29. Juni bis 1. Juli 2023 Auf den Dächern der Kunstuniversität Linz, Hauptplatz und Domgasse
Student*innen der Abteilung textil.kunst.design präsentieren zum Rundgang ein kollektives Projekt zum Thema Schach equals Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer & Kampfgeist.
In der Linguistik liest man eingewurzelt, an die Wurzel gehend, von Grund auf, das Radieschen. Die Chemie beschreibt damit die Reaktionsfreudigkeit von Atomen und Molekülen mit mindestens einem Elektron. Politisch beschreibt man damit eine extreme Ideologie die nach Veränderung strebt. Und naheliegende Synonyme sind hart, rigoros, rücksichtslos oder unnachgiebig. Das Radikale ist beweglich.
Wir stehen am Sonntag vor 4 Wochen um 5h Früh auf, machen Kaffee, öffnen Dosen von Monster Energy Drinks und nehmen uns vor, nicht zu ruhen und nur mehr Schach zu spielen. Wir sind Maschinen, die Springer*innen gegen Läufer*innen abtauschen und kurze Rochaden gegen lange Rochaden abwägen. Wir wollen so lange Schach spielen, bis wir zusammenfallen, kollabieren, einsacken.
Mit Arbeiten von:
Ilona Eidinger
Corinna Fae
Carmen Fischnaller
Martha Hartmann
Selina Huss
Jennifer Kopatz
Arezou Shayesteh Sadafian
Kirstin Sutter
Mit freundlicher Unterstützung der Firma Getzner.
Orte: Hauptplatz 6-8 und Dokapi Terrasse, Domgasse 1, 4020 Linz
Eröffnung: 28. Juni 2023, 18.00 Uhr; Ausstellung bis 1. Juli 2023 Kunstuni Linz, Galerie WHA, Domgasse 1, 4020 Linz
In Kooperation mit dem Kepler Universitätsklinikum Linz (Neurologie / Schlaflabor) untersuchen Studierende der Kunst Universität Linz / Abteilung textil.kunst.design – inspiriert von wissenschaftlichen abstracts zur Jahrestagung der österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin – verschiedene Modi des Schlafs und der Schlaflosigkeit.
Warum Menschen und Tiere in den Schlaf fallen, ist immer noch nicht geklärt, lässt aber in dieser Grauzone umso mehr Spielraum für gestalterische Spekulationen zu.
Denken wir den Schlaf als Gegenbegriff zum Wach-Zustand, in dem sich der Körper im Standby-Modus regeneriert, wollen wir gleichzeitig auch über die spielerische Produktivität und das gestalterische Potenzial der Pause nachdenken und den Ursachen von unterschiedlichen Schlafzuständen auf den Grund gehen. Wir nutzen diese Nebenzeit, verweilen im Leerlauf und stehen dennoch nicht still, der Snooze Button ist aktiviert.
Präsentation im Rahmen der 31. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin „DIE KUNST DES SCHLAFENS“
23./24.06.2023 (nicht öffentlich)
Palais Kaufmännischer Verein, Linz
Mit Arbeiten von Carmen Fischnaller, Martha Hartmann, Sarah Hinterdorfer, Woonji Im, Karoline Pöhn, Simon Praetorius, Nicolás Rueda Blanco, Marharyta Varabel
Eine handgeknüpfte Vulva aus Schafswolle und Leinengarn
Dimension 370 x 250 cm
Slow Encounter, eine dreidimensionale Vulva-Landschaft aus Wolle, wurde in 900 Stunden über 14 Monate von Hand geknüpft und gewebt. Sie ist ein Plädoyer an die Lust, und eine Einladung die Vulva als sinnlichen Körperteil zu erleben, das berührt und gestreichelt werden möchte.
Die Arbeit steht aber auch für das Sichtbarmachen der kontinuierlichen Diskriminierungen, körperliche Grenzüberschreitungen und Kontrollen, denen Frauen* ausgesetzt sind (z.B. Beschneidungen, Abtreibungsverbote, sexualisierte Gewalt, Femizide, Ausbeutung als Care-Arbeiter*innen sowohl in der Familie als auch im Berufsleben). Slow Encounter ist widerständig gegen Scham und der Kontrolle unserer Regierungen.
Polka°Dots°Muster | Hängeinstallation 1600 x 140 cm
wie es sich anhielt als ich fühlte
Bachelorarbeit textil.kunst.design von Astrid Bernhard 2023
Wie es sich anhielt als ich fühlte ist ein intimes und persönliches Zeitexperiment. Ich will mit dieser Arbeit erfahren, wie es ist, Zeit bewusst zu fühlen, Zeitmit allen Sinnen wahrzunehmen, einer vorgegebenen Zeit ausgeliefert zu sein, Zeit eine Form zu geben und Zeit als Gedanken festzuhalten. Dazu begebe ich mich in eine statische Tätigkeit und suche mir fixe Zeitvorgaben für mein Experiment.
Die Tätigkeit der ich nachgehe, ist das statische Ansetzten von Twinmarkern mit ihrer Pinselspitze auf weißen aufgerollten Stoff. Währenddessen verharre ich und höre hundertdreiundachzig Polkas von Johann Strauss Sohn (sein Gesamt-Polkaverzeichnis). Diese kurzen Musikstücke geben meiner verharrten Zeit ein punktförmiges Äusseres. Je kürzer oder länger die Polka dauert, umso weniger tief oder tiefer dringt die Farbe von der äussersten Stoffschicht inalle darunter liegenden Schichten durch. Anhand dieses Prozesses kann ich den Punkten eine wortwörtliche Existenz als „Polka°Dots“ verleihen (punktförmiges klassisches Textilmuster). Im abgerollten Zustand entfaltet sich das unwiederbringliche Muster auf über sechzehn Meter Stoff zu einem künstlerischen Unikat , das sich schließlich auf den letzten Metern der weißen Stoffbahn von selbst wieder auflöst.
Meine Zeit, poetisch auf den Punkt gebracht | Textpunkt
Während ich die Stifte zu jeder Polka am Stoff anhalte, versuche ich die dabei vergehende Zeit bewusst und mit allen Sinnen nachzuspüren. Meine Gedanken, meine Gefühle, meine Wahrnehmungen formieren sich ohne jegliche alltägliche Ablenkungen in jedem Punkt, zu jeder Polka zu einem Zeitextrakt, das ich als poetischen Text auf den Punkt bringe. Das absatzlose punktförmige Layout steht für das Zeitextrakt per se und verlangt den Leserinnen und Lesern Zeit ab, in der sie in meine persönliche Wahrnehmung von Zeit eintauchen.
Koordinaten von Zeit | Textbild
Die Koordinaten von Zeit führen an, welchen Punkt ich in welcher Farbe, zu welcher Polka, an welchem Tag, zu welcher Uhrzeit angehalten habe. Die Dauern des Anhaltens der Stifte auf dem Stoff zu den Polkas,summiere ich zu einer Endsumme von Neununddreissigtausendsiebenundvierzig Sekunden. Das ist meine Eigenzeit, die ich im Zeit-Experimentauf mich selbst zurückgeworfen verbracht habe.
Polkaverzeichnis | Textbild
Das Polkaverzeichnis gibt an, zu welchem Punkt ich welche Polka gehört habe und welchem Orchester ich dabei mein Ohr geschenkt habe.
Retrospektiv dokumentiert und verarbeitet »here be dragons« drei verschiedene Perspektiven der Kartographie und deren Techniken. Die Karte wird zum Medium grafischer Darstellung und raumgebundener Wahrnehmung, Grundelemente und Gestaltungsmittel – Linien, Symbole, Flächen – werden aufgegriffen und neu kontextualisiert.
Die drei eigenständigen Arbeiten »unknown places«, »masks« und »road surfaces« geben meine subjektive städtischen Raumerfahrungen, während der pandemiebedingten Ausgangsbeschränkungen der Jahre 2020/21 im Großraum Linz, wieder. Durch diese Einschränkungen veränderte sich das Empfinden für den Außenraum und durch das Wegfallen sozialer Orte entstanden „Nicht-Orte“, „unbekannte Gebiete“, dort wo Drachen sind – ‘here be dragons‘.
Durch das „Ent-informieren“ und Überzeichnen der Karten, Sammeln und Verarbeiten von Vorgefundenem oder dem Abformen reliefartiger Strukturen vom Außenraum entsteht eine neue Erzählung, ein anderer Inhalt wird sichtbar gemacht. Ein Blickwinkel auf den individuellen Erfahrungshorizont erfahrbar, der weder unbekannt noch unerforscht, aber unzugänglich und isoliert ist.
»here be dragons« erzählt von Gefühlen und der damit einhergehenden Auseinandersetzung mit den Jahren 2020/21. Von Gefühlen, die bis heute nachwirken – eine Variante die unmittelbare Umgebung mit dem Medium der Karte zu reflektieren.
Projekt von Karoline Pöhn, Masterstudentin textil.kunst.design
Obwohl meine Entscheidung, für mein Master-Studium das Institut zu wechseln – von Fashion&Technology zu textil.kunst.design – eine sehr bewusste war, war es damit allein nicht getan. Meine Denkweise musste sich transformieren. Weg von vestimentären Formen, hin zu etwas Unbekanntem.
Meine Fertigkeiten, Wissen und bisher erlernten Techniken sollen neu kombiniert und angeordnet werden, um mein Arbeitsfeld in Richtung bildnerische Arbeiten erweitern zu können. Diesen inneren Transformations-Prozess des Denkens und Handelns soll meine Arbeit „Jamais-vu“ veranschaulichen.
Das Jamais-vu-Erlebnis [ʒamɛˈvy] (franz. für niemals gesehen) beschreibt das Gegenteil vom Déjà-vu-Erlebnis. Bei diesem psychologischen Phänomen wird eine Person, ein Umstand oder ein Ort – obwohl eigentlich bekannt – als völlig fremd oder neu empfunden.
Mit einer Variante des Monoprint-Verfahrens (in meinem Fall mittels Gelli-Plate) habe ich mein Bachelor-Portfolio auf Textil gedruckt und versuche damit das oben genannte Phänomen herbeizuführen.
Die Prints auf Textil zeichnen sich durch eine gewissen Unschärfe aus, ähnlich einer Erinnerung die langsam zu verblassen beginnt. Die
Ursprungsgrafik ist mal mehr mal weniger erkennbar.
Im Druckprozess stellte ich fest, dass obwohl ich immer
wieder die selben Schritte möglichst genau wiederholte, doch jeder Druck einzigartig ist und sich nicht exakt reproduzieren lässt. Auch die Dauer des Druckprozess (ca. 15 Stunden) stehen sinnbildlich dafür, dass Prozesse ihre Zeit brauchen – mehr als man manchmal annimmt oder sich vielleicht wünscht.
Das ursprüngliche Porfolio mit 68 Seiten wurde auf die entsprechende Anzahl von Doppelseiten im Broschüren-Druck übertragen und von Hand mittels Coptischer Bindung (offne Fadenbindung) gebunden. Die verwendeten Materialen, wie Acrylfarbe, Baumwollstoff und Druckutensilien wurden aus meinem Bestand entnommen. Einzig die Gelli-Plate musste neu angeschafft werden.
Material: Acrylfarbe auf Baumwollstoff 29x43cm, Fadenbindung (Coptische Bindung)
Prozess:
Die selbstgegossene Gel-Platte aus Agar-Agar zersetzt sich zu rasch -> Gelli Plate;
um ausreichend Toner vom Papierdruck auf die Platte und anschließend das Textil übertragen zu können, müssen die Papierseiten doppelt bedruckt werden.
Acrylfarbe muss die richtige Viskosität aufweisen (nicht zu fest nicht zu flüssig);
Farbschicht zur Abnahme des Toners dünn (direkt aus der Tube) , zweite Farbschicht zum Übertrag aufs Textil dicker (gemischt aus sehr fester Acrylfarbe und flüssiger; mit Druck (schweres Buch) 2 Minuten antrocknen lassen
Projekt von Jennifer Kopatz, Masterstudentin textil.kunst.design
Die Hälfte der Bevölkerung menstruiert monatlich. Jedoch werden der offene Umgang und das öffentliche Sprechen über die Menstruation und dazugehörige Komponenten immer noch vermieden. Diese Tabuisierung ist tief mit sozialer Ächtung verankert. Der heutigen Gesellschaft wird vermittelt, dass die Periode geheim gehalten werden muss, denn sichtbares Bluten überschreitet die gesellschaftlich akzeptierte Norm.
Das Projekt “YES, I BLEED” zeigt daher mit einem entwickelten Menstruationstagebuch einen Weg zur Enttabuisierung der Menstruation und eine intensive Auseinandersetzung mit starken Beschwerden während der Blutung. Mit dem Menstruationstagebuch entstehen tägliche Zeichnungen, die dein Schmerzlevel, die Blutungsstärke und das emotionale Empfinden während deiner Periode festhalten. Aus den Zeichnungen kann somit nicht nur ein entwickelter Code zur täglichen Blutung herausgelesen werden, sie sind auch ein Beweis für die Bereitschaft, sich intensiv dem Kennenlernen der eigenen Menstruation zu widmen und den eigenen Körper besser verstehen zu wollen.
Mit einer solchen Praxis und solch einer intensiven Auseinandersetzung wird nicht nur das eigene Verständnis und die persönliche Haltung zum monatlichen Bluten positiv beeinflusst, sondern man setzt auch ein bewusstes Zeichen für den notwendigen Wandel zur Perioden Positivität in der Gesellschaft, die sich dem offenen Umgang und aktiver Hinterfragung der kulturellen Diskurse zur Menstruation widmen, ohne dass diese von Schweigen, Scham und Peinlichkeit geprägt werden müssen.
Studierende der Studienrichtung textil·kunst·design entwickelten im Rahmen einer Lehrveranstaltung eine kollaborative Arbeit die nun für mehrere Wochen im Lichthof West des Brückenkopfgebäudes der Kunstuni Hauptplatz 6 zu sehen ist. Kollaboratives Arbeiten baut auf Kooperation auf, reicht allerdings noch weit darüber hinaus. Jede Entscheidung beruht auf Annäherung und Kompromiss, auf Einlassen und Einbringen. Das hier entstandene Ergebnis changiert zwischen dem kleinsten gemeinsamen Nenner und dem größtmöglichen Mehrwert.
In der Installation LINKAGE interagieren zwei bedruckte Stoffbahnen sowohl miteinander, als auch mit der Architektur des Lichthofs und schaffen eine Verbindung zwischen den unterschiedlichen Gebäudeebenen. Über 50 m Stoff schlängelt sich teils fließend, teils akkurat gelenkt, vom 4. Stockwerk bis ins Erdgeschoss. Mal nähern sich die beiden Bahnen maximal an und verflechten sich miteinander, um dann wieder die Richtung zu ändern und auseinanderzustreben. Die Farbintensität der Stoffbahnen reagiert ebenfalls auf dieses Wechselspiel und erhöht sich bei Annäherung und schwächt sich ab bei Distanz. Durch die Art der Hängung erfahren die textilen Bahnen im abgesteckten Raum des Lichthofs eine Erweiterung in das Dreidimensionale. Unterschiedliche Perspektiven ermöglichen diverse Ansichten.
Das Weiche und Fließende des Materials verbindet sich mit den starren Elementen der Architektur zu einer raumgreifenden Installation, bei der das textile Material auf phänomenologischer Ebene die harten Strukturen der Architektur zu unterlaufen scheint.
Beteiligte Studierende: Lucija Divic, Carmen Fischnaller, Ferdinand Lindl, Arezou Shayesteh Sadafian, Kirstin Sutter
textil·kunst·design, LV Siebdruck Vertiefung WS 22/23, Ingrid Tragler, Mag.art., Sen. Lect.
– Schlafen kann ich, wenn ich tot bin – Rainer Werner Fassbinder –
Die Neurologen Dr. Andreas Kaindlstorfer und Dr. Thomas Mitterling PhD sprechen über die Kunst des Schlafens und darüber, warum ein bisschen Schlaf schon in Ordnung geht
MITTWOCH 21.12.22
14:00 bis 15:00 Uhr
Domgasse 1 EG Raum 21 (DOEG21)
Der Vortrag dient der Information zum angebotenen Semesterprojekt zum Thema SCHLAF (SoSe23) – einer Kooperation mit den Vortragenden bzw. mit deren wissenschaftlichen Umfeld.
Dr. Andreas Kaindlstorfer
Klinik für Neurologie1, Neuromed Campus, Kepler Universitätsklinikum Linz
MIRA SILBERLING, Masterstudentin textil.kunst.design
floating bodies, 2021|22 verfremdet zur schau gestellt
floating bodies setzt sich mit dem wesen und der körperlichkeit des treibholzes auseinander. untersucht wird die begegnung des menschen mit dem nicht atmenden, da angekommenen – wie die hand die äste sammelt und in die umgebung der städtischen zivilisation transportiert. in den abgeschirmten raum, festgehalten, verhindert fortzutreiben.
