Materialen treffen auf kompakte, dichte Stoffe. Klassische Punktmuster irritieren und faszinieren beim genaueren Betrachten zugleich. Die Designs erwecken Neugier und werden zu einem haptischen und visuellen Erlebnis. Glänzend und matt, wild und geordnet, mutig und brav, dick und dünn, experimentell und konstruiert, bizarr und vertraut, grotesk und schön – die Kollektion lebt von Gegensätzen, so wie das Leben.

Franziska Sponring hat ihre Kollektion im Rahmen der Lehrveranstaltungen Textildesign I und Experimentelles Weben I umgesetzt und anschließend erfolgreich bei der Première Vision/Designs im Februar 2015 präsentiert.

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© Franziska Sponring

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© Franziska Sponring

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© Franziska Sponring

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© Franziska Sponring

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© Franziska Sponring

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© Franziska Sponring

 

WIE SCHÖN IST ES ZU HAUSE

Angelika Ranzenhofer beschreibt ihre Arbeit folgendermaßen:

Der Fragestellung nachgehend, warum ich auf Textil im Siebdruck etwas darstellen möchte, befasste ich mich mit dem Thema 2. und 3. Haut, also meiner Umgebung. Unter 2. Haut ist Kleidung zu verstehen, mit der 3. meine ich die Behausung. Jene 3. Haut der Behausung wollte ich also auf einer textilen, die 2. Haut repräsentierenden, Fläche drucken.

In der fotografischen Auseinandersetzung mit meiner Wohnumgebung/Behausung, also 3. Haut, wollte ich einen kritischen Blick auf den heutigen Siedlungsbau zeigen, der für mich momentan die einzige leistbare Wohnmöglichkeit ist. Besonders ungemütlich empfinde ich die völlige Zurückdrängung von Natur aus dem Wohnraum in der Siedlung. In einer Wohnung ohne Balkon im 3. Stock, wo der Hof mit seinen Betonplatten, zu Tode gemähtem Gras und kahl geschnittenen Büschen keinerlei Erholungseffekt bietet, wächst die Sehnsucht nach Natur oder einem anderen Platz zum Wohnen. Jenes übertriebene zu Tode pflegen und Kontrollieren jeglicher Regung der Natur spiegelt einige SiedlungsbewohnerInnen in ihrem Charakter sehr gut wider, die sich an die Enge, Kontrolle und Kahlheit des Wohnraumes sehr gut angepasst haben.

 

UMSETZUNG

Die Entscheidung fiel auf ein kahles Foto eines Ausschnittes des Eingangsbereiches, der wenig einladend wirkt und die zurückgedrängte Natur in einem kleinen, abgestorbenen Rasenstück gut widerspiegelt. Es ist zwar alles klar und sauber in Ecken unterteilt, was kompositorisch eine schöne Symbolik für die kleinkarierte Einstellung und Starrheit vieler Bewohner ist, jedoch bröckelt der Putz an manchen Stellen ab, die Schäbigkeit und Freudlosigkeit kommt dabei durch.

Jenes Foto druckte ich auf verschiedene Stoffe mit der Technik des 4- Farben- Raster- Systems und bezog damit Objekte, welche wiederum symbolische Füllungen in sich tragen. Wichtig dabei war mir die unterschiedliche Materialität im Befüllen der als Kissen genähten Bildobjekte, da auch das dargestellte Haus selbst die unterschiedlichsten Materialien in sich birgt.

So ist ein Kissenbild mit Papierkügelchen befüllt, eines mit Metallkügelchen, eines mit Plastiksäckchen und eines mit einem Handtuch aus Stoff. Somit sind einige Hausmaterialien repräsentiert. Optisch wirken die Kissen wie weiche, normale Kissen, jedoch ist das Gefühl sowie das Geräusch beim Anlehnen/ Berühren befremdlich. Dies wiederum ist eine Metapher auf die unterschiedlichen HausbewohnerInnen, die nach außen alle gleich und normal wirken wollen, jedoch diverse befremdliche Innenleben führen. Außerdem bezog ich Objekte mit den Bildern, wie Kartons, Holzstäbe und ein Buch, um die Materialvielfalt zu erweitern. Dadurch entstanden diverse an Einrichtungsgegenstände erinnernde Textilobjekte, die in einem Raum als solche arrangiert werden können. Die Außenwelt meiner Wohnumgebung kann ich damit nach innen holen, ich lasse damit die Umgebung in meine Wohnung ein, öffne mich für die Einflüsse von außen, auch wenn ich nicht alles kritiklos hinnehme oder gutheiße.