überdeckt mit farbe, transformiert durch die menschliche hand, werden die äste zu fremdkörpern. sie begegnen sich selbst in der fremde und sie erscheinen uns wie fremde.
das überkleiden mit farbe symbolisiert eine vermenschlichung. indem ich die äste mit künstlicher, giftiger farbe besprühe, zeige ich die verbindung zum menschen – dessen machtsymbol. vermeintliche stärke, umwelt zu steuern, sich der natur, diesem wesen zu bemächtigen und dessen sein zu definieren.
der schaukasten schafft eine distanz, eine barriere zu dem sonst direkt erfahrbaren und thematisiert dabei einerseits das einsperren in den geschlossenen, menschen gebauten raum und andererseits die unabdingbare achtsamkeit in der begegnung und verbindung mit der natur. vielleicht sogar die unantastbarkeit der natur.
Der Frisiersalon ist eine Schaufenstergalerie als Leerstandnutzung, betreut durch das Atelierhaus Salzamt in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz unter der Leitung von Angela Stief, Gastprofessorin für kuratorische Praxis.
Frisiersalon. Eine Schaufensterausstellung 20/06 – 22/07/2022 – Pfarrgasse 15, 4020 Linz
Aus Fäden werden in der Fadenarbeit Flächen erzeugt. Durch spiralförmige Umwicklung unterschiedlicher Kernformen entstehen Flächen, die mit Hilfe von Farbwechsel zu einer Bildkomposition werden, in der die Strukturen der Garne, sowie deren Glanz-Licht-Schatten-Effekte eine zusätzliche ästhetische Rolle spielen. Das Konzept dieser Arbeit besteht in der gleichzeitigen Darstellung vieler Wahrnehmungsebenen. Zentral verbunden damit bleibt der Umgang mit dem Faden, durch den exemplarisch gezeigt wird, dass alleine Transformation einer materiellen Gegebenheit in eine aus dem üblichen Kontext gelöste Verwendung künstlerische Erfahrung sein kann.
Meine Masterarbeit beinhaltet ein Gestaltungskonzept, welches die fortlaufende Transformation einer zweidimensionalen Fläche, hin zu einem dreidimensionalen Objekt und wieder zurück, umfasst. Der Transformationsprozess ist hierbei auf das Vulkanthema angewendet worden, da dieses Naturspektakel für mich ein starkes Sinnbild der kontinuierlichen Veränderung darstellt. Dennoch ist dieser Inhalt nur ein Stellvertreter und das Gestaltungskonzept kann auf jegliches weitere Thema angewendet werden. Die dabei entwickelten Ergebnisse werden in einem Container präsentiert, der es mir ermöglicht meine Anschauungsstücke nicht nur digital, sondern auch haptisch und real, flexibel sowie ortsunabhängig vorzustellen.
Studierende der Studienrichtung textil•kunst•design haben im Sommersemester 2022 Poster zu unterschiedlichen Aspekten des Projekts „UniNEtZ – Universitäten und Nachhaltige Entwicklungsziele“ gestaltet. Jede/r von Ihnen hat ein passendes Symbol zu einem der Targets skizziert und digital gezeichnet, Farben für den Entwurf ausgewählt sowie ein kurzes Statement als Plakattext geschrieben. Die Poster wurden in der Größe DIN A3 mit dem umweltfreundlichsten digitalen Druckverfahren – der Risographie – im Drucklabor an der Kunstuni hergestellt.
Präsentiert wurden die Plakate in Rahmen des Nachhaltigkeitsfestes Anfang Juni 2022 im Arkadengang des Gebäudes Hauptplatz 6 in Linz und danach im 2. Stock desselben Gebäudes aufgehängt.
1. Oktober 2021 bis 30. September 2022 Rektorsgang, Kunstuniversität Linz, Hauptplatz 6, 4020 Linz
Studierende der Studienrichtung textil·kunst·design präsentieren die mobile Installation „W I R bunte stäbe“.
(dinge, die an der wand lehnen)
Das von Studierenden der Abteilung textil·kunst·design ausgeführte Projekt versteht sich als Intervention in Raumatmosphären. Die anhand von individuellen Konzepten bemalten Holzstäbe werden einzeln oder in zugehörigen Gruppen schräg an die Wände gelehnt positioniert, was einerseits den gegebenen Sicherheitsbestimmungen widerspricht und andererseits eine Sensibilisierung des verhaltens im Gang hervorruft. Denn keiner der Stäbe soll umfallen, alles befindet sich in einem labilen Gleichgewicht. Das damit hervorgerufene, aufmerksame Durchqueren des Raumes findet gleichzeitig mit der Wahrnehmung der künstlerischen Gestaltung statt. Die Aufstellung der einzelnen Objekte erzeugt Rhythmisierung, in deren Gültigkeit durch Verstellung, also Neupositionierung der Elemente eingegriffen werden soll. Somit besteht ein nicht unwesentlicher Aspekt des Projekts aus der interaktiven Teilnahme von anderen, wodurch eine Art Kommunikation zwischen administrativem Personal und Studierenden der Uni ermöglicht und eine in weitestem Sinn gemeinte „Systemdynamik” erhalten bleibt. Die Bedeutung dieser Raumgestaltung (der Wertigkeit von Kunst) kann vor allem auch daran abgelesen werden, welchen Einfluss ein möglicherweise plötzlich erfolgtes „Wegräumen”, also das vollkommene Fehlen der Installation auf die Wahrnehmung und letztlich auf das Bewusstsein der Menschen haben kann.
Univ.-Prof. Mag.art. Gilbert Bretterbauer, Projektleitung
Über zwei Semester verteilt entsteht seit Herbst 2021 das Projekt W I R (whishful intervention rektorat). Eine mobile Installation aus farbigen gestalteten Stäben, entwickelt und umgesetzt durch Studierende der Abteilung textil·kunst·design (Projektleitung: Gilbert Bretterbauer). Während die Anzahl der Stäbe wächst und sie sich nach und nach den Gang des Rektoratsflügels am Hauptplatz 6 erobern und dabei jeglichen Regeln der Wegeführung zuwider laufen, sind die Passierenden aufgefordert einzugreifen: umzuräumen, zu verstellen, neue Konstellationen zu konzipieren. Damit wird die Rektoratsetage Tatort künstlerisch-partizipativer Prozesse: ein Ort, der normalerweise teils als Transitzone, teils als Warteraum fungiert, wird zum Ort künstlerischen Handelns und sich Auseinandersetzens. Nach dem Auftakt durch die Abteilung Künstlerische Praxis von Hubert Lobnig setzt das Projekt W I R eine in lockerer Reihung gedachte Serie von Präsentationen fort, in denen die vielfältige Arbeit der verschiedenen Abteilungen der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz sichtbar gemacht wird. Dabei sind Auftritte einzelner Abteilungen ebenso erwünscht wie Kooperationen untereinander. Intervention now!
Sen.Art. MA Anja Ellenberger
beteiligte Studierende Catalina Peric, Carmen Fischnaller, Kristin Varba, Ferdinand Lindl, Woonji Im, Irena Egelkraut, Kirstin Sutter, Sarah Würtl, Lukas Kuhl, Martha Hartmann, Josepha Krüger, Arezou Shayesteh-Sadafian
The creation of a prototype series of framed handwoven textiles, reminiscent of room dividers.
1520 threads, 16m in length. Each individually looped, straightened, threaded, pulled, knotted, and intertwined innumerous times. The repetitive motion of slowly pushing one up against the other forming landscapes of structures and lines. Aligning with the principles of the Japanese world-view of “wabi-sabi” – centering around the acceptance of transience and imperfection – being described as an aesthetic appreciating beauty that is imperfect, impermanent and incomplete in nature.
Creases, folds, a raw edge and loose thread here or there – offer new inspiration and, to a degree, determine and shape the outcome of the final pieces, removing an element of control from myself as the artist.
The objects embrace all imperfections, human interventions and marks forged during the development process, resulting in a series of unique tactile pieces that offer layers of aesthetic appreciation that may gradually reveal themselves to the viewer.
“DIVIDERS”
When thinking of traditional room dividers, the idea is to create separation in a space or to cover up a specific area in a room. But they can be so much more than that. They create safe spaces, calm areas, a distinction between two functional spaces, act as ornamental or decorative focal points or even form a connection between spaces.
My finished pieces, although still being prototypes, provide added value and a feeling of calmness to spaces for people in various living and life conditions. They can either be used traditionally to divide a space, be placed in a room reminiscent of a free standing art work or they can be hung on a wall like a painting. I did not want to over-complicate my designs so I chose to work inside a specific framework of natural materials and a predefined colour palette. They play with texture, colour, transparency, density, pattern, subtle and refined structures, contrasts of softness and linearity – each of them a unique combination of elements and alluded emotions.
FRAMEWORK
Each divider consists of a combination of the frame, giving structure and support as well as the textile, which includes materials, texture, colour and contrast.
The literal framework of the pieces was developed and handcrafted in cooperation with my father in our workshop in Vorarlberg. In a more liberal sense, the framework of the project holding it all together is a culmination of my experiences in life as well as in design, my learned skills as a weaver and artist, my personal aesthetic as well as my willingness to adapt and improvise.
“THE PALETTE”
The subtle colour palette chosen is purposefully bringing attention to the textures and contrasts of the combined materials. The neutral colour scheme also resonates with the inspirations drawn from nature that played a role in the design of the weaving patterns and the overall intended raw feel of the project. Some patterns are almost indiscernible and melt into the structures of the woven pieces while others are distinct and concise.
The addition of dark elements brings contrast and interest to the otherwise soft structures and textures of the objects. They also give an opposing characteristic to the colour scheme in the sense that they could represent the transience and perishability of natural materials most commonly seen in withering leaves or decaying wood. Dark and light nuances are bridged by subtle mid-tones, creating a balanced look and feel of the collection.
7h… preparing and winding the warp
5h… warping onto the warp beam
6h… straightening the warp yarn
8h… pulling the individual threads through the heddles and harness 6
h… pulling threads through the reed comb and tying the warp onto the front
2h… correcting mistakes and ensuring even tension
40h… spent directly at the loom weaving
Name des Betreuers: Paul Iby
BILDER: Closeup of handwoven structures and the handcrafted frames
Die gestalterische Vision des Thonet-Stuhls und das alte textile Handwerk des Wiener Geflechts in einer zeitgenössische Neuinterpretation.
Ziel der dieser Masterarbeit ist es, mein in fünf Jahren textil.kunst.design Studium erlerntes Wissen und Können zu kombinieren und meine Designidee in eine dreidimensionale Form zu bringen. Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die Neuinterpretation und Weiterführung einer Designikone und einer textilen Technik: Der Thonet-Stuhl Nr. 14 und das Wiener Geflecht.
Das Wiener Geflecht erlebt in den letzten Jahren ein Revival: In vielen Einrichtungshäusern sieht man das Achteckgeflecht als prägendes Stilelement auf Leuchten, Betthäuptern oder Raumteilern. In meiner Arbeit war es mir wichtig, diesen Trend nicht unbedarft zu übernehmen, sondern die Technik des Achteckgeflechts materialbasierend komplett neu zu denken und umzusetzen. Bereits in den vorangegangenen Semestern hatte ich mich mit dem Wiener Geflecht auseinandergesetzt und so einen inhaltlichen Grundstein für meine Masterarbeit gelegt.
Angelehnt an den millionenfach produzierten und verkauften Kaffeehausstuhl Nr. 14 der Firma Thonet steht meine Arbeit unter dem Leitsatz „Vom Massenprodukt zum Unikat“. So gehe ich die Schritte der Industrialisierung rückwärts und berufe mich auf die Besonderheit von Kleinserien und Einzelstücken. In einer so schnelllebigen und technologischen Zeit wie heute beziehe ich mich auf den Erlebniswert des manuellen Herstellungsverfahrens. Den Rahmen für die geflochtene Sitzfläche habe ich komplett neu gestaltet und in einem neuen Material umgesetzt.
Losgelöst von vorherrschenden Trends entstanden drei Prototypen in meiner Formensprache. Die entstandene Serie schlägt eine Brücke von der Gegenwart bis zum Urtyp des Kaffeehausstuhls Nr. 14 – in Verbindung mit einer Hommage an die Handwerkstechnik des Wiener Geflechts.
näher kommen, näher sein Gezeigt werden Kunstwerke und Designprototypen überwiegend aus Papier, die in Zeiten von Social-Distancing entworfen und geschaffen wurden. Inspiriert durch die Faltungen des Origami bei der zweidimensionale Flächen mittels Brüchen einander näher kommen,um als dreidimensionale rhythmische Oberfläche oder plastische Körper Gestalt anzunehmen. Die Arbeiten sind Zeugnisse des Unmittelbaren, des Greifbaren und der Suche nach Nähe.
Dreiteilige Ausstellungsreihe von Studierenden der Kunstuniversität Linz – Abteilung textil·kunst·design
Pojektbegleitung Priska Riedl
SELINA GASSER MIRIJAM MATTHIAS ELISABETH MAURER RAISSA SENONER
TEIL 3
seit 24.11.2021
Austellungsdauer bis 09.01.2022
täglich von 14-20 Uhr
ARTSPACE ON DISPLAY 4040 LINZ/URFAHR NESTROYSTRASSE 12
2021, Objekt, Materialien: Textilien, Draht, Wolle, Papier, Folie, Steine, Lichter
Maße: 2,5m x 3m, ausgestellt bei der BestOff 2021
Die Farbe Rot steht für Liebe, Macht, Kraft, Wut und Gefahr. Für mich steht sie aber vor allem für die Verwundbarkeit eines Körpers, als Zeichen einer Krankheit und als Symbol eines nicht funktionierenden Systems. Roter Ausschlag, rote Schwellungen und austretendes Blut verweisen auf die Fragilität des menschlichen Körpers. Die Arbeit „The red infection“ greift den Prozess einer sich ausbreitenden Infektion auf. Das Projekt soll nicht Covid19 visualisieren, aber die aktuellen globalen pandemischen Ereignisse haben die Idee und die Entwicklung der Arbeit sicher beeinflusst. In meinem Fall infiziert sich ein Objekt mit der Farbe Rot. Die Farbe breitet sich, wie fotografisch dokumentiert, in einem Körper aus. Zu beobachten ist dabei die erschreckende Schönheit des Furchtbaren.
näher kommen, näher sein Gezeigt werden Kunstwerke und Designprototypen überwiegend aus Papier, die in Zeiten von Social-Distancing entworfen und geschaffen wurden. Inspiriert durch die Faltungen des Origami bei der zweidimensionale Flächen mittels Brüchen einander näher kommen,um als dreidimensionale rhythmische Oberfläche oder plastische Körper Gestalt anzunehmen. Die Arbeiten sind Zeugnisse des Unmittelbaren, des Greifbaren und der Suche nach Nähe.
Dreiteilige Ausstellungsreihe von Studierenden der Kunstuniversität Linz – Abteilung textil·kunst·design
Pojektbegleitung Priska Riedl
IRENA EGELKRAUT JOSEPHA KRÜGER BARBARA PERNDL KONSTANZE PRECHTL
ZWEITE ERÖFFNUNG
03.11. 14-20 Uhr
MITTWOCH
ARTSPACE ON DISPLAY 4040 LINZ/URFAHR NESTROYSTRASSE 12
Ausstellungsdauer 11 Tage ab Eröffnung
*Die Eröffnungen sind coronabedingt als Softopenings organisiert. Das Tragen von FFP2 Masken ist beim betreten der Galerie unter Einhaltung der 3 G-Regeln zu berücksichtigen.
näher kommen, näher sein Gezeigt werden Kunstwerke und Designprototypen überwiegend aus Papier, die in Zeiten von Social-Distancing entworfen und geschaffen wurden. Inspiriert durch die Faltungen des Origami bei der zweidimensionale Flächen mittels Brüchen einander näher kommen,um als dreidimensionale rhythmische Oberfläche oder plastische Körper Gestalt anzunehmen. Die Arbeiten sind Zeugnisse des Unmittelbaren, des Greifbaren und der Suche nach Nähe.
Dreiteilige Ausstellungsreihe von Studierenden der Kunstuniversität Linz – Abteilung textil·kunst·design
Pojektbegleitung Priska Riedl
MAGDALENA BERGER DEBORAH HAZLER ALI HUSSAINI LYDIA WALDHÖR
ERSTE ERÖFFNUNG
13.10. 14-20 Uhr
MITTWOCH
ARTSPACE ON DISPLAY 4040 LINZ/URFAHR NESTROYSTRASSE 12
Transformation eines Fadens in ein überdimensionales Wollknäuel und eine einhundertdreiunddreißig Meter lange Gedankentextschlange.