Trotz allem ist das zu Hause das zu Hause und die Auseinandersetzung mit der Wohnumgebung zeigt, dass neben all dem Unangenehmen auch ein Angenehmes liegt und eine gegenseitige Akzeptanz herrschen kann.

 

Die Arbeit ist in der Lehrveranstaltung Textildruck/ 4 Farben Raster bei Melanie Greußing im WS 2014/15 entstanden.

Bildschirmfoto 2015-05-05 um 18.01.39
© Angelika Ranzenhofer

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© Angelika Ranzenhofer

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© Angelika Ranzenhofer

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© Angelika Ranzenhofer

 

#2 GESCHICHTEN IN PAPIER. DREI VITRINENSTUECKE

Wir laden zur zweiten Eröffnung unserer dreiteiligen Ausstellungsserie
GESCHICHTEN IN PAPIER. DREI VITRINENSTUECKE

Ein räumlich szenischer Dialog im Schaufenster von Papier, Objekt und Fläche

Ausstellungsreihe von Studierenden der Kunstuniversität Linz mit Arbeiten von Nicole Pühringer, Katharina Traxler und Nora Wimmer
Projektleitung: Priska Riedl

Die Vitrinenstücke sind jeweils ab Eröffnung sieben Tage zu besichtigen

Ausstellungsort: ARTSPACE ON DISPLAY; 4040 Linz/Urfahr Nestroystrasse 12

 

GESCHICHTEN IN PAPIER . DREI VITRINENSTÜCKE

CROSSING EUROPE AWARD – Local Artist Atelierpreis

Wir gratulieren Vildan zum diesjährigen CROSSING EUROPE AWARD – Local Artist Atelierpreis!

Mit seinem Film „Untitled 2014“ konnte Vildan Turalić den Leiter des Salzamtes Holger Jagersberger überzeugen ihm einen Atelierplatz für 12 Monate frei zur Verfügung zu stellen. Vildan studiert Textiles Gestalten, Bildnerische Erziehung und Experimentelle Gestaltung an der Kunstuni Linz.

© Christoph Thorwartl Crossing Europe 2015 - award ceremony
© Christoph Thorwartl
Crossing Europe 2015 – award ceremony

© Christoph Thorwartl  Crossing Europe 2015 - award ceremony
© Christoph Thorwartl
Crossing Europe 2015 – award ceremony

© Vildan Turalić
© Vildan Turalić

Projektbeschreibung
untitled 2014

Lucia – eine exemplarische Designentwicklung aus Papier und Glas Masterarbeit von Gabriela Mayrhofer, Sommersemester 2015

Entstanden aus der intensiven Auseinandersetzung mit den Materialitäten Papier und Glas – erweitert um die Aspekte Raum und Licht.

Geschaffen als Verbindung von Sichtbarem und Unsichtbarem.

Grundgedanken

Am Beginn der Designentwicklung der Leuchte Lucia stand eine intensive Auseinandersetzung mit dem Werkstoff Papier und seiner Geschichte. Angeregt durch die vielfältigen, oft ungewöhnlich erscheinenden Anwendungsbereiche von Papier in seiner Tradition habe ich mich im Besonderen mit der Thematik der Innenraumgestaltung auseinandergesetzt.

Die angenehme Atmosphäre, die Papier in Kombination mit Licht zu erzeugen vermag, weckte mein Interesse. Unterschiedlichste Experimente mit Materialien und Licht folgten, bis schließlich eine speziell entwickelte Kombination aus Papier, Glas und Licht zur Entwicklung dieser Leuchte führte.

Arbeitsweise

Das Bewusstmachen von Materialität und ihrer Wertigkeit, von Materialien, die uns alltäglich umgeben. Versuche, die Achtsamkeit auf das zu lenken, was wir tagtäglich benützen, in Händen halten. Zu fragen – was kann ein Material noch? Bietet es nicht wesentlich mehr Verwendungsmöglichkeiten, hat es nicht auch Eigenschaften, die fernab der alltäglichen Anwendung von Interesse sind?

Erst wenn die gängigen Anforderungen an ein Material beiseite gelassen und die herkömmlichen Aufgaben ausgeblendet werden, kann ein neuer Zugang stattfinden.

Eingehen auf das was ist, was sich ergibt – wahrnehmen und weiterdenken was sich daraus fortführen lässt – das war der leitende Gedanke der Entwicklung.

Papier und Textil

Weben als Leidenschaft und Inspiration. Das Legen und Kreuzen von Fäden ermöglicht Stabilität und erlaubt eine Annäherung an die Fläche. Aus dem Kontext ursprünglich textiler Flächengestaltung entstanden nach und nach unterschiedliche, gewebe- und netzartige Flächen aus Fäden und Papier. Es folgten großformatige Versuche in einer experimentellen Technik des Papierschöpfens bzw. – gießens, die immer mehr Durchsicht erlaubten, der Anteil der dichten Flächigkeit wurde dabei immer geringer. Das Resultat sind einzigartige Verbindungen von Fäden und Papier, netzartige fragile Gebilde mit hoher Lebendigkeit und Transparenz. Luftige Objekte, die dennoch einen Körper bilden und Raum einnehmen.

Für die Anwendung dieser Papiernetze im Hinblick auf die Entwicklung einer Leuchte für den Innenraum habe ich mich für eine Kombination mit dem Werkstoff Glas entschieden. In einem speziell entwickelten Herstellungsverfahren wird das Papiernetz zwischen zwei Glasplatten eingelegt und mit dem Glas untrennbar verbunden. Dieser Glasverbundwerkstoff ermöglicht den beiden Materialien Papier und Glas eine Aufwertung der jeweils eigenen Vorzüge.

Designentwicklung Leuchte „Lucia“

Formal habe ich mich an der Bauweise moderner Architektur orientiert. Für die Lichttechnik wurden LED-Streifen mit sehr hoher Leuchtkraft verbaut. Das Trägermaterial Glas lässt eine klare Linienführung zu. Durch die Transparenz des Papiernetzes und des Glases vermittelt die Leuchte Leichtigkeit und fügt sich optimal in den Wohnraum ein.

Lucia wirkt in ihrer Fragilität somit als Verbindung von Sichtbarem und Unsichtbarem, agiert als unaufdringlicher Vermittler zwischen Hell und Dunkel und trägt somit zur Gestaltung einer angenehmen Raumatmosphäre bei.

 

Foto: Gabriela Mayrhofer
Foto: Gabriela Mayrhofer

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Foto: Philipp Pernkopf

Foto: Philipp Pernkopf
Foto: Philipp Pernkopf

Foto: Philipp Pernkopf
Foto: Philipp Pernkopf

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Foto: Philipp Pernkopf

 

 

Studienreise Istanbul

Mit 27 Studierenden sind wir vom 12. – 13.04.2015 nach Istanbul aufgebrochen. Neben Schätzen der Weltkultur wie der Hagia Sophia, dem Topkapi-Palast, der Basilika-Zisterne oder der Blauen Moschee haben wir uns die Kunstszene genauer angeschaut sowie Spuren hinterlassen. Hier noch einige Impressionen.

Die Studienreise wurde begleitet von Gilbert Bretterbauer, Priska Riedl, Christiane Reiter-Zaman und Melanie Greußing

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© Melanie Greußing

 

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© Melanie Greußing

 

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© Christiane Reiter-Zaman

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© Melanie Greußing

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© Melanie Greußing

 

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© Melanie Greußing

 

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© Melanie Greußing

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© Melanie Greußing

 

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© Melanie Greußing

 

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© Melanie Greußing

 

#1 GESCHICHTEN IN PAPIER. DREI VITRINENSTUECKE

Wir laden zur ersten Eröffnung unserer dreiteiligen Ausstellungsserie
GESCHICHTEN IN PAPIER. DREI VITRINENSTUECKE

Ein räumlich szenischer Dialog im Schaufenster von Papier, Objekt und Fläche

Ausstellungsreihe von Studierenden der Kunstuniversität Linz mit Arbeiten von Doris Bujatti, Renée Chvatal, Gabriela Mayrhofer und Alice Müller.
Projektleitung: Priska Riedl

Die Vitrinenstücke sind jeweils ab Eröffnung sieben Tage zu besichtigen

Ausstellungsort: ARTSPACE ON DISPLAY; 4040 Linz/Urfahr Nestroystrasse 12

 

GESCHICHTEN IN PAPIER . DREI VITRINENSTÜCKE

OPEN HOUSE

Unsere Türen stehen am 24. April von 9.00 bis 17.00 Uhr offen. Zu finden sind wir in der Reindlstraße 16-18 und Sonnensteinstraße 11-13 in Linz / Urfahr.