EinhundertdreiunddreißigMeter setzt sich mit dem Thema Transformation von Seinszuständen auseinander und hinterfragt wie sich ein überdimensionales Wollknäuel im Raum verhält. Weiters wird der Frage nachgegangen welche Bedeutung dieses in der Gesellschaft hat und inwiefern es als Indikator für Zeit steht. Außerdem, ob es durch seine Dimension zu einem Objekt oder immer noch als Gebrauchsgegenstand gesehen wird.
Das Knäuel als fundamentales Symbol der Textilkunst und Kulturgeschichte, nimmt durch seine Größe Raum ein und zeigt somit die oben genannten Themen auf.
In der praktischen künstlerischen Arbeit, die den einfachen Vorgang des Strickens, in dem sich Schlaufe in Schlaufe immer weiter schlingt, thematisiert, spiegelt sich auch der schriftliche Teil der Masterarbeit.
Dieser ist gegliedert in einen digitalen und einen analogen handgeschriebenen Part.
Eine nicht abreißen wollende Gedankentextschlange welche wie der Faden immer weiterläuft zieht sich in Schreibschrift über dreihundert Seiten und beschreibt den Prozess der praktischen Arbeit.
Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit ist der Faden.
Aufgewickelt zu einem Knäuel ist nur die äusserste Schicht sichtbar, also die zuletzt aufgewickelten Meter des Fadens. Die restlichen fast einhundertdreißig Meter bleiben dem Auge verborgen. Durch das Aufwickeln verändert sich der Faden. Er ist nicht mehr länger Faden, sondern nimmt eine andere Form an. Er ist ein Knäuel.
Das Grundthema der praktischen Arbeit ist, den Faden von seinem Ist Zustand in einen anderen Ziel Zustand zu transformieren. Der Faden unterzieht sich einer Veränderung.
Nicht nur seine lineare Form verändert sich. Aus der Summe seiner Selbst entsteht etwas Neues. Er geht Verbindungen ein und bildet durch den Vorgang des Strickens eine neue Struktur. Einhunderdreiunddreißig Meter lang ist die gestrickte Arbeit, die zu einem Knäuel aufgewickelt wird. Die Länge bezieht sich auf die Laufmeter der fünfundneunzig grauen Wollknäuel die für dieses Projekt verstrickt wurden.
Eine neutrale Farbe ist für diese Arbeit besonders wichtig, denn diese Arbeit muss nichts. Sie genügt sich selbst und braucht keine zusätzlichen Attribute. Sie soll in ihrer Einfachheit völlig befreit sein von unnötigen Interpretationen.
„Die Aufladung des weißen Blattes mit Optionen des Schreibens und stummen Imperativen der Produktivität macht es zur Schwelle zwischen Schreiben und Nicht-Schreiben, die immer neu überwunden werden muss.“
(Lothar Müller, Weisse Magie: die Epoche des Papiers, S. 129)
Notes and Blanks widmet sich einem Material, das in einem (künstlerischen) Prozess oft als erster Ort außerhalb des eigenen Kopfes dient, an dem sich eine Idee manifestiert: dem Blatt Papier.
Unser Alltag erschließt sich mir als riesiger Materialfundus. Alles ist bereits da, quasi zum Überlaufen voll. Alltagsmaterialien spiegeln Lebensrealitäten und sind jeweils Ausschnitte verschiedenster Wirklichkeiten.
Dinge, die selbstverständlich und unbemerkt in unserem Alltag auftauchen, sind bereits durch ihre Geschichte mit Bedeutung aufgeladen.
Der unvermeidbare Blick auf diese Dinge, die alle potentielle Ausgangsmaterialien sind, kann zum Sammeln, Anhäufen, Aufbewahren, Ordnen, Arrangieren, Konservieren und vor Zerstörung Beschützen führen. Es entsteht ein Lager, das mir Sicherheit gibt und auf das ich immer wieder zu(rück)greifen kann.
Unter dem Titel Notes and Blanks entstanden und entstehen mehrere Arbeiten, die sich mit ähnlichen Themenkomplexen beschäftigen. Es geht um Ordnung und Ideen, um Tun und Lassen und um die Liebe zur Leere. Dabei ist ihnen das verwendete Material, das Papier, gemein. Papier in alltäglicher Form, als Notiz- oder Skizzenzettel. Das Blatt ist leer und voll von endlos vielen Möglichkeiten.
Die Ausstellung SO ENG WIE MÖGLICH!! zeigt eine bewusste Auswahl von künstlerischen Arbeiten, die 2020 und 2021 in Lehrveranstaltungen von Gilbert Bretterbauer und Doris Gall-Schuhmann in der Abteilung textil.kunst.design an der Kunstuniversität Linz entstanden sind.
Raumschiff, Pfarrplatz 18, 4020 Linz
Mi 02.06.2021, 14:00-18:00 + opening 18:00
Fr 04.06. – Sa 05.06.2021, 14:00-18:00
Mo 07.06. – Do 10.06.2021, 14:00-18:00
In unsicheren Zeiten ein Lichtblick. Eine Aufforderung!
Die Arbeiten erzählerisch, zugleich ein Rückblick.
Vom Bedürfnis nach Nähe und Intimität.
Von Zwischen- und Schwebezuständen.
Von Unsicherheit und Stillstand.
Vom Fließen und von der Bewegung.
Von genauer Betrachtung und dem Blick für Details.
Von allem was fehlt.
KÜNSTLER_INNEN
Magdalena Berger, Astrid Bernhard, Deborah Hazler, Ella Huber, Lukas Kuhl, Tamali Kurka, Mirijam Matthias, Elisabeth Maurer, Melanie Moser, Franziska Pruckner, Michelle Till, Lydia Waldhör
Plakatgestaltung: Ella Huber
Es gilt die 3-G-Regel (geimpft, getestet, genesen) für den Ausstellungsbesuch im Raumschiff.
Die Gestaltung einer anarchischen textilen Architektur folgt keiner Ordnung und doch wird sich – individuell interpretierbar – eine gewisse Ordnung ergeben, die sich durch textile Materialitäten (Texturen, Gewebearten, Oberflächen, Farben) und deren Formgebungen im Zusammenwirken im Raum offenbart. Der Gestaltungsprozess ist offen und wird sich aus dem Einsatz von textilen Materialien und den unterschiedlichen konzeptuellen Zugängen ableiten.
ANarchiTEXture ist ein erlebbarer, realer Raum, der von der Begeisterung und Eigeninitiative, vom Kooperations- und Gestaltungswillen aller Beteiligten lebt!
ANarchiTEXture ist ein interdisziplinäres, über ein Jahr laufendes Projekt der Studienrichtungen tkd und GTT, welches sich mit dem Prozess des intuitiven Erfahrens und Bearbeitens von textilen Materialien, deren Beschaffenheit und räumlichen Umsetzungen, beschäftigt. Dabei wird eine sich immer neu gestaltende textile Architektur erschaffen.
Das Projekt wird in einem sich ständig wandelndem Prozess im Innenhof der Kunstuniversität (Domgasse) aufgebaut und präsentiert.
Projektleitung/Lehrteam: Gilbert Bretterbauer, Doris Gall-Schuhmann, Ingrid Hackl, Marlene Penz
Teilnehmende Studierende: Regina Bischof, Jasmina Blum, Stephanie Ehrenecker, Paul Foramitti, Selina Gasser, Ali Hussaini, Magda Kremsreiter, Lea Prähofer, Konstanze Prechtl, Andreas Schmied, Raissa Senoner, Arezou Shayesteh Sadafian, Mira Silberling, Melina Stängle, Gabriella Tegze, Marco Thaller, Iza Tkeshelashvili
Es handelt sich um eine gestalterische textile Arbeit, die durch die Komposition der strengen Linienführung und dreidimensionalen Faltung den Raum erobert. Die Arbeit ist entstanden aus dem Experiment. Aus diesem Experimentieren entwickelte sich eine eigene Sprache, die meine inneren Stimmungen und Bruchlinien ausdrückt. Sie ist ganz frei angelegt und offen für individuelle Interpretationen durch den/die Betrachter/in.
Der Ausgangspunkt für diese Arbeit war, die im Laufe des bisherigen Studiums gelernten Techniken weiterzuentwickeln, damit Neues auszuprobieren und miteinander zu kombinieren.
Durch mehr und mehr Experimentieren mit Techniken und Materialien entstand eine immer größere Spannung und die Absicht, die vielen entwickelten Einzelteile zu einem harmonische und dynamische Ganzen zu vereinen.
Die Arbeit wurde mit zwei Techniken hergestellt: Weben und Drucken.
Ein handgewebter Stoff mit flottierenden Fäden von acht Meter Länge und 95 cm Breite wurde mit Ätzfarbe mit Siebdrucktechnik bedruckt und anschließend in der Bügelpresse nachbehandelt, sodass er hart wurde. Die Ätzfarbe hinterließ von dem ursprünglich schwarzen Gewebe nur mehr dunkle Linien auf hellem Grund. Durch diese Behandlung wurde der Stoff hart und konnte anschließend dreidimensional gefaltet, zum Teil abstrakt geformt und im Raum positioniert werden.
Die abgebrochenen Linien, die sich je nach Standpunkt des/der Betrachters/in bei Bewegung verändern, erzeugen eine aktive, lebendige Welt. Zugleich sind sie Zeugnis psychologischer Ausdruckskraft und kehren meine inneren Spannungen und Gefühle nach außen. Sie geben der/dem Betrachter/in die Möglichkeit, eigene Interpretationen zu finden, die sich bei der Bewegung rund um die Arbeit immer wieder verändern können.
Die äußerlich sichtbaren, visualisierten ‘‘Sprünge’’ sind eine Referenz an unsere brüchigen Erfahrungen, die wir alle in unserem Alltag erleben. Lebenslinien werden immer wieder gebrochen, machen einen Knick, Farben nehmen plötzlich eine gebrochene Tönung an, Menschen brechen ihr Wort und das gebrochene Deutsch eines/r Anfängers/in fordert alle heraus. Diese Erfahrungen sind von Bruchlinien durchzogen, es sind neuralgische Stellen, an denen Bewegungen an- oder abbrechen, Neues aufbricht, Ausbrüche und Durchbrüche stattfinden, oder an denen auch manchmal der Boden nachgibt und unter unseren Füßen einbricht.
Das Kunstwerk zeigt viele Verbindungsmöglichkeiten zwischen Kunst und Technik, zwischen geometrischen und organischen Formen, zwischen Raum und visueller Wahrnehmung auf. Es geht um die menschliche Kommunikation zwischen dem Lebendigen und dem unbelebten Objekten.
Der/Die Betrachter/in soll selbst DENKEN und verstehen, soll selbst entscheiden, ob es genügt oder nicht. Jede Position des/der Betrachters/in verändert somit das Kunstwerk, die Bewegung und das Verstehen bilden für sich eine Einheit.
Eine Verbindung aus gebrauchtem Mobiliar und amorphen, körperlich anmutenden Objekten nimmt einen Raum ein und eine interaktiv erfahrbare „Körper-Wohn Landschaft“ entsteht.
In der Installation The Self in Storage erfährt die Wohnlandschaft eine Neubetrachtung, verbindet sich mit mäandernden, organischen Elementen, die Assoziationen zu Körper- und Naturlandschaften wecken und durchdringt das Innere der Räume. The Self in Storage erforscht die Auseinandersetzung des individuellen Seins mit den Praktiken des Lagerns, Zwischenlagerns und Auslagerns von Möbelstücken.
Dabei werden die Beziehungen, die zwischen benutzten Möbelstücken und dem menschlichen Körper, als dessen Nutzer, entstehen, beleuchtet. Das Selbst, als Synonym für das körperliche und geistige Ich, steht dabei in sich immer wieder verändernder Beziehung zu den Objekten des Wohnraums. Durch die künstlerische Arbeit werden Elemente der Interaktion zwischen Mensch, Möbel und Raum ergründet. Die Biografie der Möbel wird dabei aus den Biografien der Menschen, die mit dem Möbelstück in Kontakt treten, geschrieben und die Spuren des Gebrauchs zeugen von den Prägungen durch die Benutzer*innen. Der Mensch wird vom Mobiliar emotional und körperlich durch deren Präsenz im Alltag geformt. Das menschliche Verhalten lebt dabei von der Auseinandersetzung mit den Dingen der Umgebung. Die Installation bewegt sich zwischen einer ästhetischen und kritischen Betrachtung dieser Interaktionen und Beziehungen des Wohnens und den Eingriffen eines, an den menschlichen Körper erinnernden, Organismus. Deren wechselseitige Beeinflussung und Irritation, die Verschmelzung und Abstoßung der aufeinander treffenden Elemente, erzeugt Spannungen und Entspannungen in der Raumwahrnehmung.
Das künstlerische Projekt KMono setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Die Verbindung beider Arbeiten besteht inhaltlich, in der Formgebung, als auch in der Musterung und Farbgebung, welche auf dem Papier entsteht und sich auf den Textilien ausbreitet und verändert.
KAMIKMONO ist eine graphische Papierarbeit, bestehend aus 60 einzelnen Papierbögen im Format A2.
NUNOKMONO ist eine Kimonokollektion, die graphische Elemente aus KAMIKMONO aufgreift und in textiler Form fortführt und weiterdenkt.
Das Ziel bei dem Projekt NUNOKMONO war, eine modulare Kimonokollektion zu nähen, bei der die einzelnen Module mit Magneten verbunden sind.
Das Wechselspiel zwischen graphischem Arbeiten und dem Experimentieren mit textilen Materialien ist der Kern meines künstlerischen Schaffens.
Während die Arbeit KAMIKMONO einen meditativen und zugleich intuitiven Arbeitsprozess thematisiert, der durch Repetition geprägt ist, geht es bei der Kimonokollektion NUNOKMONO um die strategische und praktische Entwicklung eines neuen Bekleidungskonzepts.
Spannungsfelder zwischen Leben und Tod, Luft und Wasser, Nutzen und Nichtnutzen, Devotion und Macht, Volumen und Fläche. eine Beobachtung der saisonalen Transformation von Schwimmbecken und deren Umgebung. zwischen potenter Erholungszone oder abgesondertem Brachland und die Auseinandersetzung menschlicher Machtdemonstrationen in der technologisierten Infrastruktur durch Interventionen in einem öffentlichen Freibad.
AUSSTELLUNG Studierender der Abteilung textil.kunst.design in der Galerie WHA, Domgasse 1, 4020 Linz, 9. – 22. Dezember 2020
„Das Wesen der Neuzeit ist die Eroberung der Welt als Bild.“ Martin Heidegger
Wir machen uns ein Bild von der Welt – oder machen vielmehr Bilder unsere Welt? „Wirklichkeit“ wird heute mehr denn je durch massenmediale Bilder vermittelt. Diese schaffen in Social Media manipulierte Realitäten,konstruieren Identität und vermeintliche Authentizität.
Nicht nur Bilder, sondern in weiterer Folge verschiedene „Wirklichkeiten“ sind Inhalt der gezeigten Arbeiten. Aneignung und Kontextualisierung erfolgen im Sinne einer künstlerischen Auseinandersetzung. In der Ausstellung werden kritische und humorvolle Positionen gezeigt, derer gemeinsamer Nenner die bildgebende Technik des Siebdrucks ist.
Zu sehen sind Arbeiten von:
Deborah Hazler, Ella Huber, Melanie Moser, Franziska Pruckner, Iza Tkeshelashvili und Lydia Waldhör
Projektleitung: Ingrid Tragler, Sen. Lecturer Mag.art.
Regeln für den Ausstellungsbesuch an der Kunstuniversität Linz, um eine Verbreitung des COVID-19-Virus zu vermeiden
Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist während Ihres gesamten Aufenthaltes verpflichtend. Eine Registrierung bei der Portierloge ist vor dem Betreten von Ausstellungen unbedingt erforderlich. Betreten Sie Ausstellungen bitte nur einzeln oder mit Personen, die mit Ihnen im gemeins- amen Haushalt leben. Halten Sie einen Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen. Husten und niesen Sie in ein Taschentuch oder Ihre Armbeuge. Waschen Sie regelmäßig min. 20 Sekunden Ihre Hände und nutzen Sie unsere Desinfektionsmittelspender. Bei Symptomen wie Fieber, Husten, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden bitten wir Sie, von einem AusstellungsbesuchAbstandzu nehmen.
Ausstellung in der Galerie HALLE, Ottensheimerstraße 704040 Linz
09. Dezember 2020 bis 15. Jänner 2021_Keine Vernissage, die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Galerie zu besuchen, Mi, Do 10 – 18 h und Fr 10 – 14 h
Die gezeigten Arbeiten sind Dokumente ihrer eigenen Materialimmanenz. Die mit „kisses” betitelten neuen Textilarbeiten von Gilbert Bretterbauer stellen Kompositionen von Lippen, also Mündern dar. Ohne persönliche Zuschreibungen, schweben sie zwischen Schweigen & intimer Annäherung. Was ist gewollt? Was ist möglich? Was nicht? Collagiert, gezeichnet, gesprayt oder genäht – immer sind diese Artefakte der Intimität präsent.