Unser Programm:

  • 11.00 Uhr: Vortrag „textile force und design“ von Univ.-Prof. Mag. art. Gilbert Bretterbauer

Ganztägig:

  • Individuelle Studienberatung für  Bachelor- und Masterstudium textil·kunst·design
  • Präsentation des diesjährigen Messesauftritts bei der „Première Vision Designs“ (Paris) mit Textilkollektionen Studierender
  • Projektarbeiten von Studierenden im Stiegenhaus
  • Präsentation von ausgewählte Arbeiten von Studierenden in den Räumlichkeiten der  Abteilung
  • Diashow über Projekte, Abschlussarbeiten und Ausstellungen
  • Offene Werkstätten: Siebdruck, Digitaler Textildruck, Papier&Latex, Weben, Digital Weaving und Bekleidung/Mode
  • Studierende kochen im Atelier

 

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Abstract Macarena

Textildesign Angelika Schmidl

Abstrakte Formen / ungegliederte Flächen / Strukturfüllungen / Analoge- „unperfekte“ Ästhetik / Freie Anordnung statt strenge Gliederung
Das sind die Begriffe, die Angelika Schmidl in ihrer Kollektion umgesetzt hat. Verspielt und sehr gekonnt komponiert sie mit ungewöhnlichen Formen und spannenden Farbkombinationen neue Muster für selbstbewusste, kreative, detailverliebte Frauen.

Ihre Kollektion hat sie im Rahmen der Lehrveranstaltungen Textildesign I und Experimentelles Textildesign/Siebdruck umgesetzt und anschließend erfolgreich bei der Première Vision/Designs im Februar 2015 präsentiert.

Textildesign Angelika Schmidl
© Angelika Schmidl

Textildesign Angelika Schmidl
© Angelika Schmidl

Textildesign Angelika Schmidl
© Angelika Schmidl

Textildesign Angelika Schmidl
© Angelika Schmidl

 

Collage&Fragment

Illustration, Malerei und Fotografie prägen weitgehend das visuelle Material von Collagen in der Kunst. Dies griffen 15 Studierende auf und gestalteten Textildesign-Kollektionen mit einer Formensprache, die von abstrakt, manchmal kontrolliert konstruktivistisch zu surrealistisch bis dadaistisch angehaucht reicht. Dadurch und durch den vielfältigen Einsatz textiler Medien und Techniken erhielten die hochqualitativen Designs ihren einzigartigen Charakter. So entstanden über 200 verschiedene Designs in intensiver Arbeit und regem Austausch mit den Lehrenden. Parallel wurde durch ein eigenes Messepräsentationsteam von 5 Studierenden ein zugehöriges Messedisplay entwickelt.

Der aus diesem Prozess resultierende unkonventionelle Messeauftritt in Paris bei der Fachmesse Première Vision/Designs vom 10. – 12. Februar 2015 wurde durch die positive Wahrnehmung der MessebesucherInnen bestätigt.

 

Mitwirkende Studierende Textildesign
Luz Daniela Aleman Espinosa, Lisa Benedikt, Sandra Eichinger, Iris Fink, Christine Gunzer, Verena Kroupa, Julia Moser, Nathalie Pelet, Julia Platzgummer, Patricia Rompel, Jacqueline Satzinger, Angelika Schmidl, Kristina Six, Franziska Sponring, Ilona Stütz

Mitwirkende Studierende Messedisplay
Urban Lang, Sarah Rieger, Nathalie Schaupp, Paula van der Woude

Mitwirkende Lehrende
Gilbert Bretterbauer, Beate Goyer-Luger, Melanie Greußing, Käthe Hager-Strobele, Teija Hohl, Priska Riedl und Ingrid Tragler.