In ihrer textilen Haptik & skizzenhaften Ausführung erlauben sie in der Betrachtung selbst Bezug zu den Mündern zu nehmen. Gleichzeitig lassen die Werke einmal hinter Glas, einmal gestickt, in ihrer musterhaften Abstraktion große Distanz erkennen.
Das gezeigte Bodenobjekt mit dem Titel PIG_ Faltung_Magenta hell von Christiane Reiter entstammt der Serie PIGS (2019 – 2020). Es handelt sich dabei um einen Zyklus aus 9 großen Papierobjekten, die dicht mit Buntstiften be-zeichnet sind. Die Objektstruktur resultiert jeweils aus der Origami-Faltung eines Schweins.
Aufgrund der Vor-Faltung können die bearbeiteten Papiere nun in dreidimensionale abstrakte Formen zurückgeführt werden.
Die Arbeiten entstehen nach zuvor festgelegten Regeln und Vorgaben, der eine unnötige Ablenkung durch ästhetische und inhaltliche Gestaltungsfragen verhindern. Das zentrale künstlerische Moment liegt in der Verdichtung, der Vergegenwärtigung durch die Handlung. Das Werk zeigt sich als Resultat dieser Handlung.
„Tatsächlich und im engsten Sinne geht es Christiane Reiter aber um dieses Tun, um das Be-zeichnen, um die Handlung für sich und das konzentrierte Ausführen als einen Akt der Selbstvergewisserung.“ *
*Ausschnitt aus dem Text „Geschichte schaffen“ von Daniel Zaman, 2020 www.christianereiter.eu
Die Online-Ausstellung „Ausdrücke“, welche Ende Juni eröffnet wurde, zeigt bis zum 26.10.2020 Kissen-Entwürfe von Studierenden der Studienrichtungen „textil·kunst·design“, „Gestaltung: Technik.Textil“, „Fashion & Technology“ und „Bildende Kunst“. Insgesamt 28 Studierende fertigten ihre Entwürfe ab Herbst 2018 im Rahmen zweier Lehrveranstaltungen an und verwendeten dafür Zeichnungen, Gemälde und Drucke, die im Atelier des Diakoniewerks Gallneukirchen entstanden waren. Die konkrete Aufgabenstellung war, auf Basis eines oder mehrerer Bilder zwei verschiedene Designs zu erstellen. Einer davon sollte ein Wiederholungsmuster zeigen, bei dem zweiten war die Gestaltung frei. Die Entwürfe wurden mit einem Digital-Stoffdrucker auf Baumwolle übertragen und von den Studierenden selbst fertiggestellt.
Das Bild der Künstlerin oder des Künstlers, welches im Atelier entstand, ist ein wortwörtlicher „Ausdruck“ ihrer/seiner Persönlichkeit. Den zweiten, gestalterischen Ausdruck für unsere Ausstellung fertigten die Kunstuni-Studierenden an – weshalb der Titel unserer Ausstellung „Ausdrücke“ lautet.
Ausgangspunkt dieser Arbeit sind die klassischen Hermes Tücher, welche traditionell von Hand gedruckt werden, wobei für diese Arbeit das „Gavroche“ mit einer Kantenlänge von 45cm als Basis gewählt wurde. Der individuelle, schmückende und wertvolle Aspekt dieser Tücher wird in dieser Arbeit interpretiert und überzeichnet, indem das umgesetzte Tuch seiner Funktionen enthoben wird und so rein dekorativen Charakter besitzt und weniger als modisches Bekleidungsaccessoire, sondern vielmehr als einzigartiges Kunstwerk zu sehen ist. Die Arbeit wird mit Farbstiften auf Seide ausgeführt und abschließend Hand-rolliert. Als Motiv dienen tierische Materialien wie Pelze und Federn, da diese den wertvollen, dekorativen Aspekt dieser Arbeit unterstreichen. Durch den hohen Detaillierungsgrad und die gewählten Materialien/Techniken ist das Tuch ein wertvolles Unikat, welches nicht für das Tragen am Körper geeignet ist, sondern für den Ausstellungskontext konzipiert wird. Motiv und Detaillierungsgrad sind von klassischen Beispielen der Kunstgeschichte, wie die Arnolfini-Hochzeit des flämischen Malers Jan van Eyck, inspiriert, in der Textilien wie z.B. Pelz-besetzten Kleidung eingesetzt werden, um Reichtum zu signalisieren.
Eingeladen zur Teilnahme am Projekt „maskup – textile protects you“ wurden Studierende der Studienrichtungen Fashion & Technology, Gestaltung: Technik.Textil und textil.kunst.design, um auf Anfrage des Rektorats in einem gemeinsamen solidarischen Akt 2000 benötigte Schutzmasken für die Kunstuniversität zu nähen.
Alle Masken wurden zu Hause genäht.
Eine Nähanleitung sowie textile Pakete (Stoff, Bänder, Nähseide) wurden den Studierenden jeweils in Einheiten für die Fertigung zur Verfügung gestellt und zugesandt.
Das Design der Maske ist weiß mit dunklen Textilbändern. Der verwendete weiße Stoff der Maske ermöglicht eine jeweils individuelle Gestaltung im Nachhinein (Färben, Besticken, Drucken, Applizieren, …).
Material: Baumwollstoff, waschbar bei 60°, aus österreichischem Textilhandel.
Projektkoordination:
Prof. Gilbert Bretterbauer, Sen.Lect. Doris Gall-Schuhmann / Abteilung textil.kunst.design.
Teilnehmende Studierende:
Hannah Andergassen, Shari Bartko, Lisa Benedikt, Anna Berger, Clara Bösl, Anna Filzmoser, Ali Hussaini, Natalie Hutterer, Judith Kaiser, Alyssa Kamoun, Josepha Krüger, Nina Kugler, Verena Langthaler, Michaela Leeb-Dojak, Valeria Lehner, Danova Lenka, Parmida Masruor, Analena Matejschek, Mirijam Matthias, Elisabeth Maurer, David Mayr-Stritzinger, Seda Mirumyan, Melanie Moser, Daniel Niederberger, Eva Obernberger, Thomas Obristhofer, Franziska Pruckner, Gabriel Schlesinger, Anneliese Schuber, Raissa Senoner, Polina Shabalova, Arezou Shayesteh Sadafian, Emese Takacs, Iza Tkeshelashvili, Lydia Waldhör, Yian Yao
Betreut von Sen.Art. Mag.art. Melanie Greußing BA. MA
Gleich|Klang ist eine Farb- und Klanginstallation auf halb und ganz transparenten Stoffbahnen, die lose, nicht gespannt von der Decke hängen und teils bis zum Boden fallen. Auf den Stoffbahnen, die als Filmleinwände fungieren, spielt sich der 12 min. Farbfilm ab. Eine Klangcollage aus Gesangsstimmen und einer Sprechstimme runden die Installation ab. Das Publikum ist eingeladen, sich diesem Raumgefühl zu nähern und es zu durchwandern. Gleich|Klang ist eine Einladung, sich in Farben und Klänge zu hüllen, für einen kurzen Rauschmoment, für die eigenen Sinne.
Verwendete Farben: Acrylfarben DALER-ROWNEY system 3 / CMYK – Farbraum Cyan (Primär-Blau), Magenta (Primär-Rot), Primär-Gelb, Zink-Mischweiß und Normalschwarz. Jede Farbspur ist aus diesen Grundfarben gemischt. Der Farbfilm hat 506 Slides, bestehend aus 506 verschiedenen Farbspuren. Der Film beginnt bei Blau und wandert den Farbkreis einmal ab. Mit Grün schließt sich der Farbkreis, der wieder von neuem beginnen würde.
Film: 12 min Sequenzen: Blaumin 0-2 / Violett min 2-4 / Magenta min 4-6 / Orange min 6-8 / Gelbmin 8-10 / Grünmin 10-12
Der Film und die Textilinstallation sind Input und der Anfang, mit dem ich einen Austausch zwischen diesen zwei Medien schaffen wollte. Den Schauspieler Mike Brendt und die Sängerin Daniela Gschirtz bitte ich dabei, intuitiv und aus der Improvisation heraus diesen Film zu vertonen. Mich interessiert, ob Farbstimmungen vertont werden können und eine Dramaturgie erzeugen, je nachdem, welche Farbe gerade im Raum abgespielt wird. Klingen blaue Farbnuancen anders als gelbe? Hören sich vertonte Rottöne intensiver an als grüne? Der Farbfilm funktioniert als Komposition. Er ist ein Experiment, in dem ich versuche, Rahmenbedingungen zu schaffen, um in einen Austausch künstlerischer Disziplinen zu treten. Dabei bringt jeder Teilnehmende die eigene Expertise für dieses Gespräch in den Raum mit.
Diese Rauminstallation besteht aus flachen Einzelteilen, die in ihrer Anordnung und Abbildung eine gewisse Räumlichkeit erzeugt. Man erkennt exakte, geometrische Körper, die wiederum mittels eines „roten Fadens“ verbunden sind und so ihren Raum erweitern.
Wenn man als Betrachter den Standort wechselt, kann man erkennen, dass Verschiebungen, Bewegungen, Trennungen oder auch Verbindungen von diesen flächigen Elementen passieren. Es werden dadurch Illusionsräume geschaffen, man wird zwischen einer 2 und 3 Dimensionalität hin und hergerissen. Es passiert eine optische Täuschung, die durch den eigenen Standortwechsel ausgelöst wird.
Genähte künstlerische Prothese für den menschlichen Körper Feinpapier, Nähgarn 23 Meter lang, Durchmesser 5 und 10 Zentimeter
Zwei Zentimeter breites transparentes ockerfarbenes Feinpapier wurde zu einem fragilen Gebilde vernäht. Die transparenten Streifen im Loop verbunden, lassen mehr oder weniger undurchsichtige Stellen im Übereinander entstehen. Das neue Gebilde, ein 23 Meter langer Papierschlauch, erwächst in sich einmal schmäler und dann wieder breiter. Er geht in seiner Bestimmung mit dem menschlichen Körper eine Symbiose ein; über die Oberarme gestülpt wird er zur organischen Prothese, die den menschlichen Körper einwickelt, umgarnt, umhüllt, versteckt und auf ungewöhnliche und ästhetische Weise erweitert. Das drapierte Gebilde verschmilzt mit dem nackten Köper, respektive der menschlichen Haut zu einer Einheit; im Zusammenspiel entfaltet sich ein zerbrechliches und fragiles als auch harmonisches und organisches Miteinander/Ineinander, sodass es nicht mehr eindeutig ist, wo der Mensch aufhört und die Prothese beginnt.
Astrid Bernhard/EinSein 2020Astrid Bernhard/EinSein 2020Astrid Bernhard/EinSein 2020
Sich einer Norm unterwerfen, um innerhalb der Norm frei zu sein.
Die TG-Studierende Ruth Größwang beschäftigt sich in diesem Semester mit der experimentellen Fragmentierung und Verhüllung von Gesichtern bzw. Gesichtsteilen. Sie benutzt dafür teilweise Acryl-Farben oder Latex und ordnet die entstandenen Ornamente zu Mustern an.
Ruth Größwang 10,5cm x 12cmRuth Größwang Größe variabelRuth Größwang 15cm x 21cm
Die
Kooperation von Kunstuniversität Linz und Textilen Zentrum Haslach bietet
Studierenden der Abteilung textil.kunst.design + tg verschiedene Möglichkeiten,
sich mit der Jacquardweberei auseinanderzusetzen und in die Herstellung von
Geweben einzutauchen.
Folgende
Lehrveranstaltungen sollen hier im Einzelnen vorgestellt und abgebildet werden:
Einführung in die Jacquardweberei
LV 290.044 MA, LV 290.72 BAC, 1 SWstd, WS, 2 Termine Linz
und Haslach
An zwei Terminen werden zum einen in
Linz die technischen und gestalterischen Grundlagen für die Jacquardweberei
vorgestellt, zum anderen eine Exkursion nach Haslach unternommen, wo ein
Rundgang Einblick in das Textile Zentrum Haslach bietet und die Möglichkeiten der
Kooperationen für Textilschaffende vorgestellt werden. Teil der Exkursion ist
auch eine gestalterische Praxis mit der exemplarischen Design- und
Gewebebearbeitung am PC und am digitalen Hand- Jacquardwebstuhl TC1.
Jacquardweben / Basis
LV 290.075 MA, LV
290.47 BAC und LV 290.010 MA, LV 290.61 BAC, 3
Tage im Block, Haslach
Diese Lehrveranstaltung veranschaulicht
die Herangehensweise bei der Umsetzung eines Entwurfes in ein Gewebe mit einem
professionellen Jacquardprogramm. Studierende sollen angeregt werden, mit
Designs, Strukturen, Materialien zu experimentieren und die flexible
künstlerische Arbeitsweise am TC 1 kennenzulernen, um eine Basis für die
Herstellung von Jacquardgeweben zu erfahren.
Entwurfsarbeit, frei oder nach vorgegebem Thema, Übertragung eines Entwurfes in eine Bilddatei
Erstellung einlagiger/ mehrlagiger Bindungen in CAD/CAM- Jacquardsoftware Bindungslehre/ Gewebekonstruktion/ Gewebeanalyse
Reflexion und Kommunikation des künstlerischen
Prozesses
THERESA PASTERK
Jacquardweben/Projekt (Weben an der elektronischen Jacquardmaschine)
LV 290.018 MA, LV 290.063 BAC, SoSem, 3 SemWstd, 2 und 3 Tage im Block, Haslach
Diese Lehrveranstaltung bietet
Studierenden die Möglichkeit künstlerische Konzepte und Ideen ihrer eigenen
Projekte, Bachelor- oder Masterarbeiten im Bereich Jacquardweben an der
elektronisch gesteuerten Jacquardmaschine umzusetzen. Die Kenntnisse aus der Lehrveranstaltung
Jacquardweben Basis erleichtert den Prozess der Umsetzung. Durch die rasche
Ausführung an der Maschine können Studierende mit den gewebespezifischen
Gestaltungselementen wie Material,
Struktur, Farbe unmittelbar Einfluss auf ihre Stoffentwicklung nehmen.
Neben dem Verständnis für
Herstellungs- und Gestaltungsprozesse von Geweben soll ein Einblick in die
komplexen Zusammenhänge verschiedener textiler Branchen vermittelt werden.
KATHRIN BRANDSTÄTTERSINA BURTSCHERANNELIESE SCHUBERLYDIA WALDHÖR (nach und vor dem Waschen)
min. 12g/qm_Eine zweiteilige Ausstellungsreihe der Kunstuniversität Linz, Abteilung textil·kunst·design, im Zeitraum 16. Mai – 13. Juni 2018, gestaltet von Studierenden der Studienrichtungen textil·kunst·design und Lehramt Textiles Gestalten
Eine Kooperation mit den Papierherstellern Dr. Franz Feurstein GmbH und der delfortgroup AG
Das Ergebnis des diesjährigen Studienprojektes aus der Forschungsreihe ‚fine paper meets fine arts’ sind Kunstwerke aus Fein- und Leichtpapieren der Papierhersteller Feurstein und delfortgroup.
Das Ausgangsmaterial, das mitunter bunt, meist glatt mit matter Oberfläche, zart und wenig reißfest ist, das raschelt und knistert wurde produziert, um beim Rauchgenuss zu entschwinden, um Lieder vor dem Vergessen zu bewahren, um Gekauftes beim Transport zu schützen etc. Daraus wurden die experimentellen, zerbrechlich fragmentarischen bis voluminös raum-greifenden, bisweilen flüchtigen Kunstwerke geschaffen.
Aus schwarzem Einschlagpapier für Luxusprodukte wurde ein Imitat des umweltökonomisch kontrovers diskutierten Plastiksackerls erzeugt, dem vor seinem endgültigen Aus stehenden Symbol für die Wegwerfgesellschaft. Historisch tradierte, aus Ostasien stammende Produkte aus Seidengewebe, dienen als Inspiration für die Neuinterpretation des Kimonos aus Seidenpapier.
Einige Exponate zeugen von der textilen Verwandtschaft zwischen Papier und Textil, sowohl in Struktur und Textur, als auch in der Beschaffenheit des Aufbaus von gewebeartigen Flächen. Das vorgegebene Format der Papierbögen und Papierbänder wandelt sich zu plastischen und raumgreifenden Gebilden: Luftige Papierkissen schweben, zylindrische Papierkörper und Seiden-papiertapeten erzeugen ein neues Raumgefühl, schwingende Papierfragmente als Bildträger für eine Gebäudefassade entgrenzen den Raum, 21.000 weiße und schwarze Papierröllchen als Pixel eines Bildes, Papierwolken als Visualisierung von heimischer Luftqualität, eine Säule aus gestapelten Feinpapierrollen wird zum architektonischen Element, ……
NICOL BAUMGÄRTL FALT+ 2019 geschöpftes Papier 65 x 50 x 30 cm
ASTRID BERNHARD Das andere Sein des Scheins2018 Hängeinstallation aus farbig gefüllten Reagenzgläsern 160 x 220 x 100 cm
AYSE BRUNNER Kimono2018/19 Seidenpapier auf Stoff, mit Acrylbinder bzw. Nähten verbunden 70 x 160 cm / 100 x 200 cm
ANGELINA BOBLETER wall.paper 2018/2019 Papier, Acryl, Farbstift Eine mehrteilige, handgemalte Tapetenkollektion auf Papier
ESTHER DEYERL falten formen brennen hängen 2019 Papier, Latex, Gips, Ton ohne Schamotte 14,5 x 14,5 cm
KATHARINA GRAFINGER Embodied Topography 2019 gewebtes Objekt aus Kupferdraht und Papierbändern ca. 60 x 80 cm
GISELA KLAMMSTEINER Die Buddha Box, A & B 2019 Modellbau, Lasercut, Steckfunktion Finnpappe und Feinpapier Buddha Box A – 100 cm DM Kreis, 85 cm Höhe Buddha Box B – 60 cm DM Kreis, 60 cm Höhe
LEA KÖNIG Notizbuch, weiß 2019 Papier, Leinen, Buchbindung Buch: 14 x 22cm, Brett: 165 x 65 cm
JOSEPHA KRÜGER Exterieur2018/19 Siebdruck auf Feinpapier, Stahl, Monofilschnur 40 x 140 cm / 3 Rahmen
MELANIE MOSER Momentaufnahmen 2019 Zeichnung auf Papier, Aluminiumstangen 100 x 100 cm
EVA-CHRISTINE OBERNBERGER SERENDIPITY || STRATEGY 2019 5-teilige Bilderserie Papier, Plexiglas Je 30 x 30 cm
VANESSA PICHORNER & MARIA VALERIE STOCKHAMMER Big Gathering2019 Papier 20 Stk à 60 x 80 cm
LAXMI SCHNEIDER stationary 2019 Graphitpulver auf Einschlagpapier 202 x 87 cm
FRANZISKA SPONRING Plastik ist eine Plastik ist eine Plastik 2019 Paraffin auf Papier Objekte à 23 × 12 × 40 cm & 60 × 80 cm
EMESE TAKÁCS Patchwork Persönlichkeiten2019 Papier, Zwirn, Holzrahmen 63 x 93 cm, Innenteil: 61 x 91 cm
IZA TKESHELASHVILI o.T. 2019 Zigarettenpapier, Klebstoff, Holzbeize, Garn 200 x 150 cm
LYDIA WALDHÖR 1,82 qm 2365C 1,53 qm 143 X GC 1,83 qm 19-6110 TCX2019 Stopmotion Video
Spiel austauschen 2019 Papier, Acrylglas, Arduino Hardware, LEDlicht 60 x 45 x 60 cm
JOSEPHA KRÜGER Exterieur 2019 Siebdruck auf Feinpapier, Silkfaden, Metall 140 x 40 cm
FLORIAN HARETER ohne Titel 2019 4 digitale Video-Collagen Dauer: jeweils 8 – 14 Minuten
min. 12g/qm_Eine zweiteilige Ausstellungsreihe der Kunstuniversität Linz, Abteilung textil·kunst·design, im Zeitraum 16. Mai – 13. Juni 2019, gestaltet von Studierenden der Studienrichtungen textil·kunst·design und Lehramt Textiles Gestalten
Eine Kooperation mit den Papierherstellern Dr. Franz Feurstein GmbH und der delfortgroup AG
Zweiter Teil_in der Galerie artspace on display 30.5 – 13.6.2019
Das Ergebnis des diesjährigen Studienprojektes aus der Forschungsreihe ‚fine paper meets fine arts’ sind Kunstwerke aus Fein- und Leichtpapieren der Papierhersteller Feurstein und delfortgroup.
Das Ausgangsmaterial, das mitunter bunt, meist glatt mit matter Oberfläche, zart und wenig reißfest ist, das raschelt und knistert wurde produziert, um beim Rauchgenuss zu entschwinden, um Lieder vor dem Vergessen zu bewahren, um Gekauftes beim Transport zu schützen etc. Daraus wurden die experimentellen, zerbrechlich fragmentarischen bis voluminös raum-greifenden, bisweilen flüchtigen Kunstwerke geschaffen.
Aus schwarzem Einschlagpapier für Luxusprodukte wurde ein Imitat des umweltökonomisch kontrovers diskutierten Plastiksackerls erzeugt, dem vor seinem endgültigen Aus stehenden Symbol für die Wegwerfgesellschaft. Historisch tradierte, aus Ostasien stammende Produkte aus Seidengewebe, dienen als Inspiration für die Neuinterpretation des Kimonos aus Seidenpapier.
Einige Exponate zeugen von der textilen Verwandtschaft zwischen Papier und Textil, sowohl in Struktur und Textur, als auch in der Beschaffenheit des Aufbaus von gewebeartigen Flächen. Das vorgegebene Format der Papierbögen und Papierbänder wandelt sich zu plastischen und raumgreifenden Gebilden: Luftige Papierkissen schweben, zylindrische Papierkörper und Seiden-papiertapeten erzeugen ein neues Raumgefühl, schwingende Papierfragmente als Bildträger für eine Gebäudefassade entgrenzen den Raum, 21.000 weiße und schwarze Papierröllchen als Pixel eines Bildes, Papierwolken als Visualisierung von heimischer Luftqualität, eine Säule aus gestapelten Feinpapierrollen wird zum architektonischen Element, ……
In der Galerie artspace on display mit Werken von:
Robert Angerer, Kathrin Brandstätter,Elisabeth Maurer, Vanessa Pichorner, Anneliese Schuber, Elif Süsler-Rohringer, Sarah Zauner
Projektleitung A.Univ.-Prof. Priska Riedl und Univ.-Prof. Johannes Schweiger
ROBERT ANGERER Clouds/Smog2019 Schwarzes und weißes Feinpapier ca. min. 10 x 5 x 3 cm – ca. max. 150 x 75 x 40 cm
KATHRIN BRANDSTÄTTER inProgress2019 Zigarettenpapier, Kartonrollen, Holz, Kork 30 x 30 x 150 cm
SHARON FALLY-FALLEND Flächendeckend 2019 Papier, genäht ca. 200 x 300 cm
ELISABETH MAURER Greta2018/19 Plissee, mit Schablonen gefaltetes Papier Variable Module
VANESSA PICHORNER 10009572019 Papier und mehr 1000957-1. in cm: d1 15,4 x d2 38,1 x h1 4 x h28 1000957-2. in cm: d1 15,4 x d2 38,1 x h1 4
ANNELIESE SCHUBER working organ 2019 Papiermaché, Verpackungskarton, Latex, Ventilator 60 x 60 cm
ELIF SÜSLER-ROHRINGER Zuhause ist, wo die Leere ist, und sie sind rot, schwarz und gelb2019 Wandinstallation mit Karton, Papierausschnitte aus Werbebroschüren 30 x 15 x 35 cm, 45 x 20 x 20 cm, 40 x 12 x 15 cm
„Floriograph” is a wallpaper collection inspired by the language of flowers with each pattern conveying a subtle hidden message based on the intricate botanical imagery used to construct it.
This thesis gives insight into my work and thought process during the development of the collection.
Why am I designing a wallpaper collection?
Over the course of the last year I have started to develop more and more interest in interior design and especially wallcoverings and interior accessories. I really enjoy the ways a well-placed pattern can transform a room and make it more inviting, more colourful or make it stand out.
The space we live in and the things we surround us with influence us more than we think. Just like a certain colour can make a room seem bigger and more open the same way a pattern can bring details to a room and transform the feel of it. This intrigues me.
This project is a chance for me to take my first steps into the world of interior design and to test my ability to work and design appropriately to fit the specific needs that go into designing for wallpaper.
The selection of motifs and their meanings.
The motifs for this collection are all inspired by the flowers mentioned in A Victorian Flower Dictionary by Mandy Kirkby which contains a collection of flowers and their meanings during the Victorian era.
I ended up with a list of 24 flowers whose meanings I associated with a home or living space. Using this list as the source I chose the flowers and plants I thought would work well in a repeat pattern and began painting and developing the designs for the collection.
The 5 flowers used in the finished collection are Larkspur, Corn, Iris, Coreopsis and Wisteria.
The design process.
For this collection I generally started out with a sheet of black paper and laying down the rough shape of the flowers in watered down white acrylic paint. Gradually adding more layers of paint as I went on to achieve more depth and details.
After painting I scan my images at a high resolution and work on them in Adobe Photoshop to create my repeats and then I experiment with different colourways and layering effects to finish the designs.
For the printing of my collection I decided on the company Spoonflower.com as they have a great selection of materials to be printed on and I am able to make my designs available for purchase via their website. They also have an environmentally conscious work ethic and use organic and earth-friendly fabrics which is very important to me. I ordered my designs to be printed onto two different materials – a water-activated, easily-removable, and PVC-free wallpaper as well as one design on an easily-removable and PVC-free peel-and-stick textile.
Did I achieve my aim for the project?
Personally I feel like I have achieved what I wanted for this project. My aim was to design a wallpaper collection from start to finish that I would be able to realize into an actual product to be sold which I will do by making the designs available for purchase online. I had to make decisions and not everything worked out perfectly but I have learned a lot from this project and I would like to continue designing for interior products in the future.
Diese Arbeit ist aus der Faszination für die vielschichtige Persönlichkeit von Coco Chanel, den Dokumentationsfilm „Signe Chanel“, die Fotoausstellung „The little black Jacket“ und einem großen persönlichen Interesse für Minimalismus, Textildesign und Modegeschichte heraus entstanden.
In der Fotoausstellung „The little Black Jacket“ führte der Modeschöpfer Karl Lagerfeld in Zusammenarbeit mit Carine Roitfeld die Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit dieses Kleidungsstücks vor Augen.
Ein weiterer Aspekt war, das im Studium erlernte Wissen autonom nutzen zu können, damit autark zu arbeiten und der Frage auf den Grund zu gehen: Ist es möglich eine Hommage an Coco Chanel in den eigenen 4 Wänden zu kreieren?
Es wurde versucht in einer Zeit, die von Kurzlebigkeit geprägt ist, ein Kleidungsstück hochleben zu lassen, welches den Nachhaltigkeitskriterien nicht nur im Sinne von hoher Qualität, sondern vor allem durch zeitloses Design gerecht wird.
Coco Chanel vermochte es, mit ihrem umfassenden Verständnis von Ästhetik und einem feministischen Denkansatz die Modewelt zu revolutionieren.
Im Kontrast zu jener opulenten Zeit setzt sie auf Eleganz, Minimalismus und klare Linien.
Das bekannte Chanel-Jäckchen wurde hergeleitet von einer klassischen Herrenjacke und war somit eine Neuinterpretation.
Chanel sah ihre persönliche berufliche Herausforderung darin, Frauen zu gestatten sich in deren Kleidung frei zu bewegen und sich nicht verkleidet zu fühlen.
Der Kragen lässt den Hals frei und wirkt dadurch zwanglos. Die Taschen dienen dazu schnell etwas einzustecken, ein Taschentuch oder eine Telefonnummer – nichts an dieser Jacke ist unnütz, alles hat seine Funktion.
Ein Kleidungsstück, das zum Symbol zwangloser weiblicher Eleganz wurde.
Eine Hommage. Eine Huldigung. Eine Referenz. Eine Zurschaustellung des handwerklichen Könnens. Ein Brillieren in der Knappheit der Resssourcen.
Jacken-Außenstoff und Bordüre gewebt auf einem Gatterkammwebrahmen.
Betreut von Sen.Art. Mag.art.Melanie Greußing BA MA
Ein Einblick in der Ergebnisse der LV Bildnerische Praxis / Experimentelle Gestaltungsprozesse II aus dem Sommersemester 2019 bei Christiane Reiter-Zaman
Die Aufgabe in verkürzter Form:
Wähle einen Buchstaben – als abstraktes Zeichen – zu dessen Form eine Affinität besteht und setze ihn als Element für eine zwei- oder dreidimensionale künstlerische Gestaltung (ohne bestimmtes Anwendungsziel) ein. Experimentiere mit der Form. Drehen, spiegeln, teilen, verzerren, vervielfachen, anschneiden, Muster erstellen, Schablonen bauen, Collagen erstellen …
Die Manu#vaqtur beobachtet die OnlinePlattform Instagram als Brutstätte und Schauplatz global aktueller Kultur. Die Sehenswürdigkeiten des digitalen Forums potentieller Realitäten werden in materielle Souvenirartikel überführt und zum Kauf angeboten.
Nationalität, Religion und Sexualität, ehemals konkrete Bausteine der Identität sind in der digital globalisierten Jetztzeit zu amorph, fluiden Nebelschwaden verflüchtigt. Eine neue globale Kultur entsteht, deren Entwicklung auf Onlineplattformen praktizert und beobachtet werden kann.
Im digital space, ein Raum, der zeit- und ortsunabhängig fungiert, der von allen und keiner prädigitalen Kultur geprägt ist, werden Identitäten und Realitäten konstruiert, so flüchtig und schnelllebig wie die überbordende Medienflut der Gegenwart.
Die momentan präsenteste dieser Plattformen ist Instagram. Eine Plattform, die innerhalb weniger Jahre zu einer globalen Institution expandiert ist, die nicht nur die aktuelle (Bild-) Ästhetik, sondern die kulturelle und soziale Praxis der Jetztzeit prägt. Daher sollte gelten dem digitalen Spektakel nicht nur zu als Follower zu folgen, sondern es kritisch zu verfolgen.
Die Manu#vaqtur überführt die einflussreichsten Instgrammer als die Sehenswürdigkeiten jener digitalen Realität(en) in erwerbliche Souvenirartikel. Ihre Stories, das charakteristischste Format für die gegenwärtige Schnelllebigkeit, werden videografisch aufgenommen und mithilfe von Photoshop, das Tool digitaler Kulturpraxis, zu Collagen aus wogenden Farben und wabernden Formen. Jene werden in dreidimensionale Meshes gezogen und dienen den Souvenirartikeln als Gestaltungsgrundlage.
Es entstehen käufliche Erinnerungen an potentielle Realitäten, welche einen Diskurs eröffnen über die entstehende Praxis der quantifizierbaren Wertung und die Kommerzialisierung des Subjekts im digitalen Zeitalter.
Videoloop on i-pads, giving insight in the research, the transformation from an Ins- tagramstory to a mesh and the production of the Souvenirs // Video: https://vimeo. com/349423143
Keyhanger
#Michelle_Lewin// OrderNr 13.4k // Towel
#Chiara_Ferragni // OrderNr 16.2k // Sheet and pillow set
Für Paula Vogels bildet Textildesign, Handweberei und Bildende Kunst eine innere Einheit. In ihren Arbeiten lotet sie das Spannungsfeld zwischen emotionaler Naturverbundenheit, die spezifische Orte in den Blick rückt, und gleichzeitigem Bewusstsein für den digitalen Wandel, der die Gesellschaft als Ganzes aber auch jeden einzelnen betrifft, aus. Daraus resultiert eine ethnographische Vorgehensweise, der visuelle, soziale und historische Dimensionen im Sinne eines holistischen Schaffensprozesses, berücksichtigt. Insofern knüpft sie in ihrem kreativen Handeln Verbindungen zwischen kulturellen Bedeutungszuschreibungen und deren visueller Repräsentationen.
This year again the students of textile.art.design have been invited to exhibit at NEW DESIGNERS LONDON, an event connecting design students with businesses and enabling new connections within the industry
LIT (Linz in Textiles) is a collective of students representing the course textile.art.design from the University of Art and Design Linz in Austria. We strive to display a variety of works embodying the diverse spectrum that our course offers. We are taught textile techniques like digital print, screen print and weaving. As opposed to focusing on one specific technique, we as students, from the beginning of our studies, have the possibility to work within the full range of classes available. Each student chooses their own path in selecting courses working in both, the artistic and the design aspect of the textile medium.
For this year’s exhibition, we decided to create a collective work of art, representing different approaches to textile art & design as opposed to showing individual student works.
SEE YOU THERE!
26 – 29 June 2019
Business Design Centre
52 Upper Street
London
N1 0QH
Eine zweiteilige Ausstellungsreihe der Kunstuniversität Linz, Abteilung textil·kunst·design, im Zeitraum 16. Mai – 13. Juni 2018, gestaltet von Studierenden der Studienrichtungen textil·kunst·design und Lehramt Textiles Gestalten
Erste Eröffnung am Donnerstag, 16. Mai, 18 Uhr / Galerie WHA/Kunstuniverstät Linz, 4010 Linz, Domgasse 1
Zweite Eröffnung am Mittwoch, 29.Mai, 18 Uhr / Galerie artspace on display, 4040 Linz – Urfahr, Nestroystrasse 12
Ausstellungsdauer und Öffnungszeiten – ausgenommen Feiertage:
Eine Kooperation mit den Papierherstellern Dr. Franz Feurstein GmbH und der delfortgroup AG
Das Ergebnis des diesjährigen Studienprojektes aus der Forschungsreihe ‚fine paper meets fine arts’ sind Kunstwerke aus Fein- und Leichtpapieren der Papierhersteller Feurstein und delfortgroup.