© Melanie Greußing

Messestand
© Melanie Greußing

Paris-Team
© Melanie Greußing

 

Schrottzeichnen

Eine Auswahl an Zeichnungen tkd/tg Studierender (LV Bildnerische Praxis, I, III, WS 2014/15).

Als Studienobjekt diente kleinteiliger Elektroschrott. „Kaputte“ und somit in ihrem gedachten Sinn zwecklose Dinge, die ihre ursprünglich Form oft verloren haben bzw. durch den „Verfall“ Einblick in ihr sonst verborgenes (technisches) Inneres geben. Da der Focus auf möglichst interpretationsfreier Darstellung lag, wurden als Zeichengrund für Studierende des ersten Semesters gebrauchte Kuverts zur Verfügung gestellt, um so ein einschlägiges Werkstreben vorab zu unterbinden. Studierende höherer Semester arbeiteten auf Zeichenpapier.

Zeichnungen von: Robert Angerer, Nicol Baumgärtl, Clara Bösl, Sandra Eichinger, Katharina Grafinger, Luise Heininger, Sophia Kaser, Josepha Krüger, Yeseul Kwon, Rebekka A. Lipp, Lisa Mayinger, Valerie Moschner, Melanie Moser, Sonja Murauer, Julia Neuhold, Anna Neulinger, Vanessa Pichorner, Nicole Pühringer, Lisa Putz, Angelika Ranzenhofer, Franziska Sponring, Caroline Weichselbaumer, Sarah Zauner, Eva Wutte

Clara Bösl
Clara Bösl

Angelika Ranzenhofer
Angelika Ranzenhofer

Anna Neulinger
Anna Neulinger

Rebecca Lipp
Rebekka A. Lipp

Vanessa Pichorner
Vanessa Pichorner

Sarah Zauner
Sarah Zauner

Sophia Kaser
Sophia Kaser

Yeseul Kwon
Yeseul Kwon

Sandra Eichinger
Sandra Eichinger

Anna Neulinger
Anna Neulinger

Nicole Pühringer
Nicole Pühringer

Robert Angerer
Robert Angerer

Nicol Baumgärtl
Nicol Baumgärtl

Rebecca Lipp
Rebekka A. Lipp

Luise Heininger
Luise Heininger

Valerie Moschner
Valerie Moschner

Katharina Grafinger
Katharina Grafinger

Eva Wutte
Eva Wutte

Caroline Weichselbaumer
Caroline Weichselbaumer

Lisa Mayinger
Lisa Mayinger

Lisa Putz
Lisa Putz

Melanie Moser
Melanie Moser

Lisa Mayinger
Lisa Mayinger

Sonja Murauer
Sonja Murauer

Sonja Murauer
Sonja Murauer

Josefa Krüger
Josefa Krüger

Julia Neuhold
Julia Neuhold

Franziska Sponring
Franziska Sponring

Raumzeichnen

Eine Auswahl an Zeichnungen tkd/tg Studierender (LV Bildnerische Praxis, V, WS 2014/15) von Raumausschnitten mit Interieur; die Darstellung sollte auch hier weitgehend interpretationsfrei sein. Arbeiten von Lisa Benedikt, Julia Brandstetter, Katharina Fußeder, Johanna Jaksch, Anna Neulinger, Lisa Putz, Natalie Schaupp und Karin Waltenberger.

Julia Brandstetter
Julia Brandstetter

Lisa Benedikt
Lisa Benedikt

Lisa Putz
Lisa Putz

Anna Neulinger
Anna Neulinger

Natalie Schaupp
Natalie Schaupp

Johanna Jaksch
Johanna Jaksch

Johanna Jaksch
Johanna Jaksch

Johanna Jaksch
Johanna Jaksch

Julia Brandstetter
Julia Brandstetter

Anna Neulinger
Anna Neulinger

Anna Neulinger
Anna Neulinger

Anna Neulinger

Karin Waltenberger
Karin Waltenberger

Katharina Fußeder
Katharina Fußeder

Lisa Benedikt
Lisa Benedikt

Lisa Putz
Lisa Putz

 

Julia Brandstetter
Julia Brandstetter

 

 

SUBviolet #1 – NO ROOM FOR ART Julia Moser

Julia Moser

NO ROOM FOR ART

tkd Keller, Reindlstraße 16-18, Werk III
Dienstag, 27. 1. 2015
18 Uhr

Weil der Raum zu klein ist, weil es auf den Raum ankommt, weil Kunstwerke maßlos übertrieben werden, weil die Kunst den Raum sprengt, weil Kunst einschränkend ist, weil es um Eigeninterpretation geht und Leere für sich spricht …

… mögliche Antworten auf Fragen, die diese Raumintervention möglicherweise aufwirft.