Das Ausgangsmaterial, das mitunter bunt, meist glatt mit matter Oberfläche, zart und wenig reißfest ist, das raschelt und knistert wurde produziert, um beim Rauchgenuss zu entschwinden, um Lieder vor dem Vergessen zu bewahren, um Gekauftes beim Transport zu schützen etc. Daraus wurden die experimentellen, zerbrechlich fragmentarischen bis voluminös raum-greifenden, bisweilen flüchtigen Kunstwerke geschaffen.
Aus schwarzem Einschlagpapier für Luxusprodukte wurde ein Imitat des umweltökonomisch kontrovers diskutierten Plastiksackerls erzeugt, dem vor seinem endgültigen Aus stehenden Symbol für die Wegwerfgesellschaft. Historisch tradierte, aus Ostasien stammende Produkte aus Seidengewebe, dienen als Inspiration für die Neuinterpretation des Kimonos aus Seidenpapier.
Einige Exponate zeugen von der textilen Verwandtschaft zwischen Papier und Textil, sowohl in Struktur und Textur, als auch in der Beschaffenheit des Aufbaus von gewebeartigen Flächen. Das vorgegebene Format der Papierbögen und Papierbänder wandelt sich zu plastischen und raumgreifenden Gebilden: Luftige Papierkissen schweben, zylindrische Papierkörper und Seiden-papiertapeten erzeugen ein neues Raumgefühl, schwingende Papierfragmente als Bildträger für eine Gebäudefassade entgrenzen den Raum, 21.000 weiße und schwarze Papierröllchen als Pixel eines Bildes, Papierwolken als Visualisierung von heimischer Luftqualität, eine Säule aus gestapelten Feinpapierrollen wird zum architektonischen Element, ……
Mit Werken von:
Robert Angerer, Nicol Baumgärtl, Astrid Bernhard, Kathrin Brandstätter,Ayse Brunner, Angelina Bobleter, Esther Deyerl, Sharon Fally-Fallend, Katharina Grafinger, Florian Hareter, Gisela Klammsteiner, Lea König, Josepha Krüger, Michaela Leeb-Dojak, Elisabeth Maurer, Melanie Moser, Eva-Christine Obernberger, Vanessa Pichorner, Laxmi Schneider, Anneliese Schuber, Franziska Sponring, Maria Valerie Stockhammer, Elif Süsler-Rohringer, Emese Takács, Iza Tkeshelashvili, Lydia Waldhör, Sarah Zauner, Yuanyuan Zhang
Projektleitung A.Univ.-Prof. Priska Riedl und Univ.-Prof. Johannes Schweiger
Der Anspruch auf wahr und falsch. Und über den Irrsinn, alles auf einen Nenner bringen zu müssen. Denn vieles kann nicht nur auf einen Aspekt reduziert werden.
ABSTRACT
Ein unfertiges Gefüge bestehend aus intuitiv konstruierten Objekten, die als Rahmenbedingung zur Orientierung der Selbstzensur und -erweiterung dienen. Zu verstehen sind sie als provisorische Verkörperung und Leitidee, gedanklicher Gebilde in der Kunst.
Im Raum stellen einschränkende und nicht abgeschlossene Rahmen aus Stahl, gemeinsam mit Kupferplatten und Bienenwachs, eine kognitive materielle Rauminstallation dar. Wichtig ist, dass die aufkommenden Widersprüche in Bewe- gung bleiben und die Objekte völlig sinnfrei sind und auch bleiben.
Vielleicht ist Kunst unter anderem gerade deswegen so schwierig zu verstehen oder anzunehmen, denn durch sie und die Konfrontation mit Neuem, können unteranderem gesell- schaftliche Codes, überwunden werden. Ihre Aufgabe und Verschiedenheiten, könnten demnach als Erkenntnis diver- genter Perspektiven dienen und so den Wert aufkommen las- sen neue Betrachtungsweisen zu schaffen.
Von der Linie zur Fläche und von der Fläche zum Volumen. Zustände, die sich durch Spannungen in ihrem Zusammentreffen an allen Kanten, Dimensionen, Transluzenz und Evolution schneiden. Subjektive Spielräume entstehen und zeigen einen gegenwärtigen Gesellschaftsspiegel auf persönlicher Ebene auf. Die Materialien bilden Rahmen aus Bedingungen und Möglichkeiten ohne einen Abschluss. Sie bieten Platz für Veränderung und für Entwicklung, die sich nicht einschränken lassen. Die Gewohnheiten werden in der Kunst plötzlich in Frage gestellt und der Ausstieg aus den alltäg- lichen Routinen bewerkstelligt.
Das Essentielle sei nicht das Ergebnis, sondern rein der Weg zu ihm und der daraus resultierenden Einstellung. Vielleicht ist der Nutzen auch einfach nur die Nutzlosigkeit und die Konfrontation damit.
Unterbewusstes Handeln mit Material soll hier zur obersten Instanz werden. Die Herausforderung mit weniger zufrieden zu sein, Emp- findungen offenzulegen und sich vor Augen zu halten, was diese hervorrufen. Je mehr Erkenntnis über einen selbst gewonnen wird und je intensiver mit dieser gearbeitet wird, desto herausfordernder werden das aktive Agieren und dessen Auswirkungen.
Das Leben als eine kognitive Dissonanz. Ausgeglichenheit als ober- stes und verinnerlichtes Gebot. Den Gefühlszustand in Balance zu bringen und damit unvereinbare Wahrnehmungen zu reduzieren. Unterschiedliche Haltungen, die als Transportmittel dienen, um mit dem Anwesenden in Kontakt zu kommen und Gefühlszustände sichtbar zu machen.
Das Nicht-Verstehen erzeugt einerseits Ähnlichkeiten zu bisherigen Erfahrungen und stellt damit eine (intensive) Beziehung zum bisher- igen Leben her, andererseits generiert sie Differenzen, die zu Iden- titäten führen. Doch letztlich werden Themen nur angeschnitten, nicht weiter ausgeführt und mit portionierter Eigeninterpretation wiedergegeben.
Alternative Fakten und stichhaltige Gerüchte kultureller Nachweise
Erfunden? Gefunden? Narrative und Geschichten als letzte Lockerung, Ausgangspunkt und Verortung experimenteller Arbeiten und neuer Ideen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Werk-Idee zur Geschichte oder die Geschichte zur Werk-Idee führt. Im Zentrum steht vielmehr die Freiheit eines selbst geschaffenen Kontextes, in dem folglich nichts „falsch“ sondern immer nur richtig sein kann, und der dabei jene höchstmöglich befreite und schöpferische Atmosphäre schafft, aus der ebenso frei künstlerische wie experimentelle Ergebnisse und Werke hervorgehen können.
Geschichten zu erfinden und zu erzählen ist so alt wie die Menschheit selbst. Geschichten schaffen Erklärungsmuster hinsichtlich der Welt, uns selbst und darüber hinaus. Geschichten tradieren Erfahrungen, Erkenntnisse und geben kulturelle Identifikation. Geschichten können uns komplexe Inhalte in all ihrer Ambivalenz erlebbar machen und als Spiegel dazu beitragen, uns selbst zu begreifen.
Als Schöpfung unserer Phantasie, die über uns hinausgehen und uns an imaginäre (Sehnsuchts-) Orte und Schauplätze bringen, vermögen uns Geschichten zudem von uns selbst zu entführen und uns davon zu enthemmen, immer in den gewohnten Bahnen zu denken – auf diese Weise bringen sie uns auf neue Ideen, erschließen uns spielerisch neue Zugänge auf unser kreatives und schöpferisches Potential und helfen uns, über liebgewonnene Materialien und Techniken hinauszudenken.
Und genau darum ging es in der Lehrveranstaltung „Erschließung experimenteller Felder“.
Entsprechend dieser Vorgabe und der Entwicklung individueller narrativer Rahmenbedingungen zu Beginn, repräsentieren die Ergebnisse schließlich also „Artefakte fiktiver Kulturen, Lebensformen, Rituale, methodischer Zugänge und Geschichten“.
Artefakte, die sich über ihrer Funktion als „Lockerung“ hinaus, aber auch als hochaktuelle Kritik jenen „alternativen Fakten“, „stichhaltigen Gerüchten,“ und „fake news“ gegenüber präsentieren, die die Welt heute an den Rand rationeller Argumente bringen.
Darüber hinaus ist die Ausstellung als „Sammlung“ von Artefakten und ihren Narrativen als kritisches postkoloniales Zitat jenen „Wunderkammern“, Kuriositätenkabinetten“ und „anthropologischen Zur-Schau-Stellungen“ gegenüber zu lesen, wie wir sie seit der Frühphase der Museumsgeschichte kennen und die zum Teil bis heute existieren.
Insofern will auch unsere „Wunderkammer“ zum Schauen, Lachen, und Staunen anregen – als „punkige“ Wunderkammer aber eben auch zum kritischen Nachdenken.
Die Arbeiten sind in der Lehrveranstaltung „Erschließung experimenteller Felder“ bei Daniel Zaman im WS 2018/19, Abteilung textil·kunst·design, entstanden.
Die Ausstellung wurde kuratiert und organisiert von Daniel Zaman und Christiane Reiter-Zaman
Natalie Hutterer_Mogsnypolium speciosum N.H., 2019, Objekte aus Papier, Farbe, Stoff und Wachs, 2 Schaukästen
Verena Jung_ART ificial, 2019, Onlinegenerator, Computerausdrucke übertragen auf Malplatten, 20 x 20 cm; computergenerierte Gedichte, Wechselrahmen
Gisela Klammsteiner_Adidas High Air 3000 – Skisprungfanschuh, 2019, Installation; Sportboxschuh von Adidas für Damen, Gr. 38 aus Kunstleder, Absatz: Höhe 11,5 cm aus Vollholz (Eiche) unlackiert, Klebeband, IPad, Video, Ventilator
Josepha Krüger_Radianer, 2019, Installation; Profiling Collage aus Fotografien, Zeitungsausschnitten und Textfragmenten auf Wachspapier, 220 x 150 cm; Bürotisch, Sessel, Bürozubehör
Elisabeth Maurer_Es wird in einem Land nach unserer Zeit…, 2019, gebundenes Buch aus indigogefärbtem Papier, A4, Schaukasten
Vera Rupp_Fundstück Nr. 23/4, 2019, Keramik und Kunststoff/Polypropylen, 20 x 15 cm, Fotoboxen 35 x 35 x 23 cm
Emese Takács_Ohne Augen, 2019, Aquarell und Tinte auf Papier, max. Außenmaße 80 x 65 cm
Lydia Waldhör_Alleine ist der Mensch nichts, schon gar nicht Vier, 2019, bedruckte Overheadfolien, Holzeinrahmung, 42 x 42 cm
Alternative Fakten und stichhaltige Gerüchte kultureller Nachweise
Erfunden? Gefunden? Narrative und Geschichten als letzte Lockerung, Ausgangspunkt und Verortung experimenteller Arbeiten und neuer Ideen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Werk-Idee zur Geschichte oder die Geschichte zur Werk-Idee führte. Im Zentrum steht vielmehr die Freiheit eines selbst geschaffenen Kontextes, in dem folglich nichts „falsch“ sondern immer nur richtig sein kann, und der dabei jene höchstmöglich befreite und schöpferische Atmosphäre schafft, aus der ebenso frei künstlerische wie experimentelle Ergebnisse und Werke hervorgehen können. (…) Daniel Zaman
Die Arbeiten sind in der Lehrveranstaltung „Erweiterung experimenteller Felder“ von Daniel Zaman im WS 2018/19, Abteilung textil·kunst·design, entstanden.
Kuratiert und organisiert von Daniel Zaman und Christiane Reiter-Zaman
Die Abt. textil·kunst·design und Gestaltung: Technik.Textil laden zum Gespräch mit
S I G G I H O F E R
MI 3. April 2019_15.00 Uhr
textil·kunst·design
Domgasse 1, 3. OG, pinkspace = Büro von Gilbert Bretterbauer
Siggi Hofer arbeitet mit Zeichnung, Malerei, Skulptur und Installationen, Video und Performance. Er setzt sich mit der Analyse gesellschaftlicher Prozesse und vermeintlicher Wirklichkeiten in unserem Lebensumfeld auseinander und versucht so, neue Denkansätze zu entwickeln. Aus verschiedenen Materialien und Themen kreiert der Künstler einen Kosmos, in dem man durch Versatzstücke einer Welt wandert, die individuelle Vorstellungen, Impressionen und gesellschaftliche Vorgaben miteinander verbindet und aufeinander bezieht.
In Hofers Bildern finden sich Empfindungen, Phantasie-Vorstellungen, Obsessionen und Kritik an der Gesellschaft. Die subjektive Wahrnehmung des Künstlers ist die eines zurückhaltenden und gleichzeitig kritischen Beobachters. Zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wandert er durch Fiktion und Wirklichkeit und macht moralische Unklarheiten der Gesellschaft erkennbar. Eine gewisse kindliche Naivität, die vielen seiner Arbeiten innewohnt, lässt einen klaren und unverdorbenen Blick auf die Gesellschaft zu. Sein und Schein und Unbehagen an der modernen Welt werden darin deutlich. Auch wenn sich viele von Hofers Arbeiten bildlich auf seine Heimat Südtirol beziehen, ist Heimat für ihn kein geographisch fest verankerter Begriff. Für ihn ist Heimat dort, wo individuelle Entwicklung und kreative Entfaltung möglich sind.
Aus dem Ausstellungstext „heilige Freiheit“ 2008, Kunsthalle Krems
Eine morphologische Untersuchung (m)eines Körpers und der Summe seiner Variablen in der Abbildung.
76 collagierte Abbildungen des (eigenen) Körpers wollen herausfinden, wie fest verankert die einzelnen formalen Bestandteile des Körpers bzw. der Abbildung des Körpers sind. Es stellt sich die Frage, ob der (eigene) Körper als solcher weiterhin erkennbar ist, wenn Teile an verschiedenen Stellen abgetrennt und an anderen Stellen wieder angesetzt werden.
Immer wieder werden die selben vier Fotos zertrennt und zu einem neuen Anagramm des Körpers zusammengefügt. Der neue Körper verbleibt im Vakuum.
Die Auseinandersetzung mit dem Abbild des eigenen Körpers und die Entstehung neuer eigener Körper führt dazu, dass der Körper vom ursprünglichen Subjekt zum veränderbaren Objekt wird. Versionen des Körpers und alternative Abbildungsformen entstehen.
Ein interaktives Mobile – Ein Dialog durch Bewegung.
Es ist ein Mobile, das von dem Publikum interaktiv bespielt werden soll.
Ein Mobile reagiert sehr sensibel auf seine Umwelt. Die ständige Neupositionierung im Raumgefüge, resultierend aus der Bewegung, ist systemimmanent. Trotzdem bildet es ein stabiles, dynamisches System. Nun lädt das Mobile dazu ein, Teil von ihm zu werden, selbst seine Veränderung zu beeinflussen, sich als zugehöriges Objekt zu verstehen und sich von seiner Bewegung tragen zu lassen. Die sich hineinbegebenden Personen beeinflussen Gewicht, Form und Aussehen, nicht aber die Natur des System als solches.
Jeder kann sich als einzigartige physische Masse einbringen und dementsprechend eine Veränderung des Ganzen erzielen. Gleichzeitig verliert der Einzelne jedoch an Eigenständigkeit. Er formt eine Einheit mit den übrigen Personen und bildet eine Gemeinschaft mit den übrigen Objekten. Die Verbindung im System ist dynamisch, unmittelbar und direkt. Die Personen darin bedingen gegenseitig ihre Position, können dabei aber nicht die grundlegende Ordnung des Gesamtsystems aufbrechen.
Die Installation lebt ganz offensichtlich von der Beteiligung des Publikums und gestaltet somit auch ganz unmittelbar dessen Rezeption und Erfahrung. Wichtig ist nicht nur die Einbindung, sondern auch die ganz physische Verbundenheit, die sich daraus ergibt. Das Mobile fungiert dabei als rahmengebendes System.
Name des Betreuers: Gilbert Bretterbauer
Kooperationspartner: Tabakfabrik Linz – vielen Dank für die Bereitstellung der Präsentationsräumlichkeit
Experimentalfilm über Schatten in bewegten Bildern als neue Wirklichkeit
Im Film sind fast ausschließlich Schatten in bewegten Bildern zu sehen. Schatten erzeugen Bilder im Kopf. Das menschliche Gehirn versucht die Bildersprache zu entschlüsseln und über das Auge kommt es zu einer sehr individuellen Erfahrung von Realität. Der Film ist ein Plädoyer für das Sehen. Durch nichts abgelenkt sein, sich darauf einlassen, was man beobachtet, bereit sein Interessantem und Schönem zu begegnen.
Die unterlegten Schreibgeräusche rufen Resonanzen im Körper hervor und bilden mit dem Sehen eine neue Wirklichkeit, sodaß in den Gedanken oft mehr Wirklichkeit ist, als in den Dingen selbst.
Textile information stream – Identity from tweed to tweet
Masterarbeit von Linda Durmann 2018
Vergleichende Darstellung realer und virtueller Identitätsperformance anhand textiler Kleideretiketten in analoger, digitaler und skulpturaler Form.
Nonverbale Kommunikationssignale durch Kleidung, Tonfall, Mimik und Gestik verlieren immer mehr an gesellschaftlicher Bedeutung, denn unser Blick gilt dem eigenem Screen und seltener dem realen Gegenüber.
Das Individuum lebt zunehmend in einer virtuellen Welt und agiert in sozialen Netzwerken.
Die künstlerische Arbeit befasst sich mit dem Wertverlust von Bekleidung als Mittel zur Identitätsdarstellung. Identität wird heute vor allem über social-media Plattformen konstruiert, dort wo das Individuum körperlos digital kommuniziert und sich mit Bildern, Links und Likes bekleidet.
Die vorliegende Sammlung von Kleideretiketten dient als Forschungsgegenstand materieller Kultur, welche Information über den Menschen speichert und wiedergibt. Lässt sich ein Vergleich zwischen Bekleidungsetiketten und virtueller Identitätsperformanz herstellen?
Die textilen Etiketten werden durch analoge Patchwork-Technik und anschließende Digitalisierung mit aktueller Identitätsgestaltung in Verbindung gebracht. Es entsteht ein Diskurs über digitales und analoges Identitätsmaterial: In der Videoarbeit performt das Individuum als digitale „Patchwork-Identität“ im Social Media Stream oder will durch die Audioarbeit als körperlose, mehrsprachige Stimme im Raum Kontakt zur realen Welt aufnehmen. Die Flüchtigkeit von analoger Materialität wird in skulpturaler und archivierter Form festgehalten.
Eröffnung: 22. Juni 2018, 19.00 Uhr; Ausstellung bis 28.Oktober 2018 Botanischer Garten Linz, Kunstuni Linz
Künstlerische Interventionen von Studierenden der Kunstuniversität Linz, textil·kunst·design und Textiles Gestalten
Im Botanischen Garten Linz realisieren Studierende der Kunstuni Linz, Abteilung textil.kunst.design sowie Lehramt Textiles Gestalten, Kunstwerke. Die als Kooperation zwischen dem Gartenmanagement und den Künstlerinnen und Künstlern zu verstehende, sich im Garten entfaltende Initiative, ermöglicht auf mehreren Ebenen einen Perspektivenwechsel der Erfahrung von Gestalteter Natur und dem projektbezogenen künstlerischen Arbeiten. Die Erfahrung, den Garten in seiner komponierten Anlage, als Naturrefugium im urbanen Raum, der Erhaltung und Darstellung von Pflanzen zu erleben, wird durch die tatsächliche Platzierung oder Konzeptualisierung von Kunst erweitert. Umgekehrt, stellen Kunstwerke Verbindungen zu bestehenden Pflanzungen, biologischen Wachstumsprozessen und inhaltlichen Gestaltungen her. Gleichzeitig lösen sie durch unterschiedliche Interventionen Erwartungshaltungen und transformieren die Wahrnehmung und Empfindung in neue Bewusstseinsebenen.
Die Kunst macht den Garten zum neuen Erlebnis, der Garten gibt der Kunst den Raum.
(Gilbert Bretterbauer)
Beteiligte Studierende:
Aleksandra Mitic, Alexandra Pisslinger, Angelina Bobleter, Ayse Brunner, Eva Obernberger, Florian Nörl, Florian Hareter, Hannah Blaickner, Johannes Gangl, Julia Platzgummer, Franziska Sponring, Katrin Hornburg, Laxmi Schneider, Lea Bebek, Lea König, Lisa Völtl, Luise Heininger, Michaela Leeb-Dojak, Mira Haberfellner, Natasa Plavsic, Nina McNab, Robert Angerer, Sarah Zauner, Sharon Fally-Fallend, Simon Lehner, Tamara Lang, Theresa Büchler, Valerie Moschner, Verena Jung, Vildan Turalic, Anneliese Schuber, Astrid Bernhard, Ibrahim Soliman
Projektbetreuung:
Gilbert Bretterbauer, Doris Gall-Schuhmann, Ingrid Hackl, Teija Hohl, Christiane Reiter-Zaman und Priska Riedl
Abbildungen vom 2. Ausstellungsort während des „Rundgangs“ (28.6.- 30.06.2018): Kunstuni, Domgasse 1, 3 OG und Fassade Innenhof
Astrid Bernhard „Zeitlos“
Astrid Bernhard „Zeitlos“_Details
Astrid Bernhard „zeitlos erweitert“_Detail
Laxmi Schneider „Botanischer Atlas der Zwischenräume“
Laxmi Schneider „Botanischer Atlas der Zwischenräume“_Detail
Anneliese Schuber_ Videostill aus „MOMENTAN“
Ibrahim Soliman „Hängende Gärten“
Fotos (außer anders angegeben): Christiane Reiter-Zaman
monstrare*
Im Rahmen von blühen.kunst.alles zeigen Studierende der Abteilungen tkd, TG und GTT im Seminarraum des botanischen Gartens florale Designs, entstanden unter der Leitung von Teija Hohl
in these fast-moving times of internet and social media, offline moments take on a whole new dimension in our lives.
wellness and nature merge to one experience. to be offline means to be free – a new quality of life.
on the other hand, mankind always strives for innovation. Therefore, more and more futuristic ideas are being released and what seems impossible today may be reality by tomorrow.
people‘s inner conflict between simplicity and new technology blends in this collection – a kind of fusion.
lit. is a textile design collective bringing together students of the textile.art.design department of the University of Art and Design Linz – all of them specialists in digital textile printing, screen printing, weaving and handmade designs.
The course textile.art.design understands textiles as a means of communication and a medium for identity-building. It offers training in textile techniques, textile design and freelance art. Fundamental knowledge of material and processing techniques, that are essential for work in both freelance art and industry, are imparted in depth. The partly project-oriented organisation of the curriculum promotes the work with and analysis of textile phenomena in art and everyday culture. A focus is laying on textile artefacts, textiles in space, on stage or in performances as well as on fashion, textile and interieur design. Great importance is attached to experimentation in order to let students acquire their own œuvre. The programme aims to convey the ability to implement artistic concepts and bring them to the next level.
We´ll be part of New Designers in London this year. See you at the show!
27 – 30 JUNE 2018
Stand T64
Business Design Centre
52 Upper Street
London
N1 0QH
Wir gratulieren Josepha Krüger zum „students award“, der jährlich im Rahmen der internationalen Minitextile Ausstellung in Bratislava vergeben wird.
Josepha ist Studentin des Bachelorstudiums textil•kunst•design an der Kunstuniversität Linz und hat im Rahmen der Lehrveranstaltung Einführung in Digitaldruck Textil II ihre Arbeit „Celebration of money“ entwickelt und eingereicht.
Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Geld „besteht“ nicht, indem es „ist“, sondern indem es gezahlt wird. Der Wert des Geldes ist jedoch nur imaginär. Man kann es selbst nicht genießen oder als solches unmittelbar gebrauchen, aber doch ist es ein Mittel, wodurch alles käuflich wird. Diesem Stück Papier (aus Baumwolle und Mischgeweben gefertigt) wird durch gesellschaftlichen Willen ein konkreter Wert zugemessen, das eigentlich nur ein wertloser Träger ist.
Die Serie „Celebration of money“ entstand aus Motiven auf Geldscheinen: Architektur, Denkmäler, Industrie, Natur, Politiker, berühmte Persönlichkeiten. Darstellungen, die man in der jeweiligen Kultur als wertvoll erachtet.
Durch meine Nebenerwerbstätigkeit als Kellnerin wurden mir die Unsummen an Geld, die für „eine gute Zeit“, Party machen und Feiern ausgegeben werden, bewusst und waren mein Ansatz echte Geldscheine zu entwerten und in Form einer Collage einmal anders zu zelebrieren.
Denn: „Die schönen Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.“ Albert Einstein
Josepha Krüger
Die Arbeit wurde in der LV Einführung in Digitaldruck Textil II im SS 18 entwickelt und bei der Minitextile Exhibition in Bratislava mit dem Students Award ausgezeichnet.
LV-Leitung: Melanie Greußing
Madrid im vergangen Februar / die Arco unter dem Deckmantel der Zukunft – Anlass für eigene künstlerische Auseinandersetzung von sieben Studierenden der Studienrichtung textil kunst design zu sehen in der Galerie WHA der Kunstuniversität Linz.
Material : Edelstahl, Toastbrot, Schinken, Käse, Butter, Campingkocher, Feuerzeug, Messer
Die Arbeit „SCHINKEN KÄSE TOAST about classic forever“ löst den Toast von seiner bloßen Eigenschaft als Lebensmittel und konzentriert sich auf seine gesellschaftliche Funktion. In der Performance wird der Toast zu einem Symbol der Gegenwart, das nach seinen Wurzeln fragt. Das gemeinschaftliche Toasten wird durch eine dicke verschlossene Hülle aus Edelstahl zelebriert und archaisch in die Länge gezogen. Die Form gibt dem Toast den Raum vor, in dem er sein spezifisches Aussehen erlangt, sie prägt ihn massiv und optimiert seine Röstung. Ausgehebelt aus dem Alltäglichen wird eine Definitionsichtbar, die weit über seinen Wert als Nahrungsmittel hinausgeht. Der Betrachter wird in der Performance selbst zum Toastpartner, ein Suchender, der mit seinen gegenwärtigen Standpunkten, geprägt von Erinnerungen und Spekulationen, in einen Dialog mit dem Schinken-Käse-Toast tritt.
Betreuer
Univ. Prof. Mag. art. Gilbert Bretterbauer
Im Rahmen der Lehrveranstaltung Einführung in Digitaldruck Textil II haben die teilnehmenden Studierenden Arbeiten für die 20th International Minitextile Exhibition in Bratislavaentwickelt und eingereicht. Minitextile feiert sich dieses Jahr selbst:
Die besondere Herausforderung lag einerseits im Format (maximal 20 x 20 x 20 cm) und andererseits darin die Technik des digitalen Textildrucks für eine künstlerische Arbeit sinnvoll einzusetzen. Hier einige der entstandenen Arbeiten:
15x15x5 cm, Polyestertextiles, digitalprints of pastaphotographics by me and digitalprints of bookpages applied and stitched on the first prints
ESSENCES OF WOW
Feiern ist eine hochemotionale Angelegenheit und trennt die Gemüter. Der Fächer der Gefühlspalette ist riesig: Freude, Abneigung, Angst, Exzess und Ekstase, Neugierde, Erregtheit, Frust aber auch Ekel sind Begleiter, wenn gefeiert wird.
Diese Essenzen möglicher Gefühle zeige ich anhand von verborgenen Blicken. Als Voyeur wird man einmal mehr auf das Extrakt seiner Innenwelt zurückgeworfen und bleibt sich selbst überlassen, es sei denn, man betritt den Raum und…
Jede Feier ist eine Überraschung. Ist erstmal das geheimnisumhüllende Geschenkband gelockert, gibt es kein Zurück mehr. Die Essenzen der Gefühle rasen aufeinander zu; dabei gibt es kein Versteckspiel!
5 cm x 250 cm x 7,5 cm, Organza transparent, Satinband schwarz, Spitzenbordüre schwarz, Holzspule, Nadel, Sublimationsdruck Organza, Satinband gestanzt, geklebt, genäht
10 x 10 x 10 cm, textile, fabric tape, sewing thread, textile print, sewing machine
CELEBRATION-MEMORIES
Jeder Mensch hat in seinem Leben gewisse Highlights. Momente die gefeiert werden. Sei es Geburtstage, eine Abschlussfeier, der erste Schultag, usw. Wertvolle Momente gehen vorbei, doch Erinnerungen bleiben. Manche sind noch ganz klar, manche schon sehr verschwommen, nur noch Fäden bleiben übrig. An manche Ereignisse erinnert man sich gar nicht mehr, nur noch die Fotos erzählen etwas darüber. Wie in einigen anderen Ländern ist es auch hier in Österreich Tradition, Diashows bei Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten zu zeigen. Eine Zusammenfassung schöner oder lustiger Ereignisse sowie besonderen Anlässen. Ich habe mich anlässlich des Themas Celebration mit Erinnerungen auseinandergesetzt. Woran erinnern wir uns in diesem Kontext? Sind die Fotos mit den eigenen Memoiren und unseren Emotionen stimmig? Ist es wirklich unser eigener Blick in die Vergangenheit oder haben wir ein völlig anderes Bild durch Erzählungen oder Fotos in unserem Kopf kreiert?
9 Studentinnen werden in der Ausstellung vertreten sein:
Astrid Bernhard
Kathrin Brandstätter
Sharon Fally-Fallend
Katrin Hornburg
Josepha Krüger
Elisabeth Valerie Maurer
Anneliese Schuber
Lydia Waldhör
Sarah Zauner
Eröffnung: 23.05.2018
Ausstellungsdauer: 24.05 – 10.06.2018
Gallery SVÚ
Dostojevského rad 2
SK – 811 09 Bratislava
Slovakia www.svu.sk
Eine Wohnung als abgeschlossenes System zeigt sich als Collage aus Objekten und Klängen.
An apartment as a closed system appears as a composition of objects and sounds.
Zuerst ist das Material, dann das Festhalten ihrer Stimme. Später wird der Ort, den sich die Künstlerin geschaffen hat, zum Arbeitsraum. Ihre eigene Wohnung, befreit von Mobiliar und Strukturen des Wohnens, soll einen Raum bieten sich selbst zu definieren und sich während des Arbeitsprozesses Verwundbarkeit zu erlauben.
Über drei Monate begibt sie sich in diesen Raum in Klausur und erarbeitet und strukturiert ihre Welt. Ganz bewusst versucht sie sich in Bewusstseinszustände zu bringen, die es ermöglichen, Formen ihrer Ausdrucksweise zu finden: das Erzählen durch Form und Gesang – ein Spiel mit möglichen Beziehungen zwischen Kunst und biopsychologischen Vorgängen.
In Interieur 1 werden Innenräume für die Öffentlichkeit sichtbar und der Betrachter wird eingeladen, sich in der geschaffenen Struktur und Ordnung aufzuhalten. Der wahrgenomme-ne Eindruck findet in jedem Kopf seinen eigenen Ausdruck.
An apartment as a closed system appears as a composition of objects and sounds.
First exists the material then she clings to her voice. Later the place, the artist has created, becomes a workshop. Her own apartment, liberated of furniture and structures of living, should give room to define herself and enable vulnerability during the work process.
For more than three months the artist enters the room in re-treat where she develops and crafts her world. She delibera-tely tries to bring herself into states of consciousness to find modes of expressions: narration through singing and shape – a game with possible relationships between art and bio-psychological processes.
In Interieur 1 inner spaces become visible to the public and the viewer is invited to stay in the created structure and order. The perceived impression finds its own expression in each mind.
rumi ist ein zwischenstand einer laufenden forschung und bleibt ein aktuelles, noch laufendes, unvollendetes werk. wie auf den ideen des minimalismus beruht rumi auf einer prozesshaften kunst, in der bekanntlich nicht nur das vollendete werk im vordergrund steht, sondern auch die entwicklung auf unterschiedlichen materialien festgehalten wird.
rumi lässt sich zu einem unendlich fortsetzenden spiel bewegen. die körper wirken reduziert und stehen in einer einfachen formensprache zueinander. beliebig lassen sie sich kompositorisch nach einem plan aber auch intuitiv frei platzieren. rumi eröffnet einen neuen geometrischen raum, welcher durch seine gezielte farb – und formenwahl eine neue wirkung auf den betrachter hinterlässt. in rumi ist nicht nur die entwicklung, das fertige objekt sondern auch die wahrnehmbare veränderung von zeit und raum signifikant. der mensch ist teil der arbeit, und lässt durch jeweilige unterschiedliche vorgangsweisen, den raum immer wieder neu gestalten.
durch die arbeit zieht sich ein set von objekten, welche im wechselspiel zu einander stehen. präsentiert wird das set szenografisch, wie eine inszenierung im raum. rumi lässt eine genauere definition „kunst – design“ im mittelpunkt offen stehen. der betrachter entscheidet durch seine eigene intuition.