Autoschrott

Die städtebauliche Entwicklung der Industriestadt Linz und die damit einhergehende veränderte Topographie stellen seit jeher einen Anziehungspunkt für zeitgenössische FotografInnen dar. Auf der Suche nach solchen Orten und ganz im Sinne des aus den USA stammenden „New Topographic Movement“ aus den 1970er Jahren bot die Foto-Exkursion mit sieben tkd/tg- Studierenden zum Autoschrottplatz Zettl unweit des Fabriksgeländes der Voest Alpine nicht nur Einblicke in aktuelle Methoden der Autoteilverwertung, sondern gewährte auch unerwartete Perspektiven auf Maschinenlandschaften. Als ausgeschlachtete, übereinandergestapelte Hohlkörper und Innenräume erscheinen die Karosserien im starken Kontrast zum fetischisierten Verhältnis von Mensch und Auto.

Die Fotografien vermitteln dystopische Außen- und Inneneinblicke in die Hohlräume der Autos, wobei klassische Konzepte der räumlichen Darstellung durch Übereinanderlagerungen, sowie durch ungewohnte Perspektiven im Ausschnitt der Aufnahme durchbrochen werden.

Fotografien von: Florian Adelon, Julia Brandstetter, Karin Fellner (Titelbild), Julie Kratzmeier, Florian Nörl, Alissa Sammet, Jacqueline Satzinger

Julie Kratzmeier
Julie Kratzmeier

Julia Brandstetter
Julia Brandstetter

Flo Nörl
Flo Nörl

Florian Adelon
Florian Adelon

Jacqueline Satzinger
Jacqueline Satzinger

Alissa Sammet
Alissa Sammet

Cadavre exquis

Wir von „Schreiben und Milieu“ haben gemeinsam eine schöne Leiche geschrieben!

„Cadavre exquis“: Es ist dies ein Kollektivgedicht, das entsteht, wenn jede/r seinen Beitrag unabhängig von den vorigen untereinander auf ein Blatt schreibt. Erfunden, wenn man das so sagen kann, haben die Methode ein paar Surrealisten in Paris vor etwa 100 Jahren. Eines ihrer Ziele war, das Gewollte, das Geplante, das Denken, das in Texten und bildnerischen Kunstwerken durchzuscheinen neigt, zu verhindern, um ins Ungeahnte „vorzustoßen“.

Nichtsdestoweniger merkt man, glaube ich, dass wir uns vor der Verfassung mit der Kunst des Paläolithikums beschäftigt haben!

Ringsumher

Ringsumher, nieder mit dir,
und ich seh dich oben,
nicht dein Auge, nur deine Form,
verborgen im Halbweiß stehen –
Tupfen, Striche, das Pferd und dann
der Löwe
wie ein Kind seine Wahrnehmung, Gefühle darzustellen…
Oder wie ein Steinzeitmensch?
Während die Männer eifrig dabei sind
Bären zu jagen, sitzen die Frauen
im Kreis
und befreien sich gegenseitig vom Ungeziefer
und die Farbe hält…
Der rote Fuchs blickt stolz auf den Ring und
verlässt den Raum
in der Höhle des Löwen, Büffel und Bären
ließ er sich in seinen Gedanken nicht stören –
und es vermag das Gestein allein
aus den Spuren der Zeit
zu lesen.

 

Exkursion Wien

am Freitag, den 14. nov. fand wie jeden Herbst eine Exkursion für studierende der Abteilung textil.kunst.design statt. ein Programm zwischen Werkstätten und Ateliers, rahmenbauer und Ausstellungen in Galerien und Besichtigung im öffentlichen Raum waren geplant. was sich ausging ist anhand der Fotos zu sehen.

die unterschiedlichen Stationen der Exkursion
die unterschiedlichen Stationen der Exkursion