„Die Haut hart und weich wie Wachs nimmt diesen Druck auf, der mit der Kraft der Dinge und der Zartheit der Regionen variiert; daher diese Spuren und Marken, unser Gedächtnis und unsere Geschichte, das Pergament unserer Erfahrungen. Unser Hautkleid trägt und zeigt unsere Erinnerungen (…) die des Einzelnen: jedem die eigene Maske, das eigene nach außen gewendete Gedächtnis.“
(Michelle Serres „Die fünf Sinne“ S.41)
Die Haut konserviert partiell Erlebnisse und Erfahrungen, erzählt unsere Geschichte. Der nudefarbene Nylonstrumpf fungiert hier nicht nur als metaphorisches Gleichnis, sondern übernimmt die Rolle der„zweiten Haut“ auch tatsächlich. Laufmaschen, Flecken und Löcher sind Spuren des Erlebten, der Nylonstrumpf erzählt eine fragmentiert archivierte Episode aus einem Menschenleben.
Die Funktionsweise des „Betrachters“ (Gerätschaft) fügt sich kohärent zur Situation einer intimen Erzählung. Die Konstruktion des „Betrachters“ lässt nur einer Person die Möglichkeit der Erzählung zu folgen. Dabei wird das gesamte Umfeld optisch abgeschottet. Das Erzählte wird demnach an eine Person, den Betrachtenden adressiert und erhält dadurch einen intimen und persönlichen Charakter. Die in die „Haut eingebrannten Erlebnisse“ sind durch die Materialbeschaffenheit und „Makel“ sichtbar und stellen sich auf rein abstrakter Ebene dar. Jede Betrachtung unterliegt der Interpretation des Betrachtenden, bei jeder erneuten Betrachtung variiert die „Auslegung“ durch das unbestimmbare Verhalten des Materials beim Einzug in den „Betrachter“. Dies ist komplementär zu grundlegenen Charakteristika einer personengerichteteten, intimen Erzählung. Um eine Erzählung zu initiieren und voranzutreiben bedarf es der aktiven Bereitschaft des Zuhörers, dies geschieht im „Betrachter“ durch die aktive Betätigung, das Drehen der Spulen. Erst durch die Konzentration, die Initiative und die aktive Beteiligung, das Vorantreiben der betrachtenden Person, des Zuhörers kommt eine initime Erzählung zustande.
Die Tankstelle in der Dametzstraße ist unterhalb des Parkhauses, in die Tiefe versetzt, kaum wahrnehmbar. Das Laufpublikum hält sich stark in Grenzen. Die Passanten, die zügig und zielstrebig an der Tankstelle vorbeieilen, nehmen diese nicht zur Kenntnis, dunkel im Schatten der Shoppingmall. Das Inflatbale bedient sich im Buhlen um Aufmerksamkeit den Methoden der kommerziellen Werbung: überladen, peppig, blinkend, leuchtend, laut – großer Effekt und wenig Inhalt. Platziert im Außenbereich der Tankstelle bunt, schimmernd oder nur durch ihre beträchtliche Größe zieht es die Aufmerksamkeit auf sich. Doch was steckt eigentlich in/hinter diesem anmaßend imposanten Objekt? Nur heiße Luft. Die Inflatables bestehen aus zusammengeschweißten Plastikfolien. Ein wertloses Material, welches normalerweise für die Herstellung von Wegwerfprodukten verwendet wird präsentiert sich in dieser Arbeit pompös, monumental anmaßend . Mittels eines herkömmlichen Gebläses wird das Volumen konstant mit Luft gefüllt und bläst sich zu voller Größe auf.
Die Arbeit hinterfragt Inhalt//Gehalt und Stichhaltigkeit der Umstände unserer Zeit, die „Aufgeblasenheit“, mit welcher Luxus als Standard abgetan wird und refelktiert das Privileg der modernen Gesellschaft im Überfluss und trotz allem in Unzufriedenheit zu leben. In kaum einem Metier tritt das Extrem deutlicher hervor als in der Konsum- und der Kunstwelt. Unmengen an Ressourcen, materiell und monetär, Zeit und Energie könnnen und werden investiert um generierte, inexistentielle Bedürfnisse zu befriedigen.
In „360litres of lightness“ stoßen Gegensätzlichkeiten aufeinander; sie korrelieren in einem harmonisch anmutigen Zusammenspiel. Die Fragilität der feinen Tüten steht der Kraft der Windmaschine gegenüber. Die Wucht des künstlich generierten Luftstroms treibt das Objekt in sich windende, raumgreifende Bewegungen und überführt es in einen eleganten Tanz in der Kraft des Sturmes. Lebendig anmutend windet sich das Objekt am Boden um im nächsten Moment anmaßend an die Decke zu schießen, verweilt schwebend und sinkt in kreisenden Drehbewegungen wieder zu Boden.
Das Objekt folgt einer ungeschriebenen Choreographie – unvorhersehbar und einmalig. Der Eindruck eines augenscheinlichen Kampfes zwischen den korrelierenden Elementen wandelt sich nach kurzer Zeit zu einer lebendigen Symbiose, deren Schauspiel fasziniert und Blicke fesselt.
Zu sehen waren Ninas Arbeiten bei der Ausstellung Leichte Widrigkeiten, einem kollaborativem Projekt in der kulturtankstelle von Studierenden der Kunstuniversität Linz und der Kunsthochschule für Medien Köln. Das Konzept, das Format und die Koordinaten des Projektes wurden innerhalb von zwei Workshops im Dezember 2017 und Januar 2018 in einem Gruppenprozess der Studierenden entwickelt und umgesetzt.
Orts – und situationsbezogene Arbeiten werden in den drei Räumen der kulturtankstelle sowie im öffentlichen Raum appliziert, wobei strukturelle Untersuchung ein wesentliches Moment darstellen. In Anbetracht der Jahreszeit, in der die Ausstellung stattfindet und der politischen Abkühlung arbeitet das Projekt über Zustände, Bezugssysteme und Abhängigkeiten.
Für „Leichte Widrigkeiten“ werden Raumbedingungen geschaffen, die die ausgestellten Arbeiten auf unterschiedliche Art beeinflussen. Diese „conditions“ wirken weder einladend noch entsprechend für die Präsentation von Kunst. Arbeiten und Besucher_innen werden diesen zum Teil extremen Bedingungen ausgesetzt. Die geschaffenen Bedingungen werden selbst zu einem wichtigen Element und bestimmen die Benutzung des Raumes, die künstlerischen Setzungen und Aktionen und das Verhalten des Publikums. Von einem Sturm getrieben wechseln diese in scheinbar angenehmere Räume. Doch ihre Empfindung täuscht. Es wird schnell klar, dass es sich hier um einen fragilen, temporären Zustand handelt.
Künstlerische Projekte von:
Kunstuniversität Linz: Isabella Auer, Paul Ess, Klara Huber, Paul Kitzmüller, Nina McNab, Johannes Ortner, Christina Peichler, Sarah Schmidt
KHM Köln: David Camargo, Paul Leo, David Lichter, Dawid Liftinger, Jonathan Omer Mizrahi, Camilo Sandoval, Bela Usabaev
Team Linz: Hubert Lobnig und Veronika Barnaš
Team Köln: Mischa Kuball, Evelyn Mund und Søren Sibel
Kulturtankstelle: Sigi Atteneder und Katharina Weinberger-Lootsma
More and more people pay attention to what they put on their skin and on their plates: natural, ecologic products and „superfoods“ are in great demand. This lifestyle trend was the main inspiration for the collection „HEALTHY GLOW“.
The idea that beauty comes from within is marketed in form of nutricosmeticals, a fusion of nutritional supplements and cosmetic.
„Key among the most effective nutricosmetics for protecting the skin from the ravages of time and for restoring its youthfulness and radiance are hyaluronic acid, ceramides, keratin, collagen and elastin.“ (nutranews.org)
The designs are reflecting different structures of these invisible healthy ingredients as well as the captured beauty of plants and flowers for cosmetic products.
By using transparent fabric, mesh material or a rough hand knitting technique, it’s also the skin playing a role for the effects of the fabrics. The combination of finds out of a woman’s beauty case or real flowers with textile gives each design a feeling of uniqueness and privacy like during a wellness treat.
SS/19
A season defined by a fluid, sensual air of freedom. A multi-faceted feminity that leaves room for sensitivity with more softness than in past seasons. We drop our protective armor, we forget set points of view and instead display a cool attitude where the body plays a key role and is emphasized and even magnified in calm way. We discover fashion archives that focus on precious details, forgotten skills and faded delicacies. Historical elements with couture origins are reworked freely and offer a welcome comfort. We combine pieces in an optimistic, joyful chaos while also introducing a poetic sensitivity with not-too cute variations on embroideries and ruffles.
SS/19 PATTERNS AND TEXTURES
Romantic floral patterns and floral jacquards in different scale motifs and worked into different textures. Clean polished surfaces and dimensional effects for an unexpected irregular look. Dense embroidered feel and easy pretty patterns. Flowers that are gracefully drawn, blooming and scattered, with sometimes slightly melancholic accents for a truly contemporary vintage. Calm compositions with sophisticatedly colored grounds. A soft mix of pretty delicate florals, handcrafted surfaces and feather light embellishments.
TARGET AUDIENCE (digital avantgarde)
People that are fashion forward and are always looking for the hottest trends. Not exactly what you would call mainstream and aren´t afraid to be a trendsetter in their own way. They are effortlessly cool and have their own strong opinions, they have multiple interests, use social media as a creative outlet and connect with people from around the world.
Im Februar sind wir mit Kollektionen von 17 Studierenden nach Paris zur Première Vision aufgebrochen. Dort haben wir einen Messestand mit unseren Textildesigns bespielt. Dem Ganzen ist eine intensive Recherche- und Schaffensphase von 7 Monaten vorangegangen, in der wir gedruckt, gewebt, genäht, geklebt, gezeichnet, gestickt, gelayert, gestopft, aufgeschnitten, gemalt, gefüllt, appliziert, zerschnitten, gefaltet etc. haben. Die entstanden Textildesigns reichen von schmeichelnden Blumenmustern bis hin zu expressiven Materialcollagen. Unsere Studierenden konnten so nicht nur ihre Fertigkeiten unter Beweis stellen, sonder gleichzeitig Kontakte knüpfen und die professionelle Welt des Textildesigns kennenlernen.
Ein Teil der Gruppe hat sich zusätzlich mit der Entwicklung und Umsetzung eines passenden Messedisplay auseinandergesetzt. Mit unserem klaren Auftreten haben wir es geschafft einen Kontrapunkt auf der Messe zu bilden und gleichzeitig unsere Designs perfekt in Szene zu setzen.
Studierende Textildesign
Lea Bebek, Angelina Bobleter, Renée Chvatal, Linda Durmann, Mira Haberfellner, Florian Hareter, Lea König, Julia Moser, Vivian Nmai, Eva Obernberger, Nicole Pühringer, Patrizia Rompel, Laxmi Schneider, Anneliese Schuber, Ibrahim Soliman, Maria Stockhammer
Studierende Messedisplay
Angelina Bobleter, Linda Durmann, Lea König, Vivian Nmai, Eva Obernberger, Nicole Pühringer, Ibrahim Soliman
Lehrende
Melanie Greußing, Doris Schuhmann, Ingrid Tragler
Meine Entwürfe sind auf weißen Papieren mit Pinseln aquarelliert. Durch die Verwendung von Aquarell konnte durch das Mischen von verschiedenen Farben auf eine größere Anzahl von Farbtönen zurückgegriffen werden.
Für die Formen wurden hauptsächlich Vierecke verwendet, da diese für mich den größten “ästhetischen Wert” hatten.
Die Erstellung einer ästhetischen Zusammensetzung von chaotischen Mustern ist überraschend schwer, da die künstlerische Wahrnehmung sich von Person zu Person unterscheidet. Schlussendlich konnte ich mich bei der Erstellung der fertigen Arbeit nur auf meine eigenen Sinne und Wahrnehmungen verlassen, um meinen künstlerischen Standpunkt auszudrücken.
Die Formen sind Kombinationen von Linien und Farben, welche im Betrachter/der Betrachterin eine „ästhetische Emotion“ auslösen sollen. Ich wollte durch den malerischen Stil eine lyrische Atmosphäre schaffen, welche sich mit Hilfe der Tapisserie-Technik auf einem textilen Medium durch Tapisserie darstellt.
Die Abt. textil·kunst·design und Gestaltung: Technik.Textil laden zur Führung von
I N E S D O U J A K durch ihre Ausstellung
S A L E
MI 21.MÄRZ 2018_13.30 Uhr
im LENTOS Kunstmuseum Linz (Treffpunkt Eingangshalle)
Ines Doujak, geboren 1959 in Klagenfurt, studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Die Künstlerin untersucht mit ihren konzeptuellen Arbeiten neben der Modeindustrie auch Stereotypen in Bezug auf Geschlechterrollen und Rassismus. (Quelle Lentos Website)
Topophilie bedeutet Ortsliebe, also positive psychische Ortsverbundenheit.
Es ist aus der Recherche heraus eine Arbeit entstanden, die an einen nahezu architektonischen Raum erinnert.
Der Raum besteht aus drei Leinenteilen, zum einen aus zwei identischen reinweißen Seitenteilen, zum anderen aus dem langen handgewebten Mittelteil, der aus 4 verschiedenen Bindungen zusammengesetzt ist.
Die Bindungen wurden in Anlehnung an verschiedene Muster entwickelt: zum einen beschreibt den vorgelagerten Teil des Raumes eine Art Kelimmuster, zum zweiten befindet sich am Boden des Raumes eine Art Fliesenmusterung, die Wände werden durch eine simple Leinwandbindung beschrieben und zu guter Letzt ziert die Decke ein florales Muster.
Der textile Raum, der größten Teils durch den manuellen Prozess des Webens entstanden ist, kann als Metapher für Entschleunigung stehen.
Das Weben des Raumes wurde nämlich als meditativer Prozess gesehen, eine Art Auszeit von der Härte gewöhnlicher Räume.
Der monotone repetitive Schusseintrag, das Sausen der Schiffchen, das Klicken der Schaftmaschine ist Mantras gleichzusetzten.
Die Websessions wurden so intensiv und lange wie möglich gehalten, um in eine Art Meditation zu verfallen.
Der Raum soll im weitesten Sinne aufgrund seines Formates an ein Kirchenhauptschiff erinnern.
Es soll ein Raum geschaffen werden, der etwas Atmosphärisches, vielleicht sogar Sakrales an sich hat.
Der vorgelagerte ‚Teppich’ soll dazu dienen, den Betrachter einzuladen, seine Schuhe auszuziehen, und in den Raum zu gehen.
Denn durch seine Anwesenheit wird der Raum verändert oder deformiert.
Es wurde ein Raum geschaffen, der zum Verweilen einlädt und zum Fühlen anregt.
Letzten Endes ist Topophilia ein nahezu architektonischer Raum, der die Interaktion zwischen Benutzern fördert und verändert.
Die Arbeit stellt eine Art Verortung von Gefühlen dar.
Topophilia ist als Ortung und Kontext zu sehen. Der Raum ist Ortung. Die Arbeit ist eine Verortung von Gefühlen.
WALLZ ist eine federleichte und flexible Modulkonstruktion für alle, die sich auf die Schnelle und wortwörtlich abgrenzen wollen. Die Produktfamilie WALLZ besteht aus drei Typen:
WALLZ_structure, WALLZ_junior und WALLZ_nomad.
WALLZ_structure ist ein Raumsystem, das innerhalb von wenigen Sekunden aufgebaut ist und in Kürze Raum für Präsentationen, Workshops oder Besprechungen schafft.
WALLZ_junior funktioniert aufgeklappt als Sichtschutz am Schreibtisch und ist in zusammengeklappter Form ein Produkt, welches das „Activity Based Working“ im Büro unterstützt.
WALLZ_nomad ist die mobilste Version der Produktgruppe. Ein Rucksack mit einem eingebauten faltbaren Raum, der im Nu an jedem beliebigen Ort aufgeklappt werden kann. WALLZ_nomad ermöglicht und erleichtert das Arbeiten an jedem Ort.
Die Produkte sollen dazu dienen, das gewohnte kommerzielle Büro neu zu überdenken, die fixen Einbauten zu hinterfragen und den Fokus auf die Zukunft des „New Way of Working“ zu richten. Aufklappen, anwenden, zuklappen, wegtragen – und das alles in wenigen Sekunden an jedem beliebigen Ort
Bei der Produktentwicklung von WALLZ waren die Fragen nach Mobilität und Minimalismus zentral. Inspiriert vom Japanraum, ein ruhiger, leerer Raum ohne eine bestimmte Funktion, entwickelte sich das Design von WALLZ. Es ist befreit von allem Unnötigen, nur das Wesentliche blieb bestehen. Eine minimalistische Raum-im-Raum Situation wird ermöglicht, bei der Flexibilität, Ruhe und Konzentration im Vordergrund stehen